Was mir Bedenken bereitet : ein TÜV-Ingenieur aus Holland, hat auf das Thema angesprochen nur verschmitzt gelächelt und meinte, "drüben" hätten es viele Firmen nach 1 Jahr wieder abgeschafft.
Momentan funktionieren bei uns selbst rudimentäre Funktionen wie "Banfen" ( bestellen ) nur sehr eingeschränkt. Ein Röntgenfloureszensgerät, das ich für meine Laborarbeit dringend brauche, wartet seit 1 Monat auf den Austausch einer Wasserpumpe. Die Wasserpumpe wäre nicht das Problem und sofort verfügbar, aber wir sind momentan nicht in der Lage, den Bestellvorgang/Auftrag für den Servicetechniker zu generieren. Früher hatte ich selber Prokura, jetzt hapert es noch an Vergabe von Einzel-Lizenzen !! Da werden hunderttausende € für eine Softwareumstellung ausgegeben, aber für eine 500€ Arbeitsplatz-Lizenz ist kein Geld mehr da ?!
Gar nicht davon zu sprechen, dass wir für Banalitäten, wie etwa das Reinigungsmittel für die Laborspülmaschine, mittlerweile Tabs aus privaten Haushalten mitbringen !!! Irre !!!
warum eigentlich muss auf sap umgestellt werden???
Bei mir in der Firma war einer der Gründe für SAP genau die direkte Kommunikation mit Lieferanten und Kunden ebenfalls über SAP.
Vorher hatten wir eine kleine, schlanke, so halb selbstprogrammierte Lösung, die in ihrer kleinen, abgeschlossenen Welt flott und zuverlässig lief.
Anschließend stellte sich raus, dass kaum ein Kunde oder Lieferant tatsächlich SAP im angepeilten Umfang nutzt bzw. den direkten Austausch damit wünscht.
Ja, SAP ist teuer, langwierig einzurichten, kompliziert und zeitraubend zu bedienen, unübersichtlich, kaum selbsterklärend und (ohne Nutzereingriff) hässlich, ABER:
Es "kann" wirklich auch eine Menge sehr nützlicher Dinge, aus denen mein Arbeitgeber mittlerweile wirklich auch großen Nutzen zieht. Die grundsätzlich hohe Intoleranz gegenüber Eingabefehlern und allzu lässiger Handhabung weiß ich dabei übrigens zu schätzen, weil ich sie auf anderen Schauplätzen seit vielen Jahren ausbaden muss.

Auf einem Nebenschauplatz, der mein Aufgabengebiet betrifft, "konnte" unser SAP dank findiger Einrichtung schon vor vielen Jahren etwas, das leider kaum jemand in der Firma verstanden und überhaupt niemand genutzt hat: Verwaltung aller denkbaren, jemals vorhandenen Artikelmerkmale inklusive Langtexten und deren Ausgabe als XML zur Einbindung in Layoutprogrammen (das wiederum ist mein Job).
Stattdessen eierte eine seeehr austauschbare mittlere Führungsriege jahrelang mit Excel, Word, bis zu 14 verschiedenen Ablageorten auf zwei, nein, drei Servern und einer Heerschar sogenannter "Middleware" mit immerneuen PIM-Lösungen herum, bis schließlich die Entscheidung für eine Variante fiel, die fast alle ihre Daten aus, ähm - SAP bezieht. Top.