Die Tour am Montag, auf der auch das Bild im vorherigen Post entstand, ging eigentlich ins Murgtal, erstens um 200km zu fahren, zweitens, um mal wieder neue Deichfotos zu schießen. Wegen vermuteter Schneegefahr aber mit großer Schleife im Flachland, dann hoch nur bis Forbach, obwohl der schönste Abschnitt eigentlich in dort erst beginnt.
Die Murg ist ein gut 100km langer rechter Nebenfluss des Rheins, der mit zwei Quellbächen, der "Rotmurg" und der "Rechtmurg", die mitten im Schwarzwald entspringen und zuerst mal nach Südosten fließen, um sich dann bei Obertal zur "Murg" zu vereinigen. In Baiersbronn ändert sich dann die Richtung und die Murg fließt ziemlich direkt nach Norden.
Nach etwa der Hälfte der Strecke passiert die Murg dann meinen Wendepunkt, Forbach:
Die Holzbrücke auf dem Foto ist das selbstgewählte Wahrzeichen von Forbach. Sie wurde vor etwa 250 Jahren erbaut, aber in den 1950er Jahren erneuert.
Ortsbildprägender finde ich aber die Kirche mit den zwei Türmen, die man auch schon von weitem sieht. Leider auch die Bausünde davor.
Wie man auch sieht, ist die Murg hier tief eingeschnitten, so dass es hier noch keinen Deich braucht.
Auch etwas zu erkennen ist, dass tatsächlich kurz oberhalb Forbach der Schnee beginnt, es wäre aber sicher noch ein großes Stück fahrbar gewesen.
Weiter nördlich bei Hilpertsau muss dem Hochwasserschutz dann schon etwas nachgeholfen werden:
Rechts im Bild eine Papierfabrik, von denen es etliche im Murgtal gibt.
Dann schon unten kurz vor Rastatt, praktisch schon im Rheintal:
Ich fühlte mich an das Bild der Kollau in Hamburg von
@Darius Lamus erinnert.
Aber, wie ich irgendwann gemerkt habe, das ist gar nicht die Murg, sondern ein Gewerbekanal, wie er früher öfters an solchen Flüssen abgezweigt wurde. Also zumindest Murgwasser, die Murg selbst ist weiter rechts, der Deich im dichten Gebüsch zwar erkenn-, aber nicht fotografierbar (zumindest für mich).
Die Murg biegt hier nach Nordwest ab und fließt somit fast entgegengesetzt der ursprünglichen Richtung.
Heute wird der Kanal noch für ein kleines Wasserkraftwerk genutzt, bevor er im Stadtgebiet von Rastatt wieder in die Murg mündet. Mit 82kW Nennleistung ein bescheidener Beitrag zur Energieversorgung von Rastatt.
Nun endlich ein richtiges Deichbild:
Der Hochwasserschutz von Rastatt. Der Radweg auf der Deichkrone ist leider nicht so toll, dafür gut mit Fußgängern und Hunden besucht. Aber trotzdem eine gute Möglichkeit, Rastatt mit dem Rad zu durchfahren.
Zu guter Letzt noch die Mündung in den Rhein:
Der Murgdeich ist schon vor etwa anderthalb Kilometer in den Rheindeich übergegangen. Aber am gegenüberliegenden Rheinufer ist ein Stück des Rheindeichs auf französischem Gebiet zu sehen.
Dahinter verbirgt sich das "Delta de la Sauer", ein kleines Naturschutzgebiet. Normalerweise mündet die Sauer (hier im Elsass gibt es viele deutsche Ortsbezeichnungen) direkt in den Rhein, allerdings durch ein Tor, dass im Hochwasserfall geschlossen werden kann. dann mündet die Sauer via eines Kanals etwa zwei Kilometer rheinabwärts. Aber das wäre eine andere Geschichte...