Bei allem Sinn das Tretager mit nem Loch zu entwässern und dabei auch noch etwas Gewicht zu sparen, sind doch einige Varianten dabei die weit über das Ziel hinausschießen. Das Tretlagergehäuse hat letztlich ja auch noch eine nicht ganz unwesentliche mechanische Funktion und fungiert als Verbindung zwischen den am meisten belasteten Rohren des Rahmens. Dafür hat es sogar noch eine ungünstige Form in dergestalt, das es an beiden Enden einen offenen Querschnitt hat, der ja dann sinniger Weise mit dem Tretlager verschlossen wird.
Gerade bei den sehr stark ausgenommen Gehäusen kommen mir Bedenken seitens der Lagerhaltbarbeit. Die für unsere Zeit typischen TL waren Schrägkugellager, die bei rein radialer Belastung tüchtig axialkräfte ins Gehaüse leiten. Kein Problem wenn das TL Gehäuse ein geschlossenes Rohr ist (oder nur eine Bohrung aufweise). Nicht so doll, wenn das Teil fast überhaupt keine durchgehende Verbindung mehr zwischen den Lagerschalen zur verfügung stellt wie z.B. auch bei dem weiter oben gezeigten Exemplar. Das Gehäuse ist ja durch Sitzrohr Unterrohr und Kettenstreben sowieso schon ordentlich geschwächt (bei Muffenbauweise). Dadurch biegt sich das Gehäuse unten auf, was zu einer Schrägstellung der Lagerschalen führt und die Abrollflächen der Kugeln in Abhängigkeit der Last ändert. Die Last aus den Kettenstreben besorgt zusätzlich die Winkelstellung bezüglich der Längsachse. Sicher nicht gut für Steifigkeit und Lagerhaltbarkeit.
An der Stelle versuchen sich offenbar einige Rahmenproduzenten selbst zu verwirklichen und schießen nach meinen Geschmack übers Ziel hinaus. Manche Teile habe die Priorität auf Estetik und nicht auf Funktion.