Meine Latexschläuche, auch in der 50g Leichtversion, sind noch nie grundlos geplatzt. Gerade, wenn man völlig ohne
Felgenband fährt, muss man auch am Ventilloch Maßnahmen ergreifen. Auch dafür gibt es
passende Plugs, da die Innenlöcher der meisten
Felgen zu groß gebohrt sind (meist 8...9mm). Dies könnte der Grund sein, dass beim Fahren ohne
Felgenband verstärkt Platzer aufgetreten sind. Selbst hatte ich auch schon 2-3 Platzer am Ventilschaft, bevor ich die Plugs eingesetzt hatte.
Latex eben ...
Natürlich gibt der
Schlauch bei Hitze gerne an vorgeschädigten Stellen nach. Nur, wer genau schaut sich vor einer Abfahrt seine
Schläuche noch einmal ganz genau an?
Ok, ich fahre 80 oder 100g Butyl. Bisher hielten die auch in mehrfach geflickter Variante. Ich fahre grundsätzlich mit
Felgenband und habe es bisher geschafft, übermäßige Hitzeentwicklung beim
Bremsen zu vermeiden.
Geschafft habe ich allerdings auch schon eingeklemmte
Schläuche, die sich beim Aufpumpen oder nach wenigen Fahrtmetern lautstark verabschiedeten und einmal ist mir der Vorderradschlauch im Auto geplatzt, weil es ihm in der Kiste beim "Sonnenparken" etwas zu warm wurde. - Tja, hätte ich mal etwas Druck abgelassen. Dem Hinterrad ging es gut, das war mit dem Rest vom Rad auf dem Autodach.
Das war bisher mein einziger "Hitzeschaden".
Letztlich aber alles relativ egal. Jederzeit kann sich ein
Schlauch verabschieden. Ob nun Produktionsfehler, Vorschädigung, Beschädigung oder weiß der Geier was genau, die können eben kaputtgehen. - Das sollte man einfach immer im Hinterkopf behalten.
Auch der
Reifen selbst kann bisher nicht bemerkte Vorschäden bei größeren Belastungen plötzlich zu erkennen geben. (Schwalbeblasen waren ja auch mal Thema.)
Insofern fahre ich nicht schnell bei erkennbaren Schäden und schiebe lieber mit einem defekten
Reifen die 3 Kilometer Abfahrt und ersetze das Exemplar bei nächster Gelegenheit. Macht zwar keinen Spaß, ist mir dann aber doch sicherer.
(Rennen fahre ich schon lange nicht mehr und auf längeren Touren habe ich immer einen Ersatzreifen mit. - Wiegt ja fast nix mehr. Und ob ich nun traditionell mit Ersatzschlauchreifen oder mit Ersatzfaltreifen unterwegs bin, macht im Grunde ja kaum einen Unterschied. Früher war es eben der Schlauchi, heute der Falti.
Außerdem brauche ich bei Schäden nicht erst den
Reifen auf Fremdkörper untersuchen. Da kommt dann eben die Ersatzbereifung rauf und bei der nächsten Pause oder Zuhause wird dann kontrolliert und geflickt. Ich fahre ja außer bei Eis und Schnne ganzjährig. Und wann fange ich mir Fremdkörper ein? Bevorzugt bei Regen, Dunkelheit oder 12° Minus. Da ist Fremdkörpersuche ein Scheißspiel. Außerdem ist es ziemlich doof, wenn man am Wochenende unterwegs und Ersatz nicht zu beschaffen ist. So 200km vom heimatlichen Herd entfernt, die Frau fährt kein Auto, Taxi wäre dann doch etwas teuer, ... Da helfe ich mir randonneursmäßig doch lieber selbst.)
Bereifung und
Bremsen sind so ziemlich das Wichtigste am Rad und bekommen von mir die größte Aufmerksamkeit.
Ich kannte mal einen Rennradler, der an einem Baum gestorben ist. Unklar, ob der
Reifen kaputt war, bevor er den Baum traf, oder ob das Ding erst beim Aufprall kaputt ging. Auf jeden Fall war die Abfahrt bis dahin recht schnell.
Solche Ereignisse lassen einen dann doch öfter mal etwas vorsichtiger fahren. Hohe Geschwindigkeiten und Stürze verursachen eben meist entsprechende Schäden. (So ein Styroporkäppchen macht da auch nicht unverwundbar.)
Gut, dass der TO einen Sturz vermeiden konnte. Ob bei ihm überhaupt ein Bremshitzeschaden vorlag, ist ja nicht einmal sicher zu sagen. Falsch gemacht hatte er anscheinend auch nichts. Dass mehr Fahrermasse das Material wesentlich mehr fordert, ist ja kein Geheimnis. Der Platten war also eher "Pech".
Also einfach im Hinterkopf behalten: Da hat wieder mal auf einer Abfahrt ein
Schlauch versagt.
Bremsseil hätte genausogut versagen können.
Liest man ja immer mal wieder in einigen Beiträgen, dass sich Brems- und Schaltseile auf einer Tour "verabschieden". Meine Bitte an alle Radler: Kontrolliert das Zeug und wechselt lieber einmal umsonst. Kostet nicht viel und ist fix erledigt. Der mögliche Folgeschaden bei Versagen könnte in keiner Relation zum mickrigen Aufwand stehen. - Ich selbst bin mal in Jugendzeiten am Uraltrad über eine Mauer geflogen, weil bei Tempo >30 die Kette riß, somit der Rücktritt wegfiel und die Stempelbremse nicht wirklich viel zur Verzögerung beitrug.
Das sind dann so die Ereignisse, die bei mir zum Umdenken beitrugen.
Worauf ich letztlich hinaus wollte, das Material kann anscheinend noch so perfekt sein. 100prozentige Sicherheit gibt es dennoch nicht. DAS sollte man nie vergessen.