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Renner der Woche: TVT92 Carbone – Klassiker mit 8 Kilo

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Re: Renner der Woche: TVT92 Carbone – Klassiker mit 8 Kilo
8,3 kg für ein Rad aus den frühen 1990ern ist echt top!
Das ist immerhin 30 Jahre alte Technik.
 
@gridno27 ein wunderschönes Fahrrad, was mich auch an meine Anfänge erinnert. Eine Frage habe ich zum Rahmen - ich hatte seinerzeit den Alan Carbonio Rahmen, ebenfalls ein Rahmen aus Carbonrohren, der in Alu-Muffen geklebt wurde. Trotz meiner damals ca. 60 kg wurde der Rahmen aber so weich, dass er bergab zum flattern geneigt hat und ich dann auf ein Principia-Alurad umgestiegen bin. Ist das ein Problem der Fügetechnik (gewesen), oder hatte ich mit meinem Rahmen einfach nur Pech?
 
Das berüchtigte Flattern solcher Rahmen war fast normal. Man kannte den Werkstoff noch nicht so gut und hat die Rohrdurchmesser gegenüber Stahl kaum vergrössert. Und man wollte auch leichter sein als Stahl. Man hat das Potenzial des Materials noch überhaupt nicht ausnützen können. Dies führte dann in vielen Fällen zu den weichen Nudeln. Mein erstes Rennrad war ein Giant Cadex, ja recht ähnlich Carbonrohre in Alumuffen. Ich kann den Vergleich mit heute natürlich nicht mehr ziehen, der war aber zumindest auch bergab gut fahrbar.
 
Von ganz frühen Anfängen abgesehen war ALAN eine der ersten Firmen mit geklebten Muffenverbindungen. TVT war schon deutlich höherpreisiger aber auch "sauberer". Die Asiaten konntne das aber deutlich besser, wie evilrogi ja auch aus seiner Erfahrung bestätigt.
Ein heimischer Ansatz kam von Hagan. Aber auch dort gab es reihenweise Ausfälle mit aufgeplatzen Alurohren und Problemen an den Muffenverbindungen.
Bianchi labelte damals z.B. seine reparto corsa Rahemn von NTH um. Ein Japaner.
Da diese Rahmen eigentlich Einzelanfertigungen, quasi in Manufakturen waren, gab es auch eine ziemliche Serienstreuung, offensichtlich zogen die Asiaten ihre Qualitätsprüfungen besser durch als etwa Alan.
 
Meines Wissens hat Hagan aber Titanal Rohre verwendet. Diese Rohre waren sehr spröde und nahezu alle Hersteller die diese Rohre verwendet haben, hatten damals Probleme. Deshalb ist Titanal als Rahmenwerkstoff auch wieder vom Markt verschwunden.
 
Die Alan waren im Cross weit verbreitet. TVT sah man nur auf der Strasse. Es gab auch noch die von Specialized Giant und Look.
 
Stimmt, treki. Es sind Titanalrohre seitlich aufgeplatzt, wir hatten aber auch andere Probleme damit, etwa mit Korrosion. Das war aber auch mit Alan ein Problemchen.
Interessant sind die GANZ frühen Versuche welche meines Wissens alle kläglich scheiterten. Müsste ich mal in der historischen Literatur nachschlagen.
Ausserdem klebte man Bambusrohre in Alumuffen...
TVT war da schon eine andere Liga.
 
Das berüchtigte Flattern solcher Rahmen war fast normal. Man kannte den Werkstoff noch nicht so gut und hat die Rohrdurchmesser gegenüber Stahl kaum vergrössert. Und man wollte auch leichter sein als Stahl. Man hat das Potenzial des Materials noch überhaupt nicht ausnützen können. Dies führte dann in vielen Fällen zu den weichen Nudeln. Mein erstes Rennrad war ein Giant Cadex, ja recht ähnlich Carbonrohre in Alumuffen. Ich kann den Vergleich mit heute natürlich nicht mehr ziehen, der war aber zumindest auch bergab gut fahrbar.

Da ich beide genannten Räder in meiner Sammlung habe sowohl das TVT92 Carbon als auch ein ALAN Carbonio (s. unten) muss ich sagen das TVT fährt sich vom Fahrgefühl gegenüber dem ALAN ein ganzes Stückchen moderner. wie ich finde. allerdings eine lange Passabfahrt habe ich bisher weder mit dem einem noch dem andern gemacht.

Die maximalen Erhöhungen die diese Räder bisher gesehen haben war das Sauerland rund oberhalb der Attahöhle, da fährt man nur ca. 2-3 km abwärts und dabei muss ich sagen konnte ich trotz meines Gewichts und ich wiege doch mehr als 60 kg kein Flattern feststellen. Bei meinem Vitus FKC9 allerdings schon - diese geklebte Carbonrohrrahmen flext im Vergleich zu den beiden vorgenannten noch einmal viel stärker.

Allerdings sind die Klebemethoden zwischen einem TVT und einem ALAN nicht vergleichbar ALAN klebt (...besser wäre verpresst mit Epoxidharz) mit einer spitzen Spirale und TVT stumpf glattflächtig, was bei ALAN m.W. einen höhere Menge an Epoxiharz bedingt - ich bin jetzt kein Ingenieur aber der Epoxiharzpuffer zwischen Spirale und Muffe sollte größer sein als beim TVT, bei dem nur ein dünner Film an Epoxidharz zwischen Rohr und Muffe gegeben wird. Vielleicht ist das Flattern auch schon konstruktionsbedingt?

Ich denke auch das da gewichtsmäßig vermutlich nach heutigen Erkenntnissen noch mehr dringewesen wäre aber aus Vorsicht wurden damals die Carbon Rohre stark überdemensioniert Rohrwandstärken von 3-4mm wären wohl kaum nötig gewesen

IMG_0515.JPG
 
Von ganz frühen Anfängen abgesehen war ALAN eine der ersten Firmen mit geklebten Muffenverbindungen. TVT war schon deutlich höherpreisiger aber auch "sauberer". Die Asiaten konntne das aber deutlich besser, wie evilrogi ja auch aus seiner Erfahrung bestätigt.
Ein heimischer Ansatz kam von Hagan. Aber auch dort gab es reihenweise Ausfälle mit aufgeplatzen Alurohren und Problemen an den Muffenverbindungen.
Bianchi labelte damals z.B. seine reparto corsa Rahemn von NTH um. Ein Japaner.
Da diese Rahmen eigentlich Einzelanfertigungen, quasi in Manufakturen waren, gab es auch eine ziemliche Serienstreuung, offensichtlich zogen die Asiaten ihre Qualitätsprüfungen besser durch als etwa Alan.

könnte auch daranliegen das einige sogenannte ALAN bei Carbon- Valley einem Lizenznehmer von ALAN gebaut wurden. Bei aluminium darf man nicht vergessen das erst die Pechiney-Hütte in Frankreich damals eine Legierung entwickelte die m.A.n. das Verkleben von Aluminiumrohre in Gussmuffen der französischen Giesserei C.L.B. erst ernsthaft möglich machte und bei Vitus kam es sehr selten vor was auch an der anderen Klebetechnik liegen konnte.

Die gleiche Klebetechnik wie ALAN ahtte übrigen die französische Firma C.M.P., die damlas parallel zu ALAN damals das erst geklebte Aluminiumrahmeset herausbrachte, sich diese Problems aber wohl bewusst war und die Übergänge zu den Gussmuffen mit sogannten Kragen versehen hat. (s. Foto meiens C.M.P. Dural)

171105-Peugeot_Alu-01b.jpg
 
Die Alan waren im Cross weit verbreitet. TVT sah man nur auf der Strasse. Es gab auch noch die von Specialized Giant und Look.

LOOK ist erst auf TVT-Know-how entstanden KG 76 und KG 86 wurden bei TVT in Lyon gebaut - erst das KG 96 war ein "echtes LOOK"
Specialized / Giant hatten beide m.W. ein Aluminiumrohr im Kern einlamentiert
 
Beim TVT sind die Rohre in den Muffen ja zusätzlich verschraubt. Vermutlich sorgt das für mehr Stabilität. Flatterneigung kenne ich bei meinem TVT 92 jedenfalls nicht.

hier die die Darstellung der stumpfen Verfügung des TVT Carbon 7 damals als Auzug aus der Patentschrift

TVT_general_01.jpgTVT_general_02.jpgTVT_general_03.jpgTVT_general_04.jpg




hier die die Darstellung der stumpfen Verfügung des TVT Carbon 7 damals als Auzug aus der Patentschrift
 
Bianchi, Colnago haben übrigens die gleichen Muffen wie ALAN verwendet bzw. wurden von ALAN unterstützt.

Bianchi baute 1992 auf Wunsch von Fignon und Bugno das HiTech F-X-PRO, ansonsten wollte insbesondere Bugno auf ein gelabeltes TVT92 zurückgreifen (...wie schon bei seiner ersten WM)
IMG_1090_25pct.jpg

Colnago legte 1989 das Carbitubo mit dem markenten doppelten Unterrohr zusammen mit der Scuderia Ferrari und ALAN auf (hier in der Version Ariostea von 1993)
IMG_0739.JPG
 
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