TransamericanBikeRace 5.6.2022 von Astoria nach Yorcktown Teil 1:
Ich habe noch nie einen solchen Bericht verfaßt, daher seht mir bitte nach, sollte er qualitativ Schwächen aufweisen.
Nachdem ich 2021 innerhalb weniger Wochen Length of Sweden (2150km) und NorthCape 4000(4600km)
gefahren bin, dachte ich, man könnte das auch am Stück. Kann man, aber ....
Die Route des Rennens folgt dem TransamericanBikeTrail, der 1975 eingerichtet wurde. Allerdings merkt man davon auf der Strecke bis auf ein paar Hinweisschilder absolut nichts.
Traditionell findet der Start immer Anfang Juni in Astoria, Oregon statt. Ich bin am 1.6. von Berlin über Amsterdam nach Portland angereist. Das Rad mit Taschen und meiner "Ausrüstung" im Karton kam pünktlich und unbeschädigt in Portland an.
Als Wettkampfgerät dient mein bewährtes VanNicolas Zephyr. Um ein breiteres Gangspektrum nutzen zu können, habe ich das DuraAceSchaltwerk durch ein Ultegrasw.ersetzt. 52/36 vorne und 11/36
SRAM hinten sollten reichen. Um am Berg mithalten zu können, hatte ich im Vorfeld 8kg abgespeckt.Mit
Dt Swiss Pr1400 mit 25er Conti5000 und
Schlauch wollte ich auf dem amerikanischen Strasen bestehen.
Taschen: Tailfin am Heck, Revelate am Oberrohr und Cyclite im Rahmen.
Die Rahmentasche wäre nicht unbedingt notwendig gewesen, aber die Fuhre ist mit dem Tailfin schon ziemlich hecklastig und so habe ich schwere Dinge wie Powerbänke etc weiter nach vorne geladen. Ich fahre ohne Dynamo. Der Veranstalter ist nach einigen Todesfällen und schweren Unfällen sehr
sicherheitsbewusst und verlangt 2 Front-/3Rücklichter plus Reflexfolie am ganzen Rad. Natürlich eine Weste und am Mann und Rahmen Notfallkontakte.
Von Portland zum Startort Astoria sind es ca.160km, die ich in 2 Etappen mit dem Rad gefahren bin. Hinter Portland bin ich in die Ausfahrt eines Radclubs geraten. Die wunderten sich, dass da jemand mit Jeans, Turnschuhen und Hemd gut mitrollen konnte…
Ich fahre ohne Auflieger-als einziger im Starterfeld. Ich hab „Nacken“.
Schon bei der Anreise musste ich die deutlichen Unterschiede im Straßenverkehr feststellen. Von Radfahrern wird erwartet, dass sie auf einem mehr oder weniger breiten Streifen neben der Fahrspur fahren. Abgegrenzt häufig durch einen Rüttelstreifen, der einschlafende Autofahrer aufwecken soll.
Dieser Streifen ist häufig mit Strassendreck übersät, was auch gleich zum ersten Platten auf der Anreise führte.
Auch der Versorgungsmix aus 7eleven,Tankstellen und Burgerschmieden wurde gleich getestet. Allerdings hat mir das Preisniveau gleich einen deftigen Hieb versetzt.
Andras aus Bern fuhr wie 1/2 weitere NC4 Starter in diesem Jahr TransAm. Dazu gibt es ein Kennenlernessen mit dennanderen Tn.
Die Ausgabe der Startunterlagen ist maximal unspektakulär. Tisch unter Vordach eines Museums mit Kappen und Trackern dazu ein paar Worte von Nathan zum Startprozedere.
Der Start dann am 5.6. um 6Uhr. 56 Fahrer, rund die Hälfte Amerikaner.
Wie es sich für Oregon gehört bei strömenden Regen. Es sollte ruhig aus der Stadt gerollt werden. Na ja 35km/h fand ich um die Uhrzeit etwas drüber…
So segmentierte sich das Feld schon früh.
Die Favoriten (Kraig, Davis) gleich vorne weg und einige junge Wilde hinterher.
Da ich auch zum overpacen neige,
Hatte ich mir nach etwas über 300km/3000hm ein Motel vorgebucht und bezahlt(!). Damit ich da nicht mithetze. Daher endete der erste nasse Tag sehr früh(Corvallis), sodass ich sogar noch in einem echten Supermarkt meinen Versorgungsrucksack gefüllt habe. Zu diesem Zeitpunkt lag ich an 7. oder 8. Stelle.
Das da am Bauch ist mein Brustbeutel! Der gute von PBP.
Die Route und ein paar Photos der ersten Tage:
Www.transambikerace.com
Die gesparten Körner habe ich dann allerdings am nächsten Tag tw investiert.
4Uhr los und das erste Ziel war der McKenziePass. Natürlich regnete es in Strömen und der Wind kam auch aus der falschen Richtung. Aber zu diesem Zeitpunkt
War das Feld noch relativ beisammen und so fand sich immer mal jemand zum Quatschen.
Marcus aus Brasilien oder der Schotte Andrew der in Südkorea Destillen baut. Marschall ein Raam-Teilnehmer.
Alle erfahrene Langstreckler!
Im Regen auf dem Seitenstreifen einer stärker befahrenen Straße ist nicht unbedingt vergnüglich.Aber ein paar Trailangels und Dotwatcher waren an der Strecke- also Haltung!
Auf dem Pass lagen noch ca2m Schnee und auch die Fahrbahn war tw nicht befahrbar.
Also tragen oder schieben.
Wellig ging es dann bis in den späten Abend.
Tw mit Begleitung ( Belgier Loic, 5.). Drafting ist natürlich verboten. Nebeneinander auf dem breiteren Seitenstreifen oder später auf den leeren Straßen geht. Man solle den Geist der Regeln leben und daran haben sich mW alle gehalten.
Ich wollte unbedingt das SpoknEasy- Hostel erreichen. Die Besitzer schließen ihren Betrieb und die Fahrer können dort im Dormi schlafen und bekommen auch lecker Spaghetti. Und sie haben ein Gerät zum Trockner der Schuhe!!
350km/3000hm
Eigentlich hatte jeder Tag +|- 3000hm.
Einer 900 und sonst mind.2000.
Ich war während des Rennens meist irgendwo zwischen Platz 6 und 9.
Nach 3-4 Stunden Schlaf und mit trockenen Füßen weiter. Aufgrund der Höhenlage ca.3 Grad. Aber die Sonne kam bald raus und es gab erstmal eine ordentliche Kletterpartie.
Aber dann war die Sonne weg! Das hieß alles anziehen was ich dabei hatte inkl. der Gummihandschuhe für Reperaturen.
Abfahrten sind auf der Strecke zu Beginn meist richtig lang und diese hier rotzkalt!
2Stunden später zerrte ich alles wieder runter,
da etwas tiefer schnell das erste mal die 30 Grad Marke überschritten wurde.
Dritte Tage sind bei immer so naja.Also endete dieser nach 250km/3500hm. Es gab schon ein paar Pässe, aber insgesamt stieg die Strecke kontinuierlich Richtung RockyMountains an. Zwar zu früh , aber Alberto aus Italien leistete mir etwas Gesellschaft unterwegs und wir wurden in Baker City von einigen Trailangel mit Pizza begrüßt, sodass ich dort in einem Motel blieb.
Endlich nicht dauernd Regen und da fand ich die tagsüber steigenden Temperaturen noch toll.
So Ende Teil 1. Keine Angst- ich werde nicht jeden Tag ausführlich durchkauen