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Klebeverbindung Carbon-Stahl

Panchon

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Schönen Abend allerseits,

ich möchte gerne die Gewindebuchse eines rechten Carbon-Kurbelarms in eben diesen Kurbelarm wieder einschrauben und dabei wieder so fest einkleben, daß man das Pedal künftig wieder ohne die Buchse herausschrauben kann, denn dummerweise kam besagte Buchse beim letzten Pedalwechsel zusammen mit dem Pedal aus dem Kurbelarm.

Was mir zum Einkleben fehlt, ist das Wissen darüber, ob und ggf. wie man die Klebereste im Kurbelarm entfernt, mit welchem Klebstoff man die beiden Teile wieder zusammenkleben kann, wo man einen solchen Klebstoff kaufen kann - am besten in einem Laden irgendwo im Raum München - und was ggf. sonst noch zu beachten ist.

Vielen Dank schon mal vorab für die Hilfe.

Gute Nacht
Franz
 

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Re: Klebeverbindung Carbon-Stahl
AW: Klebeverbindung Carbon-Stahl

Hallo Panchon
Eigentlich sollte Aceton die Klebereste lösen.Ich bin mir aber nicht sicher ob das nicht zu agresiv ist.Es gibt einen Industriekleber mit dem man sehr gut Metall und Kunsstoff verkleben kann,hält Bombenfest.Dummerweise weiss ich nicht mehr wie das Zeug heisst,ich bin schon seit zwei Jahren nicht mehr in der Firma,wo damit gearbeitet wird.Frag am besten mal in nem Spezialhandel für Industrie(Werkzeug)bedarf nach.Die müssten Dir helfen können.Es gibt auch ein spezielles Lösemittel,welches nicht so scharf ist.
Tut mir leid,dass ich die Bezeichnung/Hersteller dieser Mittelchen nicht mehr in Erfahrung bringen kann.Vieleicht hilft Dir das aber trotzdem weiter.
Gruss Phono.
 
AW: Klebeverbindung Carbon-Stahl

Hallo Phono,

herzlichen Dank für die Tips, die ich bereits so hilfreich finde, daß ich mir nun relativ sicher darüber bin, wie's weitergeht bzw. wie ich an einen passenden Kleber und an ein Lösungsmittel rankomme.

Viele Grüße
Franz

Du hattest doch schon mal was zum Bootsbauer gebracht, wenn ich mich recht erinnere. Warum nicht diesmal auch?
 
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Aceton gibt es eigentlich in jedem Baumarkt, zur Not tut es auch Bremsenreiniger.
Und zum kleben würd ich einen 2K-Kleber verwenden, gute Erfahrungen hab ich mit Power BiBond gemacht, bekommt man normalerweise im Autoteilehandel.

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AW: Klebeverbindung Carbon-Stahl

Du hattest doch schon mal was zum Bootsbauer gebracht, wenn ich mich recht erinnere. Warum nicht diesmal auch?

Weil ich es gerne selber machen möchte.

Aceton gibt es eigentlich in jedem Baumarkt, zur Not tut es auch Bremsenreiniger.
Und zum kleben würd ich einen 2K-Kleber verwenden, gute Erfahrungen hab ich mit Power BiBond gemacht, bekommt man normalerweise im Autoteilehandel.

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Super! Vielen Dank.

Viele Grüße
Franz
 
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Ganz klar:
UHU Plus Endfest 300
http://www.uhu-profishop.de/product....html?XTCsid=b7b07714a14301676336a91fb8a3bdae
Ist zwar schon lange auf dem Markt, aber nahezu unerreicht.

Damit klebt man (fast) alles. Kenne das Zeug noch aus meinen Modellbauzeiten. Im Werkzeugbau haben wir es auch immer dort eingesetzt, wo es auf höchste Festigkeit ankam. Mit einem Heißluftföhn bekommt man Festigkeiten hin, dass es sogar die gefügten Teile vorher zerreißt.

Sollte man in kleinen Mengen auch im Baumarkt bekommen. Ist aber was teurer.

mfg,
Armin
 
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Und zum kleben würd ich einen 2K-Kleber verwenden, gute Erfahrungen hab ich mit Power BiBond gemacht, bekommt man normalerweise im Autoteilehandel.

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Nicht schlecht, aber Topfzeit ist sehr kurz und Aushärtung kann nicht "gesteuert" werden. Und er ist auch deutlich teurer als der Endfest 300.
 
AW: Klebeverbindung Carbon-Stahl

Nicht schlecht, aber Topfzeit ist sehr kurz und Aushärtung kann nicht "gesteuert" werden. Und er ist auch deutlich teurer als der Endfest 300.


Wenn ich es richtig gesehen hab, gibt es den BiBond-Kleber mit verschieden langen Verarbeitungszeiten, 3 Minuten ist da wohl die kürzeste. Das mit dem "steuern" kenn ich jetzt noch nicht.
Mit dem Uhu Plus hab ich auch schon ein paar mal gearbeitet, ich weiß jetzt allerdings nicht ob das das gleiche war wie das was du empfiehlst, ob es da evtl. unterschiedliche Qualitätsstufen gibt, jedenfalls war ich mit den Ergebnissen von BiBond etwas zufriedener als mit Uhu.
 
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Von Acetone würde ich die Finger lassen. Der Klebstoff ist nämlich wahrscheinlich der gleiche Kunststoff wie die Matrix des Kurbelarms: Epoxidharz! Wenn du also Aceton auf den CFK_Teil des Kurbelarms kommen lässt, wird dieser beschädigt. Das sieht man nicht unbedingt, weil das nicht wie Säure auf Kalk reagiert, aber es können sich viele kleine Risse bilden.
Die Metallbuchse kannst du in Aceton reinwerfen, das verdampft dann danach und du kannst sehr gut die Buchse kleben. Den Kurbelarm am besten mechanisch aber auf keinen Fall mit Aceton reinigen!

Quelle: http://www.swiss-composite.ch/pdf/t-Epoxy-c.pdf

Als Klebstoff sind Epoxisharze sehr gut geeignet, wie die oben angegebenen. Wichtig dabei den Untergrund fettfrei zu halten, also den Kurbelarm mit einem Lösemittel reinigen gegen das Epoxy beständig ist, z.B. Reinigungsbenzin.
 
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Mit dem Uhu Plus hab ich auch schon ein paar mal gearbeitet, ich weiß jetzt allerdings nicht ob das das gleiche war wie das was du empfiehlst, ob es da evtl. unterschiedliche Qualitätsstufen gibt, jedenfalls war ich mit den Ergebnissen von BiBond etwas zufriedener als mit Uhu.

Gibt auch normalen UHU Plus, der aber eine deutlich kürzere Topfzeit und niedrigere Festigkeit aufweist.
 
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Für das Heißaushärten von Uhu Endfest 300 gilt es zu beachten, daß die Klebefuge nicht zu weit sein darf, da der Kleber bei Heißaushärtung zur Bildung von Blasen neigt, die wiederum die Klebung schwächen würden. Während der Erhitzung verflüssigt sich Uhu Endfest 300 weit unter seine gelartige Anfangskonsistenz und erlangt Kriecheigenschaften, die er bei Aushärtung bei Raumtemperatur nicht hat und die im schlimmsten Falle eine unschöne Überraschung ergeben. Man sollte also Vorkehrungen treffen, die ein Wegfließen des Klebstoffes verhindern. Da der Klebstoff sich bei einer Temperatur oberhalb 200 Grad Celsius zersetzt und Metall von einem Haartrockner bis über diese Grenze erhitzt werden kann, sollte man während des Abbindens mit einem Infrarottermometer (auch "Pyrometer" genannt) regelmäßig die Temperatur kontrollieren.

Abgesehen von dieser nötigen Sorgfalt kann ich dem Kleber beste Eigenschaften bestätigen.
:daumen:
 
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Mein Sohn, Tischlermeister in der Ausbildung und erfahrener Geselle im Bootsbau bei der Knierim-Werft http://www.knierim-yachtbau.de/, sagt dazu:
Uhu ist Müll!

Franz, geh´ zum Bootsbauer in der Nähe und hole dir Epoxy und Härter! Lass´ es dir in zwei Marmeladengläser Abfüllen Epoxy 20ml und Härter 4ml z.B.. Mische es 5 zu 1 und klebe die Buchse ein. Wichtig ist wohl. dass alles bei Raumtemperatur passiert. Eigentlich sollte das Geklebte danach 3-4 Tage zur Aushärtung im Ofen bei 60° backen, aber es ein paar Tage an die Heizung stellen reicht auch aus.http://de.wikipedia.org/wiki/Epoxidharz
Warum zum Bootsbauer? Es gibt dieses Epoxy nicht in kleinen Gebinden.
Eine weitere Möglichkeit ist "Rotabond"(weiss nicht ob ich es richtig geschrieben habe). Das bekommst Du beim Waffenschmied!

Jan
 
AW: Klebeverbindung Carbon-Stahl

Hi Jan,

danke für die Recherche (auch an deinen Sohn) und auch danke für den Anruf. Ich war ja gerade auf dem Weg zum Uhu, aber nun denk ich, ich folge lieber deinem Rat und spreche vor dem ersten Eigenversuch doch mit "meinem" Bootsbauer.

Viele Grüße rauf in den hohen Norden
Franz
 
AW: Klebeverbindung Carbon-Stahl

Mein Sohn, Tischlermeister in der Ausbildung und erfahrener Geselle im Bootsbau bei der Knierim-Werft http://www.knierim-yachtbau.de/, sagt dazu:
Uhu ist Müll!

Franz, geh´ zum Bootsbauer in der Nähe und hole dir Epoxy und Härter! Lass´ es dir in zwei Marmeladengläser Abfüllen Epoxy 20ml und Härter 4ml z.B.. Mische es 5 zu 1 und klebe die Buchse ein. Wichtig ist wohl. dass alles bei Raumtemperatur passiert. Eigentlich sollte das Geklebte danach 3-4 Tage zur Aushärtung im Ofen bei 60° backen, aber es ein paar Tage an die Heizung stellen reicht auch aus.http://de.wikipedia.org/wiki/Epoxidharz
Warum zum Bootsbauer? Es gibt dieses Epoxy nicht in kleinen Gebinden.
Eine weitere Möglichkeit ist "Rotabond"(weiss nicht ob ich es richtig geschrieben habe). Das bekommst Du beim Waffenschmied!

Jan

Ohne eigene Erfahrung zu haben (vielleicht sollte ich deshalb gar nichts schreiben...), halte ich die Aussage zu Uhu doch für ein wenig extrem. Uhu Endfest 300 ist ein 2K-Epoxydharz-Klebstoff wie so viele andere auch. Die Freiheitsgrade sind da recht gering, d.h. andere Hersteller werden da nicht im Gegensatz zu Uhu eine "Zauberformel" entdeckt haben.

UHU gibt auch an, wie sich die Wärmebehandlung auswirkt. Mit dem Heisluftfön braucht man da eigentlich gar nicht loszulegen (Bezug auf die 200 Grad Zersetzungstemperatur, die in einem Post genannt wurde), da reicht ein normaler Haarfön schon aus um die Vernetzung zu beschleunigen und dann wird die Viskosität auch noch hoch genug sein, dasss einem das Zeug nicht wie Wasser wegfließt.
Temperatur Aushärtung Festigkeit *
20 C 12 Std. 1200 N/cm2
40 C 3 Std. 1800 N/cm2
70 C 45 Min. 2000 N/cm2
100 C 10 Min. 2500 N/cm2
180 C 5 Min. 3000 N/cm2
(siehe: http://www.uhu-profishop.de/product...endfest-300-Tube-Binder-Tube-Haerter-15g.html)

"Irgendeinen" Harz mit Härter beim Bootsbauer zu verwenden, halte ich nicht für den richtigen Ansatz. Diese Harze sind ja für das Laminieren von großen Flächen gedacht. Wenn man überhaupt bei den Epoxid-Klebern Eigenschaften einstellen kann, dann dürfte das Eigenschaftsprofil genau dieser Harze aus dem Bootsbau (großflächig und elastisch) maximal von der hier zu lösenden Klebeaufgabe (kleinflächig und besonders fest) entfernt sein. Ein Profi auf dem Gebiet (Klebstoffentwickler, nicht Anwender einer bestimmten Sorte) möge alles von mir geschriebene in der Luft zerreißen...

Off-Topic: Es heißt doch Narbe und nicht Nabe!
http://www.uhu-profishop.de/content/de/Produktwelt-Metall.html
dort: "UHU Anaerob / Wellen-Narben-Sicherung"
 
AW: Klebeverbindung Carbon-Stahl

"Irgendeinen" Harz mit Härter beim Bootsbauer zu verwenden, halte ich nicht für den richtigen Ansatz. Diese Harze sind ja für das Laminieren von großen Flächen gedacht. Wenn man überhaupt bei den Epoxid-Klebern Eigenschaften einstellen kann, dann dürfte das Eigenschaftsprofil genau dieser Harze aus dem Bootsbau (großflächig und elastisch) maximal von der hier zu lösenden Klebeaufgabe (kleinflächig und besonders fest) entfernt sein. Ein Profi auf dem Gebiet (Klebstoffentwickler, nicht Anwender einer bestimmten Sorte) möge alles von mir geschriebene in der Luft zerreißen...

Off-Topic: Es heißt doch Narbe und nicht Nabe!
http://www.uhu-profishop.de/content/de/Produktwelt-Metall.html
dort: "UHU Anaerob / Wellen-Narben-Sicherung"

Du weisst ja Bescheid:rolleyes:

Ich kann dir aber schon sagen, das mein Sohn sicher keinen Müll erzählt und das Bootsbauer auch Metallteile in Carbon kleben und dafür sicher kein UHU nehmen! Sondern das, was mein Sohn vorschlug.
War mir aber klar, dass es Beiträge der Art, wie Du ihn eben schriebst kommen werden.

Im Übrigen möchte ich auf deinen ersten Satz aufmerksam machen.
 
AW: Klebeverbindung Carbon-Stahl

Du weisst ja Bescheid:rolleyes:
Komm, nicht gleich angefressen sein. Es geht doch darum, über die Sache zu diskutieren. Ich habe ja von vornherein geschrieben, dass ich noch keine Flächenversuche mit verschiedenen Klebstoffen und Harzen durchgeführt habe. Das Problem ist aber: Das hat hier keiner!

Auf das Argument, dass die in großen Mengen im Bootbau verwendeten Harze für ein ganz anderes Anwendungsprofil gedacht sind, bist Du jedenfalls nicht eingegangen.

Edit nachdem Du jetzt gerade editiert hast: Nimm mal ein bißchen die Luft raus. Dich oder Deinen Sohn hat niemand angegriffen. Wenn ich z.B. "Irgendeinen" in Anführungszeichen schreibe, meine ich dass das Produkt eigentlich auf die Klebeaufbage zugeschnitten sein sollte.

So, für mich beendet. Der TE kann sich jetzt überlegen, ob der Hinweis, unterschiedliche Klebstoffe gegebenenfalls auf die Aufgabenstellung bezogen etwas differenzierter zu betrachten, für ihn hilfreich war, oder nicht.
 
AW: Klebeverbindung Carbon-Stahl

Auf das Argument, dass die in großen Mengen im Bootbau verwendeten Harze für ein ganz anderes Anwendungsprofil gedacht sind, bist Du jedenfalls nicht eingegangen.
Das müsstest Du mit meinem Sohn oder der Knierim-Werft diskutieren und nicht mit mir.

Und weisst Du, Du schreibst eingangs keine Ahnung zu haben, zweifelst aber die von meinem Sohn vorgeschlagene Methode an. Das kommt ungeheuer gut rüber!
Es geht hier auch nicht um irgendeinen von irgendeinem Bootsbauer verwendeten Kleber, sondern um Epoxy!
 
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Hallo ,
also - die Aussage " UHU ist Müll " ist ganz einfach unqualifiziert ! Klar würde ich kein Boot, Flugzeug oder anderes Sportgerät mit UHU Endfest 300 bauen - da gibt es geeignetere Harze. Aber für die hier geforderte Klebeverbindung , von nichtsaugenden Materialien, wäre Endfest 300 auch meine erste und einzige Wahl. Vorteil - leicht beschaffbar , in kleinen Gebindegrößen , problemlos im Mischverhältnis und Warm aushärtbar. Was will man also mehr ?
Wichtig , wie bei allen Klebeverbindungen, ist die Vorarbeit - sauber entfetten und die Oberfläche leicht anschleifen. Auf keinen Fall würde ich für die angesprochene Klebeverbindung schnell aushärtende Harze nehmen , habe damit keine gute Erfahrung gemacht. Von Vorteil ist auch eine Aushärtung bei höheren Temperaturen , zur Not eine Nacht auf einen warmen Heizkörper legen
Gruß
 
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