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Anfängerfragen Thermobekleidung

Marc_

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Hallo zusammen,

ich bin erst im Juni diesen Jahres mit dem Rennradfahren angefangen und habe mich bis zu einer flott gefahrerenen Runde von ca. 30km "hochgearbeitet".

Da es jetzt ja naturgemäß kühler wird, habe ich mir ein Gore C3 Thermotrikot zugelegt. Gestern Morgen bei ca. 12° losgefahren, es fühlte sich zuerst noch ein wenig frisch an. Im Schatten weiterhin kühl, in der Sonne sehr angenehm. Nun habe ich unter dem Trikot noch ein einfaches baumwollenes T-Shirt getragen, da ich stark schwitze. Ich frage mich, bis zu welchen Temperaturen man mit dem Trikot fahren kann? Benötige ich eher etwas "windstoppendes" unter dem Trikot?

Hosentechnisch bin ich mit einer gepolsterten Radhose und darüber einer einfachen, normaler Sporthose unterwegs. Das war temperaturtechnisch bei den erwähnten 12° für mich total in Ordnung. Würde mich auch nicht als "Frostbeule" einordnen. Für kältere Witterung würde ich eine ungepolsterte Thermo-Bib anschaffen und die über der Radhose in Verbindung mit dem C3 tragen wollen. Ist das ein guter Plan?

Freue mich sehr über Eure Einschätzungen und Hilfestellungen!
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von h20

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baumwollenes T-Shirt getragen, da ich stark schwitze.
Würde ich sofort aussortieren. Baumwolle wird nass und dann kalt. Irgendein Netzunterhemd (ich hab zwei von CRAFT) und/oder ggf. ein Shirt mit Windstopper von Gore drunter.

Hose habe ich am Anfang ähnlich gehandelt, aber dann eine "richtige" geholt.

Richtige Temperatur ist immer personenabhängig. Mit dem Thermotrikot von Gore fahre ich bis um die 5° C. Allerdings mit Armlingen drunter und dem Windstoppershirt.
 
Mit diesen langärmligen Trikots ohne Windstopper friere ich auch schnell. Ich nutze die Dinger nur, wenn ich z.B. eine Regenjacke drüber trage. Grundsätzlich würde ich sagen, das du mit einen ähnlichen Windstopper Trikot nicht gefrohren hättest. Baumwollte würde ich auch aussortieren.
 
Für den kleinen Geldbeutel gibt es von dhb (erhältlich zB bei wiggle.com) diverse Unter- und Übertrikots aus Merinowolle. Das empfand ich persönlich als beste Lösung für die Kombination Kälte + Schwitzen.

Je nachdem in Kombination mit einer winddichten Weste oder Jacke natürlich.
 
Gestern Morgen bei ca. 12° losgefahren, es fühlte sich zuerst noch ein wenig frisch an. Im Schatten weiterhin kühl, in der Sonne sehr angenehm. Nun habe ich unter dem Trikot noch ein einfaches baumwollenes T-Shirt getragen, da ich stark schwitze. Ich frage mich, bis zu welchen Temperaturen man mit dem Trikot fahren kann?
Dieser Teil zeigt, warum die Beantwortung der Frage schwierig ist.

"Fühlte sich zuerst ein wenig frisch an" -> Sobald mal aufgewärmt ist, ist das Temperaturempfinden deutlich anders als am Anfang
"Im Schatten weiterhin kühl, in der Sonne sehr angenehm" -> Wenn du dann noch in der Sonne bergauf und im Schatten bergab fährst, wird der Temperaturunterschied noch viel schlimmer sein. Dann hast du wohl in der gefühlten Temperatur einen Unterschied von 20 Grad.

Es kommt also aus meiner Sicht sehr auf die Strecke an. Hast du Abfahrten auf deiner Strecke und schwitzt du viel, würde ich unbedingt zu einer winddichten Jacke/Weste/Shirt greifen. Am besten aber nicht wasserdicht, da sonst die Atmungsaktivität leidet und du das Teil bergauf ausziehen "musst".

Ich selbst mache das +- so:
12-15 Grad: Baselayer (Castelli Prosecco Tech Long Sleeve) + normales Trikot + Windjacke für lange Abfahrten
8-12 Grad: Gleiches Baselayer oder normales Trikot + Windjacke (Löffler SAN REMO 2 WS LIGHT)
4-8 Grad: Trikot + Winterjacke (Castelli Alpha RoS 2)
0-4 Grad: Dickes Baselayer (Castelli Flanders Warm) + Winterjacke (Castelli Alpha RoS 2)

Geht halt manchmal gut, manchmal nicht. Bei 6 Grad mit der Alpha RoS loszufahren ist ganz angenehm. Fahre ich dann bei Sonne einen längeren Anstieg hoch, schwitze ich wie sau. Fahre ich bei diesen 6 Grad im Schatten eine längere Abfahrt runter, wo sich zudem kalte Luft ansammelt, friere ich wie sau.
 
Ich habe mit den Gore Produkten sehr gute Erfahrungen gemacht, die gibt es für unterschiedliche Temperaturklassen.

Unter dem Langarmdress habe ich ein Windstopper-Shirt von Odlo und als Hose ziehe ich eine ganz dünne Thermohose (auch von Gore Wear) ohne Polster über die normale gepolsterte Sommerradhose.

Unter dem Helm trage ich eine dünne Thermomütze von Mammut.

Das ist alles recht eng geschnitten, damit nichts flattert.
 
Bin gestern bei Sonne und 8-9° losgefahren, kurze Trägerhose, dünnes Unterhemd + Ärmlinge + Trikot + dünne Weste, Stirnband + dünne lange Handschuhe. Nach 45 min gings bergauf, Weste und Handschuhe ausgezogen und mit kurzen Handschuhen weiter gefahren. Bergab wieder die Weste. Bin dann noch für 30 Minuten bergauf gefahren, da wieder ohne Weste. Retour zuerst mit Weste, im Flachen ohne und auch ohne Stirnband. Bin bei 14-15° heim gekommen, wäre evt. auch ohne Armlinge gegangen.

Mir war nie zu kalt/warm. Bin mit dieser Kombi auch am Sonntag gefahren, da war es aber etwas bedeckter.
 
Hallo zusammen,

ich bin erst im Juni diesen Jahres mit dem Rennradfahren angefangen und habe mich bis zu einer flott gefahrerenen Runde von ca. 30km "hochgearbeitet".

Da es jetzt ja naturgemäß kühler wird, habe ich mir ein Gore C3 Thermotrikot zugelegt. Gestern Morgen bei ca. 12° losgefahren, es fühlte sich zuerst noch ein wenig frisch an. Im Schatten weiterhin kühl, in der Sonne sehr angenehm. Nun habe ich unter dem Trikot noch ein einfaches baumwollenes T-Shirt getragen, da ich stark schwitze. Ich frage mich, bis zu welchen Temperaturen man mit dem Trikot fahren kann? Benötige ich eher etwas "windstoppendes" unter dem Trikot?

Hosentechnisch bin ich mit einer gepolsterten Radhose und darüber einer einfachen, normaler Sporthose unterwegs. Das war temperaturtechnisch bei den erwähnten 12° für mich total in Ordnung. Würde mich auch nicht als "Frostbeule" einordnen. Für kältere Witterung würde ich eine ungepolsterte Thermo-Bib anschaffen und die über der Radhose in Verbindung mit dem C3 tragen wollen. Ist das ein guter Plan?

Freue mich sehr über Eure Einschätzungen und Hilfestellungen!
Flexible Kleidung im Zwiebelprinzip ist meist die beste Lösung.

Also:
1. Baselayer (Keine Baumwolle, sondern Funktionskleidung - im Sommer hab ich da ärmlelos im Winter z.B. Castelli Flanders)

2. Isolations-/Wärmeschicht: Dort dann das wetterspezifische Trikot

3. Wetter- und Windschutz: z.B. eine Windweste bei mäßigen Temperaturen oder eine Regenschutz/Gorejacke

Was auch sehr beliebt ist, ist z.B. das GABBA von Castelli (in allblack gerade im Angebot bei Bike24). Dazu die Nanoflex Armlinge von Castelli. Das kann man gut mit Windweste kombinieren, falls es zu kühl wird.
 
Vielen herzlichen Dank für die vielen und zum Teil sehr ausführlichen Antworten und Tips! Da werde ich mich mal durchwühlen und mir was passendes raussuchen.

Ich vergaß tatsächlich zu erwähnen, dass ich der totale Flachlandtiroler bin (Schleswig-Holsteinische Westküste) und es bei uns keine Passabfahrten gibt. Wenn, dann geht es mal kurz ein Hügelchen oder den Deich rauf und runter. Schwitzen tue ich trotzdem viel :D
 
Es wurde ja schon gesagt: Auf keinen Fall Baumwolle. Die wird nass und trocknet selbst in der prallen Sonne viel zu langsam.
Da du sagst , dass du schnell schwitzt würde ich in dem Fall selbst auf Wolle verzichten, die zwar deutlich besser ist als Baumwolle aber eben doch noch langsamer trocknet als Kunstfaser
Was du dir wirklich zulegen solltest hängt mMn nach davon ab, bis zu welchen Temperaturen du noch fahren willst und wie lang.
Ich finde das wichtigste ist, dass das Zeug winddicht ist, Daher sollte bei kühlen Temperaturen irgendwo eine Winddichte Schicht mit rein. Für die Übergangszeit komm ich ganz gut mit eine Kombi aus Armlingen, Beinlingen und Windweste klar, Evtl noch ein Unterhemd (Kunstfaser) drunter. Wenn's dann einstellig in den Temperaturen wird: Lange Hose und Langärmlige Jacke. Wie dick genau hängt stark vom individuellen Frostbeulen Faktor ab. Der eine fährt bei 10°C schon eingepackt wie ein Michelin-Männchen, andere sind selbst bei 4 °C noch überraschend dünn bekleidet.
Die von den Herstellern angegebenen Temperaturbereiche können zwar ein Anhaltspunkt sein, letztlich muss man das aber ausprobieren
Was man für die kalte Jahreszeit auch nie vergessen sollte, sind Hände. Kopf und Füße. Will heißen lange Handschuhe für die Hände. Bei mir leistet eine dünne, windichte Helmunterziehmütze gute Dienste, dass mir im kalten Fahrtwind nicht die Ohren abfallen.
Die Schuhe sind auch immer ein neuraligischer Punkt. Die meisten Radschuhe sind eher auf sommerliche Temperaturen ausgelegt, und daher entsprechend luftig.
Im Sommer ist das klasse, aber wenn es kalt wird kann das schnell unangenehm werden.
Es gibt zwar spezielle Winterschuhe, aber die sind ziemlich teuer. Überschuhe aus Neopren können da ein guter Kompromiss sein.
 
Ich würde mir ein Funktionsunterhemd (langärmlig) zulegen, dass hält trocken und damit auch warm. Wenn es kalt ist darüber dann eine Isolationsschicht, bspw. ein Langarmtrikot. Sobald das Wetter feucht oder windig ist, dann darüber noch eine Schutzschicht, also winddicht, wasserdicht oder ein Kompromiss, z. B. die NoRain-Sachen von Castelli. Letzteres funktioniert auch gut in Kombination nur mit einem Funktionsunterhemd während der Übergangszeit.
Bei der Hose fahre ich gerne die NoRain-Hosen in kurz in Kombination mit Beinlingen. Hält ausreichend warm und widersteht Spritzwasser von der Straße.
 
Vielen herzlichen Dank für die vielen und zum Teil sehr ausführlichen Antworten und Tips! Da werde ich mich mal durchwühlen und mir was passendes raussuchen.

Ich vergaß tatsächlich zu erwähnen, dass ich der totale Flachlandtiroler bin (Schleswig-Holsteinische Westküste) und es bei uns keine Passabfahrten gibt. Wenn, dann geht es mal kurz ein Hügelchen oder den Deich rauf und runter. Schwitzen tue ich trotzdem viel :D
Baumwolle weglassen, immer Windschutz oder ggf. Nässeschutz dabei haben.
Bei 30km reicht dann eine Kombi. Winddicht mit relativ langanhaltendem Nässeschutz.
Z.B. Castelli Nanoflex / RoS.

Komme aus NMS, hier hat man ja ähnliche Bedingungen, nur ohne Deich 😛
 
So, eine erste Erfahrung: Gestern morgen bei 16°C los. Oben das C3 Thermotrikot plus kurzem Funktionsunterhemd. Passt perfekt! Wenn es frischer wird, würde ich das ebenfalls bestellte lange Funktionsunterhemd (scheint auch etwas dichter/wärmer zu sein) anziehen. Scheint so weit zu passen. Ggf. halt noch irgendwas windstoppendes drüber/drunter.

Untenrum war ich in der bereits erwähnten kurzen Sporthose + "Polsterunterhose" unterwegs. War temperaturtechnisch ebefalls gut. Bei niedrigeren Temperaturen hätte ich gerne eine ungepolsterte 3/4-Hose, hätte da jemand ne Empfehlung für mich? Ich habe auch schon bei Rose eine ungepolsterte Thermo-Bib im Auge. Aber da ich untenrum sowieso nicht so schnell friere, scheint mir das eher eine Lösung für arktische Temperaturen zu sein?!

Edit: Ggf. wäre die CASTELLI TUTTO NANO TRÄGERHOSE 3/4 ja was? Wird ja als eierlegende Wollmilchsau beworben 🤣
 
Zuletzt bearbeitet:
baumwollenes T-Shirt
Baumwolle als Baselayer kannst vergessen bei allem was Outdoor angeht. Für Radsport sind Netzunterhemden ("baselayer" und "mesh" als Suchbegriffe) ne gute Sache. Da spürt man den Schweiß nicht so auf der Haut, was viel ausmacht.
Beispiel: https://www.castelli-cycling.com/DE...s/CORE-MESH-3-SLEEVELESS/p/4517028_001_58_L-X
Ggf. halt noch irgendwas windstoppendes drüber/drunter.
Windjacke oder -weste sind ein Muss bei wechselhaftem Wetter! Drüber ist besser als drunter.

Schweiß von der Haut leiten und Windzug stoppen sind DIE zwei Faktoren um Auskühlung zu verhindern bzw. zu reduzieren. Beim Radfahren, wo Windzug praktisch selbst erzeugt und damit immer vorhanden ist, besonders wichtig!
 
War temperaturtechnisch ebefalls gut. Bei niedrigeren Temperaturen hätte ich gerne eine ungepolsterte 3/4-Hose, hätte da jemand ne Empfehlung für mich?
Denk über Armlinge und Beinlinge nach. Ich habe mich da lange gegen gesträubt, mittlerweile (und jetzt kommt wieder die Jahreszeit) sind die fast immer an/dabei.
 
Nochmals vielen Dank für die ganzen hilfreichen Beiträge! Ich mein Klamottensetup jetzt fast zusammen. Fehlt nur noch die Windweste. Ich vermute/befürchte, dass da farblich zum Gore C3 Trikot in Neongelb auch nur eine Gore Windweste in Neongelb passen wird? Schwarz möchte ich in der trüben Jahreszeit nur ungern tragen. Das Neongelb z.B. von Vaude wird ja sicher ein anderer Farbton sein oder?
 
Nochmals vielen Dank für die ganzen hilfreichen Beiträge! Ich mein Klamottensetup jetzt fast zusammen. Fehlt nur noch die Windweste. Ich vermute/befürchte, dass da farblich zum Gore C3 Trikot in Neongelb auch nur eine Gore Windweste in Neongelb passen wird? Schwarz möchte ich in der trüben Jahreszeit nur ungern tragen. Das Neongelb z.B. von Vaude wird ja sicher ein anderer Farbton sein oder?
:rolleyes:
Echt jetzt?
 
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