AW: Welche Rolle?
Mit Cleats fahre ich erst gar nicht, wegen der Sturzgefahr und der Gefahr des Herausbrechens der Prothese.
@ zauberfrau63
Sofern Du auf einer festen Rolle fährst (Rad ist fest eingespannt), ist die Verwendung von Cleats m.E. eher unbedenklich und könnte ggf. sogar von Vorteil für Dein Knie sein. Durch die damit erreichte stabile Fuss- und Trittposition, könnte eine etwaige unbermerkte/unbeabsichtigte Fehlstellung des Gelenks vermieden bzw. reduziert werden. Bei Beschwerden und/oder Problemen nimmt man manchmal unbermerkte ein sog. "Schonhaltung" ein, welche auf Dauer dann u.U. zu noch größeren Problemem führt. Evtl. einfach mal mit Cleats ausprobieren und den Bewegungslauf (Tritt, Kniestellung, Hüftbewegung usw.) dabei zusätzlich von einer anderen Person von allen Seiten beobachten lassen.
Ausgehend von guten Damenradschuhen, könnte Abhilfe evtl. schon eine Softeinlage in Deinen Schuhen schaffen, welche in unterschiedlichen Stärken von verschiedenen Schuhherstellern (z.B.
Shimano, Specialized) angeboten werden. Nach einer entsprechender Fuss- und Gelenkvermessung (wird in guten Radsportgeschäften durchgeführt) und Rücksprache mit Deinem Arzt, kann durch die richtige Softeinlagen, neben einer besseren Leistungsausbeute auch eine wesentlich besssere Trittposition ermöglicht werden.
M.E. wird Funktion und Wirkungsweise solcher Einlagen, besonders bei HobbyfahrerInnen und im Breitensport, noch immer sehr stark unterschätzt oder ist evtl. noch nicht richtig bekannt. Im aktiven Rennradsport sind solche Einlagen übrigens seit Jahren selbstverständlich und ich glaube, viele HobbysportlerInnen wären vom erzielten Ergebnis überrascht (bei Interesse kann man sich z.B. auf der Homepage von Specialized über solche Softeinlagen und deren Funktion informieren).
Neben geeigneten Radschuhen wird gerne auch die Sattelform und richtige Sattelbreite unterschätzt, welche auch als Ursache von Kniebeschwerden zu berücksichtigen ist . Wie bei Radschuhen, haben auch hier die Hersteller zwischenzeitlich auf die unterschiedlichen anatomischen Vorgaben reagiert und bieten entsprechende Ausführungen an, wobei der Beratung und Fachkompetenz der Verkäufer eine entscheidende Bedeutung zukommt.
Generell ist unbedingt zu berücksichtigen, dass uns Schuhe und
Sattel unmittelbar mit dem Fahrrad verbinden und besonders unter Belastung den Bewegungsablauf entscheidend beeinflussen. Wenn Gelenke dann besonders sensibel auf diesen Bewegungsablauf reagieren, können schon Nuancen für das körperliche Empfinden und/oder Beschwerden ausschlaggebend sein.
Viele Grüße und vielleicht können obige Infos dazu beitragen, dass Du bald wieder "schmerzfrei" Radsport betreiben kannst.
sumlauer