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Armstrong wieder des Dopings angeklagt

  • Ersteller Ersteller LX1976
  • Erstellt am Erstellt am
Balai und Konsorten

Sorry Jungs, seht ihr bei den Dokumenten nicht auch, dass der Profirad(?)sport durch und durch verdorben ist und es wirklich nur darum geht mit allen Mitteln Geld zu verdienen aka Erfolg zu haben? Das die Namen der Fahrer, Teamchefs, Ärzte und Betreuer quasi völlig austauschbar sind? Das ganze an einem LA oder Bruyneel festzumachen und diese zu verknacken finde ich heuchlerisch, außer es wäre wirklich der Anfang eines Großreinemachens. Man kann doch jeden anderen aus der Zeit dahinstellen und selbst aktuell wär ich mir da auch nicht so sicher...
Du erstaunst mich immer mal wieder.. wo Du diesen Popanz herziehst?
Dass die gesamte Radsportbranche mit einem ein massivem Drogenproblem kämpft und sich hier Strukturen und Verhaltensweisen der organisierten Kriminalität herausgebildet haben, ist doch spätestens seit 2006 glasklar - auch wen das hier von einigen nach wie vor gern bestritten wird. Und natürlich ist es naiv zu glauben, dass seitdem alles persil-sauber ist (auch wenn durchaus hier und da, sogar bei der UCI, ein Bewußtseinswandel stattzufinden scheint).
Es geht mir auch überhaupt nicht um bestimmte Personen. Denn das Muster ist ja immer gleich: Egal ob Armstrong, Ullrich, Contador, Rasmussen.. stets finden sich hier Claquere, die deren angebliche "Unschuld" vehement verteidigen, damit das eigene Vorbild nur ja kein Kratzerchen abbekommt. Wenns den gar nicht mehr zu leugnen ist, dann wird halt relativiert, mal sind es ander, weniger erfolgreiche Fahrer, mal andere, weniger symapthische Sportarten, mal die böse Welt insgesamt - irgendwer oder was anders muss als erstes erwischt und bestraft werden, bevor es dem eigenen Idol an den Kragen gehen darf.

Es ist nichts daran heuchlerisch, die "Big Shots" zu verknacken, wenn man sie denn kriegen kann. Einen nach dem andern. Und mehrere Vorposter haben ja auch schon darauf hingewiesen, dass es hier durchaus Unterschiede in der Schwere der Dopingvergehen geben kann. Einen Manzano, der - wohl auch wegen eines Mangels an kognitiver Kompetenz - einfach nur die Adern aufhält und sich mit mirgendwas vollinfundieren läßt, kann man wohl kaum auf ein Stufe stellen mit jenen, die schwunghaften Handel betreiben oder Teamkollegen/angestellte Fahrer in das System hineinzieht/hineinnötigt und /oder potentiell gefährliche Zweifler bedroht oder zu erpressen versucht.
 
Balai

Dass Armstrong schuldig ist, da sind wir uns denke ich einig. Dass dieser auch irgendwann hätte verurteilt werden können, m.M.n. auch gegenwärtig, ist denke ich mal auch nachvollziehbar. Allerdings geht es doch nicht um die schwere der Tat seitens LAs, sondern mehr um die Scheinheiligkeit des Rests, welcher kaum bestraft wird. Warum nicht? Warum kommen diese plötzlichen Bekehrunge? Ich muss dabei irgendwie an "A Christmas Carol" denken....Es geht um die restlichen Doper. Unabhängig von Armstrong geht der Trend über, sich sauber zu sprechen mit Hilfe der Belastung anderer Fahrer. Ist dieses Verhalten nicht kindisch? Im Kindergarten hat man bestimmt sowas gemacht....
Aber nochmal zu deiner Aussage, dass man Menschen/Fahrer unterschiedlich behandeln soll, Zunächst: Wer hat Dir gesagt, dass LA der Hauptschuldige bei USP gewesen ist, der Organisator? War es nicht so, dass alle zu gleichen Teilen mitgemacht haben? Die haben alle mitgemacht, organisiert, sich alles mögliche reingepfiffen und geschwiegen. Landis hat sogar in dem Stil die Tour gewonnen. Warum nimmst Du die mangelnde kognitive Kompetenz als Entschuldigung für das Verhalten? Wer hat gesagt, dass LA den IQ von Newton besitzt? Nach deiner Aussage hätte man auch Ricco noch mitfahren lassen können...Irgendwie vermischt Du persönliche Abneigung und Tatsachen....
 
Allerdings geht es doch nicht um die schwere der Tat seitens LAs, sondern mehr um die Scheinheiligkeit des Rests, welcher kaum bestraft wird. Warum nicht? Warum kommen diese plötzlichen Bekehrunge? Ich muss dabei irgendwie an "A Christmas Carol" denken....Es geht um die restlichen Doper.
Wer hat gesagt, dass LA den IQ von Newton besitzt

Was willst Du eigentlich? Sagt Dir der Begriff "Kronzeugenregelung" denn so gar nichts?
Es sollte doch mittlerweile auch dem letzten noch klar sein dass das System Armstrong darin bestand, entweder mitzumachen oder den Hut zu nehmen. Die "restlichen Doper" waren seine Teamkollegen und Konkurrenten die gezwungen waren beim bösen Spiel mit zu machen um ein bisschen Chancengleichheit zu wahren.
Du sagst, es hätte ja jeder nein sagen können. Nun, einige haben es tatsächlich getan, aber über die spricht niemand mehr weil sie in Vergessenheit geraten sind. Soll so jemanden das gleiche Strafmass ereilen wie den Mafiaboss hümsölf, nur damit Deinem latent diffusen Gerechtigkeitsgefühl Genüge getan wird, das nur auf Spekulationen und Halbwahrheiten zu beruhen scheint?

Und wurde Riis etwa nicht der Toursieg aberkannt? Hat er nicht zugegeben gedopt zu haben?

Armstrong wird das so wie ich ihn einschätze bis ans Lebensende leugnen, in irgendeiner Blut/Ehre/Amigo-Endlosschleifenverblendung gefangen, die hier von einigen auch noch als Charakterstärke ausgelegt wird.
.
 
Ich finde den Report hoch spannend. Das meiste wusste man ja schon irgendwie, aber die ganzen Details zu erfahren ist etwas ganz neues. Irgendwie finde ich es auch gut, dass LA von seinem hohen Ross runtergeholt wird. Ich habe das schon früher gesagt und bleibe dabei: Die Motorola / US Postal Jungs haben das systematische Doping als Teamsport auf ein neues Level gebracht und so die Tour während ein paar Jahren stärker verfälscht als der Durchschnittsdoper. Nur schon darum gehört diese Episode des Radsports aufgearbeitet.

Was mich wirklich ankotzt ist das Verhalten der UCI. Anstatt sich zu überlegen, wie man eine der grössten Enthüllungen im Dopingbereich nutzt um die Reinigung des Sports voranzutreiben, machen sie bis zum bitteren Ende machten sie noch Stimmung für Armstrong:
http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_77967.htm
und hatten nichts besseres zu tun als Paul Kimmage, eine der ersten kritischen Stimmen im Radsport mundtot zu machen.
Ich bin sonst nur schon von Berufs wegen nicht so empörungsfähig, aber diesmal habe ich mich so genervt, dass ich hier für Kimmage gespendet habe:
http://nyvelocity.com/content/features/2012/paul-kimmage-defense-fund
 
applewoi

Ich will nichts! Ich kann es aber nicht ab, wenn man nur Amrstrong mit Doping in Verbindung bringt und zwar so, dass erst durch Armstrong Doping in den Radsport kam. Vor Armstrong wurde genauso gedopt. Als dieser im Krankenhaus lag, gewann ein Deutscher vollgepumpt die Tour. Im nächsten Jahr war es ein kleiner Italiener, der es schaffte 4 Minuten schneller AdH zu fahren als Contador. Armstrong ist nur einer von vielen Dopern. Doping gabs vor ihm, Doping gabs nach ihm und Doping wirds geben. Armstrong hat im Übrigen niemanden zum Doping aufgefprdert. Es ist ein Wunschgedanke deinerseits. Es war das System, welches im Radsport seit mindestens 50 Jahren existiert, eigentlich seit der Zet, wo der Radsport professionalisiert wurde. Jeder der ins Profigeschäft den Weg findet, ist ein Doper. Auch die selbsternannten Ausnahmen helfen gut nach. Dies wird Dir im Prinzip jeder bestätigen, der Radsport auf einem relativ hohe Level betrieben hat/betreibt. Und nun? Ich kann DIr sagen, wer/was Fahrer zum dopen zwingt. Es war nicht Lance oder Bruyneel, es waren grüne Scheine. Viele grüne Scheine! Mehr als diese Fahrer hätten je verdienen können. Und mt jedem Sieg von Lance klingelten deren Kassen. Schon unglaublich, dass man die Namen von sovielen mittelmäßigen Fahrern kennt....Die haben alle sehr gut kassiert und für Geld alles gemacht. Also entspricht es der Armstrong Einstellung. Wo ist da der Unterschied? Wo ist LA da kaltblütiger? Er hat ebenso gehandelt wie der Rest. Auch wie ein dicker Deutscher, welcher allerdings um deutlich weniger Talent verfügte.

Zu Riis: Riis ist zwar der beste Teamchef im Feld (takisch gesehen), als Mensch ein Heuchler. Sein Gestädnis wo er den Radsport retten wollte und nun sich ja gegen Doping so stark engagiert....Ja, hat man ja gesehen, als er Contador zu sich aufnahm und diesen fast heilig sprach. RIis ist doch das beste Beispiel für die Scheinheiligkeit. So wie er würde auch der Rest der Doper handeln.

Mir gehts darum, zu zeigen, dass sie alle gleich gestrickt sind. Da gibts keine Unterschiede und es mit Sicherheit nicht nur am Erfolg messen lässt, warum oder wie oder wie stark jmd. gedopt hat.

Armstrong wird es auch nie zugeben, weil er geistig verwirrt ist. Das war er immer,. Naja und als jmd. mit Ambitionen in der Politik jann er sich vieles an Geständnissen sparen. Glaube kaum, dass einer der gloreichen Ex-Postler eine Politikkarriere verfolgt.
 
Stand da auch etwas dazu, wieso das so viele Jahre unentdeckt geblieben ist, wieso z.B. Armstrong bis auf die Sache 1999 nicht positiv getestet wurde? Warum hatte LA im Katz-und-Maus-Spiel mit den Dopingjägern immer die Nase vorn? Es gibt da glaube ich viele Dinge, die noch im Dunkeln liegen und geklärt werden müssen. Mir fällt es schwer zu glauben, LA wäre der Kopf des Ganzen gewesen. Ich denke, das reicht in ganz andere Kreise hinein. Über die zögerliche Aufklärung und relativ milden Strafen habe ich mich jedenfalls die längste Zeit gewundert...
Ja das tut es. Laut der USADA ging das mittels a) Ignorieren von Kontrolleuren (Tür einfach öffnen und so tun als sei man nicht da) b) ein Warnsystem (mittels Beobachtunsposten und evtl. auch UCI-Mitgliedern, dass kurz vor Kontrollen bescheid sagt sodass mittles Wasser trinken, bzw. Salzlösungen die Werte angepasst werden konnten c) Einnehmen von Mitteln die nicht erkannt werden konnten und d) Mittels exakter Feinabstimmung (Dem Genie Ferrari sei Dank) die Werte noch im tolerierten Grenzbereich halten ...

und btw: Diejenigen die hier die Kronzeugenregel so hochhalten: Das eine solche existiert ist ja schön und gut, findet auch meine Zustimmung. Allerdings ist das Verhältnis von lebenslang für Armstrong und 6 Monaten (!) in der Off-Season (!!) ein Witz und bagatellisiert und billigt das Verhalten der anderen. Das stört mich doch sehr!!
 
Vorsicht, Zynismus! Träger von Livestrong-Bändchen bitte das Post überspringen.

Wenn Lance nicht so ein über-Ego hätte (siehe die Vorfälle mit Bassons, Simeoni und Kimmage), würde er es geschickter machen - von der Bildfläche verschwinden, Gerüchte über Depressionen, bevorstehenden Ruin usw. streuen, sich für Journalisten, Medien, etc. so rar nur machen, wie es geht. Bis er fast vollkommen von der Bildfläche verschwunden ist. Um kaum ein Jahr später eine "tell all"-Autobiographie herauszubringen. "Ich, der Doper" z.B. Im Anschluß dann bei Oprah Winfrey, Larry King auf der Couch sitzen, sich dabei als geläuterter Mensch präsentieren, in gewohnter Manier die ganze PR-Machinerie auf Hochtouren treten und auf der Grundlage sich seine zweite Karriere in der Politik oder woauchimmer aufbauen. Zum Glück scheint sein Ego größer als sein Intellekt zu sein und/oder seine Berater echt schlecht, daher bleibt uns diese Wendung erspart.

Zum UCI und Kimmage fällt mir nur Kurt Tucholsky ein - "Im übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht."
 
In dem ganzen Gehacke und Gehaue um LA auch mal ein kleiner Einwurf von mir:

Der hier von einigen Schreibern verwendete Terminus "Kronzeugenregelung" (und wohl in deutschen/europäischen Maßstäben definierte/verstandene) hat nüscht bis garnix mit der in der Causa LA angewandten amerikanischen "Prozeßabsprache" zu tun :wink:
 
Und was genau haben die Livestrong Bändchen mit Doping zu tun?
Ganz einfach - (Ph)armstrong hat sich seine Existenz und sein Image als Aktivist im "Kampf" gegen Krebs sowohl auf seine Sportkarriere aufgebaut als auch seine Stiftung dazu benutzt, um kritische Stimmen mundtot zu machen. Siehe die Pressekonferenz bei der Tour of California, wo er ganz plump diese Aktivitäten benutzt, um Kimmage durch den Dreck zu ziehen. Übersetzt in normaler Sprache: "Wie wagt Ihr es, mich anzufassen, ich kämpfe gegen Krebs!"
 
Mag ja sein. Mich stören noch ganz andere Dinge. Zum Beispiel dass noch ungestraft Livestrong-Lügenbändchen verkauft werden dürfen und dafür noch öffentlich Werbung gemacht wird.
Ja, absolute Unverschämtheit. Auch sollte die Firma Nike sofort dicht gemacht werden und alle noch auf dem Markt erhältlichen Produkte sofort vernichtet werden.
Desweiteren sollte der US Postal Service keine Briefe und Pakete mehr zustellen dürfen. Der Discovery Channel soll bitte keine Dokus mehrs senden und die Stadt Astana bitte dem Erdboden gleichgemacht werden.
AMD sollte keine Prozessoren mehr herstellen, Berry Floor keine Teppiche.
Das sind jetzt nur ein paar Firmen/Institutionen,etc. mit denen Armstrong zu tun hat/hatte..:rolleyes:

Als Armstrong die LAF gegründet hat war er noch weit von seinem ersten
Toursieg entfernt. Seine Stiftung sitzt ausserdem doch gar nicht auf der Anklagebank.
 
Ganz einfach - (Ph)armstrong hat sich seine Existenz und sein Image als Aktivist im "Kampf" gegen Krebs sowohl auf seine Sportkarriere aufgebaut als auch seine Stiftung dazu benutzt, um kritische Stimmen mundtot zu machen. Siehe die Pressekonferenz bei der Tour of California, wo er ganz plump diese Aktivitäten benutzt, um Kimmage durch den Dreck zu ziehen. Übersetzt in normaler Sprache: "Wie wagt Ihr es, mich anzufassen, ich kämpfe gegen Krebs!"
Haha Pharmstrong - endlich mal ein neuer Witz :rolleyes:

Ich bestreite nicht dass diese Art und Weise unter aller Sau ist. Nur interessiert sich scheinbar niemand dafür dass diese Stiftung nunmal existiert und auch ihren Zweck erfüllt.

Siehe dazu auch mein Beitrag hier drüber.
 
applewoi

Ich will nichts! Ich kann es aber nicht ab, wenn man nur Amrstrong mit Doping in Verbindung bringt und zwar so, dass erst durch Armstrong Doping in den Radsport kam.
Wer hat denn so etwas behauptet?
Was willst Du eigentlich?
Oder, um es mit einer alten Indianerweisheit zu sagen:
"Wenn das Pferd tot ist sollte man absteigen."
 
Ja, absolute Unverschämtheit. Auch sollte die Firma Nike sofort dicht gemacht werden und alle noch auf dem Markt erhältlichen Produkte sofort vernichtet werden.
Desweiteren sollte der US Postal Service keine Briefe und Pakete mehr zustellen dürfen. Der Discovery Channel soll bitte keine Dokus mehrs senden und die Stadt Astana bitte dem Erdboden gleichgemacht werden.
AMD sollte keine Prozessoren mehr herstellen, Berry Floor keine Teppiche.
Das sind jetzt nur ein paar Firmen/Institutionen,etc. mit denen Armstrong zu tun hat/hatte..:rolleyes:

Als Armstrong die LAF gegründet hat war er noch weit von seinem ersten
Toursieg entfernt. Seine Stiftung sitzt ausserdem doch gar nicht auf der Anklagebank.

Die Forderung, dass man Nike dicht machen sollte, bekommt sicherlich große Unterstützung aus Herzogenaurach. Über Astana sollten wir ernsthaft diskutieren; ... der Rest ist Quatsch :D
 
"Armstrong hatte nicht nur Kontrolle über seinen eigenen Drogenkonsum, der extensiv war, sondern auch über die Dopingkultur im Team. Der Weg für die Verfolgung seiner Ziele verlief weit außerhalb der Regeln" (von hier).

In extenso aufbereitet hier.

Und noch ein kleiner Rechtsgrundsatz zum Dessert: Es gibt keine Gleichheit im Unrecht. (Das heißt in diesem Fall, dass andere Unrecht begangen haben und damit durchkommen, mindert die Schuld des einen, den man erwischt hat, kein Bisschen.)

Gruß, svenski.
 
Wenn ich als mehr oder weniger Laie und damit vielleicht als Vertreter derer, für die Radsport auf professioneller Ebene eine interessante Erscheinung ist, mit der sie bisher keine direkte Berührungspunkte hatte, sagen darf:

meiner Meinung nach ist das Einzige, was Doping verhindern kann, dass das Publikum - also alle, die den Radsport aktiv verfolgen, sprich am TV sitzen, ob live oder hinterher die Zusammenfassung schauen, Zeitschriften lesen etc., also die, die letzten Endes mit ihrer Masse für die Einnahmen sorgen, die wiederum die Sponsoren an die Fahrer weiter geben - Doping ächten. Dazu gehören auch die Medien.
Ich habe trotz allem nicht den Eindruck, dass Doping wirklich von allen geächtet wird. Alle sind erschrocken über die Ausmasse dieses Falls Armstrong und Co.. Aber es stört und wundert kaum noch einen, wenn der eine oder andere erwischt wird, weil sowieso jeder weiss, dass es gemacht wird und sich eine sehr hohe Toleranzschwelle eingestellt hat.
In der letzten Konsequenz würde auch notfalls ein totaler Boykott sämtlicher Veranstaltungen zur Ächtung gehören.
Das will aber natürlich auch niemand. Weil dieser Sport soviel Faszination ausübt. Auch auf Leute, die max. mit dem Rad zum Bäcker fahren. Einmal im Jahr, an 1 Sonntag Morgen. Oder die, die einfach nur gerne die wunderschöne Landschaft betrachten, ausnahmsweise ohne dabei Volksmusik hören bzw. ertragen zu müssen.
Gegen den Boykott spricht auch, dass man damit absolut alle bestrafen würde.

Doping wird man nur verhindern können, wenn der Reiz, zu dopen nicht mehr existiert. Eine Antwort auf die Frage, wie man das erreichen kann, habe ich auch nicht. Denn Reiz gehört zum Sport, er ist die Antriebsfeder.
Die kriminelle Energie, die Menschen aufbringen können, um sich selbst irgendwie zu bereichern (nicht nur monetär, auch Ruhm und Erfolg gehören dazu), wird immer da sein und immer ausgefeilter werden.
Man kann aber auch keine Prohibition extremen Ausmasses betreiben. Das bewirkt oft das Gegenteil von dem, was man erreichen will.

Leider ist so eine allgemein-gesellschaftliche und sportgemeinschaftliche Ächtung schwierig zu vermitteln bzw. durchzusetzen.
Ich glaube, am Ende gibt es immer eine nicht kleine Restmenge an Leuten, die Doping doch irgendwie ok finden, solange es im Rahmen bleibt und für so tolle Leistungen sorgt, die wir dann alle bewundern können.

Dabei muss man sich nur mal dran erinnern, wie uns Kindern schon beigebracht wurde und wie wir Kinder es gehasst haben, wenn schon bei Uno, Mau-Mau oder Vier Gewinnt einer geschummelt hat.
Und nix anderes ist Doping.
Eigentlich müssten wir Doping also hassen wie Kinder Schummler hassen. Nur fangen alle Kinder irgendwann an, zu schummeln, weil sie irgendwann diese Schwelle überschreiten und den Nervenkitzel lieben lernen, die Angst überwinden und irgendwann geht das soweit, dass man die gesamte Realität verdrängt, bis sie einen von hinten aufholt und überrollt.

Ich finde es gut, dass das System Armstrong und Konsorten nun offenbar aufgeflogen ist. Und ich hoffe, dass innerhalb der Organisationen rund um den Sport (nicht nur den "bösen" Radsport!) endlich aufrichtig gegen Doping gekämpft wird und es keine Vetternwirtschaft mehr gibt, die die Sünder deckt. Die Reinigung muss jetzt endlich wirklich statt finden.
Ich hoffe ferner, dass die UCI diesem öffentlichen Druck jetzt nicht für eine oder DIE Geschichte bisher überhaupt nachgibt und dann hinterher zur Tagesordnung zurück kehrt.
Wenn der Radsport in der öffentlichen Wahrnehmung noch zu retten sein soll, dann ist das jetzt die vielleicht letzte Gelegenheit, wenn es nicht eh schon zu spät ist.
Aber ich glaube an die Faszination, die von diesem Sport ausgeht und ich bin - vielleicht ist es naiv und dumm von einem Laien, sowas zu glauben - dass diese Faszination für den Aussenstehenden auch mit Leistungen vermittelt werden kann, die ohne Doping zustande kommen. Ich glaube nämlich, dass es dem Zuschauer, der letztendlich das Geld in die Kassen treibt, egal ist, ob die Etappe in 4:30h gefahren wurde oder in 4:45h (fiktive Zeiten).

Selbstverständlich gehört der sportliche Ehrgeiz "Höher, weiter, schneller" ja gerade zum Ansporn. Aber in diesen extremen Ausmassen, das müsste jetzt allen klar geworden sein, kann es wohl nur mit Doping erreicht werden.
Also muss auch hier öffentlich klar gemacht werden, dass den Fähigkeiten des menschlichen Körpers ohne Zuhilfenahme von unerlaubten Mitteln viel engere Grenzen gesetzt sind als ohne und auch beim Zuschauer eine gewisse Sensibilität für das, was möglich und vernünftig ist und was nicht, geschaffen werden muss.


Sorry, falls das zu philisophisch und unkonstruktiv war. Vielleicht oder sogar wahrscheinlich auch realitätsfern. Aber wie gesagt, seht es als Meinung eines interessierten und faszinierten Zuschauers, der keinen Einblick ins Profigeschäft und den Rennzirkus hat.
Nur bedenkt: dieser Anteil der Menschen ist weit höher und repäsentativer und wahrscheinlich sind es eher Leute wie ich, die durch ihr Interesse das Geld in die Kassen der Sponsoren und damit Teams und Fahrer spült.
Insofern haben eigentlich eher "wir" die Macht, wenn man so will. Und wenn "wir" sagen, ich gucke mir diesen Betrugssport nicht mehr an, dann geht es rapide abwärts mit dem Sport.

Oder es wäre die Gelegenheit, den Sport gründlich zu bereinigen.
 
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