AW: Claudia Pechstein
Nein sicher nicht, aber ich unterhielt mich mit mehreren Juristen über dieses Thema. Es ist interessant, dass sich auch Juristen bei diesem Thema nicht ganz einig sind. Aber alle waren sich bezüglich der Fragwürdigkeit der Vorgehensweise der Verbände und der WADA einig. Floyd Landis wäre wahrscheinlich sogar vor das IGH gezogen. In seinem Fall war die Beweislage glücklicherweise juristisch und wissenschaftlich eindeutig. Wäre die Faktenlage bei ihm wie bei Claudia Pechstein gewesen, wäre die WADA und die Verbände damit wohl nicht durchgekommen.
Weil genau diese Grundrechte hier verletzt werden und diese in jeder demokratischen Verfassung garantiert sind.
Falls es hier nicht um ein Berufsverbot geht, da Claudia Pechstein nicht als Profi-Sportlerin anerkannt wird, könnten die WADA und die Verbände diesmal vielleicht damit durchkommen. Das nächste Mal, bei dem es einen Berufssportler trifft, wird das alles wieder aufgerollt werden. Ob die WADA dann erfolgreich ist, ist sehr fraglich.
Ich betonte den Punkt Berufsverbot, es ging nicht um freie Berufswahl. Falls in deinem Arbeitsvertrag stehen würde, dass IT-Fachkräfte laut einer wissenschaftlich fragwürdigen Studie gewisse körperliche Normwerte einhalten müssen, sonst können sie diesen Beruf nicht ausüben, und bei der nächsten betrieblichen Gesundheitsuntersuchung eine angeborene Anomalie entdeckt wird und dir gekündigt wird, dann möchte ich deine Reaktion sehen. Auch darum geht es. Berufsverbote auf Grund einer Abweichung von der statistische Norm, begründet durch fragwürdige Studien. Als Antwort bekommst du dann auch, dass dir der Inhalt des Vertrages bekannt war und du ihn akzeptiertest und unterschriebst.
Wie schon erwähnt, kann ich das Dilemma der Verbände und der WADA verstehen. Sie registrieren, dass immer mehr mit Substanzen manipuliert wird, die identisch zu körpereigenen Stoffen sind oder diesen sehr stark ähneln. Eine traditionelle Dopinganalyse läuft hier ins leere. Die WADA muss die neuen Methoden aber viel besser wissenschaftlich absichern und darf nicht die Beweiskraft auf die Sportler abwälzen.
Die bio-chemischen Vorgänge in den Lebewesen und speziell beim Menschen sind äußerst komplex und noch lange nicht in allen Einzelheiten verstanden. Ich führte schon das Beispiel Lactat an, es gibt etliche andere. Dann muss eine seriöse Wissenschaft aber auch einmal zugeben, dass leider noch keine beweiskräftige Faktenlage vorliegt.
Die Ernäherungswissenschaft, die Trainingswissenschaft und die Medizin änderten ihre Richtlinien auf Grund von neueren Erkenntnissen häufiger in den letzten Jahren. Der Homo Sapiens scheint zu uneinheitlich zu sein. Außerdem können selbstverständlich keine vernünftigen Experimente gemacht werden. Auch hindert die übertriebene Hierachie in der Medizin die Übernahme neuerer wissenschaftlicher Erkentnisse. Als Beispiel kann das Dogma genannt werden, dass im Erwachsenenalter keine neuen Gehirnzellen mehr gebildet werden. Dieser Schwachsinn, obwohl nie wirklich belegt, hielt sich jahrzehntelang. Wie sagte Wirchow zu Robert Koch: "Ich brauche nicht in ihr Mikroskop zu schauen, ich weiß dass es keine Bakterien gibt." (Er sagte damals natürlich noch nicht Bakterien).
Marcos
endlich mal jemand, der die Juristik und ihren Inhalt voll im Griff hat. Damit würde ich mich statt an BVG und EGH gleich an die UNO oder noch weiter wenden.
Nein sicher nicht, aber ich unterhielt mich mit mehreren Juristen über dieses Thema. Es ist interessant, dass sich auch Juristen bei diesem Thema nicht ganz einig sind. Aber alle waren sich bezüglich der Fragwürdigkeit der Vorgehensweise der Verbände und der WADA einig. Floyd Landis wäre wahrscheinlich sogar vor das IGH gezogen. In seinem Fall war die Beweislage glücklicherweise juristisch und wissenschaftlich eindeutig. Wäre die Faktenlage bei ihm wie bei Claudia Pechstein gewesen, wäre die WADA und die Verbände damit wohl nicht durchgekommen.
Ich kann verstehen, dass man sich über die AntiDopingRegeln aufregt, besonders in diesem Bereich, wo keine regulären, positiven Dopingproben vorliegen. Aber warum wird jedesmal hinterher nach dem BGH, den Menschenrechten und der Verfassung geschrien, wenn jemanden eine Entscheidung nicht passt?!
Von einem Berufsverbot kann auch keine Rede sein, denn Frau Pechstein ist eigentlich Polizistin, nur freigestellt für Training und Wettkampf. Spitz formuliert sollte sie demnächst zum ersten Mal ihren Beruf ausüben werden...
Exisitert denn ein Recht auf eine freie Berufswahl unter allen Umständen? Kann auch ich mit meinen mageren Fahrleistungen und trotz einer 4 vorne ...
Weil genau diese Grundrechte hier verletzt werden und diese in jeder demokratischen Verfassung garantiert sind.
Falls es hier nicht um ein Berufsverbot geht, da Claudia Pechstein nicht als Profi-Sportlerin anerkannt wird, könnten die WADA und die Verbände diesmal vielleicht damit durchkommen. Das nächste Mal, bei dem es einen Berufssportler trifft, wird das alles wieder aufgerollt werden. Ob die WADA dann erfolgreich ist, ist sehr fraglich.
Ich betonte den Punkt Berufsverbot, es ging nicht um freie Berufswahl. Falls in deinem Arbeitsvertrag stehen würde, dass IT-Fachkräfte laut einer wissenschaftlich fragwürdigen Studie gewisse körperliche Normwerte einhalten müssen, sonst können sie diesen Beruf nicht ausüben, und bei der nächsten betrieblichen Gesundheitsuntersuchung eine angeborene Anomalie entdeckt wird und dir gekündigt wird, dann möchte ich deine Reaktion sehen. Auch darum geht es. Berufsverbote auf Grund einer Abweichung von der statistische Norm, begründet durch fragwürdige Studien. Als Antwort bekommst du dann auch, dass dir der Inhalt des Vertrages bekannt war und du ihn akzeptiertest und unterschriebst.
In einer Sache lass ich mit mir reden, die Wissenschaft hat sich wirklich schon oft geirrt, und hinterher korrigiert. Meist zimmert sie nur Modelle zurecht, die gerade passen und ständig umgebogen werden um auch mit neueren Erkenntnissen noch zu passen. Und gerade im Bereich Medizin, insbesondere Innere und die ganzen Zusammenhänge im Körper wissen die immer noch sehr wenig. Von daher kann es schon sein, dass es mit dem WADA-Code den ein oder anderen trifft, der (relativ) unschuldig ist. Allerdings sind das, glaub ich Einzelfälle, wie CP eben...
Wie schon erwähnt, kann ich das Dilemma der Verbände und der WADA verstehen. Sie registrieren, dass immer mehr mit Substanzen manipuliert wird, die identisch zu körpereigenen Stoffen sind oder diesen sehr stark ähneln. Eine traditionelle Dopinganalyse läuft hier ins leere. Die WADA muss die neuen Methoden aber viel besser wissenschaftlich absichern und darf nicht die Beweiskraft auf die Sportler abwälzen.
Die bio-chemischen Vorgänge in den Lebewesen und speziell beim Menschen sind äußerst komplex und noch lange nicht in allen Einzelheiten verstanden. Ich führte schon das Beispiel Lactat an, es gibt etliche andere. Dann muss eine seriöse Wissenschaft aber auch einmal zugeben, dass leider noch keine beweiskräftige Faktenlage vorliegt.
Die Ernäherungswissenschaft, die Trainingswissenschaft und die Medizin änderten ihre Richtlinien auf Grund von neueren Erkenntnissen häufiger in den letzten Jahren. Der Homo Sapiens scheint zu uneinheitlich zu sein. Außerdem können selbstverständlich keine vernünftigen Experimente gemacht werden. Auch hindert die übertriebene Hierachie in der Medizin die Übernahme neuerer wissenschaftlicher Erkentnisse. Als Beispiel kann das Dogma genannt werden, dass im Erwachsenenalter keine neuen Gehirnzellen mehr gebildet werden. Dieser Schwachsinn, obwohl nie wirklich belegt, hielt sich jahrzehntelang. Wie sagte Wirchow zu Robert Koch: "Ich brauche nicht in ihr Mikroskop zu schauen, ich weiß dass es keine Bakterien gibt." (Er sagte damals natürlich noch nicht Bakterien).
Marcos