Genau , nachher liest der Duce vom Bosporus das hier, und es gibt ein Verbot für das Forum, very good Sir

.
Tatsächlich taucht ein ähnliches Thema in den Wodehouse-Romanen rund um die Figur Jeeves, auf die das
very good, sir-Zitat ja zurückgeht, wiederholt auf, und zwar immer genau dann, wenn Roderick Spode auftritt, der unverkennbar nach dem Vorbild des britischen Faschistenführers Oswald Mosley gestaltet ist.
Jeeves, der ja „nur“ ein Valet, Bertie Woosters
gentleman's gentleman, ist, hat dabei eine sehr effektive Methode, wenn es darum geht, das rechte Ekel in die Schranken zu weisen. Er braucht, anders als es bei
@Waltzing-Matilda der Fall war, kein Hakenkreuz und, anders als Jan Böhmermann, auch keine ausfallende Sprache. Ihm reicht ein einziges harmloses Wort, ein Name: „Eulalie“.
Falls es an dieser Stelle noch irgendwen interessiert, hier die Auflösung:
Wodehouse wollte damit wohl darauf hinweisen, dass man einen Gernegroß wie Spode am besten bloßstellt, wenn man seine allzu menschlichen, aber eben auch etwas lächerlichen Seiten offenbart. Die ganze Konstruktion des Übermenschen stürzt auf diese Weise in sich selbst zusammen.
Very witty, wenn Du mich fragst.
Und in der Tat würde ich mir etwas mehr von diesem Geist auch für die Auseinandersetzung mit Erdogan wünschen. Während die politische Kritik an dieser unsäglichen Person und seinem Umbau der Türkei zu einer Autokratie oft sehr intelligent und fundiert ist, hat die symbolische Kritik, wenigstens die mir bekannte in Form von Karikaturen oder Schmähgedichten, bisher kaum Qualität.
Außerdem halte ich einen Hitler- bzw. Nazivergleich, wie er durch die Verwendung des Hakenkreuzes überdeutlich ausgedrückt wurde, für inhaltlich falsch. Ich schließe mich nämlich der Meinung, beispielsweise des Historikers Thomas Weber –
http://www.resonanzboden.com/echtzeit/aufstieg-rechter-linker-populismus-europa-thomas-weber/ – an, dass die neuen „Kraftmeier“ unter den Politikern eben gerade keine Wiedergänger Hitlers sind. Das macht die Sache, wie auch der Artikel zum Ausdruck bringt, keineswegs weniger beunruhigend.