Hallo, ich melde mich wieder. Ich denke, ich habe das Problem gelöst, die Lösung war aber nicht (nur) eine neue Gabel! Leider ist mein Post wieder lang geworden, deswegen habe ich am Ende eine kurze Zusammenfassung verfasst.
Die neue Gabel vom anderen Verkäufer ist angekommen, diesmal mit normalen Gewinde (Foto wieder am Ende). Die Bremse lies sich mit der neuen Gabel viel einfacher einstellen. Das kann ich ziemlich objektiv sagen. Zum Thema Schleifen, zunächst hatte ich den Eindruck, dass es besser geworden ist, vermutlich war die Verbesserung eher nur gering, ggf. Placebo. Wie auch immer, auf jeden Fall war das Schleifen da und ich konnte erneut mit dem vollen Programm beginnen, Kolben checken, Bremssattel besser ausrichten, Enlüften, anderes Rad, etc... Mittlerweile einen neuen Bremssattel geholt, da ich noch etwas Gegentesten wollte, alles führte nicht zum Ziel. Nach fast jeder Fahrt wo stärker gebremst wurde, war das Schleifen wieder da.
Ich war schon wieder verzweifelt und wollte es so hinnehmen, vor allem weil man es während der Fahrt eigentlich nicht wahrgenommen hat und weil ich langsam davon überzeugt war, dass auch die neue Gabel, trotz einer scheinbar intakten Gewindeposition, einen Konstruktionsfehler aufweist.
Jetzt kommt die Erlösung. Als ich noch etwas probieren wollte und den Bremssattel ausgebaut habe, habe ich mir gedacht, ich trage etwas
Schraubensicherung (Liqui-Moly 3802, mittelfest, blau – hatte ich gerade zu Hause) drauf, wird eh nicht helfen, schaden aber auch nicht, dachte ich mir. Auf beide Typ A Schrauben einen großen Tropfen aufgetragen, dann schrauben befestigt. Es war zwar zu viel, es floss viel Flüssigkeit aus den Gewinde heraus, deswegen Schrauben noch mal raus, Gabel gereinigt, damit kein Kleber auf dem Lack aushärtet. Die Schrauben waren noch in Liqui-Moly getränkt, nochmal eingebaut,
Sattel ausgerichtet, paar mal auf dem
Montageständer gebremst und über die Nacht stehen gelassen.
Nächster Tag, Probefahrt. Zunächst starke Bremsmanöver wie beim Einbremsen versucht. Es hat mich schon leicht gewundert, dass alles ok ist. Dann gleich meine Teststrecke 30 km mit ordentlichen Abfahren. Spätestens nach dieser Fahrt müsste das Schleifen wieder da sein. Nach Hause angekommen und... alles in Ordnung! Ich wollte noch nicht ganz glauben, deswegen habe ich weitere Fahrten durchgeführt. Mittlerweile bin ich bei fast 200 km und alles immer noch in Ordnung!
Falls Fragen gleich kommen, ja ich hatte immer den Sicherungsring der Typ A-Schraube von
Shimano verwendet, daran lag es nicht. Und ja, ich habe immer mit dem richtigen Drehmoment bei den A Schrauben gearbeitet und auch fester angezogen, also auch ordentlich fest, aber noch mit Gefühl und ohne Gewalt. Es lag nicht daran, dass ich zu schwach angezogen habe.
Ich finde es ziemlich interessant. Ich habe auch gewisse Hypothesen warum die
Schraubensicherung in meinem Fall Abhilfe schafft und behaupte, dass die neue Gabel so zu sagen „nicht perfekt“ ist und die Sicherung dieses Problem kompensiert.
Noch etwas Positives, zwei kaputte Gabeln konnte ich mithilfe des Paypal-Käuferschutzes zurücksenden und habe das Geld zurück bekommen.
Zusammenfassung:
Problem behoben und seit >150 km fahre ich schleiffrei. Die Lösung:
- Die Gabel hatte schiefe Gewinde was ich durch den „Gewindestangen-Test“ und „Quader-Test“ diagnostizieren konnte und durch Bestellen einer neuen Gabel beim anderen Verkäufer lösen konnte.
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Schraubensicherung (Liqui-Moly 3802, mittelfest, blau) auf beide Typ A Schrauben aufgetragen.
Ich werde nicht mehr beantworten können, ob die
Schraubensicherung mit den "offensichtlich kaputten“ Gabeln funktionieren würde, aber das sollte für mich jetzt auch nicht besonders interessant sein.
Danke an alle, die versucht haben zu helfen!