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CX-Saison 2024/25

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Re: CX-Saison 2024/25
Thema CX in Dtl. ...

Ich gehe auf jeden Fall mit, dass jede Nation ihren Lieblingssport hat oder einige wenige Lieblingssportarten ... und das ist im Großen und Ganzen Fußball und im Winter neben Fußball Biathlon. Das ist im Grunde auch erst mal in Ordnung, da so gewachsen ...

ABER ...

Ich unterhielt mich heute während eines Rennens mit einem Jugend-Straßentrainer vom lokalen Verein, der auch eine CX-Abt. hat. Er sagte mir ganz klar, dass die Probleme auf Landes- und Bundesverbandsebene liegen. Selbst wenn - wie in seinem Fall - U17- und U19 Fahrer CX fahren möchten, wird diese Form des Radsports seitens der Verbände wohl nicht gern gesehen bzw. unterstützt (!!), da dort der ausschließliche Fokus auf Bahn im Winter, sonst Straße und bisl MTB läge, nix CX. Weiterhin der O-Ton: Alles Leute, die seit mehreren Jahrzehnten in den Strukturen wären und nun kurz vor ihren Abgängen die Teppiche den Nachfolgern bereiten, die ebenso wenig aufgeschlossen wären (für CX) ... Sicher ein O-Ton, aber aus erster Hand und bestätigt meinen Pessimismus hinsichtlich des deutschen Radsports einmal mehr :-/

--
Die Rennen heute waren geil!!! 😍

Vor 3 oder eher 4 Jahren habe ich das zuletzt bei ihm gesehen.

Kann zwischendurch natürlich auch noch vorgekommen sein, Kamera und Bildregie sind ja nicht immer zwangsläufig drauf.

Laut meiner Erinnerung hat er erst letztes Jahr die Schulter ans Oberrohr gelegt (?)
 
Thema CX in Dtl. ...

...
Ich unterhielt mich heute während eines Rennens mit einem Jugend-Straßentrainer vom lokalen Verein, der auch eine CX-Abt. hat. Er sagte mir ganz klar, dass die Probleme auf Landes- und Bundesverbandsebene liegen. Selbst wenn - wie in seinem Fall - U17- und U19 Fahrer CX fahren möchten, wird diese Form des Radsports seitens der Verbände wohl nicht gern gesehen bzw. unterstützt (!!), da dort der ausschließliche Fokus auf Bahn im Winter, sonst Straße und bisl MTB läge, nix CX. ...
Das mag aus der Sicht deines Gesprächspartners zutreffend gewesen sein.
Ich denke nicht, dass das auf ganz D und alle Landesverbände übertragbar ist - schon weil es schlichtweg nicht allzu viele im Winter nutzbare Bahnen gibt und MTB-Rennen überwiegend im Sommer angesetzt werden.

Radsport im Winter hat außer CX nicht viele Alternativen.

Aber es interessiert außerhalb unserer Bubble schlichtweg niemanden - jedes Kreisliga-Fußballspiel hat mehr Zuschauer, die sogar noch ein paar Euro bezahlen.
Beim CX steht allenfalls Familie/Freunde dabei.

Entsprechend auch Berichterstattung in Lokalpresse: Fußball rauf und runter bis in die allerunterste Klasse, Radsport kommt praktisch gar nicht vor, auch keine Rad-Bundesliga.
Radsport = Randsportart und CX ist darin noch einmal eine winzige Nische - kräht kein Hahn danach.
 
Das mag aus der Sicht deines Gesprächspartners zutreffend gewesen sein.
Ich denke nicht, dass das auf ganz D und alle Landesverbände übertragbar ist - schon weil es schlichtweg nicht allzu viele im Winter nutzbare Bahnen gibt und MTB-Rennen überwiegend im Sommer angesetzt werden.

Radsport im Winter hat außer CX nicht viele Alternativen.
Ich stimme dir in einigen Punkten zu, bleibe aber dabei: Der German Cycling Club braucht dringend eine Erneuerung von Innen und die wird es wohl auf absehbare Zeit nicht geben - leider! Ja, der GCC hat eine Verantwortung und der kommt er nicht nach - dabei bleibe ich!
 
Er sagte mir ganz klar, dass die Probleme auf Landes- und Bundesverbandsebene liegen. Selbst wenn - wie in seinem Fall - U17- und U19 Fahrer CX fahren möchten, wird diese Form des Radsports seitens der Verbände wohl nicht gern gesehen bzw. unterstützt (!!), da dort der ausschließliche Fokus auf Bahn im Winter, sonst Straße und bisl MTB läge, nix CX.

Deswegen hatte ich das oben gepostet.

Daran wird sich leider auch nicht viel ändern, selbst wenn CX zur Ausbildung der Fahrer wichtig wäre. In Frankreich geht das doch auch. Dazu kommen dann ewige Fahrtstrecken zwischen engagierten Vereinen in Deutschland und relativ wenig Interesse der allgemeinen deutschen Bevölkerung an Radsport.

Damals, mit Kluge, Kupfernagel hätte man vielleicht mediales Interesse aufbauen können. CX ist gut in engen Geländen durchführbar, wo die Zuschauer viel vom Sport sehen können. Die Belgier und Niederländer haben das erkannt und aus den Rennen Volksfeste gemacht.
 
Ich stimme dir in einigen Punkten zu, bleibe aber dabei: Der German Cycling Club braucht dringend eine Erneuerung von Innen und die wird es wohl auf absehbare Zeit nicht geben - leider! Ja, der GCC hat eine Verantwortung und der kommt er nicht nach - dabei bleibe ich!

Als ob die mit ihrer Umbenennung nicht eh schon nerven, bring es nicht noch mehr durcheinander! 😳

GCC: Jedermannserie, dem Tode geweiht
German Cyling: steht jetzt zusätzlich vorm BDR, der ein e.V. ist.
 
Interview von Ende November auf RSN+ mit dem Bundestrainer Querfeldein. Mir liegt das komplette Interview vor, Privatkopie gerne in einer Unterhaltung.

Ruser: "Cross muss wie Bahn und Straße gefördert werden"

Daraus:

"RSN: Das war früher ganz anders. Cyclocross hat in den 70er- und 80er Jahren mit den Erfolgen von Klaus-Peter Thaler oder Mike Kluge einen großen Stellenwert in Deutschland gehabt und wirklich geboomt. Auch eine Hanka Kupfernagel hat um die 2000er die internationale Frauen-Szene im Gelände dominiert. Danach wurde es still. Woran liegt es, dass der Querfeldeinsport in Deutschland so ein stiefmütterliches Dasein führt? Ausschließlich an mangelnder Förderung, weil diese Sportart noch nicht olympisch ist?*

Ruser: Man muss es ganz klar sehen: Dadurch, dass Cross nicht olympisch ist, gibt es auch vom DOSB (Deutscher Olympischer Sportbund) keinerlei Fördergelder. Wir generieren hier beim Bund Deutscher Radfahrer die verfügbaren Gelder und auch die Erfolge über den Bahnradsport, aktuell über den Damen-Bahnradsport. Und das ist ganz schwierig da reinzukommen. Cross an sich ist eine schöne Sportart. Es geht über eine Stunde auf engen, gut einsehbaren, zwei bis drei Kilometer langen Rundkursen - sehr intensiv, auch mit leichtathletischen Komponenten, also wunderschön. Fast interessanter zum Zuschauen als Mountainbike-Rennen!

RSN: Das ist ja quasi eine Hommage an den Sport und schreit eigentlich nach mehr?

Ruser: Ja natürlich! Aber auch über 30 Jahre nach der Wende gibt es in der Trainerschaft immer noch große Vorbehalte, in den Vereinen Kinder und Jugendliche an den Cross-Sport heranzuführen. Letztes Wochenende war ich beim Bundesliga-Rennen in Vaihingen. Da waren die Starterzahlen im Schüler- und Jugendbereich sogar noch ganz zufriedenstellend, aber dann flachte es im U19-Bereich ganz schön ab. In diesem Alter finden wir eine Spezialisierung vor, und zwar mehr auf Bahn oder Straße. Das wirkt für die eigene Zukunft attraktiver auf die jungen Leute. Wie schon erwähnt: Cross gehört eigentlich zur Grundausbildung des Radfahrens, es wird dann aber ab dem Juniorenbereich leider immer dünner."

Von hier: https://www.radsport-news.com/sport/sportnews_140080.htm

Weiter zu den Hintergründen und ein paar Namen:

"RSN: Und darüber hinaus? Wie fällt denn Ihre aktuelle Bestandsaufnahme in der deutschen Cross-Landschaft aus? Wo sehen Sie Potential?

Ruser: Wir haben momentan in Deutschland niemand, der vom Cross-Sport als Profi leben kann. Da haben die Fahrer und Fahrerinnen in Holland oder Belgien ganz andere Verdienstmöglichkeiten. Ein Hannes Degenkolb (Heizomat Radteam p/b Herrmann) sticht sicherlich gerade in der U23-Klasse heraus. Aber wie man auch an Eike Behrens (Stevens Racing Team) sieht, wird in Hamburg richtig gute Arbeit geleistet. Und auch ein Max-Heiner Oertzen, der bei den Junioren ja auch international gut dabei war, hat in seinem ersten U23-Jahr in den letzten Wochen schon ein paar schöne Ergebnisse erzielt."

Er hat auch noch ein paar andere Namen junger Fahrer genannt, aber ich will hier nicht so viel aus dem Interview hinter der Bezahlschranke preisgeben.
 
Ich knall Dir nur kurz ein Bild vor den Latz, bin fast schon schockiert, dass Du dem Knaben quasi nur Kurzzeitleistungen zutraust. Die 20 Sekunden 1.000 Watt sind hier eher noch normal (20 Sek. 900 hatte sogar ich schon öfter), aber das Besondere bei ihm ist, dass er das unglaublich oft, auch nach Stunden, abrufen kann. Und frisch vermutlich auch etwas mehr. Und die 90 Minuten waren kein FTP-Test, sondern in einem fast 5stündigen Rennen.

Anhang anzeigen 1554156


Das Thema Stundenweltrekord ist auch ein bisschen absurd, er hat einfach keinen Bock auf Zeitfahren. Aber wenn es mal sein muss, wie bei der Tour 2021, als er sein Gelbes noch ein paar Tage länger tragen wollte/sollte.. ja mei, dann holt man ihm das angestaubte Ding doch mal aus der Ecke, besorgt in der bekannten Nacht-und-Nebel-Aktion noch ein paar schnelle Laufräder von sonstwoher, und schon liefert er auch da ab. Aus der kalten Hose.

Damit fügte der zweifache Cross-Weltmeister, Mountainbike-Europameister und Gewinner der Flandern-Rundfahrt seiner noch jungen, aber einzigartigen Karriere ein weiteres Highlight hinzu. Eigenen Angaben nach war es erst das zweite Zeitfahren in diesem Jahr, dass er ernsthaft in Angriff nahm. Van der Poel: "Mein erstes Zeitfahren war in der Schweiz (10,9 km/25. Platz), zuvor hatte ich das Zeitfahrrad noch nicht angerührt." Bei Tirreno-Adriatico hatte er abgeschenkt und war nur 67. geworden.

Damit dem Gewinner der 2. Tour-Etappe zur Mur de Bretagne die Rennmaschine wie auf den Leib geschneidert passte, hatten er und später sein Team am Tag davor lange gebastelt.

https://www.radsport-news.com/sport/sportnews_125667.htm


Wohlgemerkt, er ist kein Spezialist, aber lass ihn bloß nie Bock auf irgendwas kriegen. Siehe Gravel (WM), auch eher keine Kurzzeitbelastung, oder?


Das kriegst Du schon selbst zusammengegoogelt, paar Hundert Euro (für jeden) bis zu 5stellig für die Superstars. Natürlich für die großen Rennen, ob man solche wie Marcel Meisen und die Mitstreiter nun "Profi" nennt, keine Ahnung. Aber erinnere Dich, dass es mir vor allem darum ging, als sehr motivierter Crosser nicht auf Deutschland zu schauen, sondern nach NL/B zu fahren. Und, Fun Fact, die machen es ja auch. Hier wurde halt über die deutschen Rennen gemeckert. Kann man machen, kann man auch fahren, aber wer was werden will, muss halt rüber. Ist wie wenn'de Radprofi in den USA bist, da haste auch die A-Karte, und musst nach Europa. Da würden auch die tollsten Rennen in Amerika nichts bringen.

Kurzzeitbelastungen sind nicht nach 20 Sekunden vorbei, der Bereich geht schon noch länger...
Die Gravel WM hat er eben mit seiner außergewöhnlichen Fähigkeit über einen relativ kurzen Zeitraum eine sehr hohe Leistung abzurufen gewonnen. Nicht damit, dass er eine Stunde vorne Rumgeorgelt ist...
Die Gravel WM ist von der Dauer und dem technischen Anspruch auch eher sowas wie ein Klassiker: das er das kann wissen wir alle, auch, dass er diese Leistungen sehr häufig abrufen kann.
"Kein Bock" ist vielleicht eine Umschreibung für mental nicht dafür gemacht weil zu eintönig, etc...
Aber das wirst Du besser wissen, Du scheinst da ja ganz nah am Geschehen zu sein.
Und zwei starke Zeitfahren (die zudem nicht über eine Stunde, sondern deutlich kürzer gingen)in mittlerweile wievielen Jahren auf der Straße ist halt wenig aussagekräftig, da liefern andere ganz anders ab.
20" mit 1000 Watt und danach hart weiterfahren ist übrigens eine andere Nummer als 20" mit 900 Watt (und gleichem Gewicht)und danach austrudeln, aber das ist nur so eine Vermutung, sonst wärst Du hier nicht aktiv, sondern am trainieren...
Warum magst Du mir und den anderen nicht gerade die Links für die Startgelder im Cross mitteilen?
Abgesehen davon, dass ein paar Hundert Euro für JEDEN??? Starter mir unwahrscheinlich erscheinen.
Ich frage mal den Papa vom Harter, ob das so stimmt, würde mich aber wundern, weil sein Sohn dafür recht häufig in D am WE fährt statt in NL/B.
Die genannten Walsleben und Meisen waren als gut bezahlte Profis in nicht deutschen Teams unterwegs.
Aber was weiß ich schon, daher würde ich mich über einen Links zum Startgeld/Preisgeld von Dir freuen.
439 Watt über 1,5h sind ja die NP, also kein gleichmäßiges Fahren (schon gar nicht bei Strade Bianche). Soll heißen, dieser Wert ist auch bezüglich einer Stundenleistung nur begrenzt aussagefähig.
Ich gehe aber aus, dass Du das selber weißt. Ein Beleg seiner Leistung von einem EZF wäre da deutlich aussagekräftiger.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich schrieb es hier schon öfter: CX ist eigentlich DER Radsport für Zuschauer schlechthin - abgesehen von kalten Füßen. Nur eine Stunde, ständig Action, gut einsehbar, keine weiten Wege - weder an der Strecke noch zu Bier + Bratwurst (zumindest Letzteres zieht ja beim deutschen Michel immer).

Aber - umsonst ist es eben auch nicht; es müssen interessierte Sponsoren akquiriert werden. Ohne da Bescheid zu wissen - das ist so völlig ohne sportlichen Stellenwert und Aushängeschilder vermutlich schwierig. Und den fähigen Athleten selbst kann man keinen Vorwurf machen wenn sie sich stattdessen auf Straße und/oder Bahn konzentrieren, wo es eben Perspektive und Geld zu verdienen gibt…. Eine Spirale ohne Ende.

Einen Walsleben oder Meisen hätte es so ohne den Weg über belgische Teams sicher auch nicht gegeben. Und das muss man erst mal schaffen und auch überhaupt wollen.

Zum Rennen heute: die letzten 2 Runden waren richtig geil 🤩

Wie schon weiter oben steht - Iserbyt mag menschlich vielleicht ein ziemlicher Ar$ch sein - aber als Fahrer ist er einfach eine Marke.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mag alles richtig sein, und ich hab' in Geschichte nicht so aufgepasst: wann genau war die BRD oder eine ihrer Vorläuferinnen britische Kolonie? Und Cricket? Naja, jedem Tierchen... richte deinem Freund doch aus, dass Nationalgefühl für die Tonne ist. Auch wenn Fussball aus England kommt. So wie Cricket. Und Rugby. Hat mein Freund mir gesagt ;)

Richte ich ihm aus...
Er meinte übrigens, dass auch Tennis aus England kommt, aber das war vor vielen, vielen Jahren und selbst ein Deutscher hat dann irgendwann gewonnen und damit einen Boom ausgelöst. Und irgendein Radfahrer die Tour gewonnen und damit einen Boom ausgelöst...
Fussball hat "nach dem Wunder von Bern" in Deutschland (auch nicht als englische Kolonie)einen Boom erlebt ("Wir sind wieder wer", also Nationalstolz), der bis heute anhält.
Irgendwie verstehe ich nicht ganz, worauf Du hinauswillst...

PS: Ich verstehe auch nicht, wo ich die Smileys finde...oben in der Leiste werden die zumindest bei mir nicht angezeigt. Das wäre vielleicht im Hinblick auf die Kommunikation hier wenn ich Sachen eher ironisch meine förderlich, sorry dafür!
 
Interview von Ende November auf RSN+ mit dem Bundestrainer Querfeldein. Mir liegt das komplette Interview vor, Privatkopie gerne in einer Unterhaltung.

Ruser: "Cross muss wie Bahn und Straße gefördert werden"

Daraus:

"RSN: Das war früher ganz anders. Cyclocross hat in den 70er- und 80er Jahren mit den Erfolgen von Klaus-Peter Thaler oder Mike Kluge einen großen Stellenwert in Deutschland gehabt und wirklich geboomt. Auch eine Hanka Kupfernagel hat um die 2000er die internationale Frauen-Szene im Gelände dominiert. Danach wurde es still. Woran liegt es, dass der Querfeldeinsport in Deutschland so ein stiefmütterliches Dasein führt? Ausschließlich an mangelnder Förderung, weil diese Sportart noch nicht olympisch ist?*

Ruser: Man muss es ganz klar sehen: Dadurch, dass Cross nicht olympisch ist, gibt es auch vom DOSB (Deutscher Olympischer Sportbund) keinerlei Fördergelder. Wir generieren hier beim Bund Deutscher Radfahrer die verfügbaren Gelder und auch die Erfolge über den Bahnradsport, aktuell über den Damen-Bahnradsport. Und das ist ganz schwierig da reinzukommen. Cross an sich ist eine schöne Sportart. Es geht über eine Stunde auf engen, gut einsehbaren, zwei bis drei Kilometer langen Rundkursen - sehr intensiv, auch mit leichtathletischen Komponenten, also wunderschön. Fast interessanter zum Zuschauen als Mountainbike-Rennen!

RSN: Das ist ja quasi eine Hommage an den Sport und schreit eigentlich nach mehr?

Ruser: Ja natürlich! Aber auch über 30 Jahre nach der Wende gibt es in der Trainerschaft immer noch große Vorbehalte, in den Vereinen Kinder und Jugendliche an den Cross-Sport heranzuführen. Letztes Wochenende war ich beim Bundesliga-Rennen in Vaihingen. Da waren die Starterzahlen im Schüler- und Jugendbereich sogar noch ganz zufriedenstellend, aber dann flachte es im U19-Bereich ganz schön ab. In diesem Alter finden wir eine Spezialisierung vor, und zwar mehr auf Bahn oder Straße. Das wirkt für die eigene Zukunft attraktiver auf die jungen Leute. Wie schon erwähnt: Cross gehört eigentlich zur Grundausbildung des Radfahrens, es wird dann aber ab dem Juniorenbereich leider immer dünner."

Von hier: https://www.radsport-news.com/sport/sportnews_140080.htm

Weiter zu den Hintergründen und ein paar Namen:

"RSN: Und darüber hinaus? Wie fällt denn Ihre aktuelle Bestandsaufnahme in der deutschen Cross-Landschaft aus? Wo sehen Sie Potential?

Ruser: Wir haben momentan in Deutschland niemand, der vom Cross-Sport als Profi leben kann. Da haben die Fahrer und Fahrerinnen in Holland oder Belgien ganz andere Verdienstmöglichkeiten. Ein Hannes Degenkolb (Heizomat Radteam p/b Herrmann) sticht sicherlich gerade in der U23-Klasse heraus. Aber wie man auch an Eike Behrens (Stevens Racing Team) sieht, wird in Hamburg richtig gute Arbeit geleistet. Und auch ein Max-Heiner Oertzen, der bei den Junioren ja auch international gut dabei war, hat in seinem ersten U23-Jahr in den letzten Wochen schon ein paar schöne Ergebnisse erzielt."

Er hat auch noch ein paar andere Namen junger Fahrer genannt, aber ich will hier nicht so viel aus dem Interview hinter Bezahlschranke preisgeben.
Wenn ich es also richtig lese werden Gelder von einer anderen Disziplin für den Crosssport abgezweigt, weil es eben kein Geld ansonsten dafür gibt.
Ja, der Verband möchte lieber Erfolge sehen, als dass nachher jemand vielleicht gerade nicht überrundet wird und dann schwarz auf weiß steht, wie schlecht die deutschen Crosser dastehen.
Vielleicht ziehen die dann eine Abwesenheit in der Ergebnisliste vor.
Vielleicht hat aber der Verband in den Jahren davor schon diese Versuche unternommen und nicht das entsperechende Ergebnis quasi zurückbekommen. Da müsste man mal einen Jens Schwedler fragen, wie das zu seiner akltiven Zeit aussah. Oder einen Malte Urban.
Ich schreibe bewusst "vielleicht", weil das Interna sind, bei denen wir keinen Einblick haben und je nach Einstellung uns hier mit Vermutungen überbieten.
2021 war sie übrigens auch schon in einem Alter, wo man keine Leistungssprünge mehr erwarten kann und vielleicht das im Verband keinen interessiert, ob sie überhaupt startet.
Ich will den BDR nicht in Schutz nehmen, aber die sind halt wenn überhaupt leistungsorientiert. Und dann interessiert es da niemanden, ob sie auf Platz 20, 25, 30 oder überrundet ins Ziel kommt.
Für sie persönlich bedauerlich, aber das ist die schöne Welt des Leistungssports, in der nur eines zählt: Leistung
 
Ich schrieb es hier schon öfter: CX ist eigentlich DER Radsport für Zuschauer schlechthin - abgesehen von kalten Füßen. Nur eine Stunde, ständig Action, gut einsehbar, keine weiten Wege - weder an der Strecke noch zu Bier + Bratwurst (zumindest Letzteres zieht ja beim deutschen Michel immer).

Aber - umsonst ist es eben auch nicht; es müssen interessierte Sponsoren akquiriert werden. Ohne da Bescheid zu wissen - das ist so völlig ohne sportlichen Stellenwert und Aushängeschilder vermutlich schwierig. Und den fähigen Athleten selbst kann man keinen Vorwurf machen wenn sie sich stattdessen auf Straße und/oder Bahn konzentrieren, wo es eben Perspektive und Geld zu verdienen gibt…. Eine Spirale ohne Ende.

Einen Walsleben oder Meisen hätte es so ohne den Weg über belgische Teams sicher auch nicht gegeben. Und das muss man erst mal schaffen und auch überhaupt wollen.

Ich kann mich an einen WC in Zeven auf dem norddeutschen Plattland erinnern, der von belgischen Veranstaltern "geshapet" und aufgebaut wurde.

Guter Kurs, aber null Zuschauer obwohl es nicht weit von HH war.

Das hat damals alle meine noch resteweise vorhandene Hoffnung begraben.
 
Ich kann mich an einen WC in Zeven auf dem norddeutschen Plattland erinnern, der von belgischen Veranstaltern "geshapet" und aufgebaut wurde.

Guter Kurs, aber null Zuschauer obwohl es nicht weit von HH war.

Das hat damals alle meine noch resteweise vorhandene Hoffnung begraben.
Und auch die Finanzierung, bzw.Auszahlung der Preisgelder war noch lange Zeit später ein Thema...und das obwohl auch eine ehemalige Cross Weltmeisterin in die Planung und Orga involviert war...
 
Ja, der Verband möchte lieber Erfolge sehen, als dass nachher jemand vielleicht gerade nicht überrundet wird und dann schwarz auf weiß steht, wie schlecht die deutschen Crosser dastehen.

Ich habe die Teile des Interviews mit Ruser hier auch nur reingehängt, damit mal die Sichtweise des BDR etwas verständlicher wird. (Nicht dass ich diese unterschreiben würde, im Gegenteil hätte ich diverse Kritikpunkte).

Ruser selbst sagt aber auch, dass CX zur Ausbildung gehört und dass es da Defizite bei den lokalen Trainern gibt. Es gibt also Ansatzpunkte, die nicht sofort tierisch viel Geld aus der Kasse des BDR kosten.
 
Ich kann mich an einen WC in Zeven auf dem norddeutschen Plattland erinnern, der von belgischen Veranstaltern "geshapet" und aufgebaut wurde. Das hat damals alle meine noch resteweise vorhandene Hoffnung begraben.

Guter Kurs, aber null Zuschauer obwohl es nicht weit von HH war.
Warum sollen einem Zuschauer auch zugucken, während man eine Stunde hinter einer verschlossenen Klotür hockt? 🤓

Du wolltest sicher korrekt schreiben "ein WC"?
 
https://www.superprestigecyclocross.be/nl/regulations-nl

Für einen achten Platz bei einem Einzelrennen gibt es 150 Euro...das reicht für die günstige Übernachtung irgendwo, das Geld für die Fahrer kommt dann doch wohl eher von einem Sponsor...und hoffentlich fährt man nicht Platt, sonst geht da auch noch Geld weg. Wobei zumindest früher Challenge da recht großzügig beim Materialsponsoring war. Ich glaube aber gelesen zu haben, dass auch große Teams ihre Dugast selber bezahlen mussten.
 
Ich habe die Teile des Interviews mit Ruser hier auch nur reingehängt, damit mal die Sichtweise des BDR etwas verständlicher wird. (Nicht dass ich diese unterschreiben würde, im Gegenteil hätte ich diverse Kritikpunkte).

Ruser selbst sagt aber auch, dass CX zur Ausbildung gehört und dass es da Defizite bei den lokalen Trainern gibt. Es gibt also Ansatzpunkte, die nicht sofort tierisch viel Geld aus der Kasse des BDR kosten.
Ich finde das Interview lieber @arno¹ leider etwas zusammenhangslos aktuell und denke, das Thema ist vielschichtiger und der BDR müsste am Ende bei sich von Innen aufräumen. Das können wir von hier aus leider nicht tun. ;)
https://www.superprestigecyclocross.be/nl/regulations-nl

[...] Ich glaube aber gelesen zu haben, dass auch große Teams ihre Dugast selber bezahlen mussten.
Dem ist meines Wissens nach so, dass selbst die großen Teams dort einkaufen gehen (müssen).
 
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