AW: Wiederaufbau Viner Special Professional 1978
Das,
scheint Sulkas Markenzeichen zu sein...
Beim seinem Bianchi ist die Kette ja auch zu kurz. Von daher könnte man System dahinter vermuten. Ich würde ja auch denken, daß der Kette zwei Glieder mehr gut zu Gesicht ständen... :mex:
mehrgliedrige Grüße
Martin
so jungs,
ich melde mich frisch gestählt von der kettenfront zurück
in der theorie besagt der
kettenrechner bei einer kettenstrebenlänge von 415 mm, einem max kettenblatt von 52 und einem max ritzel von 28 108 kettenglieder seien angesagt. beim viner waren auf den photos 104 glieder auf den zähnen, allerdings bei einem aktuellen max ritzel von 26 zähnen (=106 glieder). ich hab aber nochmal 4 aufgefüttert (=108), da ich auch einen wexelantrieb mit max 28 zähnen mal reinstecken möchte. jetzt sehe sogar ich, daß das schaltwerk deutlich artgerechter und entspannter hängt.
beim bianchi verhält sich die sache von den maßen und zähnen her identisch. allerdings hat das nuovo record schaltwerk einen langen käfig dieweil es gilt die kette von einer 3-fach kurbel mit 52/42/36 zu übernehmen. das schaltwerk ist also selbst, wenigstens für eine rennmaschine ein ziemlicher prügel der etwas aus den sehgewohnheiten fällt. die kette sollte nach kalkulator ebenfalls 108 glieder zählen und das tut sie auch schon seit je her. kasette ist eine 6-f 14-28 deren ritzel sich freilich nicht wirklich von jedem kettenblatt bedienen lassen, wenigstens nicht sinnvoll. im versuchsaufbau funktioniert das freilich. bei 52/28 ist die kette noch nicht am platzen, aber das schaltwerk doch deutlich in die horizontale verlegt. bei 36/14, was natürlich genauso ein unfug ist, ist das schaltwerk praktisch hinten am anschlag, nur noch geringe federkraft spannt die kette, sie fliegt aber noch nicht davon wenn's holpert. wie gesagt, das ist nur auf dem haken testweise durch gespielt. in der praxis lassen sich vom großen blatt ca. ritzel 1-4 sinnvoll belegen, vom mittleren 2-6, vom kleinen 4-6. in diesen situationen ist neben einem guten kettenlauf eigentlich auch die lage des schaltwerkes nicht spektakulär, die kette hat zudem weder zuviel noch zu wenig spiel.
vielleicht ist dabei, wenigstens im gegensatz zu modernem gewerk, zu beachten, daß es sich eigentlich um eine standardkurbel mit zusatzrad handelt. das zusatzrad ist immer noch größer als das heute bei kompaktkurbeln 2-fach der fall ist (somit sei auch das 28er-ritzel im mittelgebirge nicht belächelt). das 3-fach blatt baut sicher auch aufgrund der ursprünglichen 6-fach kette breiter was eine gespreitzere kettenlinie bewirkt (ich fahre auf meinen 3 6/7-fach rädern die connex 808, also 8-fach). das ganze sumsum am bianchi bringt andere schaltoptionen, fordert sie auch. allerdings fahre ich nicht wirklich oft auf dem 36er, wenn dann nur zu 24 oder 28. die tage will ich mal einen test mit einem neu 13-23 bestückten 7f- treibrad auf der straße machen. auf der freien rolle, freilich nur 52/13-14-15, hat es bereits bestens gefunzt.
sodale. das zu meinem "markenzeichen".
dann noch was zur farbe.
das geröhr wurde natürlich cellemals in pistoia "à l'époque" fett lackiert. die verwendeten decals tragen nicht wirklich dazu bei die ausstrahlung zu dämpfen ;-)
das naheliegendste wäre natürlich diese vorgabe als steilpaß zu nutzen. gelber
sattel, gelbe zughüllen, gelber lenker. das knallt. vielleicht zu offensichtlich. früher hätten es vielleicht weißwandreifen noch auf die spitze getrieben. heute gibt es die option mit gelben laufflächen.
als das rad erstmal richtig durch "gevinert" war und ich den pracht der farben richtig erkannte, war mir als erstes klar, daß da
reifen mit gelben laufflächen drauf müssen. nicht irgendwelche, womöglich contis mit vollständig (auch noch zitonen-)gelben lauflächen. nein die vittorias, nur mit den seitenteilen der laufflächen in sattem gelb, der rest schwarz.
danach ward's erstmal dünn mit accessoires. der gelbe turbo strandete als echter glücksfall. alternativ wäre ein schwarzer gewesen, der aber über ein gelbes detail, z.b. den schriftzug in gelb, seitlich hätte verfügen müssen. sozusagen ein gelbes dreieck.
- schriftzug am unterrohr
-
sattel, dynamisierte ecke durch das gelbe rund des hinterreifens
- in eine 'flexible' gedachte ecke im vorderrad.
das ganze vom höchsten punkt, dem
sattel, leicht nach vorne kippend, wie eben der fahrer eines rennrades.
ein segen waren das
lenkerband, das in seinem feinen fischgrät die farbe der
reifen und
felgen, schwarz als dämpfung des grüns aufnimmt. keine ahnung was ich ohne das gemacht hätte. ganz ähnlich die zughüllen. was sonst wenn nicht diese. schwarz ? grau ? oder halt doch gelb ? und gelbes
lenkerband ? altherren lolita porno ?
also grün, gelbes "dreieck", schwarz & poliertes alu.
dann ist da aber noch der signifikante von der ferne nicht wirklich wahrzunehmende rote stern im schriftzug. ganz allein & verloren - unkorrespondierend ? dem habe ich abgeholfen mit ebenso kaum wahrnehmbaren roten lederriemen und einem ebenso wenig und im wesentlichen nur vom fahrer wahrnehmbaren roten lenkerabschlußband. 3 kleine lichter, eigentlich je seite, ganz diskret.
ihr merkt, die "kleine grüne rennsau" hat mich nicht nur in der werkstatt beschäftigt. eine aufregende zeit des wachsens, voller verführung laut zu brüllen. genau das wollte ich das rad optisch aber nicht lassen. schnell soll es aussehen und schnell soll es sich anfühlen.
in sofern beflügelte mich auch der 130er vorbau (das sind im vergleich zum bianchi 3 cm mehr bei praktisch identischem oberrohr. (der rahmen ist ein 57er, meine größe in klassik). und es fühlt sich richtig gut an, auch mit dem bianchi (oder auch mit herrn culles der ein 58er ist) fahre ich in letzter zeit trotz relativ guter überhöhung gerne unterlenker oder auf den bremsgriffen, gerne weit hinten sitzend im flachen. kann ich jetzt natürlich noch lange nicht abschließend beurteilen, das werden die km zeigen. wobei ich nichts dagegen habe wenn das viner eher als kurzstreckenrenner in meinen fuhrpark aufgehen wird. vielleicht wäre ein kriteriumslenker auch noch eine option ? ;-))))
als ich beim zerlegen die sattelstütze rauszog, dachte ich die ist aus dem vollen. sackschwer. wenigstens im vergleich zur campa aero am bianchi. um so überraschter war ich eigentlich - für was leichtes passendes war ich erstmal zu geizig - als sich der gefühlt leichte eindruck auf der waage mit ca. 9,8 kilo, samt den nicht wirklich leichten pedalen, bestätigte. das ist ca, 100g weniger als mein bianchi aus columbus und mit campa super/nuovo/record-mix.
so ;-)) lange rede kurzer sinn oder wie man so dahin redet. ist euch sicherlich nichts neues, daß einem so ein olles rad derart in seinen bann zieht.
gruß
klaus ;-))
ps. zur kettengeschichte wollte ich eigentlich bilder machen, abba der akku der camera war platt. vielleicht reiche ich sie bei interesse nach.
"18 (21) stellungen mit der nuovo record" ;-))