Schön, Ihr Beiden, auch mal was zur Sache/Frage beitragen?
Ich nehm mal den Thread hier, weil es sonst keinen (besseren) für allgemeinen Austausch zu Trainingsmethodik gibt.
Was haltet Ihr von diesem Ansatz von Peter Leo, dass eigentlich nur die KJ pro Zeit zählen, und es von daher egal ist, ob ich in einer bestimmten Zeit per HIT oder konstant fahre, was zählt ist nur, womit ich die meisten KJ ("Watt pro Zeit") durchballere.
Sprich, es wäre egal, ob ich 30-30er mache mit 400-200-400-200.. oder konstant 300 fahre. Bzw. wenn ich konstant mehr schaffe als im Wechselspiel, dann lieber so. Umgekehrt dito. "Time in Zone" und sowas wäre somit irgendwie hinfällig?!
Ab 1:05h driftet er über Bewertungskennziffern fürs Scouting ins Thema Training.
https://open.spotify.com/episode/0Rp3m41GigTdaIoNCpHHzk?si=kTSlqMKxQ_msvV2F_w5D4w&t=3896
Peter Leo hat da über verschiedene Parameter der Talentsichtung berichtet. CS ist ein Parameter, bei dem sowohl die absolute wie die relative 5 Minuten Maximalleistung in einem Score berechnet wird. Damit erkennt man das Potenzial leichter und schwerer Fahrer bei verschiedenen topografischen Anforderungen zu bestehen. Also, z.B. der schwere starke Fahrer, der bei Tour Etappen trotzdem stark am berg ist (Politt) oder der leichte Fahrer, der trotzdem im Flachen mithalten kann.
Kilokjoule pro Zeit wird betrachtet, um zu sehen wieviel man z.B. bei verschiedenen Belastungszeiten produzieren kann. Man könnte dies sicherlich auch mit TSS pro Zeit darstellen. Hier aber mal zwei Grafiken, mit denen ich selber seit ein Paar Jahren arbeite.
Burnrates
Hier kann man einerseits sehen, wie ich das Training vor dem langen Zeitfahren umfangreicher gestaltet habe. Da waren viel mehr Einheiten über 1000kJ geplant als sonst und gegen Ende auch in Racepace (TT Bike auf dem Smarttrainer oder draußen über 1000km).
Am Wettkampftag war dann eine Belastung, die ich vorher im Training nicht hatte, weil ich die Form vor dem Event vorsichtig aufbauen musste.
Es gibt auch charts mit denen man die anderen Powerprofiles darstellen kann. Er unterscheidet da die Fresh-Power-Profiles und die Profiles nach Ermüdung. Dafür kann man auch kJ Beträge als Vorermüdung ins Auge fassen, die der Wettkampfbelastug ähneln (z.B. MMP5 oder 20 fresh im Vergleich zu MMP5 oder 20 nach 2000kJ Vorbelastung). Er spricht davon, das die Freshdaten das Potenzial eschreiben und die Ermüdungs Daten die Durability, die dann mit zunehmendem Trainingsalter zunehmen muss. An den Freshprofilen ist ab einem gewissen Zeitpunkt kaum noch was zu verbesserrn aber die Durability erhöht sich.
Für das Training ergibt sich daraus aber eigentlich gar nichts Neues.
1. muss man im Profisport heute schon sehr füh hohe Umfänge fahren, die Intensität dann später steigern.
2. Intervallbelastung führt im Prinzip zu mehr Zeit in intensiven Zonen. Das ist ein altes Prinzip (Dauer zu Intervallbelastung)
3. Mit mehr Umfang lässt sich der Gesamtumsatz einfacher steigern, das ist auch sehr wichtig.
Wenn ich die FTP2000kJ getestet habe, ergaben sich methodische Bedenken.
Wie belastet man sich denn in dem FTP Test um die 2000 kJ zu anzusammeln. Wenn man da mit intensiven Belastungen anfängt oder sogar Wettkampfbelastungen mit vielen Intervallen vorschiebt, dann fällt der Test immer etwas anders aus als wenn ich moderat im L2 4h rumrolle. Für die Wettkampfspezifische Testung bei Straßenrennen im Profibbereich sind die WKO Charts aber sehr interessant (Veränderung der PD-Kurve Fresh nach Ermüdung. Ich habe das mal ggemacht indem ich 90 Minuten zum Berg gefahren bin und dann ein 20 Min Allout durchgeführt habe. Dann 2 Stunden später nochmal einen 20er versucht. Für die CS Überlegungen würde man das mit 5 Minuten machen.
Ich habe diese Überlegungen nicht weitergeführt sondern für die langen Zeitfahren einfach Kriterien für die 1. und 2. Stunde definiert (Ziel Leistung und HF Obergrenzen). Und die habe ich aus den vergangenen Wettkämpfen und Testeinheiten abgeleitet. Im Prinzip eribt sich dann ein Pacing für die ersten 90 inuten, das ich nicht grob überziehen darf um hintenraus hohe Leistung aufrecht zu erhalten. Im letzten Video von der Triathlon Crew gibt es dazu spektakuläre Daten.
Die haben das mit Smarttrainer und Flughafen Teststrecke gemacht.