Vorweg und mit der Bitte, das nicht mißzuverstehen: Du hast ein sehr begrenztes und tw. falsches Verständnis von einigen grundlegenden Dingen der Trainingslehre. Ich weiß nicht, woher du dein Wissen beziehst und mit welcher Erfahrung es einhergeht, aber da liegt einiges im Argen. Faß das bitte nicht als Anmache auf, sehr wohl aber als Kritik. Nun im einzelnen:
Erstens: Wattbasiertes Training kümmert sich nach meinem Verständnis primär um den Aufbau verschiedener Stoffwechselvorgänge und nicht um Koordination. Und das Kernkonzept ist, den Körper möglichst präzise innerhalb bestimmter Leistungsbereiche und dabei für genau definierte Dauern zu belasten. Für dieses Konzept ist der Smarttrainer im ERG-Modus perfekt.
Das ist nicht das Konzept des leistungsbasierten Trainings. Es ist ein häufiges Mißverständnis, daß eine möglichst präzise Einhaltung der Leistungsbereiche ein konstituierendes Merkmal dieser Trainingsmethode sei. Der Mensch ist keine Maschine. Deshalb ist es auch nicht möglich, die verschiedenen Faktoren, die zu einer Leistungsverbesserung führen, voneinander zu trennen.
Natürlich ist es nicht egal, mit welcher Kadenz man arbeitet, weil sich die Balance zwischen Kreislauf- und Muskelbelastung verschiebt....
Auch das ist eines der "modernen Märchen", das sich in der Welt der "freien Sportlerbetreuer" herausgebildet hat. Es gibt diese Aufgabe "Ausbalancierung zwischen Kreislauf usw.... " gar nicht. Das können wir getrost dem Körper selbst überlassen. Und die "empirischen Grundlagen", hier namentlich die Behauptung, daß höhere TFen das Kreislaufsystem stärker belasten als niedrige, ist ein Artefakt, das wie viele andere Fehler durch die ungeeignete Auswahl der Probanden bei Studien (Studenten, Hobbyisten usw.) produziert wurde.
Dann kannst Du Deinen Workout nicht wie geplant durchziehen, ...
Jetzt wirds wirklich grotesk. Du hast ein unabhängig vom Erkenntnisgegenstand "Trainingsmethoden" vollkommen falsches Verständnis von Planung. Planung ist ein Mittel, das Freiheitsgrade aufdecken soll und eine Soll-Ist-Kontrolle ermöglicht. Planung ist zugespitzt formuliert dazu da, die Grundlage für ihre eigene Revision zu legen. Ich kann das ehrlich gesagt gar nicht glauben. Meinst du wirklich, daß man das Training nur wegen einem Windstoß abbrechen muß?
Gleichzeitig ist das der Punkt, wo wir uns vielleicht freundlich sagen sollten: "Wir haben nunmal grundverschiedene Ansätze." Und unserer Wege gehen. Denn ich sage: da wird das Training effizient, du sagst: Abbrechen!
Mir schadet das nicht. Aber dir könnte die Fortsetzung der Diskussion einen gewaltigen Benefit bringen. Die Entscheidung liegt bei dir.
...
Man kann selbstverständlich das Konzept des Wattgesteuerten Trainings in Frage stellen bzw. für eine Finte der
Powermeter-Hersteller halten.
Das tue ich nicht. Ich stelle dein Verständnis dieses Konzepts infrage. Klarer gesagt: Ich halte es für falsch.
Ist wie gesagt deine Entscheidung. Du hast mehr davon, wenn du souverän reagierst und drin bleibst.