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Hitzeplatzer bei schwerem Bub und Gegenmaßnahmen

Wieso? Die Hitze kommt doch wenn überhaupt von der Seite, also von den Bremsflanken und nicht aus der Mitte der Felge.
Von der Seite wird der Schlauch durch den Reifen geschützt. Der gute Wärmeleiter Aluminium gibt aber die Hitze nicht nur in die Umgebungsluft ab sondern leitet sie auch in den Felgenboden weiter, dort hat der Schlauch dann ggf. direkten Kontakt zur Felge.

... Hatte jedenfalls auch bei höheren Temperaturen noch nie Probleme mit den Felgen, hatte in 3 Jahren auch nur einen Platten.
Ich auch nicht, aber wir beide zusammen sind keine ausreichende Grundgesamtheit für eine empirische Untersuchung. ;)

Habe das aber auch noch nie gehört das man da noch ein Band mit reinmachen soll. Immerhin hat Campa die Felgen extra so gemacht das man auf das Felgenband verzichten kann.
Das Problem wurde z.B. von der Tour ausgemacht als bei der Transalp vor 2 Jahren ungewöhnlich viele Schläuche den Dienst quittiert haben, das hat wohl überwiegend LR mit geschlossenem Felgenboden und ohne Felgenband betroffen.
 
Wieso? Die Hitze kommt doch wenn überhaupt von der Seite, also von den Bremsflanken und nicht aus der Mitte der Felge. Hatte jedenfalls auch bei höheren Temperaturen noch nie Probleme mit den Felgen, hatte in 3 Jahren auch nur einen Platten.

Habe das aber auch noch nie gehört das man da noch ein Band mit reinmachen soll. Immerhin hat Campa die Felgen extra so gemacht das man auf das Felgenband verzichten kann.
Die Campa Felgen sind extra so gemacht, dass man tubeless fahren kann. Da gibt es auch keine Probleme mit platzenden Schläuchen, dafür andere.
Da Metalle sehr gute Wärmeleiter sind, ist es relativ egal, wo die Hitze in die Felge kommt, die verteilt sich sehr schnell. Die Idee beim Felgenband als Isolator ist, dass es so breit ist, dass es gerade das Felgenhorn frei lässt. Der Reifen überlappt dann sogar mit dem Felgenband, sodass der der Schlauch keinen direkten Kontakt zur Felge hat. Das Veloflex Band ist dazu noch recht dick.
Dass es abhängig von Gewicht, Fahrtechnik, verwendeten Schläuchen und gefahrenen Strecken auch ohne Felgenband keine Probleme geben muss, ist auch klar. Ich denke aber, in meiner Gewichtsklasse sollte man derartige Experimente vermeiden.
Edit: zu spät :)
 
[...]
3. Fahrtechnik:
Maßnahmen sind bekannt und wurden ergriffen (Laufen lassen, kurz und hart bremsen, Abkühlphasen erlauben). [...]
Vielleicht dazu mal ein paar Überlegungen, weil der Punkt ja recht häufig in dem Forum tangiert wird.
Die drei Punkte (a) Laufen lassen, (b) kurz und hart bremsen und (c) Abkühlphasen erlauben sind für (a) und (b) richtig, (c) bringt jedoch kausal keinen Vorteil. Warum ist das so?

Ist das Rad mit Fahrer auf dem Berg, hat das Gesamtsystem eine Menge potentielle Energie, die durch das Hinabrollen in kinetische Energie umgewandelt wird. Ein Teil der Energie wird durch den Luftwiderstand abgebaut und vor der Kurve wird ein beträchtlicher Teil der Energie beim Bremsen in Wärme umgewandelt.

Hinsichtlich des Schlauches kann man sich jetzt überlegen, was eigentlich das Ziel ist. Ist es das Ziel, die Maximaltemperatur der Felge möglichst niedrig zu halten? Oder ist es das Ziel, die mittlere Temperatur über die Zeitspanne des Bergabfahrens niedrig zu halten? Offen gestanden kann ich die Frage nicht beantworten. Ich tendiere aber dazu, dass eine hohe Maximaltemperatur sicher besonders kritisch ist.

Wenn die hohe Maximaltemperatur kritisch ist, kann man sich überlegen, was denn nun eine gute Bremsstrategie sein wird und wie sei sich auswirkt.

Die Felgenflanke ist der Ort, an dem einerseits die Wärme durch Reibung eingebracht wird und andererseits die Wärme durch Konvektion an die Luft abgegeben wird. Rein physikalisch kann ich mehr Wärme abgeben, wenn ich mehr Zeit dazu habe. Dementsprechend wäre ein gleichmäßiges Bremsen besser als ein kurzes, heftiges Bremsen, weil beim kurzen heftigen Bremsen die Wärme gar nicht so schnell abgegeben werden kann. Da nützt auch die unter (c) aufgeführte Abkühlphase vorher nicht viel. Das Problem ist das kurzfristige Freiwerden von viel Wärme.

Warum das (a) Laufen lassen und (b) kurz und hart bremsen dennoch richtig ist, hat einen anderen Grund: Wenn ich das Rad laufen lasse, übernimmt der Luftwiderstand einen beträchtlichen Teil des Energieabbaus. Je nach Lenkergriff und Gefälle ist bei 50km/h bis 60km/h Schluss. Obwohl es weiter bergab geht, wird man nicht mehr schneller und jeder Höhenmeter, der mit dieser Spitzengeschwindigkeit abgebaut wird, trägt beim nächsten Anbremsen nicht weiter zum Aufheizen der Bremsflanken bei. Dementsprechend sollte man bei einer Passabfahrt an heißen Tagen, wenn man Angst vor überhitzten Bremsflanken hat, so viel Luftwiderstand wie möglich aufbauen, also in Oberlenkerhaltung den Pass herunterfahren (sofern die Finger gut genug trainiert sind, um in der Oberlenkerhaltung kräftig genug bremsen zu können).

Durch die Strategie "Laufen lassen und vor der Kurve kurz und hart bremsen" muss in der Summe also über das Bremsen deutlich weniger Energie abgebaut werden als wenn man dauerhaft bremst und dadurch eine niedrigere Geschwindigkeit mit deutlich niedrigerem Luftwiderstand hat.

Würde der Luftwiderstand nicht eine so dominierende Rolle spielen, wäre das Dauerbremsen sogar günstiger hinsichtlich der Maximaltemperatur der Felge, weil dadurch die zur Wärmeabgabe zur Verfügung stehende Zeit länger wäre.
 
Vielleicht dazu mal ein paar Überlegungen, weil der Punkt ja recht häufig in dem Forum tangiert wird.
Die drei Punkte (a) Laufen lassen, (b) kurz und hart bremsen und (c) Abkühlphasen erlauben sind für (a) und (b) richtig, (c) bringt jedoch kausal keinen Vorteil. Warum ist das so?

Ist das Rad mit Fahrer auf dem Berg, hat das Gesamtsystem eine Menge potentielle Energie, die durch das Hinabrollen in kinetische Energie umgewandelt wird. Ein Teil der Energie wird durch den Luftwiderstand abgebaut und vor der Kurve wird ein beträchtlicher Teil der Energie beim Bremsen in Wärme umgewandelt.

Hinsichtlich des Schlauches kann man sich jetzt überlegen, was eigentlich das Ziel ist. Ist es das Ziel, die Maximaltemperatur der Felge möglichst niedrig zu halten? Oder ist es das Ziel, die mittlere Temperatur über die Zeitspanne des Bergabfahrens niedrig zu halten? Offen gestanden kann ich die Frage nicht beantworten. Ich tendiere aber dazu, dass eine hohe Maximaltemperatur sicher besonders kritisch ist.

Wenn die hohe Maximaltemperatur kritisch ist, kann man sich überlegen, was denn nun eine gute Bremsstrategie sein wird und wie sei sich auswirkt.

Die Felgenflanke ist der Ort, an dem einerseits die Wärme durch Reibung eingebracht wird und andererseits die Wärme durch Konvektion an die Luft abgegeben wird. Rein physikalisch kann ich mehr Wärme abgeben, wenn ich mehr Zeit dazu habe. Dementsprechend wäre ein gleichmäßiges Bremsen besser als ein kurzes, heftiges Bremsen, weil beim kurzen heftigen Bremsen die Wärme gar nicht so schnell abgegeben werden kann. Da nützt auch die unter (c) aufgeführte Abkühlphase vorher nicht viel. Das Problem ist das kurzfristige Freiwerden von viel Wärme.

Warum das (a) Laufen lassen und (b) kurz und hart bremsen dennoch richtig ist, hat einen anderen Grund: Wenn ich das Rad laufen lasse, übernimmt der Luftwiderstand einen beträchtlichen Teil des Energieabbaus. Je nach Lenkergriff und Gefälle ist bei 50km/h bis 60km/h Schluss. Obwohl es weiter bergab geht, wird man nicht mehr schneller und jeder Höhenmeter, der mit dieser Spitzengeschwindigkeit abgebaut wird, trägt beim nächsten Anbremsen nicht weiter zum Aufheizen der Bremsflanken bei. Dementsprechend sollte man bei einer Passabfahrt an heißen Tagen, wenn man Angst vor überhitzten Bremsflanken hat, so viel Luftwiderstand wie möglich aufbauen, also in Oberlenkerhaltung den Pass herunterfahren (sofern die Finger gut genug trainiert sind, um in der Oberlenkerhaltung kräftig genug bremsen zu können).

Durch die Strategie "Laufen lassen und vor der Kurve kurz und hart bremsen" muss in der Summe also über das Bremsen deutlich weniger Energie abgebaut werden als wenn man dauerhaft bremst und dadurch eine niedrigere Geschwindigkeit mit deutlich niedrigerem Luftwiderstand hat.

Würde der Luftwiderstand nicht eine so dominierende Rolle spielen, wäre das Dauerbremsen sogar günstiger hinsichtlich der Maximaltemperatur der Felge, weil dadurch die zur Wärmeabgabe zur Verfügung stehende Zeit länger wäre.
....nix für ungut Theoretisch wohl soweit korrekt...nur Praktisch ....????

Ich bin bei meinem Reifenlatzer am Kemnader See einige der Mitleser a.d. Gegend kennen bestimmt die Ecke und können zustimmen .
Ich bin die besagte Buchholzer Str. runtergefahren ca. 13% Gefälle ,(denke da liege ich richtig 3-4 Km lang) ......Schnurgeradeaus ....komme da ohne Anstrengung auf ca. 75-80 Km/h im Rollbetrieb allerdings kommt da später eine 30er Zone .......und da fuhren eben Autos mit ca. 40 Km/h ....was tuen Vollbremsung vom ca. 75 Km/h auf besagte 40 Km/h und dann immer wieder Stotterbremsen weil vor mir die Autos fuhren ......da hat es geknallt .....Aus die Maus ....!!

Allerdings eine Lösung fürs Überhitzen kann ich nicht anbieten.....!! (leider )
 
....nix für ungut Theoretisch wohl soweit korrekt...nur Praktisch ....????

Ich bin bei meinem Reifenlatzer am Kemnader See einige der Mitleser a.d. Gegend kennen bestimmt die Ecke und können zustimmen .
Ich bin die besagte Buchholzer Str. runtergefahren ca. 13% Gefälle ,(denke da liege ich richtig 3-4 Km lang) ......Schnurgeradeaus ....komme da ohne Anstrengung auf ca. 75-80 Km/h im Rollbetrieb allerdings kommt da später eine 30er Zone .......und da fuhren eben Autos mit ca. 40 Km/h ....was tuen Vollbremsung vom ca. 75 Km/h auf besagte 40 Km/h und dann immer wieder Stotterbremsen weil vor mir die Autos fuhren ......da hat es geknallt .....Aus die Maus ....!!

Allerdings eine Lösung fürs Überhitzen kann ich nicht anbieten.....!! (leider )
Da kannst Du dann natürlich nicht viel machen. Mir ging es nur darum, zu begründen, dass die Strategie "Rollen lassen und dann stark Bremsen" richtig ist -- und das ist sie. Auf einem typischen Alpenpass kann man danach verfahrend das notwendige Maß zu bremsen gegenüber dem Dauerbremsen deutlich reduzieren. Und aufzuzeigen, dass das nichts mit den Abkühlzeiten zwischen den scharfen Bremsmanövern zu tun hat, war mir ebenso ein Anliegen.
 
Veloplugs + 1 Lage Tesa ist für mich optimal.
Weil wir hier vom Überhitzen der Felge reden, würde ich anstatt Tesa lieber Kapton- Tape nehmen (als Billigvariante vom Chinamann auf eBay Polymid-Band genannt). Isoliert gut, hält 200 °C dauerhaft und 400°C kurzzeitig aus, ist sehr dünn und in diversen geeigneten Breiten verfügbar. Vom Chinamann ist die 33m Rolle auch noch sehr billig (5€ oder so).

Sieht IMO genauso aus wie das rim tape von American Classic (was aber nichts heissen muss).

Ich bin das jetzt eine Zeitlang gefahren und finde es hält den RR-Reifendruck auch gut aus (mit Veloplugs ist natürlich besser, ohne würde ich es 2 fach nehmen). Bei sehr unebenen Felgenböden (tubeless) ist es etwas schwierig zu verbauen, weil es nicht so flexibel ist, wie anderes Band. Aber mit etwas Ruhe und Sorgfalt bekommt man auch das hin.
 
....was tuen Vollbremsung vom ca. 75 Km/h auf besagte 40 Km/h und dann immer wieder Stotterbremsen weil vor mir die Autos fuhren ......da hat es geknallt .....Aus die Maus ....!!
Wenn man es nicht laufen lassen kann: anhalten und warten. Neulich habe ich trotz Spargeltarzangewicht gewartet, weil ein Traktor eine steile schmale Strasse komplett in Beschlag genommen hat. Überholen war nicht möglich.

Ein anderes Mal wurde eine sehr steile Strasse mit so einer verfluchten Schicht Splitt repariert. Hätte ich es vorher gewusst, wäre ich nicht dort lang gefahren. Aber gaaaanz langsam mit Dauerbremsung geht auch. Schritttempo war mir lieber als ein Sturz.
 
Durch die Strategie "Laufen lassen und vor der Kurve kurz und hart bremsen" muss in der Summe also über das Bremsen deutlich weniger Energie abgebaut werden als wenn man dauerhaft bremst und dadurch eine niedrigere Geschwindigkeit mit deutlich niedrigerem Luftwiderstand hat.
So weit richtig. Der Vollständigkeit halber sollte man aber auch erwähnen, dass stark bremsend schleichen notfalls ebenfalls funktioniert: die vorhandene Energie wird dann zwar nahezu komplett in Felgenerwärmung umgesetzt, aber eben über einen sehr langen Zeitraum verteilt. Dann sollte man bergab aber wirklich nicht schneller fahren als in Gegenrichtung... Da gibt es übrigens ein paar sehr interessante Berechnungen von Tandemfahrern, die natürlich noch viel größere Probleme mit Bremshitze haben. Dort waren die größten Schwierigkeiten wenn ich mich recht erinnere so im Bereich zwischen 25 und 50 km/h und ich glaube die Formeln wurden auch mit Werten für einzelne Rennradfahrer durchgerechnet.
 
So weit richtig. Der Vollständigkeit halber sollte man aber auch erwähnen, dass stark bremsend schleichen notfalls ebenfalls funktioniert: die vorhandene Energie wird dann zwar nahezu komplett in Felgenerwärmung umgesetzt, aber eben über einen sehr langen Zeitraum verteilt.
Völlig richtig. War vor ein paar Wochen in Südtirol unterwegs. Richtig steile kleine Passstraßen mit teilweise über 15% Steigung bzw. Gefälle, Von der Straßenkategorie her gerade so eben asphaltiert. Bergab immer mal wieder kurze Schotterpassagen, weil dort bei einem Unwetter die Straße abgerutscht war. Wenn ich davon gewusst hätte, wäre ich die Straßen nicht gefahren. Das erste Schotterstück habe ich nicht rechtzeitig gesehen und ich bin mit 50 Sachen draufgerauscht, da ist mir mein Herz ist in die Hose gerutscht und ich konnte einen Sturz gerade so eben verhindern. Danach bin ich die Berge runtergeschlichen und habe auch einmal interessehalber kontrolliert, wie sich die Felge anfühlt. War schon warm, aber nicht übermäßig heiß.
 
Vielleicht dazu mal ein paar Überlegungen ...

Da hast du jetzt außer acht gelassen, dass beim lange Bremsen eben die Felge auch komplett durcherhitzt Seiten und Felgenboden) wird was kein kurzen harten Bremsmanövern eher nicht der Fall sein dürfte. Auch wenn Alu ein guter Wärmeleiter ist, so dürfte doch auch eine gewisse Trägkeit darin stecken.
 
Weil wir hier vom Überhitzen der Felge reden, würde ich anstatt Tesa lieber Kapton- Tape nehmen (als Billigvariante vom Chinamann auf eBay Polymid-Band genannt). Isoliert gut, hält 200 °C dauerhaft und 400°C kurzzeitig aus, ist sehr dünn und in diversen geeigneten Breiten verfügbar. Vom Chinamann ist die 33m Rolle auch noch sehr billig (5€ oder so).
Ich konnte in meinen Setups Hitze bisher nicht als primäre Ursache von Schlauchpannen erkennen. Vielmehr kommen unter Hitzeeinfluss Schlauchprobleme, die schon vorher bestanden, zum Tragen. Meine Latexschläuche, auch in der 50g Leichtversion, sind noch nie grundlos geplatzt. Gerade, wenn man völlig ohne Felgenband fährt, muss man auch am Ventilloch Maßnahmen ergreifen. Auch dafür gibt es passende Plugs, da die Innenlöcher der meisten Felgen zu groß gebohrt sind (meist 8...9mm). Dies könnte der Grund sein, dass beim Fahren ohne Felgenband verstärkt Platzer aufgetreten sind. Selbst hatte ich auch schon 2-3 Platzer am Ventilschaft, bevor ich die Plugs eingesetzt hatte.
 
Meine Latexschläuche, auch in der 50g Leichtversion, sind noch nie grundlos geplatzt. Gerade, wenn man völlig ohne Felgenband fährt, muss man auch am Ventilloch Maßnahmen ergreifen. Auch dafür gibt es passende Plugs, da die Innenlöcher der meisten Felgen zu groß gebohrt sind (meist 8...9mm). Dies könnte der Grund sein, dass beim Fahren ohne Felgenband verstärkt Platzer aufgetreten sind. Selbst hatte ich auch schon 2-3 Platzer am Ventilschaft, bevor ich die Plugs eingesetzt hatte.

Latex eben ... :cool:
Natürlich gibt der Schlauch bei Hitze gerne an vorgeschädigten Stellen nach. Nur, wer genau schaut sich vor einer Abfahrt seine Schläuche noch einmal ganz genau an?
Ok, ich fahre 80 oder 100g Butyl. Bisher hielten die auch in mehrfach geflickter Variante. Ich fahre grundsätzlich mit Felgenband und habe es bisher geschafft, übermäßige Hitzeentwicklung beim Bremsen zu vermeiden.

Geschafft habe ich allerdings auch schon eingeklemmte Schläuche, die sich beim Aufpumpen oder nach wenigen Fahrtmetern lautstark verabschiedeten und einmal ist mir der Vorderradschlauch im Auto geplatzt, weil es ihm in der Kiste beim "Sonnenparken" etwas zu warm wurde. - Tja, hätte ich mal etwas Druck abgelassen. Dem Hinterrad ging es gut, das war mit dem Rest vom Rad auf dem Autodach.
Das war bisher mein einziger "Hitzeschaden".

Letztlich aber alles relativ egal. Jederzeit kann sich ein Schlauch verabschieden. Ob nun Produktionsfehler, Vorschädigung, Beschädigung oder weiß der Geier was genau, die können eben kaputtgehen. - Das sollte man einfach immer im Hinterkopf behalten.
Auch der Reifen selbst kann bisher nicht bemerkte Vorschäden bei größeren Belastungen plötzlich zu erkennen geben. (Schwalbeblasen waren ja auch mal Thema.)

Insofern fahre ich nicht schnell bei erkennbaren Schäden und schiebe lieber mit einem defekten Reifen die 3 Kilometer Abfahrt und ersetze das Exemplar bei nächster Gelegenheit. Macht zwar keinen Spaß, ist mir dann aber doch sicherer.
(Rennen fahre ich schon lange nicht mehr und auf längeren Touren habe ich immer einen Ersatzreifen mit. - Wiegt ja fast nix mehr. Und ob ich nun traditionell mit Ersatzschlauchreifen oder mit Ersatzfaltreifen unterwegs bin, macht im Grunde ja kaum einen Unterschied. Früher war es eben der Schlauchi, heute der Falti.
Außerdem brauche ich bei Schäden nicht erst den Reifen auf Fremdkörper untersuchen. Da kommt dann eben die Ersatzbereifung rauf und bei der nächsten Pause oder Zuhause wird dann kontrolliert und geflickt. Ich fahre ja außer bei Eis und Schnne ganzjährig. Und wann fange ich mir Fremdkörper ein? Bevorzugt bei Regen, Dunkelheit oder 12° Minus. Da ist Fremdkörpersuche ein Scheißspiel. Außerdem ist es ziemlich doof, wenn man am Wochenende unterwegs und Ersatz nicht zu beschaffen ist. So 200km vom heimatlichen Herd entfernt, die Frau fährt kein Auto, Taxi wäre dann doch etwas teuer, ... Da helfe ich mir randonneursmäßig doch lieber selbst.) ;)
Bereifung und Bremsen sind so ziemlich das Wichtigste am Rad und bekommen von mir die größte Aufmerksamkeit.

Ich kannte mal einen Rennradler, der an einem Baum gestorben ist. Unklar, ob der Reifen kaputt war, bevor er den Baum traf, oder ob das Ding erst beim Aufprall kaputt ging. Auf jeden Fall war die Abfahrt bis dahin recht schnell.

Solche Ereignisse lassen einen dann doch öfter mal etwas vorsichtiger fahren. Hohe Geschwindigkeiten und Stürze verursachen eben meist entsprechende Schäden. (So ein Styroporkäppchen macht da auch nicht unverwundbar.)

Gut, dass der TO einen Sturz vermeiden konnte. Ob bei ihm überhaupt ein Bremshitzeschaden vorlag, ist ja nicht einmal sicher zu sagen. Falsch gemacht hatte er anscheinend auch nichts. Dass mehr Fahrermasse das Material wesentlich mehr fordert, ist ja kein Geheimnis. Der Platten war also eher "Pech".
Also einfach im Hinterkopf behalten: Da hat wieder mal auf einer Abfahrt ein Schlauch versagt.

Bremsseil hätte genausogut versagen können.
Liest man ja immer mal wieder in einigen Beiträgen, dass sich Brems- und Schaltseile auf einer Tour "verabschieden". Meine Bitte an alle Radler: Kontrolliert das Zeug und wechselt lieber einmal umsonst. Kostet nicht viel und ist fix erledigt. Der mögliche Folgeschaden bei Versagen könnte in keiner Relation zum mickrigen Aufwand stehen. - Ich selbst bin mal in Jugendzeiten am Uraltrad über eine Mauer geflogen, weil bei Tempo >30 die Kette riß, somit der Rücktritt wegfiel und die Stempelbremse nicht wirklich viel zur Verzögerung beitrug. :eek:

Das sind dann so die Ereignisse, die bei mir zum Umdenken beitrugen.
Worauf ich letztlich hinaus wollte, das Material kann anscheinend noch so perfekt sein. 100prozentige Sicherheit gibt es dennoch nicht. DAS sollte man nie vergessen.
 
Ich bin bei meinem Reifenlatzer am Kemnader See einige der Mitleser a.d. Gegend kennen bestimmt die Ecke und können zustimmen .
Ich bin die besagte Buchholzer Str. runtergefahren ca. 13% Gefälle ,(denke da liege ich richtig 3-4 Km lang) ......Schnurgeradeaus ....komme da ohne Anstrengung auf ca. 75-80 Km/h im Rollbetrieb allerdings kommt da später eine 30er Zone .......und da fuhren eben Autos mit ca. 40 Km/h ....was tuen Vollbremsung vom ca. 75 Km/h auf besagte 40 Km/h und dann immer wieder Stotterbremsen weil vor mir die Autos fuhren ......da hat es geknallt .....Aus die Maus ....!!
Respekt, ich hätte nicht gedacht, daß der Kreisel am oberen Ende der Buchholzer Strasse auf 400-500m liegt.
Scherz beiseite, wenn Du mit 100hm irgendeinen Zusammenhang zwischen der Felgentemperatur und dem Platten siehst, lass die Lötlampe zuhause.
Es gibt zig verschiedene Möglichkeiten, was, gerade bei einer scharfen Bremsung, dumm läuft, um einen Platten einzufangen, z.B. zuviel "Montagefluid" (vulgo Spüli) benutzt, 'ne Scherbe, die noch den letzten Tritt gebraucht hat, aber vom Bremsen überhitzte Felgen hören sich ja spektakulärer an.

Btw.: mit 75 Sachen in eine 30er Zone reinsemmeln ist natürlich erheblich geeignet für (Renn-)Radfahrer als verantwortungsbewusste Verkehrsteilnehmer zu werben.

Nachtrag an den TE:
Das mit den zig anderen Dingen die dumm gelaufen sein können würde ich bei Dir auch vermuten.
Daß der von Dir verwendete Ambrosio-Kühlkörper (in strahlungseffizientem Schwarz?) heiß wird braucht schon mehr als nur einen schweren Fahrer.
Das Schadensbild finde ich auch nicht gerade "hitzetypisch".
 
Zuletzt bearbeitet:
Zur Ausgansgfrage. Ein Miniloch entsteht nicht durch Hitze. Höchstens hat die Hitze dazu beigetragen einen Fremdkörper der schon im Reifen saß schneller Richtung Schlauch zu prügeln.

Deshalb Reifen vor Fahrten mit viel hm immer inspizieren und Fremdkörper aus dem Gummi popeln.
Die Maßnahmen Veloplugs + Gewebeband sollte sich die ultimative Sicherheit in Bezug auf die Felgenlöcher gewährleisten.

Veloflex macht keine Felgenband, aber wunderbare Reifen. Velox heißt das Band, beide sind nicht verwandt oder verschwägert.
 
Da hast du jetzt außer acht gelassen, dass beim lange Bremsen eben die Felge auch komplett durcherhitzt Seiten und Felgenboden) wird was kein kurzen harten Bremsmanövern eher nicht der Fall sein dürfte. Auch wenn Alu ein guter Wärmeleiter ist, so dürfte doch auch eine gewisse Trägkeit darin stecken.
Nein, da irrst Du Dich. Ich habe es nicht außer Acht gelassen, sondern schlicht nicht erwähnt, weil es irrelevant ist. Bei der guten Leitfähigkeit von Aluminium und der Felgenbreite von 2cm ist ein Bremsvorgang von 20s schon als lang im Sinne eines ausgeprägten Temperaturprofils zu verstehen. Die Temperaturdifferenz zwischen der kältesten Stelle im Inneren und der Oberfläche wird nur ganz wenige Grad betragen. (Falls Du Dich da ein wenig auskennst, die Fourier-Kennzahl ist hier für eine charakteristische Länge von 1cm (halbe Felgenbreite) und einer Zeit von 20s die Kennzahl, anhand derer man abschätzen kann, ob das Temperaturprofil schon ausgeprägt ist. Habe sie jetzt nicht ausgerechnet, sie wird aber groß genug sein, so dass man den von Dir angesprochenen Effekt vernachlässigen kann.)

Im übrigen wäre der Effekt einer nicht gleichmäßig durcherhitzten Felge sicher noch schlimmer. Die Wärme muss ja irgendwo hin und statt einer gleichmäßig hohen Temperatur hätte man dann im Innenbereich niedrige Temperaturen, im Außenbereich aber extrem hohe Temperaturen.
 
...ein Bremsvorgang von 20s schon als lang im Sinne ...

Stimmt: 20 sec. hat nichts mit "Kurz & Knackig" zu tun.

Im übrigen wäre der Effekt einer nicht gleichmäßig durcherhitzten Felge sicher noch schlimmer. Die Wärme muss ja irgendwo hin und statt einer gleichmäßig hohen Temperatur hätte man dann im Innenbereich niedrige Temperaturen, im Außenbereich aber extrem hohe Temperaturen.

Was wäre daran jetzt schlimm?
 
Respekt, ich hätte nicht gedacht, daß der Kreisel am oberen Ende der Buchholzer Strasse auf 400-500m liegt.
Scherz beiseite, wenn Du mit 100hm irgendeinen Zusammenhang zwischen der Felgentemperatur und dem Platten siehst, lass die Lötlampe zuhause.
Es gibt zig verschiedene Möglichkeiten, was, gerade bei einer scharfen Bremsung, dumm läuft, um einen Platten einzufangen, z.B. zuviel "Montagefluid" (vulgo Spüli) benutzt, 'ne Scherbe, die noch den letzten Tritt gebraucht hat, aber vom Bremsen überhitzte Felgen hören sich ja spektakulärer an.

Btw.: mit 75 Sachen in eine 30er Zone reinsemmeln ist natürlich erheblich geeignet für (Renn-)Radfahrer als verantwortungsbewusste Verkehrsteilnehmer zu werben.

Nachtrag an den TE:
Das mit den zig anderen Dingen die dumm gelaufen sein können würde ich bei Dir auch vermuten.
Daß der von Dir verwendete Ambrosio-Kühlkörper (in strahlungseffizientem Schwarz?) heiß wird braucht schon mehr als nur einen schweren Fahrer.

Das Schadensbild finde ich auch nicht gerade "hitzetypisch".


.....Hmmm !!

Über das was und wie du es schreibst kann ich nur vermuten das es eine "Retourkutsche " für eine patzige Antwort meinerseits aus der Vergangenheit ist ...

Ich lass dir das Vergnügen .!
Damit soll für mich das Thema durch sein .

LG Ronald
 
Ich fahre seit 2 jahren mit Fulcrum R1 2-way-fit und Schwalbe Ultremo ZX Tubeless. Null probleme damit, auch nucht bei pass abfahrten. Wiege jetzt 84kg, war aber auch erst 100kg.
Also für mich der beste lösung (habe fruher auch ein paar mal hitzeplatzer gehabt, beim herunterfahren vom Alpe d Huez alternativ, und mal in Klotten an der Mosel).
 
Ich kenne die Tufo-Tubulars für Clinches recht gut und beschreibe sie mal so: Interessant,aber rollen wie ein Gartenschlauch.Fand ich nicht überzeugend...
 
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