21. Etappe: Creteil - Champs-Elysees 95 km
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Noch 95 km, dann ist auch die Tour de France 2011 in den Geschichtsbüchern. Es waren drei spannende Wochen quer durch Frankreich und dem kleinen Abstecher nach Italien. Auf der letzten Etappen gibt es traditionell die "Tour d'Honneur", am Anfang wird gebummelt und erst wenn der Champs-Elysees erreicht wird beginnt das eigentliche Rennen im Stile eines Kriteriums. Es ist nochmal eine Gelegenheit für die Sprinter, den seit dem die Tour hier 1975 endet gab es erst hier erst vier Mal keinen Massensprint. Alain Meslet 1977, Bernard Hinault 1979, Eddy Seigneur 1994 und Alexander Winokurow 2005. Hinault war damals übrigens im Gelben Trikot und war der Meinung, "dass man als Franzose eben in Paris gewinnen müsse".
Gelb
Philippe Gilbert, Thor Hushovd, Thomas Voeckler, Andy Schleck und schließlich Cadel Evans waren die Träger des Maillot Jaunes. Voeckler verdeitigte es sehr lange wie schon 2004, aber am Ende konnte er doch nicht mit dem Rundfahrtspezialisten mithalten. Evans war bei der Tour häufig vom Pech gekennzeichnet, 2008 brach er sich das Schulterblatt und 2010 den Ellbogen. Überhaupt ist seine Karriere durch Stürzen und Rückschlägen unterbrochen worden. Alleine 2003 brach er sich dreimal (!!!) das Schlüsselbein. Aber dennoch kann er auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken: U.a. zweimal Gesamtsieger des MTB-Weltcups, Weltmeister auf der Straße, Etappensiege bei Tour und Giro und schließlich der lang ersehnte Toursieg.
Grün
Hier ist noch ein wenig Spannung drinnen, denn Cavendish liegt nur mit 15 Punkte in Front vor Rojas, aber für den Spanier wird es schwer werden am besten Sprinter der Welt auf einen so flachen und kurzen Kurs vorbei zu kommen. Am Ende wird es wohl, trotz seiner vielen Siegen, sein ersten Grünes Trikot in seiner Karriere.
Bergtrikot
Mit Samuel Sanchez hat es ein Fahrer eringen können, der auch unten den Top10 ist. Begünstig wurde er, dass er schon mit viel Rückstand in die Pyrenäen ging und so keine Gefahr war für die weitere Klassmentfahrer. Es hätte aber in der Gesamtwertung für ihn deutlich weiter nach vorne gehen können.
Weiß
Pierre Rolland konnte das Weiße Trikot vor Rein Tarramäe verteidigen. Er tritt damit in die Fußstapfen eines Andy Schlecks, Alberto Contador, Jan Ullrich, Marco Pantani oder Laurent Fignon.
Die Etappe startet in Créteil, dem Ort an dem Laurent Fignon eine Lizenz bei einem Radsportverein löste. Fignon begann seine Profikarriere im Jahr 1982 und ein Jahr später konnte er als 22-jähriger die Tour de France gewinnen. Ein weiteres Jahr später konnte er diesen Titel verteidigen. Das Jahr 1989 war für ihn ein sehr denkwürdiges, nicht weil er den Giro gewinnen konnte, sondern weil er als tragischer Held in die Geschichte einging. Der gebürtige Pariser führte vor dem abschließenden Zeitfahren mit 50 Sekunden vor dem Amerikaner Greg Lemond. Das Zeitfahren führte von Versailles zum Champs Elysees und war 26,5 km lang. Lemond, der mit einem Spezialrad und Zeitfahrhelm startete, konnte seinen Rückstand in einem acht Sekunden Vorsprung umwandeln. Es war der geringste Abstand zwischen Sieger und Zweiten in der Tourgeschichte. Fignon, der wegen seines Pferdeschwanzes und seiner Brille bekannt war, beendete 1993 seine Karriere. Am 11. Juni 2009 wurde bei ihm Bauchspeicheldrüsen-Krebs diagnostiziert. 2010 kommentierte er noch die Tour de France fürs französische Fernsehen, mit rauer Stimmer, gekennzeichnet von seiner Krankheit. Am 31. August unterlag er im Kampf gegen den Krebs. Der Radsport verlor nicht nur einen einzigartigen und besonderen Menschen.
Sprint- und Bergwertungen
59,5 km Paris
Wetterbericht
20°C
TV-Übertragung
Eurosport ab 14:30
ZDF ab 16:00