Mir ist das jetzt auch
zum 2. mal passiert. Das erste Mal gleich bei der 2. Ausfahrt mit meinem neuen Canyon Aeroad SLX 2015. Damals hat es
6 Wochen (!) gedauert, bis ich das richtige Ersatzteil inkl. Montagematerial (Liner) hatte. Mehmalige Fehllieferungen (ein 10cm langer Liner!), Entschuldigungen, Verzögerungen, Nachlieferungen.
Gut, dann hat das Teil 3 Jahre gehalten, bis es dieses WE, auf dem Rückweg von einem Rennen zum Zug, auch gebrochen ist. Noch 70km zu fahren. Hab 15min gebraucht bis ich die Fehlerquelle gefunden habe, da ich das Teil nach 3 Jahren völlig vergessen hatte, dachte zuerst, es sei was am Umwerfer-Schalthebel oder an der Zugfeineinstellung gebrochen, bis ich merkte, dass
beide Schalthebel betroffen waren.
Was mich an der Sache stört: dieses Teil ist 1. ne komplette
Fehlkonstruktion, da völlig unterdimensioniertes dünnes Plastik sich nur am Rand der Öffnung im Tretlagergehäuse abstützt und irgendwann durch den Zug brechen muss. Und das 2. ausgerechnet bei einem Zubehörteil, das man
nirgends sonst als direkt bei Canyon bekommt (wenn man denn lange wartet und Glück hat und es noch hergestellt wird...) und auch durch kein anderes mir bekanntes Teil ersetzen kann!
M.E. eine klassische Situation für eine Rückrufaktion und herstellerseitiges Ersetzen durch eine robustere Neukonstruktion. Statt dessen hieß es damals. Canyon hätte die Teile nicht mal in Koblenz vorrätig sondern mir wurde nach viel Hin und Her ein Teil von einem Neuaufbau in der Werkstatt zugesandt (was aber trotzdem 3 Wochen dauerte, und dann ohne Liner).
Aber wie gesagt, auch wenn ich 10 davon auf Vorrat hätte wäre die Situation unbefriedigend, weil man ja jedesmal die
komplette Zuginnenverlegung wiederholen muss - ein echter Krampf. Wäre das Ding ordentlich designed, würde es sich einfach innen am Innenlager abstützen und die dünne Plastikklappe würde nur die Serviceöffnung verschließen. Dann müsste man die Züge gar nicht tauschen. Oder man führt die Züge eben außen um das Tretlagergehäuse rum, mit einer dort aufgeschraubten Führung und 2 Serviceöffnungen davor und dahinter. So ist es sowohl bei meinem Cervelo P3 als auch einem
Rose Crosser gelöst. Da kann dann überhaupt nichts brechen, wie bei einem klassischen außenverlegten Rahmen:
Jetzt die Frage an alle Canyon-User: könnte man sowas nicht selber basteln, um endlich von dem unsäglichen Teil und Canyons sog. "Service" unabhängig zu werden? Ich habe keine Lust, in 10 Jahren das Rad nicht mehr fahren zu können, weil Canyon dieses Billig-Plastik nicht mehr liefern kann. Ich fahre Räder durchaus 15-20 oder auch noch mehr Jahre, mein Cervelo R3 z.B. ist nach 12 Jahren noch top (aber halt kein Aero-Rad).
Ich frage mich, ob man überhaupt eine richtige Zugführung braucht. Könnte man nicht einfach die Züge z.B. durch 2 kurze Bowdenzug-Stücke führen und die am Innenlagergehäuse festkleben, so dass die Züge um das Innenlager rum geführt werden? Nur darum geht es doch, oder? Platz wäre da innen:
Eine andere Idee: damit die nicht ganze Last auf den beiden dünnen, halboffenen Röhrchen an der Führung bzw. an deren Aufhängung an der Plastikfläche (da scheint es ja immer zu brechen) konzentriert ist, will ich beim nächsten mal ein Stück Kork o.ä. zwischen die "Röhrchen" und das Innenlager klemmen. Ungefähr so:
Noch besser wäre, das ganze Teil z.B. aus einem Stück Alublech nachzubauen.
ich könnte mir vorstellen, dass da viele Besitzer Interesse dran hätten. oder man kriegt eben Canyon endlich dazu, da seiner Nachbesserungsprflicht nachzugehen. Wieso schreibt eigentlich die Tour nie mal über sowas?
Hat irgendwer schon erfolgreich was in der Richtung (verstärken/nachbauen/Züge anders führen) unternommen?
Viele Grüße