Ich hätte eher Angst um die Felge, wenn ich 4km mit einem platten
Reifen fahre. Ist das wirklich so weit hergeholt und unbegründet?
Es kommt darauf an, ob vorne oder hinten platt ist. Vorne platt kann man noch sehr lange fahren, wenn man das Gewicht nach hinten verlagert. Hinten ist schon wegen des Ventils übel, weil das bei jeder Umdrehung einen Schlag gibt. Das ist weder gut für das Material, noch für den Fahrer.
Dazu kommen noch Faktoren wie Strecke, Reifenbreite, Witterung, Steigung, Gefälle...
Insgesamt wird das Rad sehr unberechenbar. Bei einem breiten
Reifen zieht es einem gern den Mantel von der Felge und man hat eine komplette Blockierung. Bordsteinkanten sind richtig übel, Kopfsteinpflaster auch. Am schlimmsten sind Kurvenfahrten bergab.
Kommt man unfallfrei nach Hause, ist, je nach Laufrad und Bereifung mit starker Beschädigung zu rechnen:
Die
Felgen haben früher oder später Kontakt mit der Fahrbahn und bekommen Kratzer oder Dellen am Horn.
Dann sind sie mindestens verratzt bis kaputt. Der
Reifen kann an der Seitenwand Risse bekommen, dann ist auch der hinüber.
Felgen tauschen ist kein billiger Spaß, falls man jemanden findest der es macht.
Alles in allem spart man am meisten Zeit und Geld, wenn man das geeignete
Werkzeug dabei hat und den
Reifen so schnell wie möglich flickt. Meistens ist es nur ein kleines Loch und mit einem Flicken und dem Vulkanisierkleber bleibt man im Cent-Bereich und fährt dann einfach weiter. Ich konnte so schon manch schöne Ausfahrt fortsetzen.
Der einzige, von dem ich weiß, dass es sich gelohnt hat, mit plattem
Reifen weiterzufahren war Abraham Olano: Der ist so 1995 Weltmeister geworden. Allerdings auf Schlauchreifen.