In deinen neuen Bildern hast du immer noch einen ca. 150° Winkel im Knie im untere Totpunkt. Normalerweise will man da eher so 140-145° haben. Manch einer sogar eher 138-145°.
Auf jeden Fall wackelst du im neuen Video viel weniger in der Hüfte. Das Hüftwackeln kommt ja normalerweise bei zu großer Beinstreckung und Fußwinkelstellung, wenn die Hüfte das Bein noch verlängern muss. Und/oder wenn gleichzeitig auf der anderen Seite die Hüfte oder das Knie muckt, wenn die Kurbel zu lang ist. Für mein Auge sieht das neue Video mit dem tieferen
Sattel nicht komisch, sondern deutlich besser aus.
Es könnte übrigens immer noch sein, dass die Kurbel für eine "richtige" Sattelhöhe zu lang ist. 150 mm bei 150 cm Körpergröße ist ja immer noch auf der der großen Seite, wenn man das so mit Normalwuchs vergleicht. Und das wäre dann ohne Knieproblem gesehen.
Wahrscheinlich könntest du auch problemlos 140 oder 145 mm Kurbel fahren und wegen der Knieprobleme noch kleiner fahren. Der Sinn ist ja eigentlich, dass man im oberen Totpunkt gut drüberkommt und der enge Kniewinkel zu keinen Knieproblemen führt. Und im unteren Totpunkt sollte man gleichzeitig keine zu große Beinstreckung und keinen so großen Spitzfuß haben (wie in Video 1). Große Beinstreckung kann übrigens auch zu Knieproblemen in Kniekehle und Außenseite führen.
Knielot hin oder her. Ich habe letztens interessehalber nach langer Zeit mal wieder son Ding auf der Rolle ans Knie gehalten. Kniedrehpunkt geht bei mir durch Achse, ich sitze aber auch gerne eher weiter vorne. Und beim Triathlonrad brauchen wir gar nicht von reden, Kilometer davor. Für mich (!) ist das Knielot total irrelevant.
Ich habe früher mit meinen 1,74m Größe und langen Beinen (um 85-86 cm) eine 175er Kurbel gefahren. Die war schon verdammt lang für mich. 172,5 kann ich mit gescheiter Sattelposi einigermaßen tolerieren, lieber fahre ich aber 170. Und bei engen Hüftwinkel in krasser Aeroposition ist eine 165er Kurbel noch mal besser.
Leider sind Kurbeln scheisse teuer. Für mich als jemand, der eher einen ziemlich flachen Fußwinkel fährt, wären deine ersten Positionen viel, also wirklich viel zu hoch. Mehrere cm. Aber ich habe auch keine Knieprobleme, denen ich ausweichen muss.
Für mich wäre die Sattelbewegung in der Ausgangsposition viel zu hoch. Das wäre nicht gut auf Dauer fürs Sitzfleisch.
Wenn der
Sattel wegen Knieproblemen aber wirklich so hoch sein muss und du das tolerieren kannst, nun - dann muss es wohl so. Noch kleinere Kurbeln als 150 mm sind ja eh sehr dünn gesäht. Nichtsdestotrotz würde ich glaube ich dennoch den
Sattel eher mehr nach vorne schieben, wenn möglich. Mir geht es auf dem Rad viel mehr um Statik als um irgendein Knielot.
Sattel vor/zurück und Sattelneigung haben einen großen Einfluss darauf, wie viel Druck du auf den Armen und Händen kriegst. Man will den Druck auf Gesäß, Bein/Fuß und Hände verteilen. Jeder Tritt entlastet leicht den
Sattel und aber auch die Hände. Wenn der
Sattel weiter vor kommt, wirst du tendenziell etwas mehr Druck auf die Hände kriegen, aber der Körperschwerpunkt geht auch mehr mittig Rad. D.h. es kommt auch mehr Druck aufs Vorderrad. Das kann fürs Kurvenfahren schon was bringen.
Einen Vorbau unter 70-80 würde ich (!) persönlich niemals fahren wollen, eigentlich sogar nicht unter 90. Daher sind deine 40er und 50er Vorbauten schon verdammt kurz, aber wenn man es proportional sieht, mag es auch kürzer als meine Daten oben gehen. Dennoch wird die Lenkung natürlich deutlich nervöser.
Das Ganze ist schon problematisch, weil in der Radindustrie im Grunde ab 1,65m grob die Radauswahl eigentlich aufhört, bzw. dafür fast nichts gebaut wird. Und wenn doch sind die Winkel bei 28" Rädern dann schon ungewöhnlich. Ein Maßrahmen mag da was helfen, aber den möchte man/frau ja eigentlich erst haben, wenn die Sitzposition nahezu
100% klar ist. Sonst passt das Ding ja auch bald nicht mehr.
Letzten Endes ist das alles graue Theorie. Das müsste sich jemand mit echtem Sachverstand vor Ort anschauen, würde ich sagen.