Meine Erfahrungen mit Tubeless-
Reifen am Rennrad sind bescheidenst bis enttäuschend, weswegen ich mittlerweile z.T. auch wieder mit
Schlauch fahre, nachdem ich einen Reifenwechsel machen musst. Ich kann schlichtweg den (versprochenen) Benefit von Tubeless am Rennrad nicht erkennen/wahrnehmen.
Weder habe ich weniger Pannen mit Tubeless-
Reifen, noch kann ich einen Komfortzugewinn erkennen. Denn, auch Tubeless-Rennradreifen fahre ich mit mit gut 6 bar in 25-622 Dimension, weil ich keine schwammigen
Reifen haben möchte. Auch 28-622 habe ich probiert - die sind mir zu breit einfach.
Ausserdem walkt der
Reifen auch erheblich bei weniger Druck - grad am Hinterrad. Am Vorderrad gehen ev. 5-5,5 bar bei dieser Dimension noch. Mehr als Fraglich für mich, ob diese höhere Walkarbeit kleiner sein soll als die Reibung zwischen
Schlauch/Mantel, wodurch der Rollwiderstand sich erhöht bei etwa 6,5-7,5 bar Druck.
Fahre ich einen
Schwalbe Durano Plus oder Conti mit Extra-Pannenschutzeinlage ist der Komfort ob dieser selbst bei 6-7 bar höher, als bei Tubeless. Gut, rollt auch nicht ganz so gut dann, was mir aber egal ist an meinen Rennrädern, da diese keine Wettkampf-Räder sind.
Das Problem mit der Tubeless-Milch ist hinlänglich bekannt und hier auch schon x-fach angesprochen worden. Abseits von Montageproblemenen.
So gerne ich Tubeless seit bald 20 Jahren am MTB fahre - dort kann ich mir nichts anders vorstellen und zugleich ist dort der Benefit für mich extrem wahrnehmbar gegenüber einer Schlauchlösung, ist sie das am Rennrad überhaupt nicht.
Die Gewichtsersparnis eines Rennradschlauchs gegenüber Tubeless ist marginal bzw. deren Auswirkung eines höheren Massenträgheitsmoments der Laufräder in der Praxis vernachlässigbar. Klar, am Prüfstand wird man sowas gut und gerne herausmessen können, aber im Alltagsfahrbetrieb spielen andere Faktoren eine größere Rolle.
Meine (Carbon-)
Felgen sind durchwegs Tubeless-Ready - ich könnte jederzeit wechseln, werde aber davon am Rennrad den genannten Abstand einhalten und es nicht wieder tun.