@Kosmo83 : Nimm es mir nicht übel, aber die Diskussion befindet sich doch bereits im physikalischen "Nirvana" oder, um es freundlicher auszudrücken, in einem theoretischen Bereich, der in der Praxis keinerlei Auswirkungen hat.
Hier werden dem Rahmen Eigenschaften zugeschrieben, die der gar nicht erfüllen kann. Weder hat der Vortrieb irgend etwas mit der Seitensteifigkeit zu tun ( der muß "lediglich" die auftretenden Kräfte "verdauen", aktiv ist der am Antrieb nicht beteiligt), noch vermag ein starrer Rahmen vertikal so dämpfen, dass der zu mehr Bodenhaftung des Reifens führen könnte.
Die Belastung ist selbst mit einem schweren Fahrer um 100kg so "gering", dass auf einer halbwegs befestigten Straße nicht so ein Problem auftritt, was nicht durch ein wenig mehr oder weniger Luftdruck im
Reifen bereits mehr als ausgeglichen wurde.
Um gröbere Stöße zu absorbieren, bedarf es dann schon einer aktiven Federung, bei der das Rahmenfachwerk zumindest teilweise "aufgelöst" wird. Und es wird ja durchaus damit experimentiert, wie Dein Beispiel zeigt ( was Pinarello da vorstellt gabe es übrigens ähnlich vor -zig Jahren bei Langenberg: die haben schlicht den Wishbone-Hinterbau aufgeschnitten und einen Elastomer-Dämpfer eingesetzt), oder auch Konzepte von Specialized, Trek, Volagi, dem Hinterbau zum Federn zu bringen.
Die Verwendung bestimmter Fasern hat im Grunde einen einzigen Zweck: das Gewicht zu verringern, ohne an Stabilität zu verlieren und gleichzeitig den auftretenden Belastungen gerecht werden. Und die Sinnhaftigkeit von der Verwendung von T1100 Fasern liegt allein darin begründet, oder eben nicht.
Nur nebenbei. die Bezeichnungen T700, T800 etc. sind lediglich Firmen-eigene Typenbezeichnungen des Herstellers Toray, die allerdings die meisten Rahmenhersteller beliefern.
Das derzeitige Topmodell von Bianchi zum Beispiel, wird mit einem Verbundmaterial gebaut, was neben Carbonfasern auch Elastomer-Fasern enthält ( den Namen habe ich vergessen, der Hersteller ist in dem Fall aus den USA). Auch hier wird Dämpfung versprochen, in dem Fall "nur" Vibrationsdämpfung, die in der Tat auch vorhanden ist. Allerdings wird dieses Material sonst bei Fahrzeugen verwendet, deren Belastungen und Leistungen in Kilowatt - und das in Größenordnungen - gemessen wird und nicht in den vergleichsweise "lächerlichen" paar hundert Watt, die ein gut trainierter Rennfahrer aufbringen kann.
Es klingt gut in der Erzählung, aber es wird letztlich mit Kanonen auf Spatzen geschossen.
Und wenn man sich mal die Beschreibungen der Fahrrad-Hersteller ansieht, wird man sehr schnell feststellen, dass die suggerierten Eigenschaften so gut wie nie deckungsgleich mit den tatsächlichen, physikalischen Eigenschaften sind, sondern lediglich "freie Interpretationen" sind.