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Welche Reifen für holzbahn ??

Ich wärme den Thread mal wieder auf.

Möchte mir mal nen richtig schnellen LRS für die (Holz-)bahn bauen.

Da stellt sich mir als erstes die Frage nach der Felge bzw. dem Reifentyp.

Ich nehme an bei den "pros" auf der Bahn sind Schlauchreifen immer noch der Standard,
oder sind da so Sachen wie tubeless oder clincher mit TPU/Latexschläuchen auch gebräuchlich oder im kommen?

gibts da irgendwelche (belastbaren) Rollwiederstands-Vergleiche zwischen den Systemen, aber
wirklich auf die Holzbahn bezogen. Was ja wirklch etwas ganz anderes ist als auf der Straße.


beste Grüße


Michael
 

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Re: Welche Reifen für holzbahn ??
Carbonfelgen,Conti Sonderklasse handgenäht

Ja, also Carbonfelgen sind natürlich klar. An Alu hab ich jetzt nicht gedacht.

Du meinst also tubular.

Die Conti kannte ich noch nicht.
Was ist mit Vittoria pista speed tubular?

Und nochmal: kennt jemand vielleicht jemand nen vertrauenswürdigen Vergleichstets von Bahnreifen?


lg

Michael
 
Ja, also Carbonfelgen sind natürlich klar. An Alu hab ich jetzt nicht gedacht.

Du meinst also tubular.

Die Conti kannte ich noch nicht.
Was ist mit Vittoria pista speed tubular?

Und nochmal: kennt jemand vielleicht jemand nen vertrauenswürdigen Vergleichstets von Bahnreifen?


lg

Michael
Moinsen!
Eventuell daran orientieren, was Ganna bei seinem Stundenrekord benutzt hat?
Laut diesem Bericht Conti GP 5000 TT Tubeless, also keine Schlauchis :)

Following Bigham’s lead, Ganna looks set to use custom Princeton CarbonWorks disc wheels, shod with tubeless Continental GP5000 TT tyres,

Andere Quelle vermutet die TT CLinchers mit Latex:

One interesting revelation is the decision to use clincher wheels and tyres, rather than the more established option of tubulars. When Victor Campanaerts set the record in 2019, he used Vittoria Pista tubular tyres in an unfathomably-narrow-by-today's-standards 19mm.

Ganna, by comparison, used Continental's GP5000 TT tyres - the recently released TDF edition - in 25mm, with what we believe to be latex inner tubes inside.

Tyre pressures are unconfirmed, but after Bigham's attempt, he gave a clue, suggesting it was higher than most would expect. This is likely due to the smooth surface of the velodrome not benefitting as much from the bump-absorbing properties of lower pressures.
 
Zunächst, ich habe hin und wieder einen Teststand zum Messen des Rollreibungswiderstandes bzw. des Rollreibungskoeffizienten, Crr, von Fahrradreifen mit einer großen Holzrolle (1m Durchmesser) in Betrieb, um möglichst den Einsatz auf einer Holzbahn zu reproduzieren. Ansonsten habe ich in den letzten 20 Jahren viele Aerotests auf einer Holzbahn durchgeführt, bei denen die Rollreibung "irgendwie" immer auch mit im Spiel war.

Noch eines vorneweg, spezielle Bahnreifen habe ich nicht getestet, da immer der Einsatz draußen im Fokus stand.

Ganz allgemeine Erkenntnissse daraus für den Einsatz auf einer Holzbahn:
  • Zumindest bis maximal 11 bar galt ohne Ausnahme (höher hatte ich mich bisher nie getraut), je höher der Luftdruck, umso geringer die Rollreibung. Einen Bereich mit ansteigenden Rollwiderstand aufgrund sog. Impedanzverlusten konnte ich nie beobachten.
  • Schlauchreifen haben gute, geringe Rollreibungswiderstände nur, wenn sie derart fest aufgeklebt sind (2-Komponentenkleber), dass man den Reifen kaum noch zerstörungsfrei abbekommt. I.d.R. waren gute Faltreifen mit Latex schneller. Allerdings konnte ich bisher keine spezillen Bahnschlauchreifen testen.
  • Tubless montierte Reifen können langsam aber auch schnell sein. Aber auch Tubless-Reifen sind schnell nur, wenn sie entsprechend hart aufgepumpt werden.
  • Faltreifen mit Latexschlauch, entsprechend hart aufgepumt, haben keinesfalls höhere Rollwiderstände als äquvalente Tubless-Setups. Meine schnellste Kombi bisher war ein Faltreifen mit Latex.
  • Butyl und TPU werden mit zunehmender Abrollgeschwindigkeit und Last schlechter, Latex zeigt solch ein Verhalten nur im Ansatz (geht hier eigentlich im Messfehler unter).
  • Faltreifen zog es noch nie von einer (Haken-)Felge, 2 Stürzen, verursacht von schlecht auggeklebten Schlauchreifen, durfte ich beiwohnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moinsen!
Eventuell daran orientieren, was Ganna bei seinem Stundenrekord benutzt hat?
Laut diesem Bericht Conti GP 5000 TT Tubeless, also keine Schlauchis :)

...
Wäre ja eigentlich genau meine Welt. Ich fahre ja quasi seit Jahren an allen Rädern TL also MTBs, Gravel und Roadbike.
Was ich noch gefunden habe ist dies hier:
https://www.radsport-news.com/markt/marktnews_135222.htm
CANYON strebt ja eigentlich auch immer nach dem besten technisch machbaren.

...

Ganz allgemeine Erkenntnissse daraus für den Einsatz auf einer Holzbahn:
  • Zumindest bis maximal 11 bar galt ohne Ausnahme (höher hatte ich mich bisher nie getraut), je höher der Luftdruck, umso geringer die Rollreibung. Einen Bereich mit ansteigenden Rollwiderstand aufgrund sog. Impedanzverlusten konnte ich nie beobachten.
  • Schlauchreifen haben gute, geringe Rollreibungswiderstände nur, wenn sie derart fest aufgeklebt sind (2-Komponentenkleber), dass man den Reifen kaum noch zerstörungsfrei abbekommt. I.d.R. waren gute Faltreifen mit Latex schneller. Allerdings konnte ich bisher keine spezillen Bahnschlauchreifen testen.
  • Tubless montierte Reifen können langsam aber auch schnell sein. Aber auch Tubless-Reifen sind schnell nur, wenn sie entsprechend hart aufgepumpt werden.
  • Faltreifen mit Latexschlauch, entsprechend hart aufgepumt, haben keinesfalls höhere Rollwiderstände als äquvalente Tubless-Setups. Meine schnellste Kombi bisher war ein Faltreifen mit Latex.
  • Butyl und TPU werden mit zunehmender Abrollgeschwindigkeit und Last schlechter, Latex zeigt solch ein Verhalten nur im Ansatz (geht hier eigentlich im Messfehler unter).
  • Faltreifen zog es noch nie von einer (Haken-)Felge, 2 Stürzen, verursacht von schlecht auggeklebten Schlauchreifen, durfte ich beiwohnen.

Was für mich bei tubeless noch Fragezeichen stehen lässt sind zwei Punkte:

- TL Reifen, sowie Carbon TL Felgen sind im maximalen Druck eben ziemlich begrenzt.
d.h. sowohl der aktuelle Conti GP5000TR TT sowie der Schwalbe proOne TT sind bis max. 7,5bar angegeben.
Auch die Felgen liegen meines Wissens in dem Bereich (bis max. 8bar bei meinem Felgenlieferant glaube ich).
- Der andere Punkt ist das ich bei Bahnreifen von einer seehr langen Haltbarkeit ausgehe.
Da ist der Einsatz von Dichtmilch,...hmmm...sagen wir mal....semi-optimal. Stichwort: unwucht aufgrund eingetrockneter Milchreste
Bei meinen Rädern die ich "draussen" fahre wird kein Reifen so alt das er aufgrund Milchresten und nachleeren irgendwann doppelt so schwer ist wie am Anfang.

@BergHügi: was bedeutet
  • Tubless montierte Reifen können langsam aber auch schnell sein.
? Was gibt da den Ausschlag? Das Reifenmodell? Der Druck? mehr gibts ja da nicht...

Was würdest du dann von einem Setup TL Reifen und Felge (also Conti oder Schwalbe TT) mit Latexschlauch halten? Was ist da zu erwarten? Niedrigerer oder höherer Rollwiderstand als im TL Setup?


lg

Michael
 
Die Karkassen der Reifen leiden unten dem Kurvendruck. Im Wettbewerb altern die Reifen relativ fix. Auf engen kurzen Bahnen hat man früher sicherheitshalber nach der Hälfte eines Sechstagerennens die Reifen aussortiert.
Wichtig ist für Bahnreifen eine gute Haftung(Halt in der Kurve langsamfahrend, Training etc.)
Erprobte Drahtreifen für die Bahn waren um 2000:
Vredestein Pista, Pariba Revolution, IRC Paperlite 23.
Der einzige deutsche 6-Tagefahrer mit Drahtreifen war anfangs der 90-er Remig Stumpf,der groß und schwer war. Er fuhr französische Kleinserienreifen.
 
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? Was gibt da den Ausschlag? Das Reifenmodell? Der Druck? mehr gibts ja da nicht...

Was würdest du dann von einem Setup TL Reifen und Felge (also Conti oder Schwalbe TT) mit Latexschlauch halten? Was ist da zu erwarten? Niedrigerer oder höherer Rollwiderstand als im TL Setup?
Ich habe solch einen Test bisher lediglich einmal durchgeführt. Ich habe keine rechte Muße ständig TL Reifen runter, Pampe raus, anderen TL Reifen drauf, neue Pampe rein.

Mit einem Pro One TT hab ich es einmal durchgezogen, d.h. zunächst mit Vittoria Latex bis 8 bar und danach tubeless mit Dichtmilch bis 8 bar (war dicht, hat für die Testdauer gehalten :D) auf dem Prüfstand. In beiden Konfigurationen sank der Rollwiderstand mit höherem Druck, zwischen Latex und tubless war kein, von mir, messbarer Unterschied.

Mir hat dieser Test genügt, sodass ich nunmehr stets mit Latex messe, sei es ein TL Reifen oder ein "einfacher" Faltreifen. Und ja, es gibt Unterschiede zwischen Reifenmodellen, die definitv gößer sein können, als zwischen tubeless und mit Latex.

11 bar waren nicht mit einem 25mm Falt- / Tubelessreifen, würde mich nicht trauen, sondern mit 20mm Faltreifen auf neuer Felge und mit einem Schlauchreifen vor langer Zeit (kann mich nicht mehr an die genauen Abmessungen erinnern. War ein Conti TT Schlauchreifen der mit Latexschlauch vom Wagen viel :cool:).
 
Die Karkassen der Reifen leiden unten dem Kurvendruck. Im Wettbewerb altern die Reifen relativ fix. Auf engen kurzen Bahnen hat man früher sicherheitshalber nach der Hälfte eines Sechstagerennens die Reifen aussortiert.
Wichtig ist für Bahnreifen eine gute Haftung(Halt in der Kurve langsamfahrend, Training etc.)
Erprobte Drahtreifen für die Bahn waren um 2000:
Vredestein Pista, Pariba Revolution, IRC Paperlite 23.
Der einzige deutsche 6-Tagefahrer mit Drahtreifen war anfangs der 90-er Remig Stumpf,der groß und schwer war. Er fuhr französische Kleinserienreifen.
wir schreiben das jahr 2024
 
...und da gibt es Conti oder Tufo als Schlauchreifen für die Bahn.
Mit aktuellen Drahtreifen habe ich da keine persönlichen Erfahrungen.
 
darauf habe ich gewartet🤣

Ergänzend dazu,
Das Setup steht jetzt:
88mm hohe, 26mm breite Carbon tubeless clincher Felgen (sind bestellt),
DTswiss 370 Track Naben 20/24h mit DTaerolite Speichen
Conti GP5000TT TR mit Vittoria Comp Latexschlauch
 
Ich weiß,wollte einfach mal Vergleichsangebote zeigen.
Campa Pista Schlauchreifen habe ich auch noch einen Satz fast neu übrig,das sind aber schwarze Alufelgen.
 
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Hatte nur mal was über Tubulars gefunden: https://www.aero-coach.co.uk/tubular-track-tyre-rolling-resistance

Selber fahre ich die Michelin TT mit 25 mm und Latex Schlauch.
Weil er bei BRR und AeroCoach gut abschneidet und mein Rad mit Clincher Laufrädern ausgerüstet ist.
https://www.aero-coach.co.uk/time-trial-rolling-resistance-data

Hier noch der Link zu BRR, einmal mit Latexschlauch
https://www.bicyclerollingresistance.com/road-bike-reviews/michelin-power-time-trial-latex-tube-2020
Und mit Butylschlauch
https://www.bicyclerollingresistance.com/road-bike-reviews/michelin-power-time-trial-2020
Von 8,6 Watt auf 7,0 Watt (18% weniger), nur durch den Latexschlauch, finde ich schon beachtlich.

Was dafür beim Michelin TT sehr nervig war, ist das verwendete extrem dicke, wachsartige Formtrennmittel. Das Zeug bröckelt bei Montage ab und versaut den ganzen Arbeitsplatz. Ich habe gefühlt einen halben Liter Spiritus und Silikonentferner benötigt um Reifen, Arbeitsplatz und Werkzeug sauber zu bekommen.
Auf der Holzbahn ist der Reifen aber echt toll.
 
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Darf man überhaupt etwas anderes als tubular fahren?
Sonderklasse ist nicht schlecht, wer es noch etwas leichter möchte nimmt den Olympic von Conti.
Dugast Pista Latex mit Seidenkarkasse könnte noch interessant sein. Hatte ich aber noch nicht probiert.
Wichtiger ist ein vernünftig steifer Rahmen, Laufräder und Lenker. Das macht viel aus.
Fahre selbst vorne 24 Loch, hinten 28 Loch Hochprofiler oder Scheibenrad.
 
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