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Hitzeplatzer bei schwerem Bub und Gegenmaßnahmen

...ein Bremsvorgang von 20s schon als lang im Sinne ...
Stimmt: 20 sec. hat nichts mit "Kurz & Knackig" zu tun.
Bezogen auf das Thema "Passabfahrt" sind 20s auf jeden Fall kurz und knackig. Wenn man ein längeres Stück eine Rampe heruntergefahren ist und sein Grenzgeschwindigkeit von vielleicht 60km/h mit einmal Bremsen auf die Geschwindigkeit für die nächste enge Serpentinenkurve reduziert, ist das eine realistische Dauer. Nur im Sinne der instationären Wärmeleitung ist es "lang". Mich beschleicht das Gefühl, Du willst da etwas falsch verstehen.

Im übrigen wäre der Effekt einer nicht gleichmäßig durcherhitzten Felge sicher noch schlimmer. Die Wärme muss ja irgendwo hin und statt einer gleichmäßig hohen Temperatur hätte man dann im Innenbereich niedrige Temperaturen, im Außenbereich aber extrem hohe Temperaturen.
Was wäre daran jetzt schlimm?
Auch das liegt doch eigentlich auf der Hand. Wenn der Schlauch an einer Stelle 200°C sieht, wird das eher schlimmer sein, als wenn er überall mit 100°C beaufschlagt wird.
 
Mich beschleicht das Gefühl, Du willst da etwas falsch verstehen.
Ich versuche ja zu verstehen was du versuchst mitzuteilen, allein es gelingt mir nicht.

...Bezogen auf das Thema "Passabfahrt" sind 20s auf jeden Fall kurz und knackig. Wenn man ein längeres Stück eine Rampe heruntergefahren ist und sein Grenzgeschwindigkeit von vielleicht 60km/h mit einmal Bremsen auf die Geschwindigkeit für die nächste enge Serpentinenkurve reduziert, ist das eine realistische Dauer.
Bei Tempo 60 legt man 16,67 Meter pro Sekunde zurück, was soll dann an 20 Sekunden Herumbremserei realistisch sein? Ich werde beim nächsten Ausflug in den Bergen mal mitzählen, aber so aus dem Gefühl/der Erinnerung heraus würde ich sagen: 20 Sekunden sind eine halbe Ewigkeit, 20 bis 25% davon sind imho realistischer um die nächste Kurve nicht zu verpassen.

...Auch das liegt doch eigentlich auf der Hand. Wenn der Schlauch an einer Stelle 200°C sieht, wird das eher schlimmer sein, als wenn er überall mit 100°C beaufschlagt wird.

Wo soll der Schlauch denn 200°C bekommen? Gewiss bekommt der die nicht von der Bremsflanke durch die Seitenwand des Reifens hindurch.
 
So, ohne mal auf die Details der letzten Diskussionen einzugehen...
Moment, ich machs doch: 50-60km/h Grenzgeschwindigkeit?!? Was wiegst Du? Neulich vom Spitzingsattel runter musste ich trotz fehlender scharfer Kurven angstbremsen, um nicht schneller als 81km/h zu werden. Luftwiderstand hin oder her.
Und: Ihr habt noch gar nicht über den Einfluss des treibenden Temperaturgefälles beim Kühlen geredet. Viel Spaß damit!

So, nun aber:
Danke für dir Rückmeldungen. Ich schließe:
  • Am Setup kann ich nicht mehr viel machen.
  • Hitzeplatzer war es vermutlich nicht. Vor längeren Bergetappen aber mal die Reifen zu demontieren, ggfs. Fremdkörper rauslesen u.Ä. macht wohl Sinn.
  • Meine Fahrtechnik bleibt trotz allem ein Punkt, den ich vermutlich lebenslang optimieren muss.
  • Schlauchreifen helfen mir nicht weiter.
  • Abnehmen dagegen schon. ;)
Ich kenne die Tufo-Tubulars für Clinches recht gut und beschreibe sie mal so: Interessant,aber rollen wie ein Gartenschlauch.Fand ich nicht überzeugend...
Fragen dazu: Welche der Tufos bist Du gefahren, wie sieht es mit den teureren aus, nämlich denen da: http://www.bike-components.de/products/info/p36722_C-Elite-Ride-23-Clincher-Schlauchreifen.html
Und: Was ist Deine Vergleichsbasis für das Abrollverhalten, normale Schlauchreifen, Faltreifen mit Latex, Veloflex Asphaltschmeichler (@Pedalierer : Danke für den Hinweis, ich gelobe Besserung :oops:) oder wie in meinem Fall Faltreifen mit 100g Butyl?
Dass das Konzept sich nicht durchsetzt, finde ich logisch, da: Wer Schlauchreifen will, nimmt Schlauchreifen. Wer keinen Ersatzreifen mitschleppen will, nimmt Clincher. Die Fettsackfraktion scheint mir hier die einzig ernsthafte Zielgruppe von Tufo zu sein. Wäre schade, wenn die Dinger dann gar nix taugen...
 
Ich glaube ,ich hatte den S3 Pro.Der war jeglicher Reifenform unterlegen,den habe ich nach der 2.Fahrt demontiert.Egal ob,Conti,Veloflex,richtigem Schlauchreifen oder Einsteigerreifen.
 
Die Fettsackfraktion scheint mir hier die einzig ernsthafte Zielgruppe von Tufo zu sein. Wäre schade, wenn die Dinger dann gar nix taugen...
Das hatte ich anders verstanden, als ich mal welche ausprobiert habe. Sinn des Spieles schien mir viel mehr, wirklich hohe Drücke zu fahren, ohne eine Clincherfelge zu shreddern. mit den Tufos sind 10bar und mehr kein Problem, z.B. GP4000xxx o.ä. sind gar nicht soweit zugelassen.
Ich hatte 'nen Satz HiCC, die haben das auch recht gut erledigt. Rollen mit solchen Drücken auf glatten feinem neuen Asphalt doch recht gut. Verglichen z.B. mit einem GP4000 in 25mm bei 7-8 bar schon direkter und gefühlt :)rolleyes:)flotter. Für Tria auf guter Strecke prima.
Ist leider vorbei, sobald man schlechtere Piste hat, dann fühlt es sich an, wie Vollgummi (klar bei dem Druck), bei reduziertem Druck sind sie dann den Aufstand nicht mehr wert. Nicht so schlecht, wie Chris berichtet, aber wenn man dann mal geklebte Corsa mit Latexschlauch fährt, indiskutabel ;)
Da die Mode aktuell in Richtung breit/niedriger Druck geht, das Konzept ist einfach out of time:D
 
Mich beschleicht das Gefühl, Du willst da etwas falsch verstehen.
Ich versuche ja zu verstehen was du versuchst mitzuteilen, allein es gelingt mir nicht.
Das kann zwei Gründe haben. Zum einen das "nicht wollen", zum anderen das "nicht können". Mir scheint es eine Kombination von beidem zu sein. Das "nicht können" ist nicht despektierlich gemeint, denn nicht jeder muss Physker oder Ingenieur sein und sich vielleicht noch in der Vergangenheit mit solchen Themen beschäftigt haben.

Ich habe meinen Punkte recht deutlich gemacht, dass es darauf ankommt, möglichst viel Energie durch den Luftwiderstand abzubauen, anstatt die ganze Zeit zu bremsen. Am Ende einer längeren Gefällestrecke einmal Bremsen ist die richtige Strategie. Ob man dabei fast aus dem Sattel geht oder sich ein paar Sekunden mehr Zeit nimmt, ist sekundär. Und dass die Abkühlzeiten zwischen den Bremsmövern nicht der Grund für den Vorteil der Strategie sind, sondern eben der hilfreiche Luftwiderstand. Ich denke, dass das viele der Mitlesenden verstanden haben. Und ich denke, dass es für den einen oder anderen auch hilfreich gewesen ist, weil die meisten sich darüber vielleicht gar nicht so viele Gedanken machen. Ich könnte mir auch vorstellen, das der eine oder andere weiß, wann ich zu welchen Themen etwas schreibe und dass ich mich da mit der einen oder anderen Sache nicht so schlecht auskenne. Dort, wo ich nur Halbwissen habe, schreibe ich nichts.

Du wirfst aus einer zurückgelehnten Position einfach mal einen Einwand ein, mit dem Du die ganze Argumentation in Frage stellst. Und dieser Einwand ist nicht zuende gedacht.
Da hast du jetzt außer acht gelassen, dass beim lange Bremsen eben die Felge auch komplett durcherhitzt Seiten und Felgenboden) wird was kein kurzen harten Bremsmanövern eher nicht der Fall sein dürfte. Auch wenn Alu ein guter Wärmeleiter ist, so dürfte doch auch eine gewisse Trägkeit darin stecken.
Wenn Du Dir da sicher wärst und wenn es so wäre, wäre ein solcher Satz in Ordnung. Er basiert auf Halbwissen. Du weißt, dass es den Effekt der instationären Wärmeleitung gibt, kannst aber von der Erfahrung her nicht Einschätzen, wie sich dieser Effekt auswirkt und weißt auch wahrscheinlich nicht, wie man ihn quantitativ abschätzt. Wenn Du Dich da nicht auskennst, wäre vielleicht die Frageform angemessener ("Interessant, aber spielt nicht der Effekt XY auch eine Rolle?"). Das ist natürlich ein Frage des Stils.

Auch wenn ich mir vorher nicht die Mühe machen wollte, hier eine kleine Abschätzung dazu, wie viel der von Dir eingebrachte Effekt bewirkt. In http://www.td.mw.tum.de/tum-td/de/studium/lehre/waermetrans/download/001/2_AU.pdf könntest Du auf Seite 54, Abschnitt 14.2.2 erkennen (sofern Du die Ausbildung dafür hast), wie man eine solche Abschätzung vornehmen kann. Die Fo-Zahl liegt selbst bei einem 5s Bremsmanöver bei etwa 5 und ist damit immer noch eine Größenordnung größer als der Grenzwert, ab dem man von einer "langen Zeit" spricht. Das hatte ich Dir vorher schon geschrieben, dass das so sein wird, aber Du hast Dich da ungläubig gezeigt bzw. bist gar nicht darauf eingegangen. Wenn Du das vielleicht gar nicht verstehst, warum meldest Du Dich dann ibei dem Thema zu Wort? Bleiben wir bei den von Dir für realistisch gehaltenen 5s (da muss man schon ordentlich in die Eisen gehen und sein Rad sehr gut beherrschen). Bei einem Systemgewicht von 100kg sind dabei knapp 3kW als Bremsleistung anzusetzen. Auf jeder Seite hat die Bremsflanke 0,01m^2 Fläche. Mit den Materialeigenschaften von Aluminium ergibt sich für einen 2cm dicken Körper, dass nach 5s die Temperatur an der Reibfläche von 30°C auf 97°C und in der Mitte von 30°C auf 95°C steigt. Nicht wirklich ein dramatischer Unterschied zwischen Innen und Außen. Lasse ich mir 15s Zeit für das Bremsen, sind es nur noch 4°C Differenz. Damit kann man mit Fug und Recht sagen: Die Felge erwärmt sich fast gleichmäßig, was an der extrem guten Temperaturleitfähigkeit von Aluminium liegt. Im Übrigen wird sich kurze Zeit nach dem Abschluss des Bremsmanövers durch Wärmeleitung fast komplett die gleiche Temperatur ergeben. Bevor Du Dich wieder auf Zahlenwerte einschießt: Auch hier geht es um Größenordnungen. Ob es jetzt 80°C oder 120°C sind, spielt an der Stelle keine Rolle. Und um die mit Halbwissen hier einstreubaren Einwände direkt zu entkräften: Der massive Block ist eine konservative Abschätzung der Temperaturdifferenz, die "gerippte" (aber im Inneren isolierte Form) der Felge leitet die Wärme eher noch schneller in die Mitte. Auch die Kühlung an der Oberfläche spielt hier zeitlich noch keine Rolle, da sie über die erzwungene Konvektion im Luftstrom zu einem um Größenordnungen niedrigeren Wärmestrom an der Oberfläche führt. Das Abkühlen dauert einfach länger als das Aufheizen. Wenn es um die qualitative Aussage geht, ob sich die Felge gleichmäßig aufheizt oder aber im Inneren viel kühler bleibt, kann ich die Kühlung von außen erst einmal vernachlässigen.

Kurz zusammengefasst: Thermische Trägheit spielt keine entscheidende Rolle, die Felge erhitzt sich recht gleichmäßig. Spätestens ein paar Sekunden nach dem Bremsvorgang ist es im Inneren praktisch genau so heiß wie außen. Verantwortlich dafür ist die gute Temperaturleitfähigkeit von Aluminium. Genau so, wie ich es schon geschrieben habe.

Und nochmal: Es geht mir nicht ums theoretisieren, sondern um den praktischen Wert der so gewonnen Aussagen:
  • Möglichst lange Rollen lassen, um den Luftwiderstand zu nutzen, Oberlenker hilft. Der Luftwiderstand spielt die entscheidende Rolle, nicht die Anzahl und die Heftigkeit der Bremsmanöver oder die Abkühlphasen.
  • Am Ende der Gefällestrecke einmal Bremsen. Extrem kurz und extrem heftig zu bremsen, bringt für Nicht-Rennfahrer keinen Zusatznutzen (außer dass sich natürlich der Luftwiderstand noch ein paar Meter länger nutzen lässt). Egal wie kurz ich bremse, die abzubauende Energie geht als Wärme in die Felge und heizt sie fast einheitlich durch.
Zu den Aussagen kommt man aber nur mit ein paar theoretischen Betrachtungen.
Bei Tempo 60 legt man 16,67 Meter pro Sekunde zurück, was soll dann an 20 Sekunden Herumbremserei realistisch sein? Ich werde beim nächsten Ausflug in den Bergen mal mitzählen, aber so aus dem Gefühl/der Erinnerung heraus würde ich sagen: 20 Sekunden sind eine halbe Ewigkeit, 20 bis 25% davon sind imho realistischer um die nächste Kurve nicht zu verpassen.
Dir fällt es schwer, qualitativen Aussagen zu verstehen, die man über quantitative Abschätzungen erarbeitet. Obige Abschätzung zeigt, dass es auf fünf oder 20 Sekunden gar nicht ankommt und dass Deine Aussage zur thermischen Trägheit so oder so falsch ist. In vier bis fünf Sekunden von 60km/h auf nahezu Stillstand in der Serpentine herunterzubremsen, ist schon sportlich. Das entspricht so etwa 80% der maximalen Verzögerung, bei der das Hinterrad hochgeht. Gerade wenn man versucht, möglichst viel Luftwiderstand aufzubauen und in der Oberlenkerhaltung bremst, wird man sich schwer tun, diese Verzögerung zu erreichen. Entscheidend ist, dass die Strecke des Rollen-Lassens möglichst größer ist als die Strecke auf der ich bremse. Nur auf Strecken, auf denen das möglich ist, kann ich überhaupt von der Bremsstrategie profitieren. Sind die Serpentinen im Abstand von 100m, ist es fast gleich, wie ich bremse. Liegt zwischen zwei Kurven ein Kilometer, kann ich mir auch 200 Meter Wegstrecke gönnen, um herunterzubremsen. Beide Konstellation findet man in Kombination bei den meisten Alpenpässen.


..Auch das liegt doch eigentlich auf der Hand. Wenn der Schlauch an einer Stelle 200°C sieht, wird das eher schlimmer sein, als wenn er überall mit 100°C beaufschlagt wird.
Wo soll der Schlauch denn 200°C bekommen? Gewiss bekommt der die nicht von der Bremsflanke durch die Seitenwand des Reifens hindurch.
Das ist der Punkt, wo man Dir den guten Willen absprechen muss, die Argumentation verstehen zu wollen. Du warst ja schließlich derjenige, der eingebracht hat, die Felge würde sich nicht gleichmäßig erwärmen. Hier ging es nur darum, dass Dein falscher Einwand zur thermischen Trägheit die Situation sogar noch verschlimmern würde. Irgendwo müsste ja schließlich die Bremsenergie hin. Zwangsläufig wäre dann die Temperatur in der Nähe der Bremsflanke deutlich höher als innen, weil ja weniger Material die gesamte Energie aufnehmen müsste. Dazu nur als Beispiel die 200°C im Vergleich zu den durchaus realistischen 100°C (siehe z.B. http://fahrradzukunft.de/3/felgenerwaermung/), damit Du eine Vorstellung davon bekommst, warum Temperaturspitzen nicht gut wären. Selbstverständlich berührt der Schlauch bei vielen LRS das Aluminium nicht allzu weit entfernt von der Bremsflanke. Und wie Du sicher weist, gibt es auch Felgen, die ohne Felgenband gefahren werden können. Auch hier ist Deine Antwort eher vom Willen zum Widerspruch getrieben, als dass eine konstruktive Auseinandersetzung mit dem Thema erkennbar wäre.
 
Ich habe meinen Punkte recht deutlich gemacht, dass es darauf ankommt, möglichst viel Energie durch den Luftwiderstand abzubauen, anstatt die ganze Zeit zu bremsen. Am Ende einer längeren Gefällestrecke einmal Bremsen ist die richtige Strategie. ...
Da liegen wir vollkommen auf einer Linie.

... Du wirfst aus einer zurückgelehnten Position einfach mal einen Einwand ein, mit dem Du die ganze Argumentation in Frage stellst. Und dieser Einwand ist nicht zuende gedacht.
Wenn Du Dir da sicher wärst und wenn es so wäre, wäre ein solcher Satz in Ordnung. Er basiert auf Halbwissen. Du weißt, dass es den Effekt der instationären Wärmeleitung gibt, kannst aber von der Erfahrung her nicht Einschätzen, wie sich dieser Effekt auswirkt und weißt auch wahrscheinlich nicht, wie man ihn quantitativ abschätzt. Wenn Du Dich da nicht auskennst, wäre vielleicht die Frageform angemessener ("Interessant, aber spielt nicht der Effekt XY auch eine Rolle?"). Das ist natürlich ein Frage des Stils.
Die ganze Argumentation wollte ich nicht in Frage stellen, sondern mir fehlte eben der Gedankengang dazu, wie (wie schnell, wie gleichmäßig*) sich die Wärme in der Felge verteilt. Das hätte ich in der Tat deutlicher als Fragestellung tun können, da hast du Recht.

... könntest Du auf Seite 54, Abschnitt 14.2.2 erkennen (sofern Du die Ausbildung dafür hast), wie man eine solche Abschätzung vornehmen kann. ...
Auch wenn ich in Schule und Studium mit diesen Dingen gut zurecht gekommen bin: Spaß hat mir die ganze Formelrechnerei nie im Ansatz gemacht, von daher spare ich mir den Blick dort hinein. Ist aber jetzt auch nicht mehr notwendig, denn deine folgenden Ausführungen finde ich jetzt als wirklich hilfreich und erhellend:
... Bei einem Systemgewicht von 100kg sind dabei knapp 3kW als Bremsleistung anzusetzen. Auf jeder Seite hat die Bremsflanke 0,01m^2 Fläche. ... Aluminium ergibt sich für einen 2cm dicken Körper, dass nach 5s die Temperatur an der Reibfläche von 30°C auf 97°C und in der Mitte von 30°C auf 95°C steigt. ... Lasse ich mir 15s Zeit für das Bremsen, sind es nur noch 4°C Differenz. Damit kann man mit Fug und Recht sagen: Die Felge erwärmt sich fast gleichmäßig, was an der extrem guten Temperaturleitfähigkeit von Aluminium liegt.
Dass die Bremsflanke in kurzer Zeit durcherhitzt wird war mir auch recht klar. Mein Einwand zielte mehr darauf ab, wie sich die Hitze von dort in den Felgenboden verteilt, um dem Schlauch auch von dort "einzuheizen". (Hätte ich sicher auch deutlicher schreiben können.) Das ist nun mit den obigen Ausführungen zwar nicht explizit beantwortet (Geht auch nicht, dafür müsste man ja ein noch größeres Fass aufmachen) , aber durch sie habe ich jetzt eine sehr viel genauerere Vorstellung davon, wie schnell und in welchen Größenordnungen die Wärme sich durch das Felgenmaterial bewegt.

Das ist der Punkt, wo man Dir den guten Willen absprechen muss, die Argumentation verstehen zu wollen. .... Dazu nur als Beispiel die 200°C im Vergleich zu den durchaus realistischen 100°C ... damit Du eine Vorstellung davon bekommst, warum Temperaturspitzen nicht gut wären. ..
Das war eben hier nicht hilfreich: Auch wenn es so schön heißt "Übertreibung macht anschaulich" (mache ich auch gern) hat es hier eben das Gegenteil bewirkt.

... Selbstverständlich berührt der Schlauch bei vielen LRS das Aluminium nicht allzu weit entfernt von der Bremsflanke. Und wie Du sicher weist, gibt es auch Felgen, die ohne Felgenband gefahren werden können. ...
Das war eben der Ausgangspunkt meiner Überlegungen:
Bei einem „normalen Setup“ mit Felgenband berührt der Schlauch nirgendwo die blanke Alufelge. An den Flanken ist er recht gut durch die verhältnismäßig dicke Reifenflache und den Wulst geschützt, von unten durch das deutlich dünnere Felgenband. Oder eben bei ungelochten Felgen u.U. durch kein Felgenband. Die von unten durch den Felgenboden auf den Schlauch einwirkende Wärme hat mir halt die größere Sorge bereitet als die seitliche Kontaktfläche zum Reifen.

.... In vier bis fünf Sekunden von 60km/h auf nahezu Stillstand in der Serpentine herunterzubremsen, ist schon sportlich. Das entspricht so etwa 80% der maximalen Verzögerung, bei der das Hinterrad hochgeht. ...
Geht ja aber nicht bis fast Stillstand, sondern immer noch im 2-stelligen km/h-Bereich ums Eck - von daher eben imho ein beim Bergabfahren "normales" Bremsmanöver. (Soll ja auch fetten Spaß machen, so häufig habe ich nicht das Vergnügen in die Berge zu kommen. ;) )


Alles in Allem sind wir also nah beieinander. Meine aufgeworfenen Zweifel zur "Durchwärmgeschwindigkeit und -verteilung" kann und muss ich beerdigen.


Was ich jetzt aber wesentlich kritischer sehe als vorher sind Felgen ohne Felgenband im Gebirge: Bislang hätte ich gesagt "Joa, geht schon. Mit der richtigen Bremstechnik kein Problem, soll man sich mal nicht so anstellen." Jetzt fürchte ich, dass die Wärme da schneller und kräftiger dem Schlauch zusetzen kann als einem lieb ist.




PS: Noch ein Anekdötchen zum Bremsen in möglichst aufrechter Haltung um den Windwiderstand zu erhöhen: Das klappt auf meinen eigenen Rädern (Ergopower der 2. und 3. Generation) sehr gut. In Bremsgriffhaltung lässt sich eine hervorragende Bremsleistung sehr dosiert auf die Straße bringen.
Vor 4 Jahren im Malle-Trainingslager habe ich mich auf der ersten Tour erstmal erschrocken: Mit den dort verbauten Ultegra-STI (6700) habe ich aus der Bremsgriffhaltung nicht genügend Bremsleistung erzielen können. Da musste ich für meinen gewohnten Bremsstil in der Tat nach der „Bremsfallschirm-Phase“ umgreifen um aus der Unterlenkerhaltung heraus zu bremsen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ihr wisst aber schon,daß Eure Diskussion langweilig ,überflüssig und an der Grenze zur Verbalonanie ist?!:rolleyes:
 
Was ich jetzt aber wesentlich kritischer sehe als vorher sind Felgen ohne Felgenband im Gebirge: Bislang hätte ich gesagt "Joa, geht schon. Mit der richtigen Bremstechnik kein Problem, soll man sich mal nicht so anstellen." Jetzt fürchte ich, dass die Wärme da schneller und kräftiger dem Schlauch zusetzen kann als einem lieb ist.

Wenn man die Felge nur warm und nicht heiß bekommt ist das Wumpe. Ich bin Zondas mit Latex in den Alpen gefahren, konnte die Felgen aber immer anfassen ohne mir die Hände zu verbrennen. Pauschal abraten würd ich deshalb nicht von solchen Kombis, hängt halt auch von Fahrergewicht und Fahrweise ab. Ich würde das halt keinem >90KG-Fahrer als Setup nahelegen. Wenn ich Transalp-Rennen fahren würde, wo man in der Abfahrt ständig wegen anderer Teilnehmer bremsen muss, würde ich wohl auch ein Textilband + Butyl montieren.
 
Ihr wisst aber schon,daß Eure Diskussion langweilig ,überflüssig und an der Grenze zur Verbalonanie ist?!:rolleyes:

Ich denke wir sind jetzt im Großen und Ganzen durch.
Du musst aber auch nicht zwangsläufig alles lesen. ;)


Wenn man die Felge nur warm und nicht heiß bekommt ist das Wumpe. ...
Stimmt schon. Gibt aber auch außerhalb einer Transalp immer wieder mal Situationen in denen man eben nicht in gewohnter Weise den Berg runterfahren kann und so fahren muss, wie man es sonst lieber nicht täte.
 
Ihr wisst aber schon,daß Eure Diskussion langweilig ,überflüssig und an der Grenze zur Verbalonanie ist?!:rolleyes:
Es geht um ein Thema, bei dem sich offensichtlich einige Gedanken um ihre Sicherheit beim Bergabfahren machen. Ich persönlich finde es hilfreich, nicht nur zu wissen, DASS sich etwas auf eine bestimmte Art und Weise verhält (hier: richtige Bremsstrategie), sondern auch zu wissen WARUM es so ist. Es hilft, Wissen richtig zu bewerten, Grenzen des Wissens zu erkennen und vor allem Wissen zu übertragen. Das ist nützlich. Das sehen sicher viele ähnlich. Du gehörst nicht dazu. Schön, dass Du uns das so nett geschrieben hast.
 
Zuletzt bearbeitet:
Besten Dank für Deine nett geschriebene Antwort.:bier:
Das war eben der Ausgangspunkt meiner Überlegungen:
Bei einem „normalen Setup“ mit Felgenband berührt der Schlauch nirgendwo die blanke Alufelge. An den Flanken ist er recht gut durch die verhältnismäßig dicke Reifenflache und den Wulst geschützt, von unten durch das deutlich dünnere Felgenband. Oder eben bei ungelochten Felgen u.U. durch kein Felgenband. Die von unten durch den Felgenboden auf den Schlauch einwirkende Wärme hat mir halt die größere Sorge bereitet als die seitliche Kontaktfläche zum Reifen.
Ich bin mir da noch nicht einmal sicher, ob der Schlauch nicht zwischen Felgenband und Mantel noch die Aluflanke berührt. Wenn ich mir den Querschnitt z.B. von dieser Mavic-Felge ansehe, denke ich schon, dass da zwischen Reifen und Felgenband noch Alu durchguckt. http://www.mavic.de/felgen-rennrad-triathlon-cxp-22#.U7qAN_l_t-Y



Geht ja aber nicht bis fast Stillstand, sondern immer noch im 2-stelligen km/h-Bereich ums Eck - von daher eben imho ein beim Bergabfahren "normales" Bremsmanöver. (Soll ja auch fetten Spaß machen, so häufig habe ich nicht das Vergnügen in die Berge zu kommen. ;) )
Da hast Du natürlich recht. Ich war allerdings vor einigen Wochen für ein langes Wochenende in Südtirol und dort sind die kleine Straßen vom Asphalt her nicht so berauschend. Nach einem Sturz im Frühjahr mit Knochenbruch war ich da diesmal besonders vorsichtig. Bei dem dort immer zu befürchtenden Split in der Kurve, habe ich bei den Rechtskurven auf den Innenseiten fast immer auf unter 10km/h heruntergebremst.
PS: Noch ein Anekdötchen zum Bremsen in möglichst aufrechter Haltung um den Windwiderstand zu erhöhen: Das klappt auf meinen eigenen Rädern (Ergopower der 2. und 3. Generation) sehr gut. In Bremsgriffhaltung lässt sich eine hervorragende Bremsleistung sehr dosiert auf die Straße bringen.
Vor 4 Jahren im Malle-Trainingslager habe ich mich auf der ersten Tour erstmal erschrocken: Mit den dort verbauten Ultegra-STI (6700) habe ich aus der Bremsgriffhaltung nicht genügend Bremsleistung erzielen können. Da musste ich für meinen gewohnten Bremsstil in der Tat nach der „Bremsfallschirm-Phase“ umgreifen um aus der Unterlenkerhaltung heraus zu bremsen.
Bei mir genau andersherum: Ich habe die Ultegra 6600 und auf Malle die letzten beiden Jahren eine Campa gefahren. Da hatte ich auch den Eindruck, dass sich Campa von oben besser greift. Bei der letzten Alpentour nach Südtirol musste ich dann ab einer bestimmten Anzahl von Kehren in die Unterlenkerhaltung umgreifen, weil die Hände einfach nicht mehr wollten
 
Ich bin mir da noch nicht einmal sicher, ob der Schlauch nicht zwischen Felgenband und Mantel noch die Aluflanke berührt. Wenn ich mir den Querschnitt z.B. von dieser Mavic-Felge ansehe, denke ich schon, dass da zwischen Reifen und Felgenband noch Alu durchguckt. http://www.mavic.de/felgen-rennrad-triathlon-cxp-22#.U7qAN_l_t-Y

Das dachte ich jahrelang auch und musste mich dann in einer ähnlich kontroversen Diskussion im Tour-Forum eines besseren belehren lassen: Da wurde mir dann eine "Schnitt-Fotografie" einer Felge inkl. Band, Schlauch und Reifen um die Ohren gehauen aus der gut zu sehen war, dass der Schlauch wirklich schön eingebettet ist, weil die Reifenwulst ganz bis auf den Felgenboden herabreicht.
 
Das dachte ich jahrelang auch und musste mich dann in einer ähnlich kontroversen Diskussion im Tour-Forum eines besseren belehren lassen: Da wurde mir dann eine "Schnitt-Fotografie" einer Felge inkl. Band, Schlauch und Reifen um die Ohren gehauen aus der gut zu sehen war, dass der Schlauch wirklich schön eingebettet ist, weil die Reifenwulst ganz bis auf den Felgenboden herabreicht.
Gut zu wissen! Genau nach so einem Photo hatte ich mit Google gesucht, war aber nicht fündig geworden.
 
Das dachte ich jahrelang auch und musste mich dann in einer ähnlich kontroversen Diskussion im Tour-Forum eines besseren belehren lassen: Da wurde mir dann eine "Schnitt-Fotografie" einer Felge inkl. Band, Schlauch und Reifen um die Ohren gehauen aus der gut zu sehen war, dass der Schlauch wirklich schön eingebettet ist, weil die Reifenwulst ganz bis auf den Felgenboden herabreicht.
Das wiederum halte ich für optimistisch. Daß eine "Schnitt-Fotografie" theoretischer Natur ist, ist ja klar.
Die Diskussionen über mehr oder weniger leicht aufziehbare Reifen zeigt, daß die Toleranz bzgl. des Durchmessers der Reifenwulst erheblich ist. Die Ausformung des Felgenbettes je nach Felgenmodell ist auch sehr unterschiedlich. Insofern muss, zumindest in einigen Fällen ein gewisser Spalt zwischen Felgenband und Reifenwulst existieren. Kann sein, daß schwere Butylschläuche nicht elastisch genug sind, sich da reinzuzwängen, leichte, erst recht Latex schaffen das.
Ausserdem wandert selbst Velox manchmal quer, wenn man immer von der selben Seite her montiert. Dann two-way fit Felgen, Veloplugs....Daß so ein System nur bei der Vermeidung des Kontaktes zwischen Schlauch und Alu funktioniert, halte ich nicht für realistisch. Auch wenn ich verstehe, daß das Vorteile hätte.
 
Insofern muss, zumindest in einigen Fällen ein gewisser Spalt zwischen Felgenband und Reifenwulst existieren. Kann sein, daß schwere Butylschläuche nicht elastisch genug sind, sich da reinzuzwängen, leichte, erst recht Latex schaffen das.
Das kann ich mir selbst allerdings kaum vorstellen. Dann würde bei unterschiedlichsten Belastungen, bspw. fahren mit "Halbplatten" der Schlauch wohl recht übel eingequetscht werden, weil der Reifen doch etwas "wackelig" ist. Mehr als Schlangenbisse sah ich da bisher aber nicht.

Was ich allerdings häufig sehe, viele Fahrer kleben zu schmales Felgenband ein. So unter dem Motto: "Hauptsache die Speichenlöcher sind abgedeckt und Grate hat es ja ansonsten nicht." Manchmal wohl aus der Not heraus, weil sich die Reifen sonst nicht endmontieren lassen. (Allerdings erlebe ich das äußerst selten, seit es "Mode" ist, breitere Felgen zu verbauen. - Was ja nicht nötig wäre, wäre man bei der klassischen Schmalbereifung geblieben.) ;)

Dass Latex es schafft, auch minimalste Mikrolöcher zum Wandern zu verwenden, ist allerdings kein Geheimnis. Weswegen ich das Zeug auch nur eine relativ kurze Zeit verwendete. Rennen fahre ich keine (mehr) und ich brauche robustes Material, das kleine Suboptimalitäten und schnelle Montage bei widrigen Witterungsbedingungen außerhalb der heimischen Werkstatt verträgt. :cool:
 
Herzlichen Dank, aber das wäre doch nicht notwendig gewesen, dass Du für den Thread hier extra Deine Felge zerschneidest!:D

Ist schon interessant, kann man (ich) bei Betrachtung der Einzelteile wirklich schlecht beurteilen, ob da noch ein bißchen Platz zwischen Felge und Reifen bleibt. Das Photo zeigt, dass bei der Felgen/Reifenkombination gar kein Platz bleibt. Ob das für alle gilt? Wenn ich es mir recht überlege, müsste man das eigentlich an einem bereits verwendeten Schlauch sehen, wenn der sich in so eine schmale Nut pressen würde. Teilweise sieht man ja schon kleine bleibende Dellen im Schlauch von den Dellen im Felgenband an den Stellen der Speichenbohrungen. Da ich bei all meinen Schlächuen noch nie einen seitlich umlaufenden Streifen gesehen habe, der auf das hineinpressen in eine solche Nut hingedeutet hätte, lege mich deshalb (nicht zuletzt wegen Deiner Photos) jetzt fest: Der Schlauch wird wohl, wie Don Vito schon geschrieben hat, immer durch den Reifen vom Kontakt mit der inneren Seite der Bremsflanke geschützt. Wenn dann noch ein breit genug gewähltes Felgenband zum Einsatz kommt, berührt der Schlauch kein Aluminium.

Interessant ist auch, dass die gleiche Diskussion im Tour-Forum geführt wurde. Die Aussage "ja Alu ist ein guter Wärmeleiter trotzdem werden die Temperaturen an den Bremsflanken am höchsten sein und da bringt ein Felgenband nichts" blieb dort allerdings unwidersprochen...
 
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