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Gelöschtes Mitglied 107183
Feiner Kommentar, danke.☺Bei Funk-Gegnern nehme ich zwei Motivationen für die Haltung war. Zum einen so etwas wie Nostalgie, die Erzählung kennt dann immer das Wort "Renninstinkt" (versus "gerngesteuert"), zum anderen eine höhere Spannung bei den Rennen, weil nicht so genau kalkuliert werden kann.
Ich selbst habe keine ganz klare Meinung zu dem Thema bzw. schwanke da immer wieder mal. Aktuell würde ich sagen, dass es auch mit Funk genug spannende Rennen gibt. Die Attraktivität dieser Rennen liegt dann nicht an der Frage Funk oder kein Funk, sondern an den Akteuren wie Pogacar, MvdP, Remco. Oder anders gesagt: Auch mit Funk kann man mit sowas wie "Renninstinkt" die Rennen attraktiv fahren.
Dann gibts noch Flachetappen, bei denen einige eine höhere Spannung erwarten, weil man die Abstände zu den Ausreißern nicht so genau und so häufig bekommt. Das kann mal dazu führen, dass eine Gruppe ohne Funk durchkommt, die mit Funk noch eingefangen worden wäre. Ich glaube aber eher, dass das Feld dann auf Nummer sicher geht und die Gruppe lieber etwas früher stellt. Damit würden dann knappe Entscheidungen ausbleiben und diese Spannung wäre dann schonmal weg.
Und mal ehrlich: So schön es war, aber so etwas wie im olympischen Damenrennen würde auch ohne Funk die ganz große Ausnahme bleiben.
Allerdings: Coppi, Bartali, Antquil&Co haben selbst auf Flachetappen halbe Stunden und mehr rausgefahren. Allerdings lag das eher v.a. an den harschen Gefällen in der Professionalität. Nicht am fehlenden Funk.