LuckyOne
unnützer Benutzer
- Registriert
- 31 März 2017
- Beiträge
- 2.861
- Reaktionspunkte
- 3.369
Da bin ich bei dir. Pantanis Attacken und Soloritte waren einmalig. Ich war und bin ein großer Fan von ihm als Sportler. Als Menschen kannte ich ihn nicht (so wie die meisten anderen Radprofis der letzen 30 Jahre), da mag ich mir kein Urteil ob sympathisch oder nicht, nur aufgrund der Außenwahrnehmung, erlauben....ihre Leistung besonders gut oder ihre Art, den Sport zu betreiben, außergewöhnlich finde - nicht, weil sie im gleichen Land geboren wurden, wie ich. Ich mag Ulle menschlich wie sportlich gerne. Aber die Art und Weise, Radrennen zu fahren, hat mich zum Pantani-Fan gemacht. Fedaia 98, Pampeago 98 und 99, Gran Sasso 99 - so geilen, begeisternden Radsport hab ich von Ulle nach seinen beiden guten Touren nie wieder gesehen...
Sicherlich kann man im Umgang einer Nation mit ihren Helden Unterschiede ausmachen. Aber der Vergleich von Ulle und Pantani hinkt schon insofern etwas, als dass wir nie erfahren werden, wie Italien heute mit Pantani umgehen würde, wenn er nicht sein tragisches Ende gefunden hätte. Oder andersrum: Stell dir mal vor, Ulle wäre ~1998 wie auch immer tragisch verstorben. Man würde ihn sicher heute anders wahrnehmen.
Was ich in Bezug auf Ulle eigentlich gemeint habe, dass ich den Eindruck habe, dass die Italiener da besser differenzieren zwischen Doping und Leistung. Man kann die Leistung trotz Doping anerkennen. Ich wage die steile These, dass wenn alle ungedopt wären, wäre ein Pantani sogar noch deutlicher vorne als er es in den Bergen eh schon war. V.a. gegenüber Armstrong. Aber das ist Schnee von gestern. Und ja, sicherlich hat sein Tod ihn auf eine Art unangreifbar gemacht und die Stilisierung zum Helden ist da viel einfacher als in Falle von Ulle. Ich glaube aber nicht, dass Ulle diese Verehrung in D erfahren würde wenn er sich durch seinen Lebensstil (und da hat vermutlich auch manchmal nicht viel gefehlt) ins Jenseits befördert hätte.