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Das kuriose Raritäten - Teile - Kabinett

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Re: Das kuriose Raritäten - Teile - Kabinett
...diese frontfreilauf Version hatte ich auch mal an einem Puch...schon komisch,wenn die Kette weiter läuft,obwohl man garnicht tritt:p
Und vor allen Dingen gefährlich, falls sich da ein Hosenbein in die Kette verirrt. Schnapsidee! :eek:

Maillard Helicomatic war aber in der Tat genial. Mit kleinem Werkzeug den Zahnkranz abnehmen, ideal um etwa auf einer Radreise gebrochene Speichen zu ersetzen. Und den Schlüssel für den Verschlußring konnte man ja auch noch für andere Zwecke nutzen :D
 

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Und auch ein deutscher Tüftler hat seinen Beitrag geleistet: Eine Art Antiblockiersystem für Fahrräder, bei dem die vordere Bremse indirekt über den Gegenhalter der Rücktritt- oder Trommelbremse hinten betätigt wird:

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Das war kein einzelner Tüftler, sondern die Biria Fahrradwerke. Dabei wird die vorrdere Bremse über die Kraft an der Bremsmomentabsützung hinten (Trommel- oder Rücktrittbremse) betätigt und löst sich, wenn das HR blockiert. Ein richtiges Antiblockiersystem ist das nicht, weil ein Blockieren des Vorderrades nicht detektiert und verhindert werden kann. Insofern ist der Artikel in wikipedia falsch. Biria selbst nannte das dann auch "ABS - Automatisches Brems System" Ein Schelm, wer böses dabei denkt :rolleyes:

Ich hab das mal in so einer Dauerwerbesendung um Mitternacht gesehen. Was hab ich gelacht... Ein lustiges Gehoppel war das, regelungstechnisch eine Katastrophe. Und das Gestammel der beiden Typenda war zum Schreien. Co-Moderator war übrigens diese dicke Qualle vom "Glücksrad" (die älteren werden sich erinnern...). Der Verkäufer von nix ne Ahnung, beide lallten halb angefangene Sätze, Fachbegriffe falsch genutzt wie Achse statt Nabe und Pedal statt Kurbel (oder andersrum), WIMRE hatte das Fahrrad auch ein Lenkrad... Dazu das dauernde hysterische Gekreische der Qualle, wenn der Wunderwaschmittelverkäufer vom Vortag irgendeine Selbstverständlichkeit gezeigt hat. Ich versteh nicht, was für Leute bei so einen unseriösen Auftritt ihr Geld raus schmeissen.

So ganz scheint der Hersteller dem Braten nicht getraut zu haben, denn es gibt noch einen zusätzlichen Handbremshebel für das Vorderrad.
Die StVZO verlangt eine zweite, unabhängig betätigte Bremse.
Ist aber eine dämliche Idee, daß man hier nicht gezielt nur mit dem Hinterrad bremsen kann. Bei rutschigen Unntergrund liegt man dann nämlich ganz schnell auf der Nase. Bei Eis und Schnee wird sich die angepeilte Kundschaft zwar eh nicht aus dem Haus wagen. Es reicht aber auch nasses Herbstlaub, Fugensand nach Pflasterarbeiten oder die Feinkiesauflage auf einem Parkweg.
 
Als weiteres Beispiel für ein auf Vorder und Hinterad wirkendes Bremssystem, zwar jetzt nicht am Rennrad, sondern am, für mein Alter gedachten Holländer.
Vorne ein Bügel, der sowohl rechts und links mit der der jeweiligen Hand gezogen werden kann.

über einen einzigen Hebel, werden dann zwei Gestänge gleichzeitig angesteuert.
das eine auf die vordere Trommelbremse
und das andere auf eine rücktrittlose Sturmey Archer 3 Gang Nabe mit separater Trommelbremse.
Gazelle populair.JPG
Interessant finde ich und das hat mich auch gelockt das Ding zu kaufen, die Umlenkungen des Gestänges im Steuerkopfbereich und unter dem Tretlager.
Bremsgestänge.JPG
 
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Das mit dem Parkweg war ja nur als Beispiel für solche Wege mit wassergebundener Decke, das kann genausogut ein Leinpfad oder Wirtschaftsweg sein. Außerdem gibt es Parkwege wo Radfahren erlaubt ist. Unabhängig davon eiert diese Klientel als Torkelradler gerne auch verbotenerweise auf Gehwegen rum oder als Geisteradler auf der falschen Seite.

Ich erinnere mich, dass das auf der Grundlage einer Tüftelei entstanden ist, es gab da mal einen Artikel in der "Radfahren" oder wie die hieß/heißt.
Kann sein. Es gab sicher mehrere Ansätze in diese Richtung. Als Tüftelei von 2 jugendlichen Brüdern kann ich mich an eine Konstruktion erinnern, wo ein ABS mit einem Hilfsrahmen, Rollen und Hebeln versucht wurde. Klingt kompliziert, war auch kompliziert einzustellen und matschig im Gebrauch. Stand mal in der "tour".

Mit "Radfahren" meinst Du sicher "aktiv radfahren". War mal eine sehr gute Zeitschrift mit kritischen Tests und fundierten Technik Artikeln, ua von Christin Smolik. Ist leider zu einer seichten Postille mit redaktionell aufgearbeitetem Marketingartikeln geworden; meist angesprochene Klientel die "Genußradler". Deshalb auch "passiv radfahren" genannt :D
 
Als weiteres Beispiel für ein auf Vorder und Hinterad wirkendes Bremssystem, zwar jetzt nicht am Rennrad, sondern am, für mein Alter gedachten Holländer.
Vorne ein Bügel, der sowohl rechts und links mit der der jeweiligen Hand gezogen werden kann.

über einen einzigen Hebel, werden dann zwei Gestänge gleichzeitig angesteuert.
das eine auf die vordere Trommelbremse
und das andere auf eine rücktrittlose Sturmey Archer 3 Gang Nabe mit separater Trommelbremse.
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Interessant finde ich und das hat mich auch gelockt das Ding zu kaufen, die Umlenkungen des Gestänges im Steuerkopfbereich und unter dem Tretlager.
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Niederländisches Modell eben, das ist beim schwarzen Oma-/Opafiets heute noch so. ;) Nur für den Export nach D bauen sie dort handelsübliche Teile an.
 
...Mit "Radfahren" meinst Du sicher "aktiv radfahren". War mal eine sehr gute Zeitschrift mit kritischen Tests und fundierten Technik Artikeln, ua von Christin Smolik. Ist leider zu einer seichten Postille mit redaktionell aufgearbeitetem Marketingartikeln geworden; meist angesprochene Klientel die "Genußradler". Deshalb auch "passiv radfahren" genannt :D

Ach, früher auch schon mit "aktiv"? Ich dachte, dass habe man nachgeschoben. Ansonsten: Meine Rede...:daumen:
 
Noch eine kurze Sackgasse, ebenfalls zum Thema Bremsen: Weinmann HP-Turbo. Bremsbetätigung über eine Spindel, durch die Drehung des Rades selbstverstärkend und deshalb nur für das Hinterrad erhältlich. Recht durchdacht und verwindungssteif aufgebaut. Trotzdem ziemlich sinnfrei,weil bekanntlich hinten nur ein geringerer Teil der maximalen Bremsleistung erbracht werden kann. Naja, Dual Pivot kam dann später woanders her...

Ausführlicher beschrieben hier: http://www.rennrad-news.de/forum/threads/weinmann-turbo-bremse.60575/#post-1242917

Bild daraus:
IMG_5427.JPG
 
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Noch eine kurze Sackgasse, ebenfalls zum Thema Bremsen: Weinmann Turbo. Bremsbetätigung über eine Spindel, durch die Drehung des Rades selbstverstärkend und deshalb nur für das Hinterrad erhältlich. Recht durchdacht und verwindungssteif aufgebaut. Trotzdem ziemlich sinnfrei,weil bekanntlich hinten nur ein geringerer Teil der maximalen Bremsleistung erbracht werden kann. Naja, Dual Pivot kam dann später woanders her...

Ausführlicher beschrieben hier: http://www.rennrad-news.de/forum/threads/weinmann-turbo-bremse.60575/#post-1242917

Bild daraus:
IMG_5427.JPG
Wenn ich die Funktion richtig verstanden habe ist diese Bremse nicht selbstverstärkend, und ich meine sie auch schon paarweise gesehen zu haben. Aber danke für die Erwähnung, die Dinger sind hier auf jeden Fall richtig, genauso wie alle selbstverstärkenden Konstruktionen (pedersen cantis, clb2 - letztere hat Muttern am Peugeot mixte, bedient sich eigentlich toll wenn man sich erstmal daran gewöhnt hat).
 
Eine weitere Sackgasse: verstellbare Ausfallenden

GiosHR.jpg


Haben neben Gios bei der Compact-Baureihe noch ein oder zwei weitere Hersteller in anderer Machart erfolglos versucht. Schade, ich finds hübsch beim blauen Radel.
 
Wenn ich die Funktion richtig verstanden habe ist diese Bremse nicht selbstverstärkend, und ich meine sie auch schon paarweise gesehen zu haben.
Ich bin mir absolut sicher, daß es die nur für hinten gab. Zumindest anfangs, später hab ich das nicht mehr verfolgt. Nicht ganz so sicher bin ich mir, daß die als selbstverstärkend kommuniziert wurde. Im Winkler/Rauch: Fahrradtechnik, 1985 steht zu den Teilen: "Die Bremsleistung wird durch Verstärkung des Bremsdrucks erhöht". Abgebildet sind 3 Räder mit HR Bremsen und eine einzelne HP-Turbo mit kurzem Bolzen für Pletscherplatte. Wenn Du tatsächlich mal eine vordere gesehen hast, halte ich das dann für eine nachträgliche Bastelei.
 
Lustig ist auch, was im Winkler/Rauch am Anfang des Kapitels über die Weinmann HP-Turbo steht:
Bei den konventionellen Felngebremsen istdie Technik so perfekt, daß eine bessere BRemswirkung nur noch über Werkstoffveränderungen bei den Bremsklötzen sowie durch günstigere Seilzugverlegung (geringere Reibungsverluste) erreicht werden kann.
Ahjaaa... Wie gesagt 1985, als die meisten Räder (Rennräder ausgenommen) simple Seitenzugbremsen mit ungünstigem Hebelverhältnis hatten, dazu noch in Kombination mit Stahlfelgen. Aber dieses Buch ist auch für andere Lacher gut.
 
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Was man hier als skuril /spektakulär bezeichnen könnte sind sicherlich auch diverse besondere Pedale oder auch Pedal/Kurbelarmsysteme.
Ich dachte jetzt speziell an die DD mit dem großen Gewinde.
 
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Ich bin mir absolut sicher, daß es die nur für hinten gab. Zumindest anfangs, später hab ich das nicht mehr verfolgt. Nicht ganz so sicher bin ich mir, daß die als selbstverstärkend kommuniziert wurde. Im Winkler/Rauch: Fahrradtechnik, 1985 steht zu den Teilen: "Die Bremsleistung wird durch Verstärkung des Bremsdrucks erhöht". Abgebildet sind 3 Räder mit HR Bremsen und eine einzelne HP-Turbo mit kurzem Bolzen für Pletscherplatte. Wenn Du tatsächlich mal eine vordere gesehen hast, halte ich das dann für eine nachträgliche Bastelei.
Nachträgliche Bastelei fürs VR kann gut sein. Zur Funktionsweise gibts ja eine Schnittzeichnung, und die sieht für mich so aus als würden sich die Bremsbeläge genau aufeinander zu bewegen, demnach gäbe es keine Selbstverstärkung. Mag sein, daß die Bremsen eine günstigere Übersetzung als andere haben (die man ja nur wählen kann, wenn die Bremse nicht so flexibel wie früher üblich ist), und daher die missverständliche Formulierung stammt.
 
Das war kein einzelner Tüftler, sondern die Biria Fahrradwerke. Dabei wird die vorrdere Bremse über die Kraft an der Bremsmomentabsützung hinten (Trommel- oder Rücktrittbremse) betätigt und löst sich, wenn das HR blockiert. Ein richtiges Antiblockiersystem ist das nicht, weil ein Blockieren des Vorderrades nicht detektiert und verhindert werden kann. Insofern ist der Artikel in wikipedia falsch. Biria selbst nannte das dann auch "ABS - Automatisches Brems System" Ein Schelm, wer böses dabei denkt :rolleyes:
Dann muss ich wohl mal etwas weiter ausholen und den Artikel in der Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Antiblockiersystem#Fahrr.C3.A4der etwas ergänzen . Erfinder des "Fahrrad ABS" war keinesfalls die Firma Biria, sondern zwei Brüder, die damit in den 80ern einen Preis bei Jugend Forscht gewonnen haben. Es gab damals auch schon einen Fernsehbeitrag und einen Artikel in der Tour. Die beiden haben sich ihre Erfindung patentieren lassen. Die deutsche Fahrradindustrie hatte daran allerdings zunächst wenig Interesse. Erst Jahre später hat Biria dann die Rechte gekauft und eine leider in einem wichtigen Punkt wesentlich vereinfachte Version produziert. Dabei wurde das ursprünglich vorhandene Dämpfungsglied, das ein Aufschaukeln verhindert aus Kostengründen weg gelassen.
Richtig ist aber auch, dass das kein ABS ist, wie wir es von modernen Kfz kennen, sondern eher ein Bremskraftregler zur Verteilung der Bremskraft auf Vorder- und Hinterachse ist, Und die Originalversion hat durchaus gut funktioniert.
 
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