Ich tue mir allerdings aus folgendem Grunde schwer damit:
Warum fordern wir das dann nicht für andere Bereiche des Arbeitslebens? Mein Arbeitgeber hat mit Sicherheit auch kein Interesse an einem Covid-Ausbruch. Also wäre er doch schon blöd, wenn er uns keine Maskenpflicht und Abstandsregeln auferlegt. Ansonsten gefährdet er ja ggf. seine Position gegenüber dem Wettbewerb auf Grund von Arbeitsausfall.
Und wenn wir schon dabei sind, müssen wir auch ganz dringend die Schüler schützen...am besten mal für ein paar Wochen die Schulen schließen um die Welle zu brechen...
Ja ich bin mir bewusst, dass es zwischen etwas mehr Vorsicht bei Profisportlern und Schulschließungen noch ganz viele Graustufen gibt.
Ich denke schon, dass man das differenzieren kann, soll, ja muss.
Was die Lage im Alltag angeht, bin ich komplett bei dir. Es ist nicht möglich und meiner Ansicht nach auch sinnlos, im alltäglichen Leben noch irgendwelche großen Maßnahmen umzusetzen.
Es wäre viel damit geholfen, wenn einfach nur daheim bliebe, wer krank ist und nicht noch unbedingt den Märtyrer spielt und alle Kollegen mitnimmt.
Ganz davon abgesehen, kann auch der Arbeitgeber nicht wirklich verhindern, dass du dich in der Freizeit mit irgendwas infizierst und dann krank wirst. Ob das nun im Mai oder Juli passiert, ist dann auch wurscht.
Aber wenn jetzt hier wieder Fotos von Teams auseinandergenommen werden, weil da 3-4 Sportler im Bus nicht den weitestmöglichen Abstand einnehmen, dann fühle ich mich etwas in schlimmste Pandemiezeiten zurückversetzt
Ach Quatsch. Das ist was anderes.
Überleg mal, was die für nen Aufwand betreiben. Die Vorbereitung wird über Monate exakt auf so ein Event ausgerichtet. Die Sportler sind in Trainingslagern über Wochen und Monate in kleinen Trainingsgruppen beisammen, die Trainings sind geplant, die Belastungen getimed, die Ernährung genau überwacht, bla blubb trallala.
Und dann plötzlich unter Höchstbelastung, Kontakt mit Menschenmassen, Scheißwetter, usw. Die Rahmenbedingungen sind bekannt und dem Immunsystem nicht zuträglich. Den Viren schon.
Hier spielt es sehr wohl ne Rolle, ob sie GERADE DA zu DIESEM ZEITPUNKT krank werden. Man sieht bei QS, was bei rauskommt.
Ich denke, da hätte sich ohne exorbitanten Aufwand durchaus einiges tun lassen, um das Risiko zumindest deutlich zu reduzieren. Vermeiden lässt sich frelich nichts, darum geht´s auch nicht. Aber reduzieren, das auf jeden Fall.
Zumal sich ja aus den letzten drei Jahren vieles über die Verbreitung der Krankheiten lernen lies. Z.B., dass sie in kalter Luft und geschlossenen Räumen besser übertragen werden als bei schönem, sonnigem Wetter draußen im freien. Dass sich die Viren ohne Sonne in kalter Luft länger halten. Bei Kontakt mit Sonnenlicht viel schneller kaputtgehen.
Wenn ich also weiß, dass ich beim Giro Scheißwetter haben werde, es regnet, man viel in geschlossenen Räumen sein muss, kann ich doch Vorkehrungen treffen, um das Risiko zu reduzieren.
Es erfüllt mich also durchaus mit Unverständnis, dass Teams, Fahrer und Veranstalter so einen Aufwand betreiben, um auf den Punkt fit zu sein, die Veranstaltung zu stemmen, eine gute Show bieten zu können. Die Sponsoren kübelweise Geld reinpumpen, besonders für die Grand Tours usw.
Auf der anderen Seite dann aber nicht mal das mindeste tun, um solchen Infektionskrankheiten ein Stück weit aus dem Weg zu gehen.
Geht ja nicht nur um Corona. Scheißerei, Grippe, … Es will mir nicht in den Kopf, dass man sich dem so einfach aussetzt um damit die ganze Vorbereitung leichtfertig aufs Spiel zu setzen.