oder auch Endofibrose der iliaca arteria
Hallo zusammen,
da ich zur Zeit hier gerade nur liegen kann, möchte ich es sinnvoll nutzen und Euch kurz meine Geschichte erzählen. Warum???...... weil ich vor 4 Jahren glücklich gewesen wäre, genau diese Geschichte zu lesen. Denn genauso lange war meine Suche nach einer Diagnose.
Ich bin bis 2015 exzessiv Rennrad und Mountainbike gefahren, ebenso das ein oder andere Läufchen. Ausserdem habe ich es geliebt Rennen zu fahren. Ende 2015 ging es dann los mit Missempfindungen im linken Bein bei hohen Belastungen. Zunächst dachte ich natürlich an eine muskuläre Geschichte und wartete erstmal ab. Doch recht schnell wurden die Beschwerden sehr nervig.
Sobald ich Kraft brauchte um schnell oder bergauf zu fahren oder auch zu laufen, riegelte mein Bein ab und war kraftlos. Wenn ich stur weitermachte, fing es an zu schmerzen und zog sich bis in die Wade. Ebenso wurden nach und nach die Distanzen kürzer bis die Beschwerden einsetzen.
So begann meine 4 jährige Ärzteodyssee und Suche nach einer Diagnose. Leider ist es tatsächlich so, dass Betroffene zwischen 4 und 6 Jahren nach Hilfe suchen und genau deshalb schreibe ich.
Die Orthopäden behandelten mich beharrlich am Rücken obwohl es dafür keinen Hinweis gab. Ich war all die Zeit sehr leidensfähig, denn ich wollte doch einfach nur meinen Sport machen. Durchblutung wurde auch gecheckt und alles war Top !!! Ich bin teilweise bis zu 500 km zu Ärzten oder Physios gereist, weil es vielversprechend klang.
Sportkollegen waren genervt, ich müsse anders trainieren, mehr Kraft, mehr die Zähne zusammenbeissen usw........ ich habe wirklich alles versucht
In der Zeit recherchierte ich auch selbst und hatte bereits Artikel über Endofibrose gelesen. Mit einem Ausdruck der Artikel bin ich zu Ärzten gegangen, doch trotzdem wurde nur abgewunken.
Ich musste nun den Blick auf das richten "was geht" und nicht " was nicht geht" !!!
So habe ich mir meinen Fahrspaß auf dem E MTB geholt. Neben den schrecklichen, allgegenwärtigen E Bike-Anfeindungen ( anderes Thema) , bin ich wieder schnell an meine Grenzen gestoßen, das Bein riegelte ab, ebenso in langen Downhills, plumpste ich kraftlos auf den
Sattel. Auch hier habe ich an Rennen teilgenommen und bin fast verzweifelt, weil ich wußte das mehr geht, aber das Bein dicht gemacht hat.
Ebenso wandere ich sehr gerne, doch lange und intensive Anstiege waren nur noch unter Schmerzen möglich und auch beim Treppensteigen gab es inzwischen dieses Druckgefühl in der Muskulatur
Letztes Jahr dann im November, fand ich eine weitere Studie aus der Schweiz und ich habe kurzerhand die Verfasserin angeschrieben und war sogar bereit nach Bern zu fahren.
Sie konnte mir aber einen Kontakt hier in Deutschland vermitteln. Ich hatte sehr schnell einen Termin in Süddeutschland und endlich meine Diagnose.
In Ruhe ist der Blutfluss im Bein ganz normal und unauffällig, jedoch in der Ausbelastung wird der ganze Spuk sichtbar, es kommt nicht mehr genug Blut ins Bein und die Muskulatur wird nicht mehr versorgt.
Durch hohe Belastungen im Radsport, wird wohl die Beckenarterie geärgert, diese versucht sich zu schützen und baut Bindegewege auf, dadurch stimmt die Blutversorgung nicht mehr ....................... das " Raucherbein" des Radsportlers.
Ich hatte nun vor 14 Tagen meine OP........ puh die Nummer habe ich unterschätzt........ ja tut richtig weh.!!! Die Beckenarterie wird aufgeschnitten und ein "Flicken" draufgenäht, so hat sie mehr Volumen und es kommt wieder genug Blut ins Bein.
Doch mit Rückblick auf die letzten 4 Jahre und meinem unglaublichen Dickschädel, der ein Aufgeben niemals zulassen würde, war die Entscheidung für eine OP unumgänglich.
Trotzdem werde ich mein wunderschönes Willier verkaufen und nicht mehr Rennrad fahren. Ich habe große Freude im Enduro gefunden und werde weiter die Trails rocken , sobald ich wieder auf den Beinen bin. Zum "km fressen" , wird es ein Hardtail werden und ich bleibe im Wald.
- es trifft nicht nur Profisportler
- belastungsinduzierter Kraftverlust , Schwächegefühl, Druck oder Krampfgefühl in einem oder beide Beine (meistens jedoch links)
- sofortige Besserung bei Ende der Belastung
- Die Krankheit ist sehr sehr selten und wenig bekannt. Wer sich in den Beschwerden wiederfindet, sollte darauf bestehen das der Pulsstatus an Arm und Bein vor und nach voller Ausbelastung ( Laufband reicht) gemessen wird.
- wer noch Fragen hat kann sich jederzeit bei mir melden, ich helfe gerne weiter oder vermittel Kontakte.
passt auf Euch auf und mit sportlichem Gruß
die Marion