Zur Illustration, wie langwierige die EBV-Rekonvaleszenz sein kann, ein interessanter Artikel zu Mark Cavendish, der ebenfalls lange daran erkrankt war und auch psychisch dabei schwer gelitten hat.
https://www.cyclingnews.com/news/ma...d-clinical-depression-in-netflix-documentary/
In den neunziger Jahren gab es außerdem einen prominenten Fall im Profi-Fußball. Olaf Bodden, ein talentierter Spieler von 1860 München erkrankte dran, feierte ein Comeback auf dem Platz und musste trotzdem kurz danach seine Karriere wegen einer ME/CFS-Erkankung, die vermutlich durch EBV ausgelöst wurde, beenden. Heute ist er - offenbar aufgrund einer fehlgeschlagenen experimentellen Therapieansatzes - ein Pflegefall.
Die meisten EBV-Erkrankungen gehen zum Glück glimpflich aus, aber weil EBV eben zu ME/CFS führen kann, drängen sich Parallelen zu Long-Covid auf. (Schätzungen gehen von >100.000 bis zu 300.000 ME/CFS-Patienten in D. aus, die aber natürlich nicht alle mit EBV zu haben).
Beiden Krankheitsbildern gemein ist allem Anschein nach, dass die ansonsten bei vielen Krankheiten so positive Wirkung körperlicher Aktivierung durch Sport bei diesen Erkrankungen ein echtes Risiko darstellt und den Zustand der Patienten verschlechtern kann. (Leider haben das auch im Gesundheitswesen auch noch nicht alle begriffen und es werden immer noch aktivierende, körperliche belastende Reha-Programme für solche Erkrankungen verordnet.)
Long Story Short: Vorsichtig sein, kritisch in sich hineinhören und ehrlich die Frage beantworten, ob körperliche Aktivität den Zustand ggf. eher verschlechtert.