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Erhöhung der anaeroben Schwelle

ritzelfuchs

Tieni duro non mollare!
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Ziel eines systematischen Radtrainings ist es u. a. die anaerobe Schwelle nach oben zu verschieben. Mir ist jedoch nicht ganz klar, was diese Aussage bedeutet.

Bedeutet dies, dass sich bei einer Verbesserung der anaeroben Schwelle der Puls an der anaeroben Schwelle erhöht (also z. B. von 140 auf 145 Schläge an der anaeroben Schwelle) oder dass sich bei gleichbleibendem Puls an der anaeroben Schwelle (also z. B. gleichbleibend 140 Schläge) die Leistung (also z. B. von 230 auf 250 Watt) erhöht?

Vielen Dank für Eure Antworten!
 
AW: Erhöhung der anaeroben Schwelle

jeder mensch hat einen persönlichen maximalpuls. sagen wir mal zb 200 schläge.
untrainiert fängst du zb bei 150 an zu übersäuern, weil dort deine anerobe schwelle liegt.
durch training schafft man es dann irgendwann diese schwelle nach oben zu verschieben, dann übersäuerst du erst bei 160 puls.

jedoch erfährt dein körper durch ausdauertraining eine gewöhnung an die belastung, so dass du irgendwann bei gleichm puls mehr leisten kannst bzw. du bei gleicher leistung einen niedriegeren puls hast. das hat aber nix mit der anaeroben schwelle zu tun.
 
AW: Erhöhung der anaeroben Schwelle

jeder mensch hat einen persönlichen maximalpuls. sagen wir mal zb 200 schläge.
untrainiert fängst du zb bei 150 an zu übersäuern, weil dort deine anerobe schwelle liegt.
durch training schafft man es dann irgendwann diese schwelle nach oben zu verschieben, dann übersäuerst du erst bei 160 puls.

jedoch erfährt dein körper durch ausdauertraining eine gewöhnung an die belastung, so dass du irgendwann bei gleichm puls mehr leisten kannst bzw. du bei gleicher leistung einen niedriegeren puls hast. das hat aber nix mit der anaeroben schwelle zu tun.


und wie erhöht er nun seine schwelle?
immer(bzw kurzfristig) am obernen limit zur schwelle fahren? würde mich auch in % interessieren...
 
AW: Erhöhung der anaeroben Schwelle

Ziel eines systematischen Radtrainings ist es u. a. die anaerobe Schwelle nach oben zu verschieben. Mir ist jedoch nicht ganz klar, was diese Aussage bedeutet.

Bedeutet dies, dass sich bei einer Verbesserung der anaeroben Schwelle der Puls an der anaeroben Schwelle erhöht (also z. B. von 140 auf 145 Schläge an der anaeroben Schwelle) oder dass sich bei gleichbleibendem Puls an der anaeroben Schwelle (also z. B. gleichbleibend 140 Schläge) die Leistung (also z. B. von 230 auf 250 Watt) erhöht?

Vielen Dank für Eure Antworten!

Sowohl als auch. Wenn Du mit Radtraining anfängst oder auch immer wieder, wenn Du z.B. im Winter Grundlagentraining gemacht hast, merkst Du das Dir z. B. ein Puls von 160 schon weh tut. Wenn Du dann Training im Entwicklungsbereich machst üblicherweise als Intervallmethode Puls +/-5 Schläge um die anaerobe Schwelle, merkst Du das unter anderem durch eine Erhöhung der Laktattoleranz es erst bei Puls 170-175 anfängt weh zu tun. Ein höherer Puls entspricht üblicherweise auch immer einer höheren Wattleistung. Das ist der kurzfristige Effekt. Wenn Du mehrere Jahre trainierst ist die anaerobe Schwelle Pulsmäßig ausgereizt. Langfristig geht es nur noch um die Steigerung der Wattleistung an der Schwelle.
 
AW: Erhöhung der anaeroben Schwelle

Die IANS wird über die Leistung definiert, nicht über die Herzfrequenz !

Es wird nur oft eine HF in Beziehung gesetzt, da die meisten eben nach Puls trainieren. Es kann sein, dass die HF an der Schwelle fast immer gleich ist, die Leistung aber je nach Trainingszustand sinkt oder steigt.
 
AW: Erhöhung der anaeroben Schwelle

Sowohl als auch. Wenn Du mit Radtraining anfängst oder auch immer wieder, wenn Du z.B. im Winter Grundlagentraining gemacht hast, merkst Du das Dir z. B. ein Puls von 160 schon weh tut. Wenn Du dann Training im Entwicklungsbereich machst üblicherweise als Intervallmethode Puls +/-5 Schläge um die anaerobe Schwelle, merkst Du das unter anderem durch eine Erhöhung der Laktattoleranz es erst bei Puls 170-175 anfängt weh zu tun. Ein höherer Puls entspricht üblicherweise auch immer einer höheren Wattleistung. Das ist der kurzfristige Effekt. Wenn Du mehrere Jahre trainierst ist die anaerobe Schwelle Pulsmäßig ausgereizt. Langfristig geht es nur noch um die Steigerung der Wattleistung an der Schwelle.
Jepp, so ist es. Es sei nur noch der Klarheit halber die Bemerkung, dass man bei dieser Trainingsform natürlich nicht "den Puls trainiert", sondern die Fähigkeit der Muskulatur, trotz der höheren Belastung (gemessen als Watt output oder weniger genau als % des Maximalpulses) noch effizient Lactat abzubauen.
 
AW: Erhöhung der anaeroben Schwelle

Jepp, so ist es. Es sei nur noch der Klarheit halber die Bemerkung, dass man bei dieser Trainingsform natürlich nicht "den Puls trainiert", sondern die Fähigkeit der Muskulatur, trotz der höheren Belastung (gemessen als Watt output oder weniger genau als % des Maximalpulses) noch effizient Lactat abzubauen.

dann probiere ich die frage mal anders zu stellen.
wenn jemand kurze rennen fahren möchte von ca 1h. cross-strasse-zeitfahren...was auch immer, wie sollte er dann dafür trainieren ?
3 wochen GA und dann ne woche wieder härter im eb oder wie? oder wie geht die leistung nach oben bei selber HF ?
 
AW: Erhöhung der anaeroben Schwelle

wenn jemand kurze rennen fahren möchte von ca 1h. cross-strasse-zeitfahren...was auch immer, wie sollte er dann dafür trainieren ?
3 wochen GA und dann ne woche wieder härter im eb oder wie? oder wie geht die leistung nach oben bei selber HF ?
Leistung höher ist das primäre Ziel. Bei welcher Pulsfrequenz das ganze dann zu liegen kommt, ist sekundär.

Schaffst Du es, Deine aerobe Leistung zu steigern, dann wird auch ein vermehrter Sauerstofftransport geschehen müssen, was prinzipiell nur durch Erhöhung der Pulsfrequenz, des Schlagvolumens oder des Hämoglobingehaltes im Blut geschehen kann. Da sich das Schlagvolumen ebenso wie der Hämoglobingehalt nur langsam und in engen Grenzen verändern kann, wird also bei höherer Leistung auch eine höhere Pulsfrequenz einstellen müssen.

Wenn Miguel Indurains Körper es schaffte, über 1 h eine Leistung von knapp über 500 W bei einer Pulsfrequenz von 180-183 bpm zu halten und dabei die Lactatkonzentration bei ca. 8 mM zu halten, so zeigt dies nur, dass eben der Kreislauf den Bedarf der entsprechend gut angepassten Muskulatur decken muss. Die Erschöpfungsgrenze ist selbst in einem solchen Lastbereich dennoch vorwiegend durch die muskuläre Limitation gegeben und nicht durch Erschöpfung des Kreislaufsystems.

Ergo: der Muskel wird trainiert und die Kreislaufdaten dienen als einer der vielen Anzeiger für den erzielten Trainingszustand.

Wie man nun sein Trainingsprogramm strukturieren sollte, wenn das primäre Ziel eine einstündige Rennbelastung ist, kommt immer noch auf den Renncharakter an.
- Strassenrennen/Kriterium: solide Grundlage, dann Intervalltraining für die Kraftausdauer, und dann noch SB zur Antrittsschnelligkeit
- Cross: Grundlage, Kraftausdauer, auch eine Komponente Antritt, also nicht unähnlich dem Profil bei Kriterium-Rennen.
- Zeitfahren: Viel Training an der aeroben Schwelle, also GA1, dann GA2/EB und Watt-gesteuertes Training
 
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