NeonGolden
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Dass der IQ der Menschen im Durchschnitt sinkt, das mag zwar erwiesen sein. Worin das tatsächlich begründet liegt, das kann man so genau nicht sagen und kann auch zig andere Gründe haben. Die zielgerichtete Ausbildung und Förderung von kognitiven Ressourcen würde ich in erster Linie in der Schule, in der Erziehung und in der Freizeitgestaltung sehen und weniger bei der Bewältigung von banalen Alltagsaufgaben.Ich sehe es so, dass viele der ach-so-einfachen Alltagsaufgaben durchaus das Fundament für komplexere Anforderungen darstellen. Kognitive Ressourcen müssen gefordert werden, um erhalten zu bleiben.
Banal ausgedrückt: Wer nicht (oder nicht mehr) in der Lage ist, den Preis im Supermarkt im Kopf zu runden und von Kilo auf 100g oder umgekehrt umzurechnen oder z. B. prozentuale Rabatte im Kopf auszurechnen (und das betrifft heutzutage nun mal erschreckend viele und nicht nur die von dir erwähnten „manchen Menschen“) , der wird (oder ist) mit Sicherheit kein IT-Entwickler oder Ingenieur.
Sicherlich ist es völlig ok und normal, wenn im Zuge des Fortschritts stets mehr Aufgaben für den Menschen wegfallen. Dass dies zwingend irgendetwas „freisetzt“, wage ich allerdings zu bezweifeln.
Ganz besonders sieht man das meines Erachtens an der (erwiesenermaßen tendenziell gesunkenen) Aufmerksamkeits-Spanne von gefühlt 30-90 Sekunden bei vielen Leuten. Alles was über die Länge eines yt-Shorts oder TikTok-Clips geht, überfordert ja schon nicht wenige.
Erwiesen ist inzwischen zumindest schon mal der im Durchschnitt zum ersten Mal minimal sinkende durchschnittliche IQ der Menschen.
Ich stehe diesem multimedialen Overkill und der überbordenden Zeit, die die Menschen an Bildschirmen verbringen nicht nur deswegen sehr kritisch gegenüber.
Sorry für off-topic, wollte das nur mal begründen.
Dass technischer Fortschritt und Hilfsmittel zwingend irgendetwas freisetzen, kannst du ja gerne bezweifeln. Aber letztendlich ist es Fakt, dass mir ein Navigationssystem Zeit und Nerven erspart. Und diese Zeit kann ich stattdessen zielgerichtet in etwas investieren, was mich tatsächlich voranbringt (Bildung, Erziehung, Arbeit, usw.).
Nicht jeder Mensch möchte IT-EntwicklerIn oder IngenieurIn werden. Soziale oder kulturelle Berufsgruppen (ja, die existieren auch) haben exakt nichts davon, wenn sie sich mit Kompass und Sextant durch eine unbekannte Großstadt navigieren können.
Den Zusammenhang mit modernem Medienkonsum verstehe ich ehrlich gesagt nicht und das klingt mir dann doch etwas zu sehr nach "die schlimme Jugend von heute".
Grundsätzlich habe ich durchaus Verständnis für deine Skepsis. Ich würde dir aber empfehlen den Fokus eher auf die positiven Seiten und die Potentiale zu lenken. Mehr positive Grundhaltung. Und damit lässt sich dann auch wieder der Bogen zum Thema spannen: Bei Begegnungen mit anderen Menschen während einer Radfahrt ist es enorm hilfreich, wenn Freundlichkeit und Verständnis am emotionalen Steuer sitzen.