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Gepimptes CAAD12 oder Serien-Ghost-LC5-Di2 - Glaubensfrage oder sinnvolle Entscheidungssuche?

Marathom

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Hallo liebe Comm,
der Kern des Pudels ist mit der Überschrift quasi erfasst. Zu den pikanten Details:
Ich komme aus´m Cyclocross-Lager (Cube CrossRace) und möchte den Renn-Aspekt dieses (schweren) Rades gern intensivieren. Also muss eine Rennmaschine her. Das Ursprungsbudget lag bei 2.000,-, am Ende kommt immer noch ´was dazu...

Nach gut 6 Monaten der (Grund-)Entscheidungsphase inklusive des Vermessens durch eine geduldige, verständnisvolle Ehefrau, der entsprechenden Geo-Suche (sportliche Sitzposition, nicht zu überhöht -> ich bin Bandscheibenopfer, etc.), des Besuches von 5-9 Fahrradhändlern in und um Berlin (gibt ja keinen, der wirklich mal "alle" Marken zum Probesitzen führt und dabei auch noch gute Orientierung/Beratung bietet...) sowie dem Auswendiglernen des halben Rennrad-Forums bin ich final bei den genannten Modellen gelandet (unter Berücksichtigung des eigenen Budgets und einiger anderer Details, die ich euch im einzelnen hier ersparen möchte, ihr wollt ja nicht nur lesen sondern möglicherweise noch eine schöne Runde drehen :cool:)

Meine "Referenz"-Oberrohrlänge aus´m Bike-Fit-Calculator liegt bei 52,2-52,6 cm, die "Stem Length" beträgt 10,2-10,8 (170 cm Körpergröße, 141 cm "Sternal Notch", 81 cm Schrittlänge). Das vielleicht noch als fundamentale Geo-Eckdaten.
Mir ist durchaus bewusst, dass sich beide Räder in ihrer Geo etwas unterscheiden, das Caad 12 hat u.a. die sportlichere Sitzposition, das Ghost ist da etwas -- komfortabler, oder besser: aufrechter.
Das eine ist aus Alu, das andere aus Carbon - ist mir im Grunde vollkommen wumpe, wenn am Ende Gesamtgewicht (ca. 7,2-7,5 kg) und Dämpfung (speziell Heck -- Bandscheibe!) passen.

Zur Ausstattung:
1.) das CAAD12 wäre die Version "Ultegra" (in knalligem Neon-Rot!) mit folgenden Modifikationen:
- Laufräder - satt der Mavic Aksium-Serien-Räder die Ksyrium Elite-Version,
- statt der Original-Sattelstütze die flexiblere "RoadSave"-Version von Cannondale.
Haken bei diesem Rad: der von mir gewünschte Rahmen ist nicht (mehr) lieferbar, mir bliebe (nur) der Griff zum nächstgrößeren, hier Größe 52 statt 50 (OL: 53,4 cm statt 52,2 bei der 50-er Größe). Der Händler würde mir den 90-er Serien-Vorbau gegen einen 80-er tauschen, so dass die gesamte Länge ungefähr der Bike-Fit-Calculator-Referenz entsprechen würde. Ändert das die Geo oder das Fahrverhalten massiv?
CannCAAD12.jpg

2.) das Ghost entspricht exakt der Serienversion. Di2 wäre schon irgendwie geil, zumal mir das Rad exakt preisgleich (!) angeboten wird wie das Cannondale. Es hat übrigens die gleichen Laufräder wie die, die ich mir auch ans CAAD schrauben (lassen) würde.
GhostLC5.jpg

Der Preis für beide Varianten wäre 2.500,- und somit identisch.

Damit komme ich auf die eigentliche Frage im Thema: ist es sinnvoll (aus technischer / geometrischer / dämpfungsorientierter oder habe-ich-so-noch-gar-nicht-betrachtet-Sicht) das eine oder andere Rad zu bevorzugen oder sind die Unterschiede am Ende so marginal, dass ich frei nach Bauch, Aussehen oder Münzwurf entscheiden könnte? Im Grunde gefallen mir beide Varianten, aber ich habe eben nur einmal die Kohle...;)
 

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Re: Gepimptes CAAD12 oder Serien-Ghost-LC5-Di2 - Glaubensfrage oder sinnvolle Entscheidungssuche?
Wäre natürlich auch eine Option. Ist der Rollwiderstands-Unterschied zwischen 25-er und 28-er in meiner "Ich lerne gerade ambitioniert zu fahren"-Klasse bemerkbar? Andererseits: eine Kombi aus 28-er (zumindest hinten...) und einer anderen Sattelstütze entschleunigt die untere Wirbelsäule noch besser! (Das Thema "Sattelstütze" wurde bei mir vor allem durch diesen Praxistest angeregt...)
 
Ich bin etwas amüsiert darüber das du nach 6 Monaten recherchieren trotzdem einen Rahmen in Betracht ziehst, bei dem du weißt das er dir eigentlich zu groß ist. Bei der Auswahl würde ich dann wohl das Ghost nehmen. Was den Komfort angeht: Ich habe diesen Monat nach 5 Jahren mein Alurad gegen ein Carbonrad "getauscht" und es mag Einbildung sein, aber ich finde es fährt sich komfortabler.
 
Ich finde es allgemein etwas komisch das da von Oberrohrlängen mit 530/534mm gesprochen wird bei einer Körpergröße von 170cm. Ich bin z.B. 176cm und fahr Bikes mit Oberrohrlängen zwischen 525mm(CX) - 535mm (RR) bei Vorbaulängen von 100mm - 110mm. Welche es sind kannst dir gerne in meinem Album hier am Board anschauen.
Was ich auch immer echt amüsant finde ist das von Komfort von Sattelstützen gesprochen wird. Ich selber (75Kg) hatte den Test mit einer Syntace P6 HiFlex (Carbon), Thomson Masterpiece (Alu), Specialized mit Zertz Einsatz (Carbon) und einer alten von FSA (Carbon) Stütze an eine alten MTB Alu-Rahmen gemacht. Verbaut wurden die Stützen mit 27,2mm und einem Stützenauszug von 240mm. Gefahren wurden die Reifenbreite 2,20 mit 3,5bar und den Federfaktor der Reifen recht weit Auszuschließen. Einen signifikanten Unterschied konnte ich hier nicht Feststellen zischen den Stützen. Da mach der Luftdruck in den Reifen ein vielfachen mehr aus. Auch kommt es sehr drauf an wie der Rahmen konstruiert ist und ob er zu deinem Körper passt. Dir wird nichts anderes Überbleiben wie die Räder in der Rahmengröße die du brauchst längere Zeit Probe zu fahren. Nur so kannst du feststellen was du für angenehm und passen empfindest und was nicht.
Auch sollte dir klar sein das je kürzer der Vorbau ist dein Rad nervöser werden kann. Das macht sich dann am ehesten in schnelleren Abfahrten bemerkbar. Also würde ich zulange Oberrohre nicht unbedingt durch kurze Vorbauten versuchen Auszugleichen.
 
Vielen Dank für die umfangreiche Antwort. Mein größtes "Problem" ist ja eigentlich:
... Dir wird nichts anderes Überbleiben wie die Räder in der Rahmengröße die du brauchst längere Zeit Probe zu fahren. Nur so kannst du feststellen was du für angenehm und passen empfindest und was nicht.
Denn ich habe bisher zwar auf zahlreichen Rädern in zahlreichen Größen von zahlreichen Herstellern und bei -na ihr wisst schon- Händlern probe gesessen, aber mehr als 20 Minuten Testrunden waren da halt auch nicht ´drin. Und, da bin ich ehrlich: wenn die Rahmengrößen nicht signifikante Sprünge (z.B. von 48 auf 59 oder so...) aufwiesen sind mir die Unterschiede zwischen z.B. 52-er und 54-er Rahmen gar nicht aufgefallen. Dafür reichen dann wahrscheinlich 20 Minuten schlicht nicht aus.
Letztendlich ist eine Probefahrt wirklich gut und schön und empfehlenswert, aber mir haben diese Test´s eher etwas gebracht bezüglich der Entscheidung "anderes CX-Rad oder Renner?". Die Feinheiten lassen sich in der Kürze der (Probe-)Zeit eben nicht (ausreichend) differenzieren.

Ach, weil du auf die OL eingegangen bist: mein vor einem Jahr (ziemlich laienhaft, deshalb beim stationären Händler) erworbenes Cube CrossRace-CX-Rad wurde mir in RH 56 verkauft. Laut Geo-Daten beträgt die OL 546 mm!!! :eek:
Das erklärt wohl auch, warum ich im Unterlenkergriff kaum an die Schalt-/Bremshebel komme... Ich hatte damals halt wirklich keine Ahnung.
Da sieht man mal, wie schlechte Beratung aussieht. Und die haben mich in dem Laden "sogar" laservermessen!

Lustigerweise habe ich nach gut 2.000 Kilometern (ich weiß, ist nicht die Welt, bin aber zw. Okt. und Feb. nur sehr selten gefahren, bin eigentlich Läufer;)) keine körperlichen Probleme. Vielleicht erstaunlicherweise...

Gut, dann tendiere ich mit Sicherheit eher zum Ghost...
 
...
Denn ich habe bisher zwar auf zahlreichen Rädern in zahlreichen Größen von zahlreichen Herstellern und bei -na ihr wisst schon- Händlern probe gesessen, aber mehr als 20 Minuten Testrunden waren da halt auch nicht ´drin...

Dann taugen einfach die Händler nichts. Ein guter Händler kennt sehr wohl die Probleme welche man haben kann ein passendes Bike zu finden und hat für solche Fälle Testräder vorrätig oder kann zu dem Zweck ein Testrad beim Großhändler ordern. Ich hab bei meinem MTB (Cube AMS Pro) ein Bike für ein ganzes WE zum Testen bekommen weil ich mir mit der RH nicht klar war. Auch ging das bei einem anderen Bike (Marin Mount Vision) auch das ich da ein Testrad für einen ganzen Tag haben konnte. Bei Rennrädern hatte ich noch weniger Problem welche zum Testfahren zu bekommen da dort die Gefahr eines "Schadens" normal viel geringer sind wie beim MTB das man ja im richtigen Einsatzbereich testen muß.
Gut bei manchen Händlern muß man dafür etwas Zahlen doch wird das in der Regel dann beim Kauf eines Rades voll angerechnet.
 
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