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Steuersatz schon wieder kernschrott!

FreeriderMuc

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Renner der Woche
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Hallo zusammen,

Vor zwei Jahren habe ich an meinem 2017er Canyon Endurace festgestellt, das der Steuersatz rau läuft, beim zerlegen war die Ursache auch schnelle gefunden. Das untere Lager hat sich völlig in rostige Einzelteile zerlegt, die untere innere Lagerschale war komplett auf dem Gabelschaft festgefressen und die Kugeln kamen beim abnehmen der Gabel mir alle entgegen. Okay, das bike wird durchaus auch im Winter bewegt, aber anschließend auch immer gewaschen. Hab dann ein neues Originallager von Across verbaut, wobei ich für das entfernen der unteren Lagerschale von der Gabel auch auf die Werkstatt angewiesen war, hab die einfach nicht von der Gabel abbekommen. Beim zusammenbauen natürlich auch alles ordentlich gefettet.

Seit einiger Zeit hatte ich nur im Wiegetritt wieder ein knarzen gehört und hab das zum Anlass genommen nach dem Lager zu schauen. Wieder das gleiche, Lager unten völlig verrostet. Innerer Lagerschale vom Lager auf Gabel festgefressen, beim rausnehmen der Gabel kommen mir wieder alle Kugeln entgegen. Habe versucht alles zu reinigen und wieder zusammenzubauen, aber der blaue Dichtring dichtet nicht mehr wirklich ab, nach einer Fahrt konnte ich zum Ende wieder knarzen feststellen.

Was mache ich falsch? Ist das Lager so eine schlechte Qualität? Hab eigentlich wenig Lust mir für 50€ wieder einen Lagersatz zu kaufen, der nur so kurz hält. Vor allem das festfressen auf den Gabelschaft ist echt bescheiden, bekomme das nicht ab.

Irgendwelche Ideen? Bei meinem Crosser (Cube Crossrace C:62) habe ich auch nach der letzten Wäsche ein paar Rostspuren die Gabel runterlaufen sehen… argh!
VG
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von solution85

Hilfreich
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Was mache ich falsch? Ist das Lager so eine schlechte Qualität? Hab eigentlich wenig Lust mir für 50€ wieder einen Lagersatz zu kaufen, der nur so kurz hält. Vor allem das festfressen auf den Gabelschaft ist echt bescheiden, bekomme das nicht ab.

Acros Steuersätze sind in meinen Augen das Geld nicht wert und rosten, wie Du ja schon festgestellt hast, schneller wie Brot schimmelt.
Ich würde nach gedichteten Edelstahllagern in einem Kugellagershop Ausschau halten. Vor allem bei innenverlegten Leitungen.
 
Acros Lager am Arbeitswegbike = nach einen Winter fertig mit dem Lagerleben
Billige China-Lager verbaut was bei einem Ali-Rahmenset dabei war ging nach 5 Jahren immer noch.

Würde auch andere Lager verbauen. Zumindest das untere denn das stirbt recht häufig durch den ganzen Dreck.
 
Beim Einbau fetten, dass die Suppe aus den Spalten quillt. Waschen verschärft das Problem bzw. löst es oft auch erst aus. Eine Dreckkruste um die Fügestelle zw. Gabel und Rahmen "schützt". Das Sinnvollste ist aber ein Schlechtwetterrad mit (guten und breiten) Schutzblechen. Ansonsten kann man außer regelmäßiges Öffnen und Nachfetten wenig tun - die Lager sind am Ende Verschleißteile.
 
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Günstige 2RS Lager für 5 Euro reichen fürs untere auch aus. Vor dem Einbau die Dichtung abhebeln und das Lager komplett vollpressen. Und dann wie gehabt mit Fett einbauen.
 
Günstige 2RS Lager für 5 Euro reichen fürs untere auch aus. Vor dem Einbau die Dichtung abhebeln und das Lager komplett vollpressen. Und dann wie gehabt mit Fett einbauen.

Kann außenverlegten Zügen würde ich mir das noch eingehen lassen.

Bei innenverlegten lege ich im Falle eines Austauschs aber lieber etwas mehr Geld (ca. 20€/Lager) in die Hand, um auf längere Sicht sorgenfrei zu bleiben.
 
Hab dann ein neues Originallager von Across verbaut, wobei ich für das entfernen der unteren Lagerschale von der Gabel auch auf die Werkstatt angewiesen war, hab die einfach nicht von der Gabel abbekommen. Beim zusammenbauen natürlich auch alles ordentlich gefettet.
Möglicherweise stimmt da die Passung an der Gabel nicht. Wäre Aufgabe des Herstellers bzw. Desjenigen der das Rad aufgebaut hat gewesen das ggfs. nachzuschneiden.
Was mache ich falsch? Ist das Lager so eine schlechte Qualität? Hab eigentlich wenig Lust mir für 50€ wieder einen Lagersatz zu kaufen, der nur so kurz hält. Vor allem das festfressen auf den Gabelschaft ist echt bescheiden, bekomme das nicht ab.
Bei Lagern werden Legierungen verwendet die eine hohe Härte aufweisen aber keine gute Korrosionsbeständigkeit haben. Deswegen wie bereits geraten wurde alles gut mit Montagefett füllen. Fehlt das zieht es dir wegen Spaltwirkung Wasser rein.
 
Das diese Lager dann länger durchhalten ist oft auch nicht der Fall

Ok, ich gebe zu...So oft muss ich die Steuersatzlager nicht tauschen, als dass ich das tatsächlich beurteilen könnte.

Meist baue ich selbst auf und mache beim Steuerlager keine großen Versuche mit den billigsten Lagern. Direkt vom Radhersteller beziehe ich jedenfalls nichts, weil mir die meist als eher minderwertig erschienen sind.
Die Konusringe von CC gefallen mir wegen der am Steuerrohr anliegenden Dichtlippe besonders gut. Und wie bereits schon von @Hans Werner geschrieben, schmiere auch ich jede Menge Fett (Motorex) zusätzlich mit rein.

Ein wichtiger Punkt ist sicher noch das Putzen. Grundsätzlich gilt es zu vermeiden, mit unter Druck stehendem Wasser in die Nähe von Lagern zu kommen und dazu zählt auch der Hauswasserdruck. Das dürfte aber wohl hinreichend bekannt sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Leider sind die Lager von Canyon Sondergrößen. Es gibt m.W.n. exakt drei Bezugsquellen. Canyon, Acros und kugellager-shop.net. Aber auch beim letzteren kostet ein einzelnes Lager 20€.

Ich habe mir in Ermangelung eines Kompressors (leider kein Platz) eine Akku-Gebläse von Metabo gekauft und blase die neuralgischen Stellen immer trocken.
 
Ich erinnere mich an eine Empfehlung hier, wonach Motorrad-Kettenspray hervorragend geeignet ist, Kugellagern zu einem längeren Leben zu verhelfen. Großzügig aufgetragen dichtet/haftet das Zeug wirklich gut.
Ich selber bin noch nicht lange genug mit einem so behandelten Steuersatz/Kugellager unterwegs (~ 1 Jahr), aber bisher ist alles paletti.
 
... Vor zwei Jahren ...

... und hab das zum Anlass genommen nach dem Lager zu schauen. ...

... Was mache ich falsch? ...
Siehe oben: Nicht nur alle 2 Jahre nach dem Lager schauen, sondern je nach Bestressung (wie erwähnt wurde z.B. Nässem vor allem jene, die beim Waschen einwirkt) deutlich öfter nachsehen, Schmutz und ggf noch vorhandenes Rest-Fett entfernen und alles dick neu einschlatzen.

Deine unterlassene Hilfeleistung ist Todesursache Nr.1 von unteren Steuersatzlagern.
 
Siehe oben: Nicht nur alle 2 Jahre nach dem Lager schauen, sondern je nach Bestressung (wie erwähnt wurde z.B. Nässem vor allem jene, die beim Waschen einwirkt) deutlich öfter nachsehen, Schmutz und ggf noch vorhandenes Rest-Fett entfernen und alles dick neu einschlatzen.

Deine unterlassene Hilfeleistung ist Todesursache Nr.1 von unteren Steuersatzlagern.
Das sehe ich genau so.
Gut gehärtete Sachen sind nunmal nicht sonderlich rostresistent.
Da gehört nicht nur eine Fettpackung rein, sondern bei dem Sonder-Problem meiner Meinung nach Marinefett, weil es sich auch bei Salzwasser nicht auswaschen lässt. Nicht direkt auf das Lager, sondern an den Rändern und Spalten, eben da, wo Wasser reinkommt als zusätzliche Abdichtung.
Dann aber auch bitte nach der Wintersaison direkt überholen. 1x im Jahr sollte reichen.
 
Kaputte Lager sind v.a. das Leid von Rahmen mit integrierten Steuersätzen, da der Rahmen mit den Lagersitzen eine Hersteller-Schnittstelle bildet, die mal besser und mal weniger gut über eine Dichtung abgebildet werden kann. Ich behaupte, die Qualität der Lager an sich ist tendenziell zweitrangig, an der Dichtung hakt es meist.

Die Maßnahmen wurden schon erwähnt: wasserabweisendes Fett nehmen, bei Montage alles dick damit zukleistern, insbesondere während und nach Winter- bzw. Schlechtwetterperioden das Lager kontrollieren, bei Bedarf nachfetten und möglichst nicht druckspülen sondern Schlonze nass abwischen.
 
Vor zwei Jahren habe ich an meinem 2017er Canyon Endurace festgestellt, das der Steuersatz rau läuft, beim zerlegen war die Ursache auch schnelle gefunden. Das untere Lager hat sich völlig in rostige Einzelteile zerlegt, die untere innere Lagerschale war komplett auf dem Gabelschaft festgefressen und die Kugeln kamen beim abnehmen der Gabel mir alle entgegen. Okay, das bike wird durchaus auch im Winter bewegt, aber anschließend auch immer gewaschen. Hab dann ein neues Originallager von Across verbaut, wobei ich für das entfernen der unteren Lagerschale von der Gabel auch auf die Werkstatt angewiesen war, hab die einfach nicht von der Gabel abbekommen. Beim zusammenbauen natürlich auch alles ordentlich gefettet.
Ich habe ebenfalls ein Endurace von 2018 zuhause stehen und hab seitdem bestimmt viermal das Lager im Steuersatz gewechselt. Hab alle möglichen Fette etc. ausprobiert ohne Erfolg. Nach wenigen Monaten hat sich immer Rost gebildet und das Lager läuft rau. Ob es jetzt an der Konstruktion des Lagers oder an der Qualität des Lagers liegt mag ich nicht zu beurteilen, wahrscheinlich ein wenig von beidem.

Hatte bis vor einigen Monaten das neue Ultimate von Canyon und dort ebenfalls das Problem, dass der Steuersatz nach nicht einmal einem Jahr und regelmäßigen Checks (+ neues Fett) trotzdem teilweise verrostet war. Im Gegensatz dazu habe ich mehrere Räder wo ich auch nach mehreren Jahren quasi nie neu fetten muss. Da immer wenn ich die Gabel herausnehme, die Lager immer noch schön geschmiert sind.

Was ich festgestellt habe ist tatsächlich, dass häufiges waschen das Problem eher vergrößert. Hab daher dann meistens die Flächen rund um die Gabel ein wenig ausgelassen. Mittlerweile steht das Endurace auf der Rolle, sodass es mir dort relativ egal ist.
 
Was mir beim Endurace auch aufgefallen ist: Wenn man das Rad wäscht, bleibt Wasser auf dem Expander stehen. D.h. das Wasser kommt über den oberen Steuersatz ins Steuerrohr. Wenn ich das Endurace nach dem waschen hochkant aufs Hinterrad stelle und etwas auf den Boden dotze, sieht man wie Tropfen aus dem oberen Steuerlagerbereich kommen. Auch im Sommer, nach dem waschen, wenn alles trocken ist, stellt man das Fahrrad auf den Kopf und es tropft aus dem Vorbau.

Fazit: Das im Steuerrohr verbleibende Wasser kriecht langsam nach unten und zerstört das untere Lager. Daher unbedingt darauf achten, dass oben kein Wasser eindringt bzw. sich nix sammelt.
 
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