Ich denke mal das ist normales Lebensrisiko, daß an einem vergleichsweise preisgünstigen Fahrrad eine entsprechende Gabel bzw. deren Schaft nach der Lebensdauer, zwar überdachter Lagerung im Freien den Abgang macht. Soll heißen, das ist nicht "normal" und passiert zwangläufig, die Wahrscheinlichkeit dürfte um die Drehe rum ansteigen, ohne daß dafür ein "grober" Material- oder Fertigungsfehler vorliegen muss. Die Federgabelwartung hätte i.a. auch keine Prüfung des Schaftes bedeutet. Wenn ich es recht erinnere, war es damals durchaus üblich, die Schäfte in ein Gewinde in der Gabelkrone einzuschrauben. Wenn ich wetten sollte, ist der Schaft am Gewindebeginn kurz oberhalb der Krone gebrochen. Aus heutiger Sicht und vom hohen Ross der Highend-Technik vielleicht ein Konstruktionsfehler, damals und in dem Preissegment absolut Stand der Technik.
Ich weiß, daß 422,- vor 11 Jahren noch richtig was wert waren, allerdings ist das für ein Rad mit Federung vorn und hinten trotzdem nicht viel. Dieser (aus meiner ganz persönlichen Sicht) überflüssige Firlefanz ist bei qualitativ hochwertiger Ausführung für den Preis auch damals nicht zu haben gewesen. Ein technisch einfacheres Rad (in diesem Fall ungefedert) hätte preisgleich erheblich besser aussehen können. (Nicht als Vorwurf, nur so um Preis und Qualitätserwartung in Relation zu setzen). Wäre auch keine Garantie, daß sowas nicht passiert, nur eben unwahrscheinlicher.
Bzgl. der Früherkennung solcher Schäden ist das so eine Sache. Natürlich kann man alle Woche den Gabelschaft anschauen, aber wer macht das realistiisch, und selbst wenn kanns immer noch passieren. Es wird halt erheblich unwahrscheinlicher, daß man es nicht vorher merkt
Weiterhin bin ich kein Techniker, der weiß aus was für ein Material meine Gabel bestand und auch sonst steige ich auf mein Fahrrad und fahre und schicke es einmal im Jahr zur Fahrradinspektion. Ich denke das muß reichen.
Damit habe ich meiner Verantwortung genüge getan.
Das ist natürlich ein Standpunkt, aber zu glauben, daß deswegen jemand anders die Verantwortung übernimmt halte ich denn doch für etwas weltfremd.
Wenn ich mir so ansehe, was verschiedene Quellen als Umfang einer "grossen Inspektion" angeben, so ist eine Sichtprüfung von Gabel und Rahmen, sowie ein Nachstellen des Steuersatzes bei Spiel in der Regel drin, aber nach die genannte Schwachstelle sieht man zufällig nur, wenn der Steuersatz mindestens neu geschmiert wird (dazu muss die Gabel mindestens halb raus) oder man muss danach gezielt suchen.
Pros wie Sparkassendirektor können sicher fundierter sagen, ob diese gezielte Suche für eine "Grosse" nach den Regeln der Kunst dazugehört, ich bezweifle es. Das ganze soll ja bezahlbar bleiben.
Ich verlinke mal einen der ersten Google-Treffer auf "Fahrrad Grosse Inspektion"
http://www.luetjenbike.de/node/34 Die Liste abzuarbeiten wird selbst für den "statt xxxEuro" Preis nicht richtig kostendeckend (das passt dann, wenn Mängel festgestellt und aufpresipflichtig behoben werden).
Nach der Liste (und die ist ordentlich, andere finden bei sowas viel weniger, wo nach sie schauen müssten) hätte man diese Schwachstelle nicht entdeckt.
Abschliessend noch ein Wort zum Ton: Stimmt, das eine oder andere hätte netter ausgedrückt werden. Dafür bitte ich ausdrücklich um Entschuldigung.
Andererseits bitte ich Dich zu bedenken, daß das hier ein Kreis ist, in dem Konflikte um den zweiten Platz im Bett zwischen Lebensgefährten und Rad nicht immer rein ironisch gemeint sind. Da mit einer Beschreibung eines Fahrrads aufzuschlagen, die jeder Polizeiwachtmeister bei der Aufnahme einer Diebstahlsanzeige liebevoller hinbekommt (der schafft normal noch Damen-/Herrenrad und grob die Farbe), führt zwangsläufig zu Kommunikationsproblemen.