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Erfahrung mit Scheibenbremse am Rennrad

Die bisweilen an Crossern gefahren werden - und auch in der Stadt hilfreich sein können.

Gruß, svenski.
 
Bei teilweise Steigungen von mehr als 22%. Mit meinem Rennrad hätte ich das rauf als auch runter nicht geschafft.
Wie schnell/langsam? Falls du dich langsam genug irgendwelche trails heruntertastest verteilen sich die Höhenmeter über eine lange Zeitspanne und die freigegebene Leistung ist dann so gering, dass man sogar mit einer Stempelbremse sicher herunterkommen würde.
 
@ svenski: meinst du Bremshebel, wie an einem normalen Rad? Also solche, bei denen die Hebel nach außen (und nicht wie beim Rennrad nach unten) zeigen und die nur zum Bremsen da sind?
 
Ja, so ähnlich, aber am Rennlenker und zusätzlich zu den rennradtypischen Schaltbremsgriffen.

Dadurch kann man Oberlenker fahren und bremsen. Ob das erforderlich ist, darüber könnte man hier im Forum längere Diskussionen anzetteln...

An dem Rad, das ich vorwiegend offroad und in der Stadt nutze, hab ich die dran.

Gruß, svenski.
 
Wie schnell/langsam? Falls du dich langsam genug irgendwelche trails heruntertastest verteilen sich die Höhenmeter über eine lange Zeitspanne und die freigegebene Leistung ist dann so gering, dass man sogar mit einer Stempelbremse sicher herunterkommen würde.

Die Passstrasse aufs Kitzbüheler Horn ist aspahltiert und da lässt man sich mit bis zu 70 Sachen runter und muss auf 10 vor einem U-Turn abbremsen. Und das mindestens 20 mal ! Google mal das Kitzbüheler Horn das du siehst wie es da zur Sache geht. 12,8 % Durchschnittssteigung auf 10 km. Übringens, wenn man das Rad schiebt braucht man gar keine Bremse. Kannst aber auch mit der Stempelbremse mit der Seilbahn runterfahren. :rolleyes:
 
Der Vergleich MTB/Rennrad hinkt doch normalerweise.
Lasse ich Pannoniaradlers asphaltierte Passstrasse mal aussen vor, sind die typischen mit dem Renner auf Abfahrten gefahrenen Geschwindigkeiten erheblich höher, als mit dem MTB.Typisch, ausgehend von eben auch typischen Einsatzbereichen/Pisten. (Allein gleichförmig schnelle Abfahrten sind im Gelände, aber auch auf Forst/Waldwegen tendenziell kürzer als auf Strassen.)
Da die kinetische Energie mit dem Quadrat der Geschwindigkeit zunimmt, ist das, was beim Bremsen in Wärme umgesetzt werden muss um so höher, je höher die Anfangsgeschwindigkeit ist. Im Zweifel und in der Praxis ist auch die maximale Bremskraft beim Renner, zumindest oft, höher.
Diesen Praxistest
Bin am Donnerstag mit einem MTB aufs Kitzbühler Horn gefahren und hatte bei der Abfahrt mit 1300hm auf 10km und den Scheibenbremsen keine Probleme. Bei teilweise Steigungen von mehr als 22%. Mit meinem Rennrad hätte ich das rauf als auch runter nicht geschafft.
nur auf die Scheibenbremsen zu reduzieren halte ich allerdings für zu einfach. Da spielen bergab soviele Faktoren vom Rollwiderstand der Reifen bis zur (mutmaßlich) aufrechteren Sitzposition und der anderen Belastung für die Hände beim Bremsen mit rein.
 
Der Vergleich MTB/Rennrad hinkt doch normalerweise.
...

Wieso hinkt der Vergleich? Um Felgen zu Überhitzen reicht auch eine "kurze" Abfahrt, z.B. die ersten 250hm vom Brocken runter mit tw. 20% Gefälle http://www.gpsies.com/map.do?fileId=ngulpcylcwupyokw
Auf der Strecke hab ich schon meine (MTB-) Felgen so heiß gebremst, dass Wasser aus der Trinkflasche dadrauf zischend verdampft ist.

Auf einer Alpenabfahrt mit dem Renner mag zwar noch mehr kinetische Energie in Wärme umgewandelt werden müssen, aber dass spricht mMn eher noch stärker für Scheiben am Rennrad, wenn die ollen Stollenhopser eher weniger Bremsen müssen, als RRler. Wobei ich das auch stark vom Einsatzgebiet abhängig machen würde. Ich fahre primär in Regionen mit max. 350hm Abfahrten und da ist Heißbremsen mit dem RR überhaupt kein Problem, da es wenige Serpentienen oÄ gibt und man es einfach rollen lassen kann. Beim MTB hab ich die ein oder andere Abfahrt, die so voller Spitzkehren ist, dass ich über 10Minuten im Wechsel 10sec. antrete, wieder Abbremse und wieder gas gebe, ... Da schätze ich Scheibenbremsen doch sehr.
 
Die kinetische Energie ist hier nicht die interessante Größe. Einmal von 100 auf null bringt noch lange keine Felge in Bedrängnis. Das Problem ist die kontinuierlich durch Umwandlung von Lageenergie freigesetzte Leistung, die eben entweder in Luftverwirbelung plus ein wenig kinetische Energie (laufen lassen) oder Wärme plus ein wenig Luftverwirbelung (schleifenbremsen) umgesetzt wird. Das ist keine Wortklauberei, denn wenn man hier schludrig mit den Größen ist landet man schnell bei der falschen Bremstechnik (“bloß nicht zu viel kinetische Energie ansammeln!“) und überschätzt obendrein die Wärmeabfuhrkapazität, wenn man sich zum vorsichtigen herabschleichen entschlossen hat (“von 40 km/h herunterbremsen ist im flachen ja auch kein Problem“).

Zu Höhenmetern: ich hatte schon einen Platzer nach weniger als 200 hm... man muss nur schnell genug sein, um die Höhenmeter in wirklich kurzer Zeit abzubauen und dabei genug Gefälle haben, um trotzdem noch einen Großteil der freigesetzten Leistung in die Felge zu bekommen. Körpergewicht und Serienstreuung beim Material (inklusive Montage) spielt natürlich auch eine Rolle.
 
Für leichte Fahrer wird die Felgenbremse allemal ausreichend sein, da ich bei der Tour de France noch nie was von einem Platzer gehört habe. Die haben aber auch eine gesperrte Strecke und können jede Kurve voll ausfahren. Bei Gegenverkehr den Glockner runter schaut die Sache schon anders aus. Natürlich kommt das für Hobbyradler eher selten vor das man solche Passstrassen runterfährt. Trotzdem bin ich überzeugt, das die Scheibenbremse das besserer Bremssystem ist wenn diese ausreichend dimensioniert ist. Zumindest sind Reifenplatzer ausgeschlossen und die Felgen halten auch ewig. Da diese dann eher schwere Fahrer nehmen sollten, ist der Gewichtsnachteil auch eher zweitrangig.
 
Es ist weniger das Bremssystem als vielmehr Gewicht und Luftwiderstand, sowie die Brems- und Fahrtechnik. Gegenverkehr ist da unproblematischer als Autos in derselben Richtung, weil man da nie laufen lassen kann. Ein Großteil der erforderlichen Energie"vernichtung" erledigt der Luftwiderstand, vorausgesetzt, man fährt schnell genug. Auch die Kühlung ist bei hohen Geschwindigkeiten effizienter.

Auch Bremsscheiben können überhitzen und versagen. Dass der einzige Fall, von dem ich bislang gelesen habe, ein mit 30 kg Gepäck beladenes Liegerad betraf, bestätigt mich: Jedes Bremssystem kann bergab überlastet werden. Wer aber klug bremst und nicht zuviel Gewicht runterbremsen muss, für den ist die Frage nach Felgen- oder Scheibenbremse nicht entscheidend. Im Regen hat die Scheibe aber sicher Vorteile. Nur sollte man nicht glauben, sie sei irgendwie "sicherer".

Gruß, svenski.
 
svenski.
Keine Ahnung ob du schon einen Platzer hattest aber du wirst mir zustimmen, das so was mit einer Scheibenbremse ausgeschlossen ist. Ich hatte jedenfalls auf meiner Tauerntour die restlichen 3 Tage nach dem Platzer kein gutes Gefühl bei z.B.: 86 km/h ( Pass Gschütt runter ) vor einer T Kreuzung mächtig in die (Felgen) Eisen greifen zu müssen. Gegenverkehr ist dann ziemlich beschei.... wenn man in einer rechts Kurve gerade aus fahren muss. Auch glaube ich das man es vorher bemerkt bevor sich eine Bremsscheibe auflöst. Jedenfalls habe ich meine MTB Bremsscheiben schon wirklich öfters mächtig rangenommen so dass diese auch schon einen ziemlichen Blaustich haben. Passieren kann da natürlich auch immer was.
 
Nicht falsch verstehen, ich habe nichts prinzipielles gegen Scheibenbremsen, für den Renner stellt sich die Frage mangels Bergen nicht, für den Reisecrosser ziehe ich es durchaus in Betracht, auch wenn es mir persönlich als Grund für eine Neuanschaffung noch zu schwach scheint.
Aber das scheint mir doch eine gewagte These.
das so was mit einer Scheibenbremse ausgeschlossen ist.
Mit der Einschränkung "durch überhitzte Felgen verursachte" ergibt das schon eher einen Sinn, ob das aber der einzige Grund ist, scheint mir weiterhin spekulativ.
Aus o.g. Gründen kann ich es mir auch leisten, abzuwarten, wie denn so die Statistik aussieht, wenn denn in zwei/drei Jahren eine nennenswerte Anzahl forscher Abfahrten mit Scheiben gefahren werden. Bis jetzt sind das alles Einzelfälle. (Es gehen ja auch diverse Abfahrten mit ordentlich fettem Bremsen mit Felgenbremsen gut).
Die Verhältnisse von schon länger scheibengebremsten Rädern einfach auf den Renner zu übertragen funktioniert meiner Ansicht nach nicht. Wetterabhängigkeit, Schmutzempfindlichkeit gerne. Nicht vorkommende Reifenplatzer von scheibengebremsten 2-5 bar Breitreifen auf 8-10 bar Rennpellen übertragen? Jeder wie er will.

Ich kann aber nachvollziehen, daß ein Platzer bei einer solchen Abfahrt ein existentiell prägendes Erlebnis ist, und diverse Maßnahmen rechtfertigt, die sinnvoll Abhilfe versprechen.
Ich definiere "möglichst weit rechts fahren an parkenden Autos längs" auch für manche Leute unverständlich, aber ich bin auch mal gedoort worden ;)
 
Nein, einen Platzer hatte ich noch nicht, ebensowenig eine aufgrund von Überhitzung plötzlich gebrochene Scheibe. Von beidem habe ich bereits gehört und gelesen, und eben auch von langen Diskussionen über das beste/sicherste Bremssystem. Es gibt Leute, die halten Scheiben für das klar sicherere System, andere hingegen sind sich ebenso sicher, dass Scheiben die gefährlichere Alternative darstellen.

Meine Gedanken dazu hab ich oben aufgeschrieben.

Letztlich muss man immer wissen, wie man bremst. Zum Versagen bekommt man beide Systeme. Der Vergleich zwischen RR und MTB hinkt zwangsläufig, da man im Gelände wohl keine so gleichmäßig lange und hohe Belastung in ein Bremssystem bekommt wie ein Rennradler, der eine Passabfahrt runterfährt und ungünstig bremst.

Gruß, svenski.
 
Im Prinzip können wir uns die Entwicklung ja mal erste Reihe fussfrei anshen und auf die ersten Erfahrungsberichte warten. Aber die Hersteller werden die Discs ja hoffentlich auch schon richtig hergenommen haben.
 
Zum Einen ist das schon gute 10 Jahre her und seit dem hab ich tatsächlich an meinem Bremsverhalten optimiert, zum Anderen sollte dies Beispiel nur dazu dienen, das Argument zu entschärfen, Felgenbremsen seien in jedem Fall ausreichend und ein Vergleich zwischen MTB<=>RR würde nicht praxisrelevant sein.
 
Wie siehts denn bei den Scheiben mit der steifigkeit von Gabel und Hinterbau aus. Die Scheiben ziehen ja nur einseitig, verwindet sich da z.B die Gabel nicht?
Haben deswegen Motorräder nicht schon Beidseitig Scheiben?!?!?!
Magura hatt auf der Eurobike gesagt Sie werden erstma die Finger von den Scheibenbremsen lassen.o_O
 
Wenn ein Hersteller das mit der Scheibenbremse ernst meint, wird er die Gabel entsprechend auslegen. Ggfs. auch das Unterrohr am Steuerrohr verstärken. Ist in meinem Fall auch so. Andere haben Gabeln für Scheibenbremsen bereits zurückgerufen.
Auch am Hinterbau kann man an entscheidender Stelle Verstärkungen finden.

Gruß, svenski.
 
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