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Ein paar gesundheitliche Fragen (Taubheit, Rücken)...

G

Gelöschtes Mitglied 97586

Hallo ihr Lieben,

ich bin Recht neu im Bereich Radfahren und hoffe, dass ich mir hier mal ein paar Einschätzungen von euch zu den gesundheitlichen Aspekten einholen kann.

Und zwar geht es um folgendes: Habe mir nach erfolgreicher Kaufberatung von euch im November ein Gravel Bike zugelegt, aber die Lust zum Fahren kam schließlich erst jetzt bei gutem Wetter und dem Zeitgewinn durch Corona. Jedenfalls bin ich sofort in die Vollen gegangen. Meine erste Tour ging ca. 50 Kilometer, die zweite dann schon 124. Problem bei der ganzen Sache: Rückenschmerzen, seit der zweiten Tour ein bleibendes Taubheitsgefühl im linken kleinen Finger und ganz kurzzeitig (war nach kurzem Aufstehen verschwunden) ein tauber unterer Rücken. Jetzt mache ich mir ein wenig Sorgen, ob ich überhaupt fürs RR-Fahren "geeignet" bin.

Aber erst mal zu mir: Ich bin 22 Jahre, etwas um die 1,90 groß und wiege ca. 100 Kilo. Ich würde mich schon als sportlich einstufen, jedoch nicht im Ausdauerbereich, da ich bis jetzt (mal abgesehen von vielen Spinning Sessions) nur Kraftsport betreibe. Und genau dieser Punkt bereitet mir Sorgen. Zwar habe ich nicht den besten Rücken (hatte vor meinem Training schon gelegentlich mit Schmerzen zu kämpfen), aber eigentlich eine sehr gut trainierte Rückenmuskulatur und deswegen verstehe ich nicht so wirklich, wieso ich da schon nach weniger als einer Stunde des Fahrens Schmerzen bis hin zum Taubheitsgefühl bekomme. Allgemein habe ich viel über Schmerzen gefunden, aber von Taubheit im unteren Rücken habe ich hier noch gar nichts gelesen. Deswegen bin ich dezent beunruhigt.

Muss ich mir bei diesen Symptomen Sorgen machen und könnte es vielleicht an einer falschen Sitzhaltung / dem falschen Sattel o. Lenker liegen? Oder muss sich mein Körper allgemein erst mal daran gewöhnen? Wie gefährlich ist das für meinen Rücken und meine Nervenbahnen? Möchte mir nämlich ungern einen Bandscheibenvorfall oder einen dauerhaft tauben Finger holen, das wäre der Horror. ?

Eigentlich war es auch mein Plan, jetzt mal richtig loszulegen, regelmäßig zu fahren und bis zum Ende des Jahres eine Tagestour durchzuziehen, bei der ich die 200 Kilometer knacke. Aber das natürlich nur, wenn ich dabei auch gesund bleibe. Also auf welchem Weg erreiche ich das möglichst risikofrei?
 
Nein, Du mußt Dir keine Sorgen machen.
Du solltest die Sache nur etwas langsamer angehen und mit kürzeren Strecken anfangen!
Schließlich muß sich der Körper erst an die Belastung gewöhnen.
Taubheitsgefühle in Fingern kommen durch den anhaltenden Druck auf die Nerven, sofern keine Veränderung der HWS oder Karpaltunnelsyndrom vorliegen.
Auch der (untere) Rücken muß sich an die statische Belastung erst gewöhnen.
Rückentraining kann hier Abhilfe schaffen.
 
Schließe mich Waltzing-Matilda an, lass es langsamer angehen. Gegen die tauben Finger hilft öfter mal umgreifen, dafür bietet der Gravellenker ja genug Möglichkeiten. Sind deine Arme gestreckt oder leicht angewinkelt in der für dich bequemsten Sitzhaltung?

Pass auf dich auf und bleib´gesund,
Gruß, Harald
 
Hatte einen Satz wohl übersehen:
aber eigentlich eine sehr gut trainierte Rückenmuskulatur und deswegen verstehe ich nicht so wirklich, wieso ich da schon nach weniger als einer Stunde des Fahrens Schmerzen bis hin zum Taubheitsgefühl bekomme. Allgemein habe ich viel über Schmerzen gefunden, aber von Taubheit im unteren Rücken habe ich hier noch gar nichts gelesen. Deswegen bin ich dezent beunruhigt.
Ich hoffe, Du hast Deine Bandscheiben nicht mit schweren Gewichten ruiniert. Bei Kraftsport nicht selten.
 
Also erst einmal vielen Dank für eure Antworten, das hat mich schon mal beruhigt. :)

Taubheitsgefühle in Fingern kommen durch den anhaltenden Druck auf die Nerven, sofern keine Veränderung der HWS oder Karpaltunnelsyndrom vorliegen.

Das macht mir (vorläufig) auch nicht unbedingt Sorgen, aber wenn ich jetzt im Sommer noch ein paar weitere Touren fahre und die Nerven wieder so belaste, könnte das dann auch zu dauerhaften Nervenschäden führen? Davor habe ich nämlich etwas Angst. Das Taubheitsgefühl im linken Finger ist auch noch da, die Tour war vor drei Tagen. :(

Sind deine Arme gestreckt oder leicht angewinkelt in der für dich bequemsten Sitzhaltung?

Also auf der letzten Tour eher durchgestreckt. Habe mal kurz probiert, die Ellbogen etwas mehr anzuwinkeln, eben um die Handgelenke zu entlasten. Aber das hat sich dann sofort im Rücken bemerkbar gemacht, der die Mehrlast tragen musste, ergo habe ich es wieder gelassen.

Ich hoffe, Du hast Deine Bandscheiben nicht mit schweren Gewichten ruiniert. Bei Kraftsport nicht selten.

Das hoffe ich ebenso. ? Kann dazu nur sagen, dass ich möglichst darauf achte, die Übungen sauber auszuführen, aber auch gerne mal sehr schwer trainiere und an meine Grenzen gehe. Kann man irgendwie herausfinden, wie es aktuell um den Rücken bestellt ist? Schmerzen habe ich keine.
 
Son Übertraining kann durchaus etwas länger spürbar sein, gerade wenn die Nerven gereizt sind. Erstmal bisschen dehnen und schonen, bis es restlos verschwunden ist. Wie oben weiter erwähnt, ist es eine Belastung, die dein Körper so nicht kennt.
Nicht auszuschließen ist, dass Lenker und/oder Sattel auch noch einen Beitrag leisten.
Wenn deine Ellenbogen nicht von alleine federn können, ist es sinnvoll, Bauteile und Position unter die Lupe zu nehmen. Ich würde als ersten Schritt die Lenkerbreite prüfen, dann den Sattel. Ggf. muss der etwas weiter vor. Kann man aus der Ferne schlecht beurteilen, aber es gibt ne Menge Material im Netz, um zu lernen, wie man sein Rad gut einstellt.
Die Sattelbreite wäre auch noch ein Thema. Zu breit/zu schmal kann auch sonstwas für Auswirkungen haben.

Wenn du pausierst und eisern bist, was die langsam steigende Intensität deiner Fahrten betrifft, musst du dir mit großer Wahrscheinlichkeit keine Sorgen machen, dass du dir etwas zerschossen hast. Gute Besserung!
 
Das macht mir (vorläufig) auch nicht unbedingt Sorgen, aber wenn ich jetzt im Sommer noch ein paar weitere Touren fahre und die Nerven wieder so belaste, könnte das dann auch zu dauerhaften Nervenschäden führen? Davor habe ich nämlich etwas Angst. Das Taubheitsgefühl im linken Finger ist auch noch da, die Tour war vor drei Tagen. :(
Nervenreizungen können einige Zeit anhalten. Ich würde auch erst wieder dann fahren, wenn das Taubheitsgefühl verschwunden ist.
DKann man irgendwie herausfinden, wie es aktuell um den Rücken bestellt ist? Schmerzen habe ich keine.
Genaueres zum Taubheitsgefühl und Prognose dazu sowie um den Zustand der Bandscheiben kann Dir wohl nur ein jeweiliger Facharzt nach Diagnoseverfahren sagen.
Wenn das Taubheitsgefühl im Finger anhalten sollte und sich nicht verringert, würde ich den Neurologen aufsuchen.
 
Wenn deine Ellenbogen nicht von alleine federn können, ist es sinnvoll, Bauteile und Position unter die Lupe zu nehmen. Ich würde als ersten Schritt die Lenkerbreite prüfen, dann den Sattel. Ggf. muss der etwas weiter vor. Kann man aus der Ferne schlecht beurteilen, aber es gibt ne Menge Material im Netz, um zu lernen, wie man sein Rad gut einstellt.

Okay danke, dann schaue ich mich mal ein wenig um und bereite mich fürs nächste Mal besser vor. ?

Nervenreizungen können einige Zeit anhalten. Ich würde auch erst wieder dann fahren, wenn das Taubheitsgefühl verschwunden ist.

Hmm und wie lange dauert sowas in der Regel? Hatte das selbe Problem mal nach ner Wanderung im linken Zeh und bis ich da wieder mehr gespürt habe, sind drei Monate vergangen.
 
So etwas kann mithin durchaus mehrere Monate dauern.....
Überstürze nichts.
Wenn sich das in den nächsten Tagen nicht bessert, gehe zum Neurologen.
Sonst gibt es einen Dauerschaden.
 
Auch von mir ein paar Ansätze (zur Beruhigung), immer natürlich mit dem "Kleingedruckten", dass ich davon ausgehe, dass Du keine Vorschädigungen hast, und das ggf. checken lassen solltest, wie @Waltzing-Matilda ja auch andeutet.

Meiner Erfahrung nach dauert es bis zu 2 Jahre, bis sich ein Körper komplett an eine sportliche Rennradhaltung gewöhnt hat. Je nach Typ haben die Leute anfangs gern Probleme mit Händen, Armen, Nacken oder eben mit dem unteren Rücken. Zwischenzeitlich kann man es sowohl von der Haltung als auch von den Umfängen etwas sachter angehen lassen, oder sich gar mal den Luxus eines gelegentlichen oder regelmäßigen Physiotherapeuten-Besuchs gönnen.

Auch ein gut trainierter Rücken muss nichts heißen, je mehr Muskeln, umso besser können Nerven auch mal eingeengt werden, wenn die Muskeln in eine unübliche Haltung gezwängt werden. Es macht meines Erachtens auch einen Unterschied, ob diese Muskeln es gewohnt sind, zu arbeiten, oder nur zu halten. Ich hatte früher das Gefühl, dass ich zwar nicht wirklich gute Armmuskeln hatte, aber die kleinen Dinger waren es halt gewohnt, irre lang einfach statisch die Stellung zu halten. Wenn ich mal Armdrücken gegen nen Handwerker gemacht habe, konnte ich ihn zwar nicht runterdrücken.. er mich aber auch nicht. Ähnliches gilt für meinen Rücken, nach 25 Jahren in Aero-Haltung kann ich ewig lang quasi freihändig mit tief nach unten geneigtem Oberkörper fahren. Aber mal richtig gerade stehen im Alltag.. puh.. :rolleyes:

Gleichzeitig fahre ich sehr selten mal mit dem MTB, bei schlechtem Wetter. Die ungewohnte Handhaltung (gerader Lenker) sorgt dann bei mir auch für ca. 1-2 Wochen leichtem Taubheitsgefühl in 2 Fingern. Könnte ich mich auch näher mit beschäftigen, aber da das Rennrad mein Hauptgefährt ist, nehm ich es einfach zur Kenntnis.
 
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