flammberg
Doppelrohrbläser
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AW: Chinesischer Bahnrahmen auf eBay
In den USA wird eine vorsätzliche Falschangabe des Versenders in der Zollinhaltserklärung, zu der auch unrichtige Angaben zu Wert und Art der Sendung (Geschenk, Verkaufsware, Warenmuster) gehören, als ein schweres Verbrechen gewertet und mit langjährigen Freiheitsstrafen geahndet.
Wie könnte es herauskommen? Die Sendung traf beim deutschen Zoll ein, der cordbehoste Track-Hipster stellt seinen dröhnenden Ghettoblaster auf dem Zolltresen ab und versucht, in unverständlichem Fahrradkurier-Gestammel den Zollbeamten, dem er natürlich nur den Verstand eines Affen zutraut, zu überzeugen, daß der Rahmen ihm als Geschenk übersendet wurde. Dieser glaubt ihm nicht, glaubt eher an eine vorsätzliche Falschdeklaration des Versenders und eine Lüge des, mittlerweile mit schiefem Gesicht, Glotzaugen und offenem Mund dastehenden Bahnrad-Freundes. Die Angelegenheit wird brenzlig: der Zollbeamte scheint doch nicht dem Affenvolk zu entstammen und entsprechend leicht zu beschwatzen zu sein und spricht nun von möglicher Strafanzeige, sich wegen Betruges grundsätzlich verdoppelnden Abgabensätzen und davon, die amerikanischen Zollbehörden zu verständigen (gängige Praxis), so daß auch der Versender Ärger bekommen könnte. Der Hipster glaubt sich nun klug und schaltet auf dumm (was keinen großen Erscheinungswandel bedeutet) und erklärt trotzig, die Annahme zu verweigern und was eigentlich diese "kleinkarierte Fascho-Scheiße" zu bedeuten hätte. Der Rahmen wird also mit einem erklärenden Schreiben (Amtshilfe) in die USA zurückgesendet, die US-Zollbehörden schalten einen Sonderermittler ein (der natürlich die Verkaufsaktivitäten 1,2,3 aufdeckt), der Versender des Rahmens wird zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt.
Der ebay-süchtige, aber ansonsten sorgenfreie Straßenbahnfahrer dagegen wird zu einer Strafe von, sagen wir, 150 Euro verurteilt, während der Verkäufer, der sich in einem Augenblick geistiger Umnachtung darauf eingelassen hatte, die Sendung als Geschenk zu deklarieren, gerade im Duschraum eines amerikanischen Gefängnisses von wirklich schweren Jungs genitale Zuwendungen erhält, derweil sein Sohn sich im Kreise seiner neuen Familie einlebt, da man dem Vater rechtzeitig zu seiner Inhaftierung das Sorgerecht entzog.
In den USA, in denen man in einigen Bundsstaaten schon wegen eines auf den Gehweg geworfenen Kaugummipapieres für ein halbes Jahr eingesperrt werden kann, werden die Dinge eben nicht so salopp gehandelt, wie in Deutschland.
Ehrlich: ich bedauere es, immer wieder in Diskussionen auf dem Bahnradforum hineinzusehen, so sehr, daß ich mittlerweile erwäge, alle regelmäßigen Schreiber und bekennenden Bahnradfahrer, vielleicht auch einfach rigoros alle Berliner, auf meine Ignorierliste zu setzen. Mir stellen sich die Bahnradfahrer, so wie ich sie auf deutschen Internetforen erlebe, als ein Pulk dreister, verantwortungsloser Ba(h)nausen dar, die man besser meiden sollte.
Ich bin übrigens auf dem amerikanischen ebay-Forum recht umtriebig und kläre bei jeder sich bietenden Gelegenheit darüber auf, welche Folgen einem Amerikaner drohen, wenn er sich auf die Bitten der Deutschen um Deklaration als Geschenk einläßt.
Und zum Thema "Diamant-Bahnräder brechen wie Reisig": wenn DDR-Bahnräder wirklich unterhalb der Sattelmuffe zum Bruch verurteilt wären (so wie ich es immer wieder hier gelesen habe), nur, weil die Sattelmuffe auf das dafür nach oben verjüngte Sattelrohr aufgepreßt ist, warum wurde dieser "Übelstand" dann nicht in den Jahrzehnten der Produktion dieser Räder beseitigt und warum waren dies die bewährten Trainingsräder einer nicht ganz erfolglosen Sportnation? Wahrscheinlich deshalb, weil der Hersteller die Räder im Vertrauen darauf konstruiert hatte, daß die Fahrer ihre Sattelstütze ausreichend tief in den Rahmen versenken, bei einer Länge von 30cm freistehender Sattelstütze also mindestens 10 cm tief eintauchen lassen. Im Übrigen wurden diese Räder nicht unter dem Gesichtspunkt entworfen, daß der Fahrer bei halsbrecherischen Bremsmanövern auf der Straße sein Körpergewischt auf dem Sattel zuerst nach vorne, dann nach hinten verlagert, also hin- und herwippt wie bekloppt. Wenn Ihr ein Bahnrad fahren wollt, fahrt auf der Bahn oder montiert Bremsen. Wenn Ihr wippen wollt, kauft Euch ein Schaukelpferd, das nimmt Euch nichts übel.
Musste auch gerade lachen, als ich diesen Oberbedenkenträgerpost gelesen habe...Betrug ist das doch nur, wenn der Empfänger nicht verzollt...der Versender kann machen was er will.
Außerdem ist das wirklich völlig normal...
In den USA wird eine vorsätzliche Falschangabe des Versenders in der Zollinhaltserklärung, zu der auch unrichtige Angaben zu Wert und Art der Sendung (Geschenk, Verkaufsware, Warenmuster) gehören, als ein schweres Verbrechen gewertet und mit langjährigen Freiheitsstrafen geahndet.
Wie könnte es herauskommen? Die Sendung traf beim deutschen Zoll ein, der cordbehoste Track-Hipster stellt seinen dröhnenden Ghettoblaster auf dem Zolltresen ab und versucht, in unverständlichem Fahrradkurier-Gestammel den Zollbeamten, dem er natürlich nur den Verstand eines Affen zutraut, zu überzeugen, daß der Rahmen ihm als Geschenk übersendet wurde. Dieser glaubt ihm nicht, glaubt eher an eine vorsätzliche Falschdeklaration des Versenders und eine Lüge des, mittlerweile mit schiefem Gesicht, Glotzaugen und offenem Mund dastehenden Bahnrad-Freundes. Die Angelegenheit wird brenzlig: der Zollbeamte scheint doch nicht dem Affenvolk zu entstammen und entsprechend leicht zu beschwatzen zu sein und spricht nun von möglicher Strafanzeige, sich wegen Betruges grundsätzlich verdoppelnden Abgabensätzen und davon, die amerikanischen Zollbehörden zu verständigen (gängige Praxis), so daß auch der Versender Ärger bekommen könnte. Der Hipster glaubt sich nun klug und schaltet auf dumm (was keinen großen Erscheinungswandel bedeutet) und erklärt trotzig, die Annahme zu verweigern und was eigentlich diese "kleinkarierte Fascho-Scheiße" zu bedeuten hätte. Der Rahmen wird also mit einem erklärenden Schreiben (Amtshilfe) in die USA zurückgesendet, die US-Zollbehörden schalten einen Sonderermittler ein (der natürlich die Verkaufsaktivitäten 1,2,3 aufdeckt), der Versender des Rahmens wird zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt.
Der ebay-süchtige, aber ansonsten sorgenfreie Straßenbahnfahrer dagegen wird zu einer Strafe von, sagen wir, 150 Euro verurteilt, während der Verkäufer, der sich in einem Augenblick geistiger Umnachtung darauf eingelassen hatte, die Sendung als Geschenk zu deklarieren, gerade im Duschraum eines amerikanischen Gefängnisses von wirklich schweren Jungs genitale Zuwendungen erhält, derweil sein Sohn sich im Kreise seiner neuen Familie einlebt, da man dem Vater rechtzeitig zu seiner Inhaftierung das Sorgerecht entzog.
In den USA, in denen man in einigen Bundsstaaten schon wegen eines auf den Gehweg geworfenen Kaugummipapieres für ein halbes Jahr eingesperrt werden kann, werden die Dinge eben nicht so salopp gehandelt, wie in Deutschland.
Ehrlich: ich bedauere es, immer wieder in Diskussionen auf dem Bahnradforum hineinzusehen, so sehr, daß ich mittlerweile erwäge, alle regelmäßigen Schreiber und bekennenden Bahnradfahrer, vielleicht auch einfach rigoros alle Berliner, auf meine Ignorierliste zu setzen. Mir stellen sich die Bahnradfahrer, so wie ich sie auf deutschen Internetforen erlebe, als ein Pulk dreister, verantwortungsloser Ba(h)nausen dar, die man besser meiden sollte.
Ich bin übrigens auf dem amerikanischen ebay-Forum recht umtriebig und kläre bei jeder sich bietenden Gelegenheit darüber auf, welche Folgen einem Amerikaner drohen, wenn er sich auf die Bitten der Deutschen um Deklaration als Geschenk einläßt.
Und zum Thema "Diamant-Bahnräder brechen wie Reisig": wenn DDR-Bahnräder wirklich unterhalb der Sattelmuffe zum Bruch verurteilt wären (so wie ich es immer wieder hier gelesen habe), nur, weil die Sattelmuffe auf das dafür nach oben verjüngte Sattelrohr aufgepreßt ist, warum wurde dieser "Übelstand" dann nicht in den Jahrzehnten der Produktion dieser Räder beseitigt und warum waren dies die bewährten Trainingsräder einer nicht ganz erfolglosen Sportnation? Wahrscheinlich deshalb, weil der Hersteller die Räder im Vertrauen darauf konstruiert hatte, daß die Fahrer ihre Sattelstütze ausreichend tief in den Rahmen versenken, bei einer Länge von 30cm freistehender Sattelstütze also mindestens 10 cm tief eintauchen lassen. Im Übrigen wurden diese Räder nicht unter dem Gesichtspunkt entworfen, daß der Fahrer bei halsbrecherischen Bremsmanövern auf der Straße sein Körpergewischt auf dem Sattel zuerst nach vorne, dann nach hinten verlagert, also hin- und herwippt wie bekloppt. Wenn Ihr ein Bahnrad fahren wollt, fahrt auf der Bahn oder montiert Bremsen. Wenn Ihr wippen wollt, kauft Euch ein Schaukelpferd, das nimmt Euch nichts übel.