flammberg
Doppelrohrbläser
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"Puch 2500 High Tensile" - unterstes Mist(ral). Interessant werden die Mistral ab SLE - da gab es dann Reynolds 531 komplett und gute Ausstattung. Royal Force, Superleicht und Ultima sind interessant, wobei die beiden letzteren nur mehr schwer zu finden sind. Die profigrünen Ultima sind besonders begehrt mit den gebohrten Ausfallern, gab es nur 82/83.
Wenn Du ein schönes blaues Puch suchst: auf willhaben.at tauchen immer wieder schöne Royal Force aus den Achtzigern auf. Auch das Ultima gab's in den letzten Grazer Produktionen in blau.
Obschon mit Sicherheit weit unter der Klasse der konifizierten Reynolds-Rohrsätze, hatte Puch nicht wenige Räder mit Puch 2500 High Tensile-Rohren im Angebot, darunter auch solche wie etwa das Excalibur, die in der Angebotspalette nicht den Platz von Einsteigerräder auf Kaufhausniveau einnahmen. Von meinen Puch-Rädern habe ich mittlerweile nur noch ein mattschwarzes Excalibur und die Bergmaschine (diese natürlich aus Reynolds) sowie ein weißes Mistal N, in Muffen-Bauweise, aus ebendiesem meist geringgeschätzten Puch "2500 High Tensile”, das sich jedoch recht gut fährt und vor allen Dingen die für mich rein rechnerisch perfekte Größe hat — eine Empfehlung, die ich zugunsten sportlichen Fahrens jedoch sonst durchweg ignoriere. Puch äußerte sich über die Räder mit "High Tensile”-Rohrsatz als „gebaut in Leichtbauweise”. Was auch immer ich von der Steifigkeit des Rahmens sagen kann, das Rad ist für seine Größe von 63 cm überraschend leicht. Längs aufsägen werde ich es jedoch nicht; als Prüfung der Rohre auf Konifizierung würde sich ein solches Verfahren ja anbieten. An diesem Rad habe ich einst das Linieren mit dem Schleppinsel (nach der alten Rechtschreibung ein langer, dünner Pinsel, nach neuen Regeln eine mobile Insel) und dem Liniergerät geübt; vielleicht mache ich irgendwann einmal Fotos von diesem Rad. Grüne Linierungen machen sich auf weißem Perllack sehr schön. Die originale Thun Kurbel hatte ich damals gegen eine Sugino Mighty mit gebohrten Blättern ausgewechselt, nur um zuvor festzustellen, daß die Suguino sogar schwerer war als das Einfachprodukt mit seinen eingepreßten Kurbelarmen. Ich habe zwar viele hochwertige Räder (fast ausschließlich aus England, Irland, Schottland), doch ich weiß, daß man auch aus einfachen etwas machen kann. Wir düfen auch nicht vergessen, daß auch Reynolds "531” (von anderen Herstellern), neben den konifizierten "Double Butted” auch als unkonifiziertes „Wasserrohr”, "Plain Gauge”, angeboten wurde; als Beispiel sei ein frühes Rickert Bahnrad genannt, dessen Rahmen seit Jahren auf dem Stapel liegt, oder mein Raleigh "Lenton Sports" aus den später 1940ern genannt, das zwar sehr hochwertig und solide gebaut, sicher aber kein absolutes Leichtbaurad ist. Obwohl mit etwa 63cm größer als der des "Lenton Sports”, ist der Rahmen des Puch doch spürbar leichter.
Den Unterschied zwischen Iso- und JIS-Achsen kannte ich damals nicht, und als die Sugino sich erst nur zögerlich mit dem Vierkant einlassen wollte, half ein als Hebel auf den Schlüssel aufgesetztes Rohr. Dies also eine getane Montagesünde, die allerdings bis heute folgenlos geblieben ist — die derart rabiat um c. 0.13mm an der Vierkantaufnahme abgespante Kurbel hält bis heute.
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