Das hört sich so an als wärst zu zu
100% vegan? Inwiefern wirkt sich das positiv oder negativ aus, wenn man es nicht auf
100% schafft?
100 % vegan wäre großartig, aber das ist für mich nicht möglich. Denn dann dürfte ich z.B. keine Bahn und kein Auto mehr fahren, könnte keine Bücher mehr lesen (Kleber) und meine heißgeliebten Urlaubsfotos (Fotopapier enthält Gelatine) nicht mehr ausdrucken und so manches Obst und Gemüse nicht mehr essen. Leider ist Obst/Gemüse aus bioveganem Anbau hier nur bedingt käuflich und vieles wird mit Blutmehl oder Gülle gedüngt. Aber ich gebe mein Bestes. Cremes, Deos, Duschgel usw. kriegt man vegan (und tierversuchsfrei) an jeder Ecke. Faire Kleidung und Lebensmittel kann man hier auch kaufen.
Mit der veganen Lebensweise habe ich bis jetzt nur positive Erfahrungen gemacht. Den größten Teil meines Lebens war ich Allesesserin. Zu der Zeit hatte ich öfter Eisenmangel, musste Kalzium supplementieren, hatte hohen Blutdruck (Betablocker!), hohen Blutzucker, hohe Cholesterinwerte und Herzrhythmusstörungen.
Auch als Vegetarierin hatte ich Probleme mit zu niedrigen Eisenwerten und das Cholesterin war immer noch zu hoch.
Mit der Umstellung auf "vegan" habe ich mehr auf meine Ernährung geachtet, weil ich Angst hatte einen Mangel zu bekommen bzw. noch mehr Mängel zu bekommen. Ich habe lediglich B12 supplementiert. Viele Allesesser sagen immer, dass das unnatürlich ist, da eine gesunde Ernährung keine Nahrungsergänzung braucht. Dem stimme ich nicht zu, denn die meisten Nahrungsergänzungsmittel sind für Allesesser gemacht worden. Zudem wird das B12, das normalerweise im Darm von Tieren gebildet wird, den Masttieren auch künstlich zugesetzt, da der Darm dieser Tiere aufgrund der Massentierhaltung und der damit notwendigen Antibiotikagabe, gar nicht mehr in der Lage ist genügend Vitamin B12 zu bilden. Dann kann ich dies auch direkt nehmen und muss den Weg nicht über das tote TIer wählen. Ich benutze übrigens eine Zahnpasta, die mit B12 angereichert ist.
Oh, ich bin jetzt etwas abgeschweift. Was ich eigentlich sagen wollte: Die Blutwerte sind nun alle top! Ich habe keine Mängel mehr. Auch die Müdigkeit, vor allem mittags, ist nicht mehr da.
Für mich hat es sich gelohnt. Zudem muss ich kein schlechtes Gewissen mehr beim Essen haben.
EDIT:
Was hältst du von Trockenobst wie Rosinen oder Feigen etc. ? Ich habe manchmal noch Probleme auf die Kalorien zu kommen, sowohl logistisch/zeitlich als auch vom "runterkriegen". Mit Trockenobst kann man aber relativ viel Kcal auf einmal essen. Wo sind Vor - bzw. Nachteile zu Frischobst?
Ich bin keine Ernährungsberaterin, aber ich denke, dass frisches Obst nie verkehrt ist. Trockenobst ist ideal für unterwegs, damit man viele Kalorien möglichst geballt zu sich nehmen kann. Ich bevorzuge Feigen und Datteln. Die geben beim Radfahren richtig Power. Zuhause greife ich lieber zu frischen Früchten und nehme den Zucker auch gern über ein gutes Stück Schokolade zu mir. Und da ich gern rahmige Soßen, die eh schon zu viele Kalorien enthalten, esse, nehme ich lieber nicht so viele Trockenfrüchte mit hohem Zuckergehalt zu mir.

Vielleicht kann sich ja noch jemand zu diesem Thema äußern.