Steckbrief: Cube Nuroad Race FE 2019
Einsatzbereich | Tour, Commute |
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Rahmenmaterial | Aluminium |
Gabel | Aluminium, Carbon |
Gewicht (o. Pedale) | 11,4 kg |
Stack | 588 mm |
Website | www.cube.eu |
Cube hat dieses Jahr seine Räder der Nuroad-Baureihe einer umfassenden Modellpflege unterzogen. Die Serie vertritt im Modellprogramm die entspanntere, Gravel orientierte Fraktion der Geländerennräder – neben den sportlichen Cyclocrossern der Cross Race-Serie. Unter den Nuroad-Bikes gibt es dabei zwei ausgewiesene Commuter-Rennräder mit StvZO konformem Licht, Schutzblechen und Gepäckträgern ab Werk.
Unterschiede des Nuroad zum Cyclocrosser aus gleichem Hause sind der Papierform nach vor allem: die Geometrie, der Platz für Reifen und Schutzbleche sowie die Montagevorbereitung für derartiges Zubehör. Bei der Geometrie fallen vor allem zwei Dinge auf: ein um circa 1 cm verlängerter Radstand (Größe 56) – der entsteht durch einen flacheren Lenkwinkel. Außerdem hat das Nuroad einen größeren Stack durch ein höheres Steuerrohr, also eine komfortablere Sitzposition.
Hier geht es zu den Cube-Neuheiten 2019
Unser Commuter-Testrad Cube Nuroad Race FE 2019 mit Shimano 105-Gruppe ist mit 1.599 € das teuerste Modell der Reihe. Darunter rangiert das ebenfalls vollausgestattete Nuroad Pro FE. Es kommt mit Shimano Tiagra 2×10-Antrieb, bremst mit mechanischen TRP Spyre-Scheibenbremsen und wiegt laut Cube rund 400 g mehr. Dafür ist es aber auch 500 € günstiger bei einem Preis von 1.099 €. Zu beiden gibt es „nackte“ Schwestermodelle für 999 € (Tiagra) oder 1.399 € (Shimano 105).
Ausstattung: Highlight Licht
Optisch ist das Cube Nuroad FE der rollende Business-Anzug. Grau in Schwarz mit ausschließlich schwarzen Komponenten, tritt es extrem unauffällig auf. Das ist angesichts der immer lauernden Diebstahlgefahr in Städten sogar ein Vorteil: Man sieht dem Nuroad seine Wertigkeit nicht sofort an. Gleichwohl wirkt der Alurahmen mit innenliegenden Zügen sauber verarbeitet. Sein matter Lack ist schön anzufassen – am besten aber nicht nach dem „Döner to go“, denn er ist empfindlicher gegenüber Fettabdrücken als glänzende Anstriche.
Schalten und Bremsen erledigt die aktuelle Shimano 105 R7000-Gruppe mit hydraulischen Scheibenbremsen, die komplett verbaut ist. Berücksichtigt man die Vollausstattung und den Preis, ist das schon ein kleines Ausstattungs-Highlight. Abstufung von Kurbel (50-34) und Kassette (11-32) sind dabei passend für den Allround-Einsatz gewählt. Auch die Scheibengröße der Discbremse entspricht dem Einsatzgebiet.
Sehr gut gemacht sind die Cube System-Laufräder. Mit ihren mittelhohen Felgen und leicht erhöhter Breite (21 mm Maulweite) verringern sie die Anfälligkeit für Durchschläge. Ebenso wie die Schwalbe G-One Speed Reifen können sie zudem tubeless gefahren werden – mit einer haltbaren Dichtmilch durchaus eine Erwägung im Stadtbetrieb, wenn man leichtlaufende Reifen wie die G-One Speed fahren will statt ausgesprochener, meist behäbiger Anti-Platt-Pneus.
Rahmen | HPA Aluminium, 12 mm Steckachse, 2x Flaschenhalter | |||||
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Gabel | Aluschaft, Carbonascheiden, tapered, A-Head, 12 mm Steckachse | |||||
Gewicht | 11,40 kg (gewogen ohne Pedale), Gr. 56 | |||||
Entfaltung | 2,32 - 9,91 m pro Kurbelumdrehung | |||||
Zulässiges Gesamtgewicht | 140 kg | |||||
Schalthebel | Shimano 105 hydr. Disc 2x11 | |||||
Umwerfer / Schaltwerk | Shimano 105 / 105 | |||||
Kurbel / Zähne | Shimano 105 Hollowtech, 172,5 mm / 50-34 T | |||||
Ritzel / Zähne | Shimano 105 11-32 T | |||||
Innenlager | Shimano Press-Fit | |||||
Kette | Shimano HG601 | |||||
Bremsen | Shimano 105 hydr. Disc, v./h.: 160 mm | |||||
Laufradsatz | Cube RA 0.8 CX , Alu, 622x21c | |||||
Reifen / Größe | Schwalbe G-One Speed TLE, 35-622 | |||||
Lenker | Cube Gravel Race bar, Alu, 460 mm breit, 120 mm drop | |||||
Vorbau | Cube Performance Stem, Alu | |||||
Sattel | Natural Fit Nuance Race | |||||
Sattelstütze | Cube Performance Post, Alu, 27, 2 mm | |||||
Scheinwerfer | Supernova E3 Pure | |||||
Rücklicht | Supernova Tail Light | |||||
Gepäckträger | Racktime, max. 20 kg | |||||
Besonderheiten | Schutzblech-Ösen an Gabel und Rahmen, Nabendynamo, Knog Oi Klingel |
Der Cube Gravel Lenker fällt mit 460 mm breit aus und ist unten zudem leicht ausgestellt, so dass die Hände in Unterlenkerposition gut 51 cm auseinander greifen. Für den reinen Stadteinsatz mit engen Lücken ist das etwas zu ausladend, aber ein Vorteil, wenn auch mal unbefestigte Abschnitte auf dem Arbeitsweg liegen. Einen überzeugenden und durchdachten Eindruck hinterlassen auch die Komponenten: Die Sattelstütze stützte den sportlichen Cube-Sattel breit ab, was der Lebensdauer des Gestells zugute kommt. Und der Vorbau ist so gemacht, dass das Lichtkabel durch ihn hindurch zum Scheinwerfer am Lenker geführt werden kann.
Der Scheinwerfer wie überhaupt die gesamte Lichtanlage ist ein Highlight des Cube Nuroad Race FE. Nach vorne strahlt ein Supernova E3 Pure ein vorbildlich gleichmäßiges Lichtbild ab. Hinten sorgt ein Supernova Tail-Light für gutes Gesehenwerden, bleibt aber selbst optisch unauffällig. Der Nabendynamo gehört zur leichtlaufenden Sorte. So stört es nicht, dass das Licht immer eingeschaltet ist. Tagfahrlicht heißt das. Wer wirklich StvZO konform unterwegs sein will, muss allerdings mit Speichenreflektoren Vorlieb nehmen. Denn die G-One Speed Reifen besitzen keinen umlaufenden Reflexstreifen.
-> Hier findet ihr alle Infos zu StVZO konformen Licht am Rennrad
Geometrie: beruhigt, aber nicht behäbig
Das Cube Nuroad soll auf allen Wegen Spaß machen, schließlich gibt es neben unserem straßenorientierten Testrad auch noch die Gravelbikes. Dafür hat es eine beruhigte Geometrie, wie viele Gravelbikes. Der Radstand fällt etwas länger aus, der Lenkwinkel flacher. Anders als mancher Hersteller verlängert Cube aber nicht den Reach. Mit einem kurzen Vorbau und einer Sattelstütze mit ordentlichem Setback resultiert am Testrad auf diese Weise eine etwas nach hinten geschobene Sitzposition. Die gefällt, da man in der Stadt leichter mit dem Fuß zum Boden findet. Die Lenkung ist direkt, aber nicht nervös.
Die Sitzposition am 56 cm großen Testrad war für Tester mit 1,8 m Größe moderat aufrecht und passte auf Anhieb. Die STR-Werte, die wir in der Geometrietabelle wie immer für euch errechnet haben, zeigen, dass die kleinen Rahmenhöhen deutlich sportlicher ausfallen. Kleinere Fahrer werden mit dem Nuroad nicht so konsequent bedient. Die kleinste Rahmenhöhe hat ein 470 mm langes Sitzrohr. Manche andere Hersteller legen auch darunter noch eine Größe auf.
Rahmengröße cm | 50 | 53 | 56 | 58 | 61 |
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Sitzrohrlänge mm | 470 | 500 | 530 | 550 | 592 |
Oberrohrlänge mm | 517 | 537 | 560 | 575 | 580 |
Steuerrohrlänge mm | 118 | 140 | 170 | 190 | 213 |
Sitzwinkel Grad | 75,2 | 74,5 | 73,5 | 73 | 73 |
Lenkwinkel Grad | 70,0 | 71 | 71,5 | 72 | 72,5 |
Kettenstrebenlänge | 430 | 430 | 430 | 430 | 430 |
Radstand mm | 1018 | 1023 | 1032 | 1037 | 1048 |
Tretlager-Absenkung | 70 | 70 | 70 | 70 | 70 |
Stack mm | 533 | 540 | 588 | 609 | 632 |
Reach mm | 376 | 382 | 386 | 389 | 398 |
Stack to Reach (StR-Wert) | 1,42 | 1,41 | 1,52 | 1,56 | 1,59 |
Sehr positiv fiel uns die verbesserte Ergonomie der 105-Schalthebel auf. Sie liegen in Bremsgriffposition gut in der Hand und sind aus allen Lenkerhaltungen gut zu bedienen, auch mit kleinen Händen – ein klarer Fortschritt gegenüber den bisher mit Shimano 105 Gruppe verbauten Hebeln der gruppenlosen Shimano 505-Serie.
-> Hier findet ihr eine Vorstellung der aktuellen Shimano 105
Auf dem Kurs
Bei einem Commuter-Rennrad stehen naturgemäß andere Fahreigenschaften im Vordergrund als – sagen wir – bei einem Wettbewerbs-Rennrad. Der erste Eindruck beim Cube Nuroad, das Handschütteln beim Vorstellungsgespräch, war: „Wow, leise und satt“. Das Nuroad gleitet leicht und ohne große Geräusche dahin. Die Schwalbe G-One Speed Reifen mit ihren sehr flachen runden Noppen (von Stollen kann man nicht sprechen) sind uns schon bei anderen Tests als Leichtläufer aufgefallen.
Da die ersten Testmeter immer auf der Wuppertaler Nordbahntrasse stattfinden, einem flachen und glatten Radschnellweg, ist die Geräuschfreiheit hier noch keine herausragende Leistung. Aber auch auf dem Kopfsteinpflasterstück der Teststrecke klappert am Nuroad nichts. Das ist bei einem vollausgestatteten Commuter-Rennrad keine Selbstverständlichkeit: Gerade die Schutzbleche neigen sonst zum Wackeln und Geräuschemachen. Am Cube sind sie sehr gut befestigt, fallen aber eher kurz aus. Vorne könnte man gut noch einen Zusatzspritzschutz montieren.
Was auf dem harten Pflaster noch direkt auffällt: Das Nuroad ist überraschend komfortabel, vor allem hinten fühlt man sich deutlich besser gedämpft als bei manchem anderen Commuter-Rennrad oder Gravelbike. Das kann eigentlich nur ein Effekt des Cube Nuance Sattels sein, da die Stütze aus Aluminium kein Flexpotential bietet. Der eher einfache Sattel gefiel überhaupt mehreren Testern ausnehmend gut. Auch das griffige, eher dicke Lenkerband steigert den Komfort etwas. Zudem kann man dank der großen Felgenbreite die Reifen beruhigt mit niedrigeren Luftdrücken fahren. Rund 3 bar hinten und vorne waren im Test für schlechtere Wege die Wahl.
-> Hier findet ihr eine Testfahrt des Nuroad auf Strava
Nicht zuletzt ist die Sitzposition deutlich mehr kommod, denn wettbewerbsmäßig. Auch in Bremsgriffhaltung bleibt eine komfortable Note. Eine gelungene Tourenposition. Aber sie gefällt auch im Straßeneinsatz in der Stadt, denn so bleibt die Übersicht auch erhalten, wenn die Hände bremsbereit sind. Stichwort Bremsen: Die Shimano 105 Hydraulik-Bremsen hinterließen einen sehr überzeugenden Eindruck. Mit minimalen Handkräften erzeugen sie satte Bremspower – ein Unterschied zu den Ultegra-Bremsen ist kaum auszumachen. Dabei gefielen die montierten, Bremsscheiben am Cube (kein Ice-Tech) mit unauffälligem Verhalten, sogar ohne Quietschen, auch an ganz nassen Tagen. Zudem waren die Reibpartner schnell eingebremst.
Natürlich ist das Nuroad EF kein Beschleunigungs-Weltmeister. Das Losfahren und Tempo-Aufnehmen findet vergleichsweise unaufgeregt statt. Aber die Anlagen sind durchaus sportlich. Denn das Rad gibt sich ausgesprochen direkt und verwindungssteif. Die Straßenlage ist mit „sehr sicher“ voll charakterisiert. Der Geradeauslauf und die Fahrstabilität sind über jeden Zweifel erhaben. Auch mit einer schweren Aktentasche an einer Seite des Gepäckträgers kann das Commuter-Rennrad von Cube nicht aus der Ruhe gebracht werden. Wendig genug für den Stadtverkehr ist es ebenfalls: Der kurze Vorbau braucht keine ausladenden Bewegungen für enge Kurven. Bei engen Wendemanövern kann es aber zum Kontakt vom vorderen Schutzblech mit der Fußspitze kommen.
Haltbarkeit
Cube rechnet das Nuroad der internen Rad-Kategorie 2 zu. Damit ist es für den Straßeneinsatz und Fahrten auf befestigten Wegen frei gegeben, auch wenn sie von größeren Unebenheiten wie Wurzeln unterbrochen werden. Gleichzeitig gibt der Hersteller das Nuroad für ein zulässiges Gesamtgewicht von 140 kg frei. Damit können Rad, Fahrer und mögliches Gepäck zusammen rund 128 kg wiegen – ein großer Spielraum für ein Rad mit Rennradqualitäten und ein Beweis des Vertrauens in die eigenen Prüfprozesse. Außerdem ermöglicht es diese Gewichtszulassung sogar schwereren und/oder großen Fahrern, mit dem Nuroad längere Radreisen mit großem Gepäck anzutreten.
Anpassungs-Spielraum in Sachen Haltbarkeit lassen die Schwalbe G-One Speed Reifen. Sie haben ihre Stärken klar im leichten Lauf auf Asphalt und befestigten Wegen. Sie machen das Nuroad schnell – aber wer gesteigerte Pannenensichheit will, muss die Reifen tatsächlich tubeless fahren (dafür sind Felgen und Reifen geeignet, kommen aber mit Schlauch). Die Disc-Bremsen waren am Testrad nach deutlich weniger Bremsmanövern eingebremst, als die Bedienungsanleitung vorsieht, worüber man sich in der Fahrpraxis freut. Zum Einsatz kommen Original-Shimano-Beläge und 160 mm-Bremsscheiben.
An unserem Testrad waren keine schützenden Aufkleber auf dem matten Lack angebracht, wo die Leitungen den Rahmen berühren. Das führt schnell zu Lackabrieb – bei Kauf an dieser Stelle besser sofort nachrüsten!
Fazit
Das Cube Nuroad Race FE beeindruckte im Test mit seiner Ruhe - sowohl dem beruhigten Geradeauslauf als auch der Geräuscharmut, die seine sehr gute Verarbeitung widerspiegelt. Herausragend ist die Lichtanlage. Die Aussattung zum Pendeln und Touren lässt kaum Wünsche offen. Die Gewichtszulassung stimmt. Die Shimano 105-Gruppe mit hydraulischen Bremsen überzeugt mit Funktion auf Ultegra-Niveau. Ein richtig rundes Paket zum fairen Preis.
Pro / Contra
Stärken
- vollständige alltagstaugliche Commuter-Ausstattung
- lichtstarke, sehr gut integrierte Lichtanlage
- leiser und leichter Lauf
- guter Komfort
- sehr hohe Fahrsicherheit
- gute Bremsen
- hohe Gewichtszulassung
- guter Gepäckträger
- einsatzgemäße Laufräder
- fairer Preis gemessen an der Gesamtleistung
Schwächen
- Reifen mit mäßigem Pannenschutz fürs Pendeln
- fehlende Lackschutzfolien an Zugreibungsstellen
- Überlappung Schutzblech zu Fuß in engen Kurven
- Schutzblech vorne etwas kurz
16 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumBei der Zeit, die man zum Basteln am RR aufbringt, und der Anzahl der Wechsel an Vorbauten, die man an einem Renner vornimmt, hast du natürlich absolut Recht Ich glaube, damit könnte ich glatt leben
im Artikel steht, "Cube rechnet das Nuroad der internen Rad-Kategorie 2 zu
Ich habe ein Nuroad Race und auf meinem Rad ist ein Aufkleber Kategorie 1 aufgeklebt, ich habe Cube deswegen angeschrieben und gefragt, genauso hat mein Händler Cube befragt warum bei mir dieser Aufkleber mit Kategorie 1 aufgeklebt ist, die Antwort war:" Natürlich gehört das Rad zu Kategorie 2, da hat sich wohl ein falscher Aufkleber auf Dein Rad verirrt."
Jetzt sehe ich, dass auch das Nuroad Exc in diesem Artikel einen "falschen Aufkleber" mit der Kategorie 1 hat.
Mit Rädern der Kategorie 1 darf man aber nur auf Asphalt oder befestigten Wegen fahren, das ist für ein Gravel Bike aber ganz schlecht. oder?
Mich würde mal interessieren, was Cube sagt, wenn man im Gelände einen Rahmenbruch in der Garantiezeit hat. Ist das etwa absichtlich von Cube?
Gruß
Ich kann über die Laufräder auch nicht schwärmen...
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