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Gabel verzogen? Wie testen?

grandsport

fährt Rad
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Freunde des Radelns!

Das heilige erste RR meines Sohnes stand unter einem Baum. Dort hat jemand an den Ästen rumgesägt.
Einer fiel runter und landete auf dem Rad. So ein Dreck!
Zwei Speichen sind gebrochen, die Felge an einer Stelle verbogen - das Vorderrad ist hin.

Leider kann keiner der Zuschauer sagen, ob der Ast auch die Gabel getroffen hat.
Der Lenker weist keinerlei Spuren auf, der Rahmen auch nicht.
Ein Ersatzrad lässt sich zumindest ohne Probleme einbauen, es läuft schleiffrei, bremsen ist an sich (also auf dem Montageständer) auch kein Problem. Das klingt ja soweit schon mal nicht ganz grässlich, aber...

Ob die Gabel was abgekriegt hat, ist damit trotzdem noch nicht gesichert.
Eine Probefahrt habe ich vor, bin dazu aber noch nicht gekommen.

Fragen:
Woran erkenne ich bei einer Probefahrt, dass die Gabel verzogen ist/sein könnte?
Woran lässt sich darüber hinaus feststellen, ob die Gabel was abgekriegt hat?
Welche Tests muss ich machen?

An den Fragen erkennt ihr bereits: Die reine einfache Sichtprüfung hat keinen Hinweis auf eine verzogene Gabel ergeben.

Freue mich auf Antworten, Hinweise und Tipps,
grandsport

PS: Bitte keine Versicherungsdiskussion. Ich will die technische Seite klären. Auch weil ich einfach wissen will, wie das geht.
 
Schwierig.
Ich habe sogar ein Rad, bei dem die Gabel sichtbar krumm ist und das trotzdem sauber geradeaus fährt.
Sehen kann man das hingegen live eigentlich immer aus irgendeiner Perspektive.
 
Im eingebauten Zustand ist eine Bewertung schwieriger als im demontierten Zustand.
Also Gabel raus und auf eine ebene Unterlage gelegt. Die Ausfallenden müssen parallel und rechtwinklig zur Unterlage stehen. Die Verlängerung des Gabelschaftes muss unter Berücksichtigung der Gabelvorbiegung genau in der Mitte der Ausfallenden liegen.. Wenn die Vorbiegung der Gabel bekannt ist, kann auch diese im ausgebauten Zustand kontrolliert werden. Der Gabelschaft darf nicht gebogen sein.

Viel Erfolg!
 
@andreas s Besten Dank!
Das ist mal ne klare "Bedienungsanleitung".
Dachte schon, dass der Ausbau obligatorisch ist. Jetzt weiß ich auch, was ich dann tun muss. Werde wohl erst am Wochenende dazu kommen.
 
Carbon ?
Ich würde damit Freihändig fahren. Da merkt man alles.
Hatte auch so ein Rad bei dem ich sogar den Rahmen vermutet habe. Zu guter letzt versucht die Gabel zu richten und hab sie dabei abgebrochen. Ne neue geholt und das ding lief wieder geradeaus. die gabel war eine Fehlproduktion bei Rose.Die hatten aber zufällig sogar das alte Blau!
Rawuza
 
Nee, ne günstige Alugabel.
Ist das erste RR meines Sohnes, der so gerade auf den kleinsten Rahmen passt, den man mit 28'' bestücken kann.
Aber er war natürlich unendlich traurig, als er das Rad plötzlich so unter dem Baum liegen sah. Jetzt muss ich es schnell wieder sicher fahrbar machen, denn er freut sich so über den Renner und ist so glücklich, endlich RR fahren zu können - zumal wir es zusammen gebaut haben und er sich die Rahmenfarbe aussuchen durfte.
Mit welchem Schrecken man als Vater ins Haus stürzt, wenn das Rad so demoliert vor der Haustür steht und der Kinderhelm verdreckt daneben liegt, könnt ihr euch vermutlich vorstellen. Bin ja froh, dass sonst nichts passiert ist.
 
Leider finde ich zu der Alugabel auf die Schnelle kein Vorbiegungsmaß. Da jedoch eine Alugabel sich nur in absoluten Ausnahmefällen (rechtwinklig gegen ein festes Hindernis) gleichmäßig zurückbiegt, kommst Du mit der Kontrolle der Symmetrie der ausgebauten Gabel sicher zurecht.
 
Vorbiegungsmaß
Habe mal was von 40 bis 45 mm gelesen.

Gruß Mathias
 
Wenn da nur ein Ast auf das Rad gefallen ist, und sei es ein kräftiger und schwerer Ast, dann hätte ich keine Bedenken, die Gabel weiter zu verwenden, wenn sie keine sichtbare Schäden aufweist. Die muss doch eigentlich im bestimmungsgemäßen Betrieb härtere Belastungen wegstecken können. Aber warum war der Helm des Jungen verdreckt?
 
Schnelltest geht bei mir immer so: Vernünftig gespeichtes Rad einspannen, schauen ob es schleiffrei läuft, dann das Rad rumdrehen(für DAU: Schnellspanner auf die andere Seite). Wenn es nach dem Wenden immernoch schleiffrei ist und die Gabel sich bis zu den Anschlägen ohne spürbaren Widerstand Auslenken lässt, ist eine verzogene Gabel nahezu auszuschließen. (Bremsbeläge haben bei mir meist ~ 1mm Abstand zur Felge)
Dieser Test beachtet jedoch nicht die Vorbiegung und nur marginal die Geradheit des Schaftes der Gabel, diese sind separat zu prüfen. Das ist allerdings nur im ausgebauten Zustand möglich und wird wie von @andreas s beschrieben Durchgeführt.

Gruß,
 
Wenn da nur ein Ast auf das Rad gefallen ist, und sei es ein kräftiger und schwerer Ast, dann hätte ich keine Bedenken, die Gabel weiter zu verwenden, wenn sie keine sichtbare Schäden aufweist. Die muss doch eigentlich im bestimmungsgemäßen Betrieb härtere Belastungen wegstecken können. Aber warum war der Helm des Jungen verdreckt?
Weil der Helm in der Wiese (nicht Bundesligafußballrasen ;)) lag und er ihn so mit nach Hause genommen hat - und ihn frustriert einfach vor der Haustür hat liegen lassen. Mit 9 Jahren achtet man da nicht so sehr drauf.
Wenn man das aber noch nicht weiß und Helm und Vorderrad so sieht, entstehen erstmal ganz andere Bilder im Kopf.

Ich denke auch, dass die Gabel einiges wegstecken kann, aber Gabeln sind ja nicht in jeder Hinsicht robust, sondern darauf konstruiert, bestimmte Belastungen wegzustecken, andere dagegen nicht so. Ein herabfallender schwerer Ast gehört vielleicht eher zur zweiten Variante. Deshalb bin ich vorsichtig.

@Pracer Danke für den Tipp, werde ich ausprobieren. Entsprechendes Vorderrad ist vorhanden.
 
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