Die künstlichen Drücke werden m.M. nach in erster Linie auf Grund der Physiologie des Menschen gemacht. Da beim Entsprechenden Druck auf Reiseflughöhe viel zu wenig Sauerstoff vorhanden wäre. Daher kommen bei Druckabfall auch die Sauerstoffmasken runter. Der Sauerstoffmangel ist in diesem Fall die grösste Gefahr.
Der Luftdruck auf Reiseflughöhe beträgt etwa 0.2 Bar.
Der Druck der Kabine entspricht in etwa demjenigen der Luft auf 2500m Höhe (0.7 Bar). Differenz = 0.5 Bar = 5t/m2 (von innen nach aussen)
Wäre der Druck auf Meereshöhe eingestellt betrüge dieser etwa 1.0 Bar. Differenz = 0.5 Bar = 8t/m2
Die Druckdifferenz zwischen Kabine und einem Flughafen auf 0m Höhe beträgt dagegen nur 0.3 Bar = 3t/m2 (in diesem Fall von Aussen nach innen)
Der sich ergebende Druckunterschied zwischen Atmosphäre und Kabine wirkt sich dann auf die Flugzeughülle aus (ohne dynamische Einflüsse!).
Die Kräfte, welche auf Reiseflughöhe wirken sind also deutlich grösser als diejenigen, welche zwischen eingestelltem Kabinendruck und Flughafen (0 - 2000m) wirken.
Die Anpassung des Kabinendrucks (0.7bar) auf Bodenniveau (0.7-1.0bar) (üblicherweise eine Druckerhöhung) erfolgt daher m.M. nach aus zwei Hauptgründen:
1. Damit es bei Öffnung der Türe nicht einen "Knall" gibt, also einen Plötzlichen Druckausgleich welcher einem das Trommelfell verletzt
2. Damit die Kabinentüre überhaupt geöffnet werden kann und nicht wie bei einem Einmachglas auf dem Flugzeug sitzt.
Die Statischen Druckverhältnisse erachte ich angesichts dessen was die Hülle auf Reiseflughöhe sonst leisten muss als eher gering.
Und wenn, dann betrifft das nur die Stabilität der "Hüllfläche" und nicht des Flugzeugrumpfes oder des ganzen Flugzeuges. Und kurz vor Abheben oder Landung ist der Druck in der Kabine ohnehin nahezu derselbe wie aussen, also hat die Druckveränderung in der Kabine nichts mit der Stabilität während der Landung zu tun.