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Tubeless-Montage nur teilweise erfolgreich

echtmolli

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Hallo,
Nachdem ich mir den DT-Swiss LRS PR 1400DICUT db 21 gekauft hatte, wollte ich die Tubeless-technologie mal ausprobieren und habe mit den allseits bekannten Schwalbe Pro One 25 mm gekauft.
Gestern Abend den Hinterreifen montiert. Ich war erstaunt, wie problemlos die Montage selbst mit einer SKS Rennkompressor-Pumpe klappte. Es trat keine Dichtmilch aus und der Druck hielt über Nacht.
Die Probleme traten dann heute Morgen auf, als ich versuchte mit identischem Material den Vorderreifen zu montieren. Bereits beim Aufziehen merkte ich, dass der Reifen straffer saß und nicht so leicht auf die Felge zu bekommen war. Anschließend die Milch über das Ventil rein und mit Einsatz an die Pumpe. Alles Drehen und Schütteln oder Walken brachte nichts, bei 6 bar war Schluss und es pfiff raus. Gut zu sehen war, dass der Mantel einfach nicht in die korrekte Position sprang. Stattdessen spritzte die Milch an der nicht richtig sitzenden Stelle raus. Dann bin ich zu einem Freund, der einen Kompressor hat. Auch hier gab es lediglich eine Milchdusche. Also den Reifen wieder runter, gereinigt - die Milch klebte dann schon fein am Reifen - und zur Tankstelle. Als es bei 7 bar erneut eine heftige Milchbesprühung gab, strich ich die Segel. Daheim habe ich alles gereinigt und einen Schlauch eingelegt. Erst bei 10 bar! sprang der widerspenstige Reifen in die korrekte Position. Meine Idee: Den Reifen jetzt ein paar Tage mit diesem Druck stehen lassen und dann erneut versuchen auf Tubeless umzubauen. Vielleicht findet dann der Reifen leichter seine korrekte Position in der Felge. Könnt ihr mir noch paar Tipps geben, wie ich den Reifen aufgezogen bekomme? "Easy tubeless" wie auf dem Reifen zu lesen, war das bisher nicht. Das Hinterrad hingegen ist fein. Gibt es von DT Swiss bzw. Schwalbe solche Produkttoleranzen, dass identisches Material einmal problemlos installiert werden kann und ein anderes mal solche Schwierigkeiten bereitet?

Gruß
Jan
 
Das ist nicht so ungewöhnlich. Du kannst die Sauerei mit der Milch minimieren: Erst den Reifen aufpumpen, bis er sitzt und erst später die Dichtmilch einfüllen.
Dicht muß nämlich ganz ohne Milch sein.
 
...Gibt es von DT Swiss bzw. Schwalbe solche Produkttoleranzen, dass identisches Material einmal problemlos installiert werden kann und ein anderes mal solche Schwierigkeiten bereitet?...
Leider ja.
Das ist aktuell das größte Problem von Tubeless.
Fertigungstoleranzen der Hersteller (Felge und Reifen) und die Tendenz mit der TL Freigabe eher am unteren (Reifen) oder oberen (Felge) Limit der Toleranz zu bewegen.
Wobei Schwalbe und DT eigentlich zu den Herstellern gehören, die ihre Toleranzen im Griff haben.

Aber wie @lagaffe sagt, erst ohne Milch den Reifen in die Felgenrand ploppen lassen, dann erst Milch.
Mit Schlauch montieren um den Reifen ploppen zu lassen ist auch immer hilfreich. Wenn Du nur auf einer Seite Probleme mit dem Setzen hattest, dann kannst ja ganz vorsichtig, die gegenüberliegende Seite lösen und den Schlauch entfernen.

:)
 
Danke für eure Antworten. Wie bekomme ich denn die Milch rein, wenn bereits aufgepumpt ist. Dazu muss ich doch zwangsläufig die Luft wieder ablassen und somit wieder von vorn beginnen.
 
Wenn der Reifen "gesetzt" ist, dann bleibt der Wulst im Felgenhorn. Erst wenn man ihn dort herausdrückt, dann muss er sich wieder neu setzen. Also 1. Aufpumpen bis sich Reifen gesetzt hat ("PLOPP") 2. Ventileinsatz und Luft raus 3. Dichmilch einfüllen 4. Ventileinsatz wieder rein und aufpumpen

Wenn sich der Reifen partout nicht setzen will, dann kann das auch an einem beschädigten Felgenband liegen.
 
Genau so, wie von @woop beschrieben. Die Dichtmilch hat ja mehr oder minder nur die Aufgabe etwaige Löcher zu stopfen, aber nicht den Reifen in der Felge abzudichten.

Wenn Du unsicher bist, lass das bereifte, aufgepumpt aber noch nicht befüllte Rad mal bis zum nächsten Tag stehen. Wenn es bis dahin platt ist, oder sehr viel Luft verloren hat, kannst Du Dir sicher sein, dass noch was nachzuarbeiten ist. Zum Beispiel kann es am Ventilfuß noch nicht richtig dicht sein.
 
Bei mir ist auch schon folgendes passiert: Reifen hat beim aufpumpen geploppt, sofort Luft abgelassen und Dichtmilch eingefüllt. Genau in diesem Moment ploppte der Reifen wieder von alleine aus der Felge. Habe den Druck beim 2. Reifen dann ein paar Minuten stehen gelassen, bevor ich die Milch einfüllte. In einem Video sah ich auch, dass der Reifen etwas hin- und hergerollt wurde, damit er richtig in der Felge sitzt (hatte ich nicht gemacht).
Zudem waren meine Felgen nicht zu 100% dicht im Bereich des Felgenstoß (DT Swiss), hier blies deutlich Luft heraus. Hat sich aber mit der Dichtmilch erledigt.
 
Ich hab ja jetzt schon den einen oder anderen TL-Rennradreifen mit keinem oder sehr viel Gefluche montiert. Meine Erfahrungen:
- erst ohne Milch montieren, aber mit Spühli-Wasser oder Reifenmontagepaste, damit er Reifen ins Felgenhorn rutschen kann;
- Erstmontage immer mit rausgeschraubten Ventileinsatz;
- Montage nicht mit einem "garagenkalten" Reifen, sondern den Reifen bei Zimmertemperatur vorlagern
- will der Reifen auch mit einer Kompressorpumpe oder dergl. nicht "Ploppen", mit Schlauch montieren und über Nacht stehen lassen. Auch wenn der Reifen bei der Demontage des Schlauches wieder aus dem Sitz springt, geht er bei der 2. Montage in der Regel sehr willig in seinen Sitz;
- Milch fülle ich -nach Rausschrauben des Ventileinsatzes- erst ein, wenn ich sicher bin, dass der Reifen richtig sitzt; wenn ich Zeit habe, dann erst am nächsten Tag.
- Ist keine Kompressorpumpe, also so ein Ding mit zusätzlichem Drucktank, zur Hand, kann (!) es helfen, den reichlich mit Spühli-Wasser/Montagepaste eingesauten Reifen mit einem Spanngurt mit erst mal mäßiger Spannung zum umlegen, damit der Wulst wenigstens einigermaßen im Felgenbett anliegt. Meist bläßt es im Bereich des Ventils am Wulst vorbei...
- Den Spaß mit einer CO2-Kartusche kann man sich meist sparen; die bringt auch nicht schneller Druck rein, als eine Pumpe mit Kompressor-Tank. Einige Milchsorten vertragen sich außerdem mit CO2 nicht.
- der Conti-TL hat im Vergleich zum Schwalbe Pro ONE einen sehr festen Wulst. Je nach Felge kann die (Erst-)Montage in Arbeit ausarten. Da der Wulst recht fest ist, rutscht der gerne wieder aus der Felge raus, wenn man "an der anderen Seite" versucht, den Wulst über die Felge zu bekommen. Es kann helfen, an der einen Seite einen Montierhebel einzusetzen und ihn mit der Schulter/Oberarm unter Spannung zu halten, während man "an der anderen Seite" weiter versucht, den Wulst über die Felge zu hebeln.

Unterwegs:
- Auch wenn die Erstmontage schwierig war, bekommt man die Reifen nach einigen km Fahrt wesentlich besser de- und montiert. Falls man unterwegs doch mal (bzw. beim Pro ONE "fast immer") einen Schlauch einziehen muss, kann es sein, dass man den Reifen mit der üblichen Minipumpe nicht mehr vollständig in den Sitz bekommt. Hier ist die Mitnahme eines Ventiladapters sinnvoll, mit dem man nach einer rumpeligen Fahrt an der nächsten Tankstelle mit dem dortigen Luftsystem dem Reifen mal Manieren bei bringt.
- Wenn der Reifen mit Milch schon länger montiert war, kann es sein, dass er am Felgenhorn klebt. Reifen (NICHT DIE FELGE) seitlich auf den Bordstein legen und mit dem Schuhabsatz drauf rumtrampeln.
- Auch das Ventil kann festkleben und sich dem Einsetzen eines Schlauches widersetzen. Es kann (!) gelingen, das Ventil zerstörungsfrei raus zu klopfen, wenn man den Ventileinsatz entfernt, ein Holz auf das Ventil legt und mit einem Stein drauf rum klopft. Hatte ich erst zweimal; einmal konnte ich das Ventil retten...
- Es gibt von Parktool (und sicher auch anderen Herstellern) wunderbare, selbstklebende Reifenflicken (nicht Schlauchflicken), mit denen man auch große Risse im Reifen notdürftig flicken kann. Leider klebt das Ding nicht auf Reifen, die mit Milch versaut sind. Daher den Flicken lieber nur einlegen und einen Schlauch einziehen.
- Mit den "Würmern", die man von außen in TL-Reifen stopfen kann, um Löcher abzudichten, habe ich bei Rennradreifen keine guten Erfahrungen gemacht. Meist ist das Loch viel zu klein, um so einen Wurm rein zu bekommen. Außerdem besteht die Gefahr, das Felgenband zu zerstören. Andere habe mit dem System auch bei Rennradreifen gute Erfahrungen gemacht...
 
Wenn der Reifen "gesetzt" ist, dann bleibt der Wulst im Felgenhorn. Erst wenn man ihn dort herausdrückt, dann muss er sich wieder neu setzen. Also 1. Aufpumpen bis sich Reifen gesetzt hat ("PLOPP") 2. Ventileinsatz und Luft raus 3. Dichmilch einfüllen 4. Ventileinsatz wieder rein und aufpumpen

Wenn sich der Reifen partout nicht setzen will, dann kann das auch an einem beschädigten Felgenband liegen.

Ergänzend:
Bei wiederspenstigen Reifen habe ich diese auch schon ohne Ventil befüllt bis zum Plopp. Habe mir eingebildet, dass der Reifen ohne den Druckverlust am Ventil leichter in Position springt.
Dann nur noch Pumpe / Kompressor weg, Milch rein, Ventil rein und wieder pumpen.
 
Hallo,

genau, denn nicht automatisch alles, was alt und bewährt ist, muß auch schlecht sein...
Die Werbung suggeriert das und die Industrie will (oder muß um Umsatz zu generieren) was neues verkaufen.

Gruß
 
Wer nur nen Kaffee auf die Schnelle will, der schiebt halt nen Schlauch äääh Kapsel ein.
Der andere zelebriert Kaffee halt mit frisch mahlen, tampern und extrahieren.
Dass dabei auf Grund der vielen Fehlerquellen noch nicht einmal unbedingt das bessere Ergebnis erzielt wird … egal.
Ich mag die extra Arbeit und wenn ordentlich gemacht, ist das Ergebnis halt ein anderes.
:p


Und nein, ich will niemanden zu Tubeless überreden. Ich versteh Leute die am MTB lieber Schlauch fahren, am RR eh.
Aber wie @Blechroller schon gesagt hat, es geht hier um Erfahrungsaustausch, nicht um Vor- oder Nachteile.

:)
 
Ich stehe dem Thema ja sehr offen gegenüber. Ich habe halt zuviele einsatzfähige Laufradsätze, die nicht tubeless kompatibel sind, deshalb noch nicht getestet. Aber das da:
kann es sein, dass man den Reifen mit der üblichen Minipumpe nicht mehr vollständig in den Sitz bekommt. Hier ist die Mitnahme eines Ventiladapters sinnvoll, mit dem man nach einer rumpeligen Fahrt an der nächsten Tankstelle mit dem dortigen Luftsystem dem Reifen mal Manieren bei bringt.
- Wenn der Reifen mit Milch schon länger montiert war, kann es sein, dass er am Felgenhorn klebt. Reifen (NICHT DIE FELGE) seitlich auf den Bordstein legen und mit dem Schuhabsatz drauf rumtrampeln.
- Auch das Ventil kann festkleben und sich dem Einsetzen eines Schlauches widersetzen. Es kann (!) gelingen, das Ventil zerstörungsfrei raus zu klopfen, wenn man den Ventileinsatz entfernt, ein Holz auf das Ventil legt und mit einem Stein drauf rum klopft. Hatte ich erst zweimal; einmal konnte ich das Ventil retten...
taugt mir gar nicht. Ich will unterwegs kein Problem haben, wenn ich als Reparatur einen Schlauch einziehe.
Können die anderen das so bestätigen?

Auch auf einer Gruppenausfahrt ist das ja furchtbar, wenn man irgendwas anderes als "neuer Schlauch rein, weiter geht's" veranstaltet.
 
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