AW: WiM - Wind im Münsterland
Hallo Jungs
,
von mir gibt es noch ein paar ordentliche Pünktchen, habe meine Resturlaubstage mit einer Ausfahrt nach Frankreich verbracht.
Ziel war es, so lange wie möglich zu fahren, um endlich Grundlagen-km zu sammeln. Das ging schon gleich zum Start am Montag in die Hose, weil ich vom Unwetter daniedergelegt wurde.
Ich fuhr die Küstenseite NL-Belgien runter, denn dort ist Belgien am kürzesten - die katstrophalen Straßen muss ich nicht unbedingt länger als nötig haben, außerdem finde ich Belgien irgendwie gruselig :eyes:
Es war stürmisch, Gegenwind, ich muss mit einem Fuß immer wieder aus den Pedalen, um vom Wind nicht weggeschleudert zu werden
, Höchstgeschwindigkeit 22 km/h. Hagelartiger Regen, alles von vorne natürlich, innerhalb weniger Minuten komplett durchnässt, Schuhe unter Wasser, gefroren wie ein Schlot. In die Tram gesetzt
, um trocken zu werden. Abends hört Regen auf, ohne Tram weitergefahren
, leicht verfahren, weil man in Belgien irgendwie nicht so gerne ausschildert, Straße an einem Kanal runtergefahren, zum Schluss ein Schild: "Sackgasse"
- endet im Sandweg, wieder zurück, andere Seite vom Kanal Umleitung, wobei aber kein Schild folgt, wann die Umleitung zu Ende is
, schließlich nach Windrichtung gefahren, irgendwann schön asphaltierte Straßen unter den Rädern - das muss Frankreich sein! - et voila: gelbes Schildchen mit D-sowieso, das die Straße bezeichnet, Orientierung wieder hergestellt. Nachts in Dunkerque angekommen.
Dienstag - wäre es so weiter gegangen mit dem Katastrophenwetter, hätte ich abgebrochen. Is aber trocken, bis auf ein paarmal Nieselregen. Und um so weiter ich ins Landesinnere komme, um so weniger Wind
. Die kleinen Nebenstraßen gehen hier über zahlreiche kurze und längere mäßige Rampen, Baumberge-artig - nur halt die ganze Zeit über. Durch die Dunkelheit gesegelt, in den Mini-Dörfern werden die Hunde wegen meiner Lampe und des Kettensurrens wach und kläffen, über 200 km gefahren und spät nachts in Amiens eingetrudelt. Sehr schöne Fahrt
Mittwoch - regnerisch, kalt, mit Zug nach Paris gezuckelt und da rumgelatscht (das jibbt keine Punkte
).
Donnerstag - ekeliges fieses Katastrophenwetter, später etwas besser, nur ein paar Stunden gefahren.
Freitag - gutes Wetter, kein Regen (hier wohl, hab ich gehört?), immer noch stürmisch, der Wind hat sich seit Montag nicht gedreht - also Rückenwind - so dass ich mit meinem ollen Stahlrenner mit 40 km/h durch dieses Belgien zurückrauschen kann.
In NL mit Zug zurück.
Lief also alles nicht ganz nach Plan. Mein Ziel war es eigentlich, in zwei Tagen in die Nähe von Paris zu fahren, etwas weiter als jetzt.
Aber immerhin konnte ich zwei Tage lang richtig lange kurbeln. Gut war die Idee, auch nachts zu fahren, denn dann ist in Frankreich auch auf den fetten Straßen fast nix los. Und um ein Hotel zu finden, das einen nachts noch empfängt, muss man zumindest eine etwas größere Stadt ansteuern. Da kann man dann entspannt fast ohne Autoverkehr über die mehrspurigen Straßen einfahren, tagsüber ist das ne ziemliche Hölle. Zum Kilometerfressen sind Piccardie/Normadie jedenfalls klasse.