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Fahrrad.de Insolvenz: Finanzierung gestoppt – so geht es weiter

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Re: Fahrrad.de Insolvenz: Finanzierung gestoppt – so geht es weiter
PS: selbst große Firmen (Marken) scheinen mitunter Finanzspritzen zu benötigen. Diese Meldung hat mich jetzt doch etwas erstaunnt: https://www.cyclingweekly.com/news/rapha-posts-pound12m-loss-marking-six-years-in-the-red
Dass Rapha defizitär ist, ist nichts Neues. Eine erste Notbremse war ja, als sie vor Jahren fast alle ihrer Clubhouses / Cafes geschlossen haben.
Rapha Travel war auch eine reine - sehr kostspielige - Marketinginstitution.
 
Wenn wir ehrlich sind, der Herr aus Österreich ist dabei nur ein Parameter von Vielen. Im Schwesterforum hatten wir eine kurze Diskussion laufen, inwiefern auch die eigentlichen Geschäftsführer der betroffenen Online-Stores in die Veranwortung genommen werden müssen. Da hat definitiv nicht nur eine Person alleine die falschen Entscheidungen getroffen.
Sind trotzdem Benkos Leute. Selbst wenn er sie vielleicht nicht eigenhändig auf den jeweiligen Stuhl gesetzt hat, Menschen mit anderen Entscheidungsansätzen wären in seinem System niemals auch nur Nähe gekommen irgendwas zu entscheiden.
 
War heute in der SZ, das müsste aber hinter der Paywall liegen, daher nur ein Auszug:
"Aktuell läuft das Geschäft sowohl bei Tennis-Point als auch bei Internetstores weiter. Auch Reklamationen und Retouren würden bearbeitet. Allerdings komme es "vereinzelt noch zu Verzögerungen bei der Abwicklung", heißt es in der Erklärung der vorläufigen Insolvenzverwalter."

Das Interesse an der Übernahme von Tennis Point und der Internetstores GmbH (dort sind die Fahrradshops in D zusammengefasst) scheint groß zu sein. Das sieht nach einer Fortführung aus.

Zu UK (Wiggle und Co) stand da nichts.

Meine Cousine arbeitet bei Tennispoint und hat gesagt, dass dort die Zahlen sehr gut sind. Und man sich freuen würde, Benko los zu werden.
 
Sind trotzdem Benkos Leute. Selbst wenn er sie vielleicht nicht eigenhändig auf den jeweiligen Stuhl gesetzt hat, Menschen mit anderen Entscheidungsansätzen wären in seinem System niemals auch nur Nähe gekommen irgendwas zu entscheiden.
Einige Online-Stores aus dem Konsortium stehen wohl recht gut da (und die Chancen stehen angeblich nicht schlecht, dass diese das Insolvenzverfahren gut überstehen werden), bei anderen sieht es wohl nicht so toll aus.

Entweder hatten/haben die gut laufenden Online-Shops (Firmen/Marken) das Glück, dass sie in Segmenten tätig sind, die sich generell rechnen, was bei den anderen Shops womöglich nicht der Fall ist oder die jeweilige Geschäftsführung hat möglicherweise die Hausaufgaben besser gemacht.

Alles Fragen, die legitim sind (finde ich zumindest).

Auf Dauer wird aber kein Geschäftsmodell erfolgreich sein, das zu lange Zeit auf Finanzspritzen angewiesen ist. Kann vielleicht eine begrenzte Zeit 'Sinn'* machen, um die Konkurrenz zu verdrängen, aber so richtig scheint das auf Dauer eben nicht zu funktionieren

* Sinn machen: ich bein kein BWL/VWL'er. Daher das 'sinnvoll' in Anführungszeichen, denn ich würde es vorziehen, ein Geschäftsmodell gesund aufzuziehen und wachsen zu lassen. Die Konkurrenz auf fragwürdige Weise zu verdrängen, käme mir nicht in den Sinn, sondern ich würde vorher das ganze Konzept hinterfragen und die Segel einholen.

Ich will den Benko auch nicht verteidigen! Der wird seine Schäfchen wahrscheinlich eh ins Trockene gebracht haben und ausbaden müssen es wieder andere (as usual) :(
Alles ganz alleine wird der aber nicht entschieden haben, bei großen GmbHs haben die Aufsichtsräte und/oder die Geschäftsführer normalerweise ja auch eine (Kontroll)funktion, falls man ihnen die operativen Funktionen abspricht (wie das im Schwesterforum zum Teil gemacht wurde). Und wenn es schlecht ausgeht, dann steht zu erst einmal die Geschäftsführung in der Veranwortung (auch gerade bei vorgeschalteten 'Töchtern').

Ob es Sinn macht, in einem bestimmten Segment gleich diverse Online-Stores zu betreiben oder sich diese dadurch nicht selbst Konkurrenz machen, wie gesagt, als Nicht-BWL'er ist mir das eh alles eine Nummmer zu hoch :)
 
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Dass Rapha defizitär ist, ist nichts Neues. Eine erste Notbremse war ja, als sie vor Jahren fast alle ihrer Clubhouses / Cafes geschlossen haben.
Rapha Travel war auch eine reine - sehr kostspielige - Marketinginstitution.
Eben deswegen hat es mich ja zum jetzigen Zeitpunkt erstaunt.
Irgendwann sollten die ganzen Umstrukturierungsmaßnahmen ja greifen, oder?
Kann aber sein, dass das alles nur eine Folge des zeitweiligen Corona-Flows und den jetzigen Krisen ist, wie in dem verlinkten Artikel angedeutet.

Ob die globale Welt aber den Krisenmodus so schnell wieder abschalten können wird und 'wir' Konsumenten dann wieder wie die Verrückten die Sportkleidungsschränke neu betanken werden, wir werden es sehen. Ich hege da etwas Zweifel...
 
PS: selbst große Firmen (Marken) scheinen mitunter Finanzspritzen zu benötigen. Diese Meldung hat mich jetzt doch etwas erstaunnt: https://www.cyclingweekly.com/news/rapha-posts-pound12m-loss-marking-six-years-in-the-red
Das ist aber auch erschreckend. Allerdings spielt wahrscheinlich bei Rapha, als auch bei Wiggle der Brexit ne Rolle. Und inzwischen hat Rapha auch ernstzunehmende Konkurrenz, zumindest in Deutschland, wie z.B. Everve oder Biehler bekommen, die preislich und qualitativ in der gleichen Klasse spielen, allerdings in Deutschland produzieren.

Ich vermute mal, dass viele Firmen der Radbranche durch die starke Nachfrage in Lockdownzeiten zu schnell groß geworden sind. Das dürfte jetzt ihnen jetzt in diesem gesättigten Markt zum Verhängnis werden. Schade.
 
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Das ist aber auch erschreckend. Allerdings spielt wahrscheinlich bei Rapha, als auch bei Wiggle der Brexit ne Rolle. Und inzwischen hat Rapha auch ernstzunehmende Konkurrenz. zumindest in Deutschland bekommen, wie z.B. Everve oder Biehler bekommen, die preislich und qualitativ in der gleichen Klasse spielen, allerdings in Deutschland produzieren.

Ich vermute mal, dass viele Firmen der Radbranche durch die starke Nachfrage in Lockdownzeiten zu schnell groß geworden sind. Das dürfte jetzt ihnen jetzt in diesem gesättigten Markt zum Verhängnis werden. Schade.
Könnte was dran sein an deinem letzten Satz: https://www.manager-magazin.de/life...firmen-a-03b064dc-6e57-42c9-9971-b5696d2c5827

Rapha ist ja eigentlich langsam (gesund) gewachsen, dann mit einem Mal aber regelrecht explodiert, dann erste größere Umstrukturierungen und ab 2020 war auf einmal alles anders verglichen mit den normalen Jahren zuvor.

Wird interessant, wie das alles weitergeht, nicht nur bei Rapha und Konsorten, sondern generell, was die Wirtschaft betrifft. Zuviel Pessimismus ist sicherlich nicht gut, aber man/frau hat schon mal rosiger in die Zukunft geblickt.
 
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und ab 2020 war auf einmal alles anders verglichen mit den normalen Jahren zuvor.
Genauso habe ich das auch empfunden, dass sich ab 2020 sehr viel bei Rapha geändert hat. Und wie gesagt, die Konkurrenz schläft nicht. Ich kann nur hoffen, dass die "Guten" überleben, die, die Qualität herstellen. Da gibt man dann gerne auch mal etwas mehr Geld aus. Obwohl das alleine noch kein Qualitätsmerkmal ist. Ich hatte schon Trikots für 200,- in der Hand, die dermaßen schlecht verarbeitet waren, dass es eine Unverschämtheit war (nein, nichts von Rapha... sondern von ehemaligen IT-Experten ;)). Aber das ist wieder ein ganz anderes Thema.

Aber eins stimmt nicht im Artikel, dass Rapha überwiegend Merino verarbeitet. Glücklicherweise! Moderne Kunstfasern sind Merino inzwischen überlegen und eine tierfreundliche Alternative. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie viele Schafe leiden müssten (Stichwort Mulesing), damit es genügend Merinowolle alleine nur für die Herstellung von Radtrikots gibt. Und Merino-Mischgewebe verliert leider die Eigenschaft der "Duftneutralität" beim Schwitzen. Insofern gleich lieber hochmoderne Kunstfaser, die wie eine zweite Haut sitzt, aber man sie überhaupt nicht spürt. Aber auch das ist ein anderes Thema.
 
dazu muss man aber schon ein ziemlicher Optimist sein, um nicht pessimistisch in die europäische Zukunft zu gucken
Es gab Auftrageber in der Bikebranche, die mit mir irgendwann nicht mehr zusammenarbeiten wollten, weil ich so ein großer Pessimist sei.
Jetzt bin ich ein Berufsoptimist, der immer gut gelaunt ist 😇. Die Auftrageber von früher kamen aber nicht mehr zurück, einige gibt es in der Form auch gar nicht mehr ;)

PS: Das war jetzt etwas sarkastisch, in einem anderem Thread hatte ich vor kurzem geschrieben, dass ich unter chronischer Kotzeritis leide, weil ich die vielen 'guten' Nachrichten am Morgen kaum noch ertragen kann.
 
Es gab Auftrageber in der Bikebranche, die mit mir irgendwann nicht mehr zusammenarbeiten wollten, weil ich so ein großer Pessimist sei.
Jetzt bin ich ein Berufsoptimist, der immer gut gelaunt ist 😇. Die Auftrageber von früher kamen aber nicht mehr zurück, einige gibt es in der Form auch gar nicht mehr ;)
Das ist ein generelles Problem heutzutage. Alle müssen immer optimistisch und positiv sein. Jeder, der zur Vorsicht mahnt, auf Risiken hinweist, etwas hinterfragt, ist ein Bremser, Miesepeter, Spielverderber.
 
Das ist ein generelles Problem heutzutage. Alle müssen immer optimistisch und positiv sein. Jeder, der zur Vorsicht mahnt, auf Risiken hinweist, etwas hinterfragt, ist ein Bremser, Miesepeter, Spielverderber.
Als ich nach meinem Studium - über Umwege - in der Softwareentwicklung gelandet bin, war einer meiner Standardsprüche der, dass die IT-Branche im Grunde genommen auf Pump leben würde (weil keine 100%'tige Kontrolle mehr über viele große Projekte).
Unsere SWE-Abteilung hatte die vielen Softwarebugs damit abgetan, dass MS Windows ja mit XY-vielen Bugs ausgeliefert würde und unsere Software nur einen Bruchteil aufweisen würde (also alles gut wäre, auch wenn Kunden mitunter Probleme hätten).

Ich bin dann irgendwann - womöglich auch wegen dieser Aussage! - in der freiberuflichen Ecke gelandet. Ich will auch nichts mehr rückgänig machen, aber die generelle Auftragslage war schon mal besser. Corona hat in der Branche ganz gut zugeschlagen.

Wer ehrliche Entwickler/Subunternehmer sucht, die sagen, was Sache ist, was man mit dem angesetzten Manpower stemmen kann und was nicht, hier wäre eine gute Gelegenheit :)

PS: Ganz so schlimm ist es nicht, aber ja, potentielle Auftrageber wollen keinen reinen Wein eingeschenkt bekommen und damit tun sich ehrliche Entwickler mitunter schwer. Ich kann Deine Aussage daher nur unterstreichen.
 
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SSU hat schon vorher versucht, sich von Beteiligungen zu trennen. So wurde outfitter.de Anfang Oktober an "Primus Versand" in Karlsruhe verkauft [1].

Aufgefallen ist mir das dadurch, dass der Hinweis auf SSU auf der Webseite plötzlich weg war:
outfitter1.PNG
aktuell (4.11.23)
outfitter2.PNG


[1] Quelle: Handelsregister
 
Wenn ich mir die Preisentwicklung bei Rapha anschaue (bspw. Aero Jersey von 125 EUR auf 200 in 2? max. 3 Jahren), dazu haufenweise Limited Version die sich überhaupt nicht verkaufen. Grundsätzlich kann man fast jedes Bekleidungsstück im Sale für mind. 50-100 EUR günstiger kaufen. Bin gespannt wie lang das bei Rapha noch gut geht.
 
Fahrrad.de verkauft übrigens immer noch nicht und versendet auch keine bereits bestellte Ware. Das kostet natürlich arg Wert der Marke. Ich vermute mal, die werden dicht sein für immer.
 
Wie sieht es bei Wiggle aus? Kann man da momentan bestellen? Hätte mir gerne noch ein paar dhb Sachen bestellt, von denen ich weiß, dass sie mir passen.
 
Wie sieht es bei Wiggle aus? Kann man da momentan bestellen? Hätte mir gerne noch ein paar dhb Sachen bestellt, von denen ich weiß, dass sie mir passen.

Würde ich z.B. mit Bezahlung über Klarna Rechnung machen, die wird erst aktiv, wenn die Ware versandt wurde. Zurücksenden wirst du ja nicht müssen.
 
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