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Alte Gruppe an neuem Rahmen?

wildpic

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19 Juni 2014
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Liebe Rennradkollegen,

ich bin neu in diesem Forum und möchte mich kurz vorstellen. Ich heiße Dirk, bin 54 Jahre alt und habe nach einer mehrjährigen Pause (wegen Beruf und Familie) in diesem Frühjahr mein altes Rennrad wieder aus dem Keller geholt. Und es hat mich wieder gepackt. Bei meinem Rad handelt es sich um ein 20 Jahre altes Cratoni mit einer Campangnolo Record Gruppe (bereits mit Handschaltung) und einem Campa Laufradsatz.

Ich denke jetzt darüber nach, mir einen neuen Rahmen aus Carbon oder Alu zuzulegen, da mein alter Stahlrahmen doch zwischenzeitlich sehr mitgenommen aussieht. Außerdem habe ich in die Haltbarkeit der alten Stahl- und Alu-Komponenten das Vertrauen verloren, so dass ich bei schnellen Abfahrten immer wieder Abbremse.

Ich habe über die Jahre auch den Anschluss an die Technik verloren. Da hat sich ja mittlerweile wirklich viel getan. Insbesondere beim Gewicht der Räder.

Nun zu meiner Frage:
Ich würde gerne meine alte Campa-Gruppe und die Laufräder an einem neuen Rahmen weiter nutzen. Die Gruppe läuft wirklich noch astrein und das Surren des Campa-Freilaufes ist ein Vergnügen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das technisch überhaupt noch möglich bzw. sinnvoll ist, die alten Gruppenteile an einen neuen Rahmen zu schrauben. Passt das überhaupt oder haben sich inzwischen die Industriemaße der Rahmen dermaßen verändert, dass das keinen Sinn mehr macht?

Der Fahrradhändler meines Vertrauens hat mir abgeraten und gemeint, ich solle mir ein neues Komplettrad zulegen, da einzelne Rahmen nur sehr schwer zu kriegen seien und auch die Ersatzteilversorgung der alten Campa-Gruppe nicht mehr gewährleistet ist. Da mein Händler natürlich auch Umsatzorientiert ist, möchte ich hierzu gerne weitere Meinungen einholen.

Hat hier vielleicht jemand aus dem Forum entsprechende Erfahrungen gemacht? Passen die Bremsen überhaupt noch und auch die Befestigungen der Schaltungen? Dass ich neben dem Rahmen wahrscheinlich auch in ein neue Tret- und Lenklager investieren muss, ist mir dabei schon klar. Es geht mir eigentlich weniger darum Geld zu sparen, sondern ich möchte eigentlich vermeiden, eine perfekt funktionierende Gruppe auszutauschen.

Für einige hilfreiche Kommentare oder Ratschläge wäre ich sehr dankbar!!

Herzliche Grüße

Dirk
 

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Re: Alte Gruppe an neuem Rahmen?
Wenn das Rad 20 Jahre alt ist, sollte das alles passen. Der Hinterbau ist damals wie heute 130mm, vorne 100 mm. Die Laufräder könntest du also übernehmen. Anlötsockel für Umwerfer und Schaltwerk sind auch noch dieselben, ebenso die Bremsbefestigung.

Aber zeig dochmal ein Bild vom Rad, dann lässt sich das besser einordnen. Hast du einen Stahlrahmen samt Alugabel?
 
Alles noch von altem Schlag :-)

Stahlrahmen mit Muffen und Alugabel.....

_DD90167.JPG
_DD90168.JPG
 
Rein technisch geht das, naja, Steuersatz und evtl. Tretlager werden nicht passen.
Aber zum einen waer es echt schade das Cratoni auseinanderzureissen, zum anderen, eine Rundhoecker 9Fach haette ich vielleicht auch mitgenommen, eine Spitzhoecker Record an einem neuen Rad sieht irgendwie nicht aus.
Auch wenn ich eigentlich fuer jede Schrauberei und Kreuzung zu haben bin, und neue Rahmen natuerlich problemlosnzu bekommen sind, ich wuerde das Cratoni, so wie es ist, fuer standesgemaesse Anlaesse behalten, und ein komplettes neues besorgen (na gut, ich wuerde es selber aufbauen wollen;))
 
Ich würde auch das Cratoni so behalten wie es ist. Es wäre eine Schande so ein schönes Rad auseinander zu reissen. Kauf die was modernes dazu, in das du so viel Vertrauen hast das du damit auch heizen magst.

Ich habe über die Jahre auch den Anschluss an die Technik verloren. Da hat sich ja mittlerweile wirklich viel getan. Insbesondere beim Gewicht der Räder.
Das du dich da mal nicht täuscht. Gewicht wird total überbewertet. Ich hab seit neusten eine modernen Rahmen der sehr gute Fahreigenschaften hat. Ist in der Tat bei schnellen Abfahrten und in scharfen Kurven viel fahr stabiler als mein 80 Jahre Stahlrahmen. Und im Wiegetritt am Berg merkt man auch wie die Kraft wirklich in Vortrieb umgesetzt wird
ABER. Bis auf einen Bergzeit hölt mein Stahlrahmen immer noch alles Bestzeiten und auf meinen typischen Hausrunden bin ich mit dem Stahlrahmen nicht langsamer und auf Stecke fahre ich ihn auch immer noch lieber.

Also mein Tipp: schaffe dir beide Optionen
 
Das Rad gehört doch schon fast in den Klassiker-Bereich! Wie die Vorposter bin auch ich der Meinung, daß es ein Frevel wäre, das Rad zu zerlegen.
Für's sportliche Fahren ein neues Rad und für die Eisdielen-Ausfahrt das Cratoni, ist doch perfekt!
 
Nun ja....das gibt mir jetzt echt zu denken. Über die Alternative, das Rad zu behalten, hab ich bis jetzt noch nicht nachgedacht. Die Lackierung hat für mich eher so den 80er Jahre Charme :-). Ich hab das Rad damals selbst aufgebaut. Der Rahmen war ein Restposten vom Händler meines Vertrauens....und da gab es ordentlich Rabatt.

Ich bin letzte Woche mal einen 8Kg Renner (Alu) zur Probe gefahren. Und subjektiv waren das für mich Welten, was Steifigkeit und Handling angingen. Mein Cratoni hat so in etwa 11 bis 12 KG. Stahl wird ja auch mit der Zeit weich und das Cratoni musste da bei meinen 95 KG Lebendgewicht so schon einiges aushalten.
 
Schickes Rad. :cool:
Ich würde es so fahren. Da reisst schon nichts ab oder bricht, nur weil's zu alt ist.
Lass es lieber so und hol wie schon beschrieben, einen neuen Rahmen und bau dir den mit neueren gebrauchten Teilen auf.;)
 
Wenn Du Dir einreden laesst, Stahl wuerde weich, glaubst Du doch auch unter 11Ritzeln ist nur Hollandrad:)
 
Das Rad ist topp! Ist in der Tat eigentlich was für den Klassikerbereich. An Deiner Stelle würde ich es einmal komplett überholen. Das heißt alles reinigen, ggf. fetten, einstellen und Verschleissteile wie Züge etc. erneuern. Der Rahmen ist immernoch super. Wenn du dich sicherer fühlst, dann hole dir eine neue, passende Gabel. Heb aber die alte unbedingt auf! Du könntest theoretisch den Antrieb gegen was neueres ersetzen, aber wozu?! Bei dem Rad tut das nicht not.
 
Auch wenns nicht so aussieht, aber technisch ist das Rad Top. Habe alles überholt, gereingt und geschmiert. Vorbau, Lenker und Sattelstütze habe ich genauestens unter die Lupe genommen, aber keinen Verschleiss oder Haarrisse entdeckt.

Werde über euren Vorschlag, das Rad einfach zu behalten, mal ernsthaft nachdenken. Da verbindet mich schon einiges mit......
 
Stahl wird ja auch mit der Zeit weich

Öhm :eek: Ich fahre mit einem 40 Jahre alten Stahlrahmen durch die Gegend (moderne Schaltgruppe) und ich finde den gefühlt erstaunlich steif ! Rahmen werden nicht weich mit der Zeit ;) Manche sollen aber schon ab Werk mehr oder weniger weich sein.
 
Dass ein Stahlrahmen weich wird, war zu meinen aktiven Zeiten immer mal wieder Thema, da in den 90igern die Rohre aufgrund neuer Techniken immer dünnwandiger wurden. Ob das aber auch damals schon als ausrede für ein neues Bike herhalten musste, kann man nur vermuten :-). Eklatant war für mich schon der Unterschied zum Alurahmen. Ich hatte das Gefühl, meine Kraft viel unmittelbarer in Vortrieb umzusetzen. Aber ich gebe zu, das dass alles sehr subjektiv ist.....
 
Und subjektiv waren das für mich Welten, was Steifigkeit und Handling angingen.
Ist bei meinem Alu Rahmen subjektiv auch so. ich hab mir wegen engen Kurven und weil mir bei Abfahrten über 50km der Stahlrenner sehr unruhig, Der moderne Rahmen liegt dann immer noch ganz ruhig auf der Straße,

Eklatant war für mich schon der Unterschied zum Alurahmen. Ich hatte das Gefühl, meine Kraft viel unmittelbarer in Vortrieb umzusetzen.
Das empfinde ich auch so, aber der Stahlrahmen war schon immer so "weicht",

Aber Stahlrenner schluckt auch wirklich viel von der schlechten Straßen weg und im Moment teilen sich beide Renner die Laufräder. Es wird zwar behauptet das Stahl komfortabler sei ist ein Mythos, aber im Bezug auf meine Rahmen würde ich behaupten stimmt das,

Mein Cratoni hat so in etwa 11 bis 12 KG
Bist du sicher ? Dann wären aber mit Sicherheit keine Dünnwandeigen Rohre verbaut
 
Bis zur Jahrtausendwende war halt ein neuer Rahmen immer steifer, als ein alter. Die neuen wurden halt doch noch immer besser. Irgendwann ist dann aber auch gut gewesen. Trotzdem ist klar, dass Du gerade bei Deiner doch Grossen RahmenGröße einen deutlichen Unterschied merkst. Das war halt mit den duennen Rohren nicht besser zu machen.
 
Hallo Dirk,
laß Dir nix weiß machen, ein 8 Kilo Rad würde sich nicht anders anfühlen.
Ich würde das Cratoni auch so beinander lassen wie Ihr die Geschichten zusammen erlebt habt. Es erstmal fahren & noch ein paar Knöpfe sammeln und ein anständiges, leichtes Jungrad zur Seite stellen.
Ich hab auch eine gewisse Auswahl für Lust & Laune auf Strecke & Fahrgefühl.
& mal ehrlich unter uns gemufften Schraubschwestern. Klassiker sind klasse, aber das richtige Jungteil geht besser. Sollte es ;-)

Gruß
klaus
 
Liebe Radfahrkollegen,

herzlichen Dank für die interessante Diskussion. Die vielen Beiträge haben mir wirklich zu denken gegeben. Ich werde das Rad wahrscheinlich so wie es ist belassen und und mir dann einen zusätzlichen "Sprinter" kaufen.

Herzliche Grüße ins Land

Dirk
 
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