paule_mtb
Mitglied
Hallöchen!
ich wollte euch einfach mal meine Erfahrungen teilen von meiner ersten spontanen
500km Non-Stop Tour.
Kurz zu mir ein paar Daten
Da ich in "Landau in der Pfalz" wohne, bot sich das Ziel: Paris sehr gut an.
Die Strecke:
Ziemlich genau 500km mit ca. 2900hm.
Ich hatte dieses Jahr leider sehr viel Pech mit Verletztungen beim Mountainbiken also ist so
die ein oder andere Idee gewachsen. Schon im Februar hatte ich die Idee: Ob ich es schaffen kann in einem Ritt nach Paris zu fahren.
Bis dato war meine längste Strecke auf dem Rennrad ca. 120km. Mich hatte es nie gereizt so viele Kilometer zu ballern. Dann hatte eine Freundin die Idee um den Bodensee zu fahren. Immerhin 240km mit ca. 1400hm.
Gesagt getan.
Tour um den Bodensee: https://www.strava.com/activities/9315515866
Meine erste Tour über 200km, das hat mich sehr angefixt und die Idee von Paris war wieder da.
Leider hatte ich mir zeitnah den Arm gebrochen (Mason 1 Fraktur). Somit stand wieder Rollen-Training an.
Wie auch immer, 2 Wochen später musste es losgehen. Das Wochenende war perfekt. Wetter knapp 25 Grad und die Motivation war da.
Was nehm ich mit?
- (1 mit Riegeln, Gel, Salztabletten, Powergums usw...)
- 1x Zip Beutel mit 3 weiteren Powerbanks, Stirnlampe und Kabel
-1x Zip Beutel mit 2 Ersatzschläuchen, Reifenheber, Kettenöl, Multitool und ein kleines Tuch
-1x Zip Beutel mit vielen weiteren Riegeln, Gel, Powergums und Salztabletten
- Schöffel Skinpants
- Schöffel Gravelhose
- Schöffel Windweste mit reflektierenden Elementen
- Sigma Lampe Vorne und Hinten
Soviel zum Equipment. Wer noch genaueres Wissen möchte. Fragt gern
Samstag 22.07.2023:
- ca. 1 Uhr Start
Top motiviert, Beine waren super. Es war für mich das erste Mal bei tiefster Nacht mit dem RR. Sehr mystisch und irgendwie auch bissel Angsteinflössend wenn man ca. 150km am Kanal von Straßburg mit knapp 28km/h entlang ballert. Sollte man vorher definitv mal gemacht haben!
1. - 100km in 4h 50min.
2. - 100km in 5h 10min
Die ersten 200km vergingen wie im Flug, Sehr flach, immer am Kanal entlang.
3. - 100km in 7h 44min
Pure Katastrophe, ich hatte zu dem Zeitpunkt die Nahrungszufuhr massiv unterschätzt. Ich hab zwar viele Riegel gegessen aber was ordentliches hätte mehr geholfen. Zudem lag auf der Strecke zwischen 200 und 300km die meisten Höhenmeter die anders geknallt haben. Die Berge immer mit über 9% Steigung. Das hat mich zu vielen Pausen gezwungen und zum Tiefpunkt der kompletten Tour.
Der besuch im Aldi hat wunderbewirkt.
4. . - 100km in 5h 43min
Es rennt und rennt. Das Mentale-Tief überwunden und wieder mein Flow gefunden. Den Tag hatte ich jetzt fast wieder geschafft. Sehr cooles Gefühl in den Sonnenuntergang zu fahren. Diesmal hab ich im Aldi noch Backwaren und nen Redbull für die Nacht gekauft.
5. - 100km in 6h 25min
Jetzt begann die persönliche Hölle bzw das Ende der Komfort-Zone. Eigentlich genau das warum ich das mache! Kurz vor Mitternacht ging es auf die letzten 100km. Solangsam tat mein Arsch auch echt weh. (Nein, ich habe keine Creme dabei und genutzt) Ebenfalls meine Nacken und Rückenmuskulatur hab ich noch nie sooo sehr gespürt. Aufgeben war aber nicht drin. Ich stand ja immerhin mitten im nirgendwo und mein Zug fährt mit oder ohne mich um 7:56 Uhr in Paris zurück nach Straßburg.
Natürlich hatte ich zu wenig essen eingekauft und ich hätte bei dem nächsten Powergel einfach nur in die Ecke gekotzt. Gefühlt 70 Pausen hab ich gemacht. Schlafmangel, Hunger und Dunkelheit ist keine gute Kombintion. Selbst gewähltes Elend. Zähne zusammen beißen. Die letzten 40km nach Paris rein wurden einfach nicht besser. Jede 400m auf der Straße die Huckel auf der Straße, da rastet man um 4 Uhr nachts dann wirklich fast aus... mit 16km/h gings richtung Bahnhof. Ich war noch nie so glücklich einen Bahnhof zu sehen! Dort vor Ort hatte natürlich nichts auf... auf einem HBF in Paris. Kein Geschäft offen. Wahnsinn. Ich hab dann doch noch ein Baguett gefunden.
Pünktlich 7:58 Uhr ging es mit dem TGV in knapp 2h züruck zum Ausgangsort. Jetzt erstmal schlaf nachholen.
Eine Gesamtzeit von 29h 53min stand auf dem Tacho.
Bewegungszeit von 22h 48min!
500km und 2.900hm.
Ich bin mehr als happy diesen persönlichen Meilenstein erreicht zu haben! Es war ein Abenteuer nicht so schnell vergessen werde.
Defintiv werde ich das nicht so schnell wiederholen. Aber die ersten Pläne für neue Rennrad-Abentuer sind schon im Kopf!
Hier die Strava-Aufzeichnung:
https://www.strava.com/activities/9503607105
Grüße Paul !
Instagram: paule_mtb
ich wollte euch einfach mal meine Erfahrungen teilen von meiner ersten spontanen
500km Non-Stop Tour.
Kurz zu mir ein paar Daten
- 23 Jahre
- 83kg
- fahre seit 7 Jahren MTB ( RR bzw Gravel seit knapp 2 Jahren aktiv)
- VO2max: 63
- FTP: 332
Da ich in "Landau in der Pfalz" wohne, bot sich das Ziel: Paris sehr gut an.
Die Strecke:
Ziemlich genau 500km mit ca. 2900hm.
Ich hatte dieses Jahr leider sehr viel Pech mit Verletztungen beim Mountainbiken also ist so
die ein oder andere Idee gewachsen. Schon im Februar hatte ich die Idee: Ob ich es schaffen kann in einem Ritt nach Paris zu fahren.
Bis dato war meine längste Strecke auf dem Rennrad ca. 120km. Mich hatte es nie gereizt so viele Kilometer zu ballern. Dann hatte eine Freundin die Idee um den Bodensee zu fahren. Immerhin 240km mit ca. 1400hm.
Gesagt getan.
Tour um den Bodensee: https://www.strava.com/activities/9315515866
Meine erste Tour über 200km, das hat mich sehr angefixt und die Idee von Paris war wieder da.
Leider hatte ich mir zeitnah den Arm gebrochen (Mason 1 Fraktur). Somit stand wieder Rollen-Training an.
Wie auch immer, 2 Wochen später musste es losgehen. Das Wochenende war perfekt. Wetter knapp 25 Grad und die Motivation war da.
Was nehm ich mit?
- Rad: RockyMountain Solo 50 (eigentlich ein Gravel, aber umgebaut auf RR Profil)
- 2x Rahmentaschen von Decathlon 1,5L
- (1 mit Riegeln, Gel, Salztabletten, Powergums usw...)
- 2x Fidlock 900ml Trinkflasche ( 1 Wasser, 1 mit Pulver)
- Arschrakete von Decathlon
- 1x Zip Beutel mit 3 weiteren Powerbanks, Stirnlampe und Kabel
-1x Zip Beutel mit 2 Ersatzschläuchen, Reifenheber, Kettenöl, Multitool und ein kleines Tuch
-1x Zip Beutel mit vielen weiteren Riegeln, Gel, Powergums und Salztabletten
- Angezogen:
- Schöffel Skinpants
- Schöffel Gravelhose
- Schöffel Windweste mit reflektierenden Elementen
- Cockpit:
- Sigma Lampe Vorne und Hinten
Soviel zum Equipment. Wer noch genaueres Wissen möchte. Fragt gern
Samstag 22.07.2023:
- ca. 1 Uhr Start
Top motiviert, Beine waren super. Es war für mich das erste Mal bei tiefster Nacht mit dem RR. Sehr mystisch und irgendwie auch bissel Angsteinflössend wenn man ca. 150km am Kanal von Straßburg mit knapp 28km/h entlang ballert. Sollte man vorher definitv mal gemacht haben!
1. - 100km in 4h 50min.
2. - 100km in 5h 10min
Die ersten 200km vergingen wie im Flug, Sehr flach, immer am Kanal entlang.
3. - 100km in 7h 44min
Pure Katastrophe, ich hatte zu dem Zeitpunkt die Nahrungszufuhr massiv unterschätzt. Ich hab zwar viele Riegel gegessen aber was ordentliches hätte mehr geholfen. Zudem lag auf der Strecke zwischen 200 und 300km die meisten Höhenmeter die anders geknallt haben. Die Berge immer mit über 9% Steigung. Das hat mich zu vielen Pausen gezwungen und zum Tiefpunkt der kompletten Tour.
Der besuch im Aldi hat wunderbewirkt.
4. . - 100km in 5h 43min
Es rennt und rennt. Das Mentale-Tief überwunden und wieder mein Flow gefunden. Den Tag hatte ich jetzt fast wieder geschafft. Sehr cooles Gefühl in den Sonnenuntergang zu fahren. Diesmal hab ich im Aldi noch Backwaren und nen Redbull für die Nacht gekauft.
5. - 100km in 6h 25min
Jetzt begann die persönliche Hölle bzw das Ende der Komfort-Zone. Eigentlich genau das warum ich das mache! Kurz vor Mitternacht ging es auf die letzten 100km. Solangsam tat mein Arsch auch echt weh. (Nein, ich habe keine Creme dabei und genutzt) Ebenfalls meine Nacken und Rückenmuskulatur hab ich noch nie sooo sehr gespürt. Aufgeben war aber nicht drin. Ich stand ja immerhin mitten im nirgendwo und mein Zug fährt mit oder ohne mich um 7:56 Uhr in Paris zurück nach Straßburg.
Natürlich hatte ich zu wenig essen eingekauft und ich hätte bei dem nächsten Powergel einfach nur in die Ecke gekotzt. Gefühlt 70 Pausen hab ich gemacht. Schlafmangel, Hunger und Dunkelheit ist keine gute Kombintion. Selbst gewähltes Elend. Zähne zusammen beißen. Die letzten 40km nach Paris rein wurden einfach nicht besser. Jede 400m auf der Straße die Huckel auf der Straße, da rastet man um 4 Uhr nachts dann wirklich fast aus... mit 16km/h gings richtung Bahnhof. Ich war noch nie so glücklich einen Bahnhof zu sehen! Dort vor Ort hatte natürlich nichts auf... auf einem HBF in Paris. Kein Geschäft offen. Wahnsinn. Ich hab dann doch noch ein Baguett gefunden.
Pünktlich 7:58 Uhr ging es mit dem TGV in knapp 2h züruck zum Ausgangsort. Jetzt erstmal schlaf nachholen.
Eine Gesamtzeit von 29h 53min stand auf dem Tacho.
Bewegungszeit von 22h 48min!
500km und 2.900hm.
Ich bin mehr als happy diesen persönlichen Meilenstein erreicht zu haben! Es war ein Abenteuer nicht so schnell vergessen werde.
Defintiv werde ich das nicht so schnell wiederholen. Aber die ersten Pläne für neue Rennrad-Abentuer sind schon im Kopf!
Hier die Strava-Aufzeichnung:
https://www.strava.com/activities/9503607105
Grüße Paul !
Instagram: paule_mtb