Das Rewel gefällt mir und es hat immernoch typische Rewel-Merkmale, die man dort schon seit den 80ern findet. Mir gefällt übrigens auch, dass es diese Firma nach all den Jahren noch gibt und sie nach wie vor mit ihren Nischenprodukten erfolgreich ist. Von Rewel habe ich schon viele interessante, oft auch nur völlig schräge Lösungen gesehen, die allesamt sagen: Hier hat man Spaß an der Sache. Nach unten versetzte Kettenstreben für mehr Reifenfreiheit im MTB-Hinterbau gab es da z.B. schon Ende der 80er, und die 7-Kilo-Grenze bei Rennrädern fiel ca. 1990.
Die Rechnerei zum Radfahren finde ich hochinteressant, könnte die Ergebnisse aber sowieso nicht umsetzen. Ganz persönliche Ziele beim Basteln, die nicht unbedingt Sinn ergeben müssen, mag ich auch, z.B. ein möglichst leichtes Stadtrad zu bauen oder einen sauschweren Reisedampfer aus den 70ern mit viel Feinarbeit zumindest auf 11 Kilo zu bringen, was bei dem Ding natürlich überhaupt keine Rolle spielt.
Wenn ich wirklich Gewicht sparen will, kann ich das am Fahrer sehr viel besser tun: Der schwankt im Jahresmittel sowieso um 5-6 Kilo und war vor einigen Jahren an der persönlichen Untergrenze "fast ohne Fett" immernoch nicht leicht für seine Größe. Ein altgedienter Radhändler, der mich vorher länger nicht gesehen hatte, fragte erstaunt, wie viel denn fehlt - und zückte, wirklich wahr, Taschenrechner und Stift, um mir freudestrahlend zu belegen, dass ich den längsten Berg in der Umgebung jetzt 20 Minuten schneller hochfahren könnte. Da dachte ich dann auch so, "HÄ?!?", und habe es versucht. Es war mein schwächstes Jahr seit langem...
Die Aero-Rechnerei und Windkanaltests mag ich übrigens auch, obwohl ich so eine Position heute nicht mehr lange halten könnte. Theorie, Messung und Versuch finde ich auch dann aufschlussreich, wenn sie mit meinem persönlichen Fahrerlebnis und den sowieso nicht vorhandenen Zielen überhaupt nichts zu tun haben.